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 Betreff des Beitrags: Mord, Geschrei und Drama.
BeitragVerfasst: 29.08.10, 01:47 
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Es war ein großartiger Abend. Neue Novizen, die sich als äußerst lehrreich herausstellten im Unterricht. Es schien ihm fast, als wollten sie sich gegenseitig übertreffen ihm zu gefallen. Ein Glaubensbekenntnis war besser als das vorhergegange. Die elfische Dienerin der Maquira und die Dienerin Arkadons aus dem Volk der Dwarschim arbeiteten friedlich Hand in Hand - und spülten nach dem Unterricht gar ohne Widerrede und bereitwillig die Teller ab. Und wie auch die Beiden ihre Aufgaben gefunden hatten in der Binge, beziehungsweise bei der Thar'Sala, so hatte er Balthasar unterbringen können. Feldprediger bei der Malthuster Armee. Er sah Potenzial in ihm - er würde ihn sicher stolz machen, das war gewiss.
Ein kurzer Gedanke flog vorbei in diesem fröhlichen Moment: Wie er seine Novizen hatte vor sich sitzen sehen in der allerersten Lehrstunde als frischgebackener Dozent der Akademie. Sie hatten ihn so wissbegierig angestarrt, praktisch angehimmelt von ihren Sitztischen aus. In den langen Jahren des Lehrens hatte er soviele Erfolgreiche gesehen, die bald zu der nächsten Generation Priester werden würden.


In der Burg sollte es nur eine kurze Vorstellung des Feldpredigers in spe bei dem Unteroffizier, Tuljow, werden. Doch so, wie die Männer in der Runde dort saßen, wurden das Thema bald gewechselt: Auf düstere Neuigkeiten von den Magiern. Von dem kleinen Mädchen, das vor Arroganz nur so strahlte. Von dem Feuerkaiser, mit einem kleinen Diskurs über Hybris und den Missbrauch der Magie zur Machtaneignung. Und dann kam die Sprache auf die geistesverwirrte Magistra im Gewahrsam des Löwenordens. Bragthor erzählte ihm davon, was man aus ihr hatte herausbekommen können in den klaren Momenten, wenn sie nicht betrunken oder unter Narkotika war. Mutig war sie wohl gewesen in ihrem früheren Leben, denn sie hatte es sich als Anhängerin der Division Decaras zur Lebensaufgabe gemacht, Dämonen zu jagen. Wie hätte sie wissen können, dass dieses eine Ritual gefährlicher als die vielen davor werden würde? Bragthor schilderte unfassbar sachlich, wie sie zu dem Dämonen in sein Reich gezogen wurde - ob es seine Domäne in der zweiten Sphäre gewesen war oder der Limbus zwischen den Sphären war nicht von Belang - und dort gefoltert wurde bis nichts mehr von ihr übrig war außer ein Wrack, das, zurück in der ersten Sphäre, auf dem Boden der Tatsachen, nichts anderes mehr fühlen konnte als Angst vor den dämonischen Händen, die an ihr zerrten. Ihre Unberechenbarkeit hatte sie als gefährlich herausgestellt und schließlich auf das Gefangenenschiff gebracht. Er hatte versprechen müssen, dass es schmerzlos sein würde.
Dann gab es natürlich auch Novizen, die so verzweifelt zu denen gehören wollten, die schon bei ihrer Geburt ausgewählt worden waren. Zu den Talentierten - zu denjenigen, die schon mit siebenundzwanzig Jahren Hohepriester werden würden. Sie hatten so verzweifelt versucht, ihm zu demonstrieren, dass das Element sie akzeptierte. Und die unangebrachte Nähe zur Herrlichkeit des Ventus hatte ihre Seelen zerschlagen wie dünne Spiegel. Hatte ihre Oberkörper aufgerissen als die Lungen sich ausdehnten. Ihre Adern kochen lassen. Die Bilder ihrer leblosen Körper ließen ihn trotz seines sorgfreien Lebenslaufs nie ganz allein - obwohl er es sich wünschte. Er hatte als Lehrer auch versagt.


Später an diesem Abend.

Mit Bragthor an seiner Seite verschaffte er sich Zugang zu der Zelle der Gefangenen - und dort lag sie auch, auf ihrer Liege. Ein Blondschopf mit langem Haar, in einer roten Robe die das kühle Grau ihres Gefangenenkragens kontrastierte. Er hatte schon auf dem Weg hierher bei jedem Schritt die Anspannung steigen gefühlt, und sie bescherte ihm einen flauen Magen, als er sie dort so sah. Hastig wurden die Anderen, wurden Bragthor und Tyrus und Benedict ausgesperrt, um mit ihr alleine zu sein. Wie ein Arzt nahm er an ihrer Seite Platz und sprach auf sie ein. Und wie ein Arzt öffnete er ein ledernes Etui um ihr ein wenig des Betäubungstrunks anzubieten, den er noch von Erin übrig hatte.
Sie hatten geschrien, als sie sich in ihrer Meditation zuweit vorwagten. Das erste Mal, als es geschah, war der Novize ausgerechnet sein liebster Musterschüler gewesen. Zarte sechzehn Götterläufe, die so abrupt endeten als er sich in dem induzierten Wahn von einem der zahlreichen Türme der Akademie stürzte. Waren Sterbliche nicht dazu gedacht, den Pfad der Elemente zu beschreiten? Ihre Körper zumindest nicht.


Sie sprach so klar und direkt. Ihre Wortwahl verriet hohe Herkunft und ihr Name passte dazu: Ludmilla Hohenfels. Eine Magistra, noch dazu. Und sie war sich ihrer Umgebung und des Geschehens so völlig bewusst und klar. Sie sprach ohne ein Zögern, in befehlsgewohnter Stimme, sprach über die menschlichen Sorgen und Nöte eines Gefangenen. Die Luft, die Unrechtmäßigkeit ihrer Gefangennahme. Bragthor hatte gesagt, dass sie eine Irre wäre. Dass sie um sich herum immer nur Dämonen sähe. Lag darin ihre Gefährlichkeit? Dass sie so unscheinbar war wie das Mädchen, die andere Schiffsbrüchige, nur um dann plötzlich hervorzubrechen und zu morden? Warum wusste sie nicht, was sie auf das Gefangenenschiff brachte? Zweifel wallten in ihm auf. War es wirklich eine Intrige, wie sie sagte?
Er konnte sich daran erinnern, wie oft sich die Aussagen zu seiner Lehrzeit zu widersprechen schienen. Wem hatte er bei einem Streit über den Urheber einer kopierten Arbeit eher geglaubt? Natürlich dem Novizen, der vorher durch sein Verhalten und seine Einstellung angenehmer auffiel. Also - Bragthor war Glauben zu schenken?


Nun klangen andere Stimmen aus dem Gang an der Zelle an sein Ohr. Die Magierakademie war gekommen, um Magistra Hohenfels zu holen. Magister Magus Tiberias und Novize Olanor, wie passend. Wiederum bedrängte er sie, versuchte verzweifelt ihren Geisteszustand zu ermitteln mit drängenden Fragen. Die Zeit lief davon, und bald schon würde sie diesen Kerker hier verlassen. Wenn ihr nicht bei der Überführung die Flucht glückte - um früher oder später wieder zu morden - dann würde sie dem Gutdünken der Magier ausgeliefert sein. In keinem Falle könnte sie wieder ihre frühere Geistesklarheit zurückerlangen. Sie war für die Dauer ihres Lebens eine Gefangene hinter der gebrochene Linse ihres Verstands, der ihre Seele subtil, aber immerwährend quälte.
Manchmal muss man tun, was nötig ist. Riskieren, wie die nun toten Novizen.


Ludmilla Hohenfels -
Als ihr den Kreis der Sterblichen verlassen habt,
Hat euer Leben geendet.
Eure Seele liegt in Scherben und kann nur von einem geheilt werden:
Galtor, dem Seelenhirten. In Morsans Reich werdet ihr Ruhe finden.
Euer Körper ist unnötig geworden, überflüssig -
Und als Diener der Elemente erlöse ich euch von ihm.
Mögen die Götter mir vergeben.

Es tut mir leid. So leid.


Das Flackern der Spannung durch seinen Arm, wie sie sich im eisernen Kragen um ihren Hals versenkte, erfüllte die Innenwände der Zelle mit einem unwirklichen, bläulichen Licht. Die Elektrizität tanzte in Bögen über die Haut, die Finger entlang und versenkte sich schließlich wie tausende, kleine, gleißende Zähne im Kragen und von dort aus in ihrem ganzen Körper. Bald wurde das Eisen heißer durch den Widerstand, trug dazu bei.. Dass Ludmilla Hohenfels schließlich leblos auf den Boden der Zelle sackte. Der Dolch fand sich in seiner Hand, dünn genug um durch ihre Rippen zu passen - unter Tyrus haltendem Griff hinweg durchstach er ihr Herz.
Es tut mir leid. So leid.


Als er über Ludmilla zusammenbrach kümmerte es ihn nicht, dass sie bereits leblos war, als er eine Haarsträhne aus ihrem nun friedlichen Gesicht strich - statische Elektrizität entlud sich dabei in seine Fingerspitzen. Es kümmerte ihn nicht, dass seine Weste bald voll war von dem Blut, dass reichlich aus ihrer Herzwunde hervorquellte. Und weder Cedric Ruathas Hilfe und Trost, noch das folgende Glas Klarer, und erst recht nicht der Spott des Traim Eisenblut konnten etwas an seinem Zustand ändern. Nur hörte er nun noch ihre Stimmen in seinem Kopf:
"Ich möchte mir nur sicher sein, dass euer nächstes Opfer nicht ein zehnjähriges Mädchen ist."
"Ihr seid jetzt ein großartiger Held dieser Insel. [...] Ein Schlächter. Ich werde zusehen müssen, dass ihr mir nicht meinen Rang ablauft."


Es tut mir leid. So leid.

Würde er auch über diese Leiche wieder Trost finden? Im Fortrennen, diesmal? In Nachtschatten, Alkohol und Liebeleien? Vielleicht im Dienst an Ventus?
Es war ihm schon so oft gelungen. Jedes Mal, wenn er einen seiner Novizen nicht hatte beschützen können.

_________________
"Nenne mir, Muse, den Mann, den Vielgewanderten..."
Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον


Zuletzt geändert von Brand: 29.08.10, 13:49, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mord, Geschrei und Drama.
BeitragVerfasst: 29.08.10, 02:59 
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Der Tag wollte scheinbar nicht vorbeigehen...zusehr ähnelte er dem Vortage. Erst in der Falkenpfütze nach den Hexern suchen...und wieder vergeblich...und schliesslich zum Wall, darauf achten das die Löwen ihn nicht schon wieder verlieren. Diese Hexer versprachen eine seit langem mal wieder willkommene Abwechslung zu sein. Das ständige Ringen gegen Oger oder Trolle war doch nur mehr eine Übung für ihn um nicht einzurosten. Wieviele hatte er über die Jahre schon erschlagen? Hunderte? Tausende? Er zählte schon gar nicht mehr. Als Dwarschim hatte er seinen Soll erfüllt, bald würde eine Statue im Tal von ihm errichtet werden und eine Inschrift von seinen Taten berichten. Er hatte sein Volk gerettet, die Insel, den König...und nun blieb nichts als Leere. War er etwa arrogant geworden über die Jahre? Seine Siege schmeckten hohl, der Rausch des Kampfes, die geschärften Sinne, das Brennen in den Muskeln wenn man die Axt durch zähes Fleisch und Knochen schmettert...es verging, kaum das er es geniessen konnte. Hexer...waren da mal eine willkommene Abwechslung. Sicher, seine Brüder machten sich alle große Sorgen ihretwegen. Zu große. Hexer oder nicht...sie sind doch nur aus Fleisch und Blut, und sie werden wie alles aus Fleisch und Blut vor ihm Fallen, wenn er seine Axt in ihren Leib versenkt. Aber der Weg dahin...es schien ihn Reizvoll! Kluge, aufmerksame Gegner die nur schwer berechenbar waren...er fühlte etwas wie eine Herausforderung in ihm aufkeimen!
Aber nun stand er am Wall...und wiedermal war es ruhig. Die Kreaturen der Ödnis hatten sich weit in das dunkle Land zurückgezogen, wagten es wohl nicht zum gut bemannten Wall hinüber. So scherzte er mit Lothar über den Ödlandhirsch, oder über die Wölfe die im Graben um den Wall am ersaufen waren. Viel mehr war nicht zu tun. Natürlich war da noch diese komische Heilerin vorhin, die sich später als eine der Hexen entpuppte...eine seltsam hässliche Frau mit noch hässlicheren Kleidern. Wer hätte geahnt, das sie nicht nur an harmloser Anatomie interessiert war, sondern den armen Lothar ein Bein oder einen Arm hatte absägen wollen? Leider war sie geflohen...also brachte auch das nicht mehr wirklich Abwechslung in den Tag. Der Sieg über William Serav im Übungskampf war reine Pflicht für ihn. Er hatte nicht einen der furchtbaren Tardukai in der letzten Woche niedergeschlagen, um nun von einem Leiter einer Khaelschule bezwungen zu werden. Es war ein guter Kampf, ja, aber wie jeder Kampf und jeder Sieg in letzter Zeit war die Freude darüber bereits vergangen, als der Gegner vor ihm im Sand aufschlug.

Bragthor und dieser Lalazintin, oder wie dieser Khael auch immer heissen mag, waren unten bei der Gefangenen. Komischer Khael...hat den Namen eines Gragosch, sieht aus wie grad den Kinderschuhen entwachsen, und will der armen Frau da unten die Seele behandeln. Er schüttelte den Kopf. Das war nun wirklich keine Aufgabe für einen Halbwüchsigen. Das war eine Sache für einen richtigen Geweihten! Und die Gefangene selbst...eine seltsame Frau. Bragthor hatte ihm berichtet was mit ihr geschehen war. Beim Versuch einen Dämon zu vertreiben war sie dieser Sphäre entrissen worden...und in den Höllenfeuern Mandors wurden ihr Geist und ihr Körper gematert. Ihm schauderte bei dem Gedanken daran. Der Verstand eines Dwarschim war nicht dafür gemacht sich derlei Qualen vorzustellen. Er konnte sich vorstellen, dass sie ob dieser Erfahrung gefährlich war. Er hatte es oft gesehen, dass jene, die große Qualen erlitten hatten, nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden konnten und in einem Rausch wild um sich schlugen. Wer weiß, was eine Hexe ihres Formates zu tun im Stande war? Und doch hatte er Mitleid mit ihr. Und das beruhigte ihn. Mitleid hatte er schon lange nicht mehr gefühlt. Es war wie ein kleiner Nadelstich in seinem Bauch, gefolgt von einem Grummeln, und dann wieder der Stich...immer im Wechsel. Es muss Jahre her sein, dass er zuletzt so gefühlt hatte. Und es war beruhigend noch so zu fühlen. Es war ein Zeichen dafür, dass er noch nicht verroht war, trotz allem was er gesehen und getan hatte. Die Schlachten, das Töten, die gefallenen Freunde - zerrissene und entstellte Leiber auf einem vom Blut getränktem Boden, groteske Kreaturen deren fauliges Fleisch brockenweise aus ihnen herausgeschlagen werden musste - Bilder, die ihn mitlerweile unberührt liessen. Er hatte es zu oft gesehen. Er hatte zu oft selbst den Boden mit Blut getränkt, seine Gegner in Stücke geschlagen.
Aber diese Frau erweckte sein Mitleid. Und das war gut! Die Dämonenbrache, die sich grade jetzt vor seinen Augen erstreckte, hatte noch nicht über ihn gewonnen. Seine Seele war noch rein, sein Weg noch der Richtige. Er war noch immer Traim Eisenblut, der Schlächter, und sein Werk noch immer das der Götter! Und dieses Mitleid, ausgerechnet für eine Hexe, eine vogelfrei gesprochene Verbrecherin, war der Beweis dafür.

Sie waren schon recht lange da unten, ehe die Magier eintrafen. Es war erfreulich mal wieder den alten Tiberias zu sehen. Ein seltsamer Kauz zwar, doch auch ein treuer und aufrichtiger Freund. Einer der wenigen Hexer, mit denen Traim gern in Gesellschaft war. Es war sicher besser die Gefangene an der Magierakademie zu verwahren, statt in dem stickigen Kerker des Walls, wo es nichtmal ein Fenster gab. Vielleicht würden die Hexer ihr sogar ein wenig helfen können, immerhin verstanden sie sich auf den ganzen Dämonenkram. Er selbst verstand sich nur soweit darauf, wie er musste. Also wo die Axt hin muss um einen Dämon wieder loszuwerden, mehr brauchte er auch nicht darüber zu wissen. Aber Tiberias war klug, vielleicht einer der klügsten Männer der Insel. Er würde sicher wissen, was mit ihr zu tun ist.

Als sich die Tür endlich öffnete, war er nur zu bereit seine Hilfe für den Transport der Gefangenen anzubieten. Vielleicht würde er ihren Zustand nochmal genauer beobachten können, oder ihr ein paar beruhigende Worte mit auf dem Weg geben können. Und es wäre natürlich ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie tatsächlich sicher in der Magierakademie ankommt. Doch auf seine Frage wurde ihm nur geantwortet, dass es höchstens einen Leichentransport geben würde. Er blickte verwirrt umher, instinktiv zählte er jene, die durch die Tür getreten waren, sie waren vollzählig, jeder der reinging kam auch wieder raus...wer war gestorben? Und dann erblickte er den Blutfleck...halbverdeckt, denn der Jüngling Lazalantin stützte sich schwer auf einen der Löwen. Helles blut, in einem saftigen Rot...er wollte ihre Seele heilen...alle die reingingen, kamen auch wieder raus...und da dämmerte es ihm. Die Gefangene war tot. Ermordet. Und wieder keimte ihretwegen ein Gefühl in ihm, das er lange nicht mehr gespürt hatte. Zorn. Nicht die heisse Wut, die ihm im Kampfe übermannte, sondern kalter, berechnender Zorn, eine Flamme aus purem Eis. Er forderte sofort eine Erklärung, und Bragthor begann zu berichten. Doch jedes Wort liess seinen Zorn nur größer werden, stärker auflodern, er spürte ein Zittern durch seinen Körper jagen und eisige Finger über seinen Verstand streichen. Die Gefangene wurde ermordet. Um ihre Seele zu erlösen. Eine wehrlose, schwache Hexerin in Eisenkragen. Und alle haben sie nur zugesehen.
"Diese Entscheidung obliegt nicht Dir, sondern den Göttern allein!" hörte er sich selbst sagen, wie aus weiter Ferne. Man wollte sie vor den Qualen und Foltern der Magierakademie bewahren...ihre Seele ist erlöst...diese Worte hallten dumpf durch seinen Verstand. Doch wer war dieser Lazalantin zu entscheiden, wann eine Seele zu erlösen ist? Und wer ist er zu entscheiden, dass nichts sonst versucht werden muss? War nicht sogar Vater Benion, der Erzpriester Vitamas über die Gefangene informiert worden? War es nicht in seiner Macht eine Seele von Qualen zu erlösen, ohne Mord, ohne das Blut einer wehrlosen Frau? - Es müssen 6, oder 7 Personen in dem kleinen, engen, dunklen Raum um die Gefangene auf ihrer Strohmatte stehen. Der Zwerg ist mit der Waffe in der Hand bereit dem Ventuspriester den Rücken freizuhalten, baut sich breit auf. Die Gefangene ist geschwächt, immer wieder schweift ihr Geist ab, verliert sich aus der Situation, Verwirrung spiegelt sich in ihren Augen wider, so viele Menschen, so viele Geräusche, so viel Fremdes, das spärliche Licht schmerzt in den Augen, die Stimmen sind so laut, zuviel auf einmal... Ein Schatten legt sich über ihr Gesicht als sich der Jüngling herabbeugt, den Dolch eng am Körper haltend, ausserhalb ihres Blickfeldes. Er wollte ihr helfen, er sprach mit ihr, beruhigte sie, fragte sie zu ihrem Schmerz. Ein Stechen in der Brust, für einen Moment ist der Körper wie von einem Blitz getroffen, bäumt sich auf, ein letztes Mal Schmerz, dann unendliche Leere in ihren Augen...das Blut quillt aus der Wunde wie Wasser aus einer Quelle, in wenigen Augenblicken wird der Quell versiegen, wenn sich mehrere Liter des roten Lebenssaftes auf den Boden der stickigen, kleinen Zelle ergossen haben, in der dicht gedrängt düstere Gestalten auf die Leiche herabblicken... - Wie nur soll das Grauen Mandors größer sein, als jenes in dieser Szene?

Die Gefangene war tot. Und so auch es ein großes Unrecht war sie zu töten...sie SO zu töten, würde es ungesühnt bleiben. Als Vogelfreie durfte man ihr antun, was immer man wollte. Aber er würde dies nicht hinnehmen. Es war nicht an diesem Jüngling über ihre Seele zu entscheiden. Es war Mord. Grausamer Mord. Und seine Seele soll nun büßen dafür, soll die Qualen erleiden, die er meinte nehmen zu dürfen. Es passiert nicht oft, dass Traim sich entschied eine andere Waffe als seine Axt zu wählen. Doch wie er dem Schamanen Xanthar auf seine Frage sagte: Die Axt ist eine zu milde Strafe für dieses Vergehen. Er würde Schmerzen bereiten müssen, die tiefer als Fleisch gehen.

Er folgte dem Jüngling, als dieser vom Wall weg wankte. Sein Schritt war völlig ruhig, er sah selten so klar wie jetzt, jede Bewegung im Gras, das Rauschen des Windes... Er blieb stehen, als der Jüngling sich auf den Brunnen stützte und auf das Wasser blickte. Er musste nicht denken, die Worte kamen von selbst aus seinem Mund, der kalte Zorn der sich seines Geistes bemächtigt hatte flüsterte ihm zu, was er zu sagen hatte...Worte schärfer als jede Klinge.
"Har...schaut ruhig genau hin. Man sieht nicht oft das Gesicht eines Mörders, har. Nur werdet ihr von nun an natürlich täglich ein solches sehen." Tiefer schneiden! Tiefer schneiden! "Na, wie fühlt es sich an, die Entscheidung eines Gottes zu fällen? War es ein erhabenes Gefühl eine wehrlose Frau zu töten?" Noch nicht tief genug... "Wenn ihr so weiter macht, wird man euch bald den Schlächter nennen, har. Mein Bart wird sich wohl Sorgen machen müssen um seinen Namen." Jetzt nicht nachlassen! Erst wenn der Feind liegt! "Aber mein Bart wollte euch vor allem Beglückwünschen. Ihr seid nun ein Held dieser Insel. Ihr habt eine wehrlose Frau ermordet und alle werden es euch danken." Seine Seele soll bluten! "Es tut mir leid. So leid" "Sagt das euren Göttern. Sie werden euch verzeihen müssen. Mein Bart wird dies nämlich niemals tun!" "...so leid" "Nun denn, Kreh... Schlächter. Mein Bart hat genug für Heute von Frauenmördern..." Er wird Leiden! Seine Seele wird bluten! Er wollte ihre Qualen nehmen...dann soll er sie haben!


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 Betreff des Beitrags: Re: Mord, Geschrei und Drama.
BeitragVerfasst: 29.08.10, 03:51 
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Mit leisen Schritten, geradezu schleichend bewegte er sich durch das Torhaus des Walls. In der rechten Hand einen Schlüssel, in der linken eine angebrochene Schnapsflasche.
Er hatte nichts zu verheimlichen, nur wer würde es schon verstehen? Das letzte was er sich wünschte war Gesellschaft. Am wenigsten die seiner Kameraden.
Das Schloss öffnete sich mit einem eisernen Klacken und schloss wieder hinter ihm. Er blickte auf die Treppen hinab, die in das Gewölbe unter dem Wall führten und er musste schaudern. Ihn überkam das Gefühl, als würde eine stechende Kälte die Treppe hochkriechen... ein eisiger Abgrund der ihn dennoch den Schweiß auf die Stirn trieb.
Mit jedem Schritt bekam er das Gefühl, Druck würde sich auf seine Ohren legen. So als würde man seinen Kopf in weiche Wolle hüllen. Seine Beine wurden weich und er presste die Lippen zusammen... Panik? Er schüttelte den Kopf stark, im Versuch die Fassung zu wahren. So ein Gefühl hatte er schon lange nicht mehr, nicht in dieser Stärke, nicht nach allem was passiert ist, was er gesehen hat und wieviel Blut er vergießen musste.
Die Selbstbeherrschung die er noch vor seinen Kameraden, Bragthor und Tiberias samt Assistenten wahren konnte, begann immer mehr zu bröckeln. Mit schweren Schritten drehte er sich vom Treppenabsatz zur Zellentüre und, da sie noch nicht wieder abgeschlossen war, schob er sie langsam auf. Ein eigenwilliger Geruch, den er nicht genau definieren konnte aber von den Blitzen der Magier her kannte, stieg ihm in die Nase. Süß? Scharf? Es bildete zusammen mit dem Blut in der engen Zelle eine eigenwillige Geruchsmelange und er hatte das Gefühl, ein Kloß würde sich in seinem Hals bilden.
Sein Blick traf das Blut in der Mitte der Zelle, dass im Dunkel eher schwarz wirkte und matt das wenige Licht reflektierte während es am trocknen war. Er wusste, dass links der Körper lag, den er Stunden zuvor auf die Trage geschoben hatte. Ohne einen Blick drauf zu werfen, ging er vorsichtig an der Blutpfütze vorbei und setzte sich in die trockene Ecke.
Es benötigte einen tiefen Schluck aus der Flasche, ehe er sich den Körper noch einmal ansehen konnte. Er schüttelte sich kurz; den gewaltsamen Tod konnte man ihr auch unter der schwachen Beleuchtung ansehen. Der gewaltige Blutfleck und das Loch in der Kleidung auf der Höhe des Oberkörpers, die zerzausten Haare, verkrampfte Hände... er musste den Blick wieder abwenden. Ein gescheitertes Bannritual, ein Mensch, der in eine Sphäre gezogen wird in die er nicht gehört, eine aufrichtige Frau, die Gutes tut. Eine Geschichte die ihm so bitter vertraut war. Er schloss die Augen und in seinem Geist, sah er den Schrein Bellums in Brandenstein vor sich. Daneben ein großer, markierter Platz, in den Boden gezeichnete Symbole, ein Edelstein. Die Erinnerung so klar. Im nächsten Moment wird der Axtmeister vom Dämon niedergeschleudert, als etwas schief zu gehen scheint, die Gebete einiger umstehender Diener brechen ab und er hatte das Gefühl, spüren zu können wie die Kraft des Dämons ihn niederstreckte und er auf die Knie fiel... dass war der Moment. Der Dämon schrie laut und bewegte sich auf Lantea zu, ehe er in ihre Richtung zu stolpern schien als das gleißende Licht auftauchte und... beide verschwunden waren. Als die Ohnmacht damals von ihm Besitz ergriff, wusste er bereits was geschehen sein muss und ein letztes stummes Gebet verließ seine Lippen, bevor es schwarz wurde.
Als er wieder aufwachte und sich erkundigte, sagte man ihn sie würde bei Vater Benion zur Pflege sein. Sie wäre körperlich fast unversehrt, seelisch jedoch...
Die Erinnerungen an seine eigene Genesung war nur ein Schatten, die verfluchte Waffe der Kreatur erschwerte die Heilung und die Angst um sie legte sich auf sein Gemüt. Sie war eher wieder auf den Beinen als er aber er spürte, dass irgendwas nicht mehr richtig war. In der darauf folgenden Zeit, schien sie sich immer mehr zu distanzieren und wurde eigenartig. Selbst als ihr gemeinsamer Sohn geboren wurde, schien sie ihm zu entgleiten. Sie sprach nie über die Dinge, die sie dort erlebte und er hat nie gefragt, um keine alten Wunden aufzureißen. Vergessen war vielleicht die beste Entscheidung... bis sie dann verschwand, zusammen mit dem Kind.
Der zweite kräftige Schluck Schnaps brannte schon nicht mehr so stark wie der erste. Bragthor hatte recht, er fühlte sich nur so stark betroffen, weil es auch seiner Geliebten widerfahren ist. War die Hoffnung, dass Vater Benion etwas hätte ändern können nur ein Wunsch, es diesesmal besser zu machen? Es gut zu machen? War er in seiner Wahrnehmung und seinem Urteilsvermögen getrübt? Er wusste erst kurz vorher von dem, was der Ventus Priester plante. Der Zwerg machte Andeutungen und er hätte eingreifen können. Er hätte Lazalantin persönlich erwürgt, hätte dieser die selbe Wahl bei Lantea getroffen. Stattdessen, ließ er sich mit Bragthor in eine Diskussion verwickeln, statt dort hineinzugehen und dem Treiben ein Ende zu setzen. Auch nachdem die Zellentür aufgrund der Schreie aufgestoßen wurde, hätte er Lazalantin aufhalten könnten. Er hatte den Priester zwischen den Fingern aber seine Zweifel lockerten seinen Griff. Die Seele der Frau, ein Scherbenhaufen. Hätte der Versuch Sinn gemacht einige Scherben zu flicken und zu hoffen, dass sie ihre Macht nicht nutzt sich und anderen im Wahn weiter zu schaden? Er nahm einen Schluck. Aber hätte nicht jeder diese Chance verdient? Eine Chance auf Heilung? Er fragte sich, wie soetwas gerecht sein könnte und er fühlte sich schlecht und mitschuldig. Sein Blick wanderte eine Weile gedankenlos in eine Ecke, ehe er den Rest der Schnapsflasche leerte und achtlos in die Ecke rollen ließ. So ein Ende hat niemand verdient.
Er rappelte sich langsam unter dem kleinen Lichtstrahl auf, der in die Zelle fiel und seine Hand wanderte zu dem Griff der gesegneten Klinge an seiner Hüfte. Er zog die Klinge bis zur Mitte aus der Scheide. Sein Blick fiel auf das kalte Metall, er kniff seine Augen zusammen und glaubte, sein verzerrtes, mattes Spiegelbild in der polierten Klinge erkennen zu können.
Hoher Schwertherr, was habe ich zugelassen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Mord, Geschrei und Drama.
BeitragVerfasst: 29.08.10, 04:17 
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In seinem Haus in Brandenstein lag Cedric noch lange wach. Nach der kurzen, abschliessenden Wache zusammen mit diesem Hochelf der Drachengarde war er heimgekehrt, hatte Uniform und Rüstung ausgezogen und stattdessen bequemere Kleidung angelegt...für einige Momente hatte er gar vor, erneut das Haus zu verlassen, vielleicht nach diesen Magiern zu suchen...aber wozu? Alleine hatte er keinerlei Chance gegen sie zu bestehen, und dennoch...

"Ich werde so lange reden, bis ich sicher bin, dass der nächste Magier, den ihr 'erlöst', kein zehn Astrael altes Mädchen ist."

Das hatte er zu Vater Lazalantin gesagt...der aber meinte, jenes kleine Mädchen wäre gar keines. Konnte er sich wirklich darauf verlassen? Es wäre beruhigend, wenn er das könnte. Nicht zuletzt wegen Shabana fühlte er sich nicht wohl bei dem Gedanken, das er oder jemand anderes ein kleines Mädchen würde verletzen oder töten müssen. Es wäre auch gar nicht so abwegig, wenn ein Formwandler die Gestalt eines jungen Mädchens annahm, um darauf zu vertrauen, das es Menschen wie ihn gab, die sich sogar gegen ihre Kameraden stellen würden, um ein Kind zu schützen, wenn nötig.

Aber was, wenn Vater Lazalantin sich täuschte? Wenn eines Tages eine Klinge im Herzen des Mädchens stecken würde und sie noch immer nur ein kleines Mädchen war? Wer würde dann derjenige sein, der so schrecklich davon betroffen war, weil seine Klinge dieses Leben ausgelöscht hatte? Er hatte gesehen, wie sehr Vater Lazalantin von dem betroffen war, was er getan hatte. Und hatte nicht Gorem vor einiger Zeit zu ihm gesagt, das es etwas anderes war, einem anderen Menschen mit den eigenen Händen das Leben zu nehmen?

Nun lag er auf dem Rücken, auf dem Schlafsack...noch immer bekleidet, nur die Stiefel standen neben ihm. Ein Arm war über die Stirn gelegt, die Augen gen Decke gerichtet. War er einfach nur davon bessessen, jenen zu helfen, die andere schon längst aufgegeben hatten? Aber was war daran verkehrt? Manche wurden erst dadurch zu dem was sie sind, das andere sie aufgegeben haben. Wer sagte denn, das man das nicht wieder ändern konnte? Er hatte damit ja selber schon Erfahrungen gemacht, war gerade wieder dabei, zu versuchen, jemandem zu helfen, die von allen anderen in Stich gelassen wurden war...

Es lies sich nicht leugnen. Nachdem dieser in Lumpen gekleidete Mann, welcher um Essen und Trinken gebeten hatte, sich wütend abgewendet hatte, fühlte er sich schlecht. Sogar nachdem es sich herausstellte, das jener Mann höchst wahrscheinlich einer dieser Magier war. Und jene Maga, welche Lothar beinahe die Hand abgesägt hatte...sie erschien so nett und freundlich als sie mit ihnen redete, dass er sich fragte, ob ihr nicht auch geholfen werden konnte. Nachdem er die Leiche unten im Verlies sah, hatte er für einige Momente das Verlangen, Vater Lazalantin mehrmals mit der gepanzerten Faust ins Gesicht zu schlagen...bis er gesehen hatte wie schrecklich sein eigenes Handeln den Ventuspriester getroffen hatte. Er hatte Mitleid mit diesen Magiern...am Anfang war da nur der Ärger und, zugegebenerweise, sogar ein wenig Furcht. Was hatte sich verändert? Warum konnte er sich nicht mehr vorstellen, diese Verbrecher einfach zur Strecke zu bringen, oder sich darüber zu freuen, wenn jemand anders dies tat?

Mit einem unzufriedenen Brummen drehte er sich auf die Seite, schloss die Augen. Er würde sich ein ander Mal mehr Gedanken darüber machen. Im Moment brauchte er einfach nur Schlaf...


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 Betreff des Beitrags: Re: Mord, Geschrei und Drama.
BeitragVerfasst: 29.08.10, 09:06 
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Schweren Schrittes kam er mit Lazalantin am Wall an. Eben noch waren sie mit Nicolai in der Burg zu Bradenstein gewesen. Haben sich über die Frau beraten Nicolai und Lazalantin meinten es sei das beste. Ihre Seele ein Scherbenhaufen nicht mehr zu flicken nur noch gefangen in ihrem Körper um Qualen zu erleiden. Es war ihm nicht Recht das Nicolai diesen Weg einging doch hatte er Recht. Ihre Seele muss frieden finden nach dieser Folter, niemand hätte es verdient so zu leiden. Schließlich ist der letzte Weg zu den Ahnen der wichtigste Weg im Leben. Tritt man diesen nicht an, war alles im Leben vergebens.
Bellum Kha'Khem Schlächter ahr Cedric... wir müssen zu Frau Hohenfels. Es geht um ihr Seelenheil. Lazalantin hat dies bereits bei seinen Novizen erlebt und kann ihr frieden bringen.

Zähneknirschend ging der Dwarschim in den Wall hinein. Den Geruch der Narkosemittel nahm er erst wahr als er ein zweitesmal hinauf stapfte. Und das keinen Augenblick zu spät. War doch grade dabei eine Hexe Lothar die Hände abzutrennen mit einer Knochensäge. Als man sie stellen wollte löste sie sich wie jeder verdammte Hexer auf. Der Dwarschim schleifte Lothar an die Luft und Lazalantin sorgte für Frischluft im Wall. Dann stiegen sie gemeinsam hinab zur Zelle. Der Dwarschim wurde mit jedem Schritt angespannter und schlug die Augenlider nieder als er vor der Zelle stand und von Tyrus hinein gelassen wurde. Als er mit Lazalantin und Ihr alleine war betete er für ihre Seele. Dann ging er hinaus, vielleicht ein Fehler?

Tyrus, Mein Bart weis was du fühlst ahr ich verstehe dich. Doch... wenn wir ihre Seele jemals flicken können wird sie in einem Loch enden während die Hexer an ihr forschen ahr sie mit ihrer Magie am Leben halten. So wie es jetzt Lazalantin macht... ist das sie in Würde Frieden findet.

Dachte er... dann kamen die Hexer der Garde und wenige Augenblicke später hörte man den Schrei einer Frau die das Leben verlor. Er wusste das irgendwas Lazalantin daran gehindert hatte es so zu tun wie er es getan hätte. Da war er sich sicher. Sie gingen in die Zelle, dort lag sie am Boden. Grade einmal vierzig Jahre alt, für einen Khael sicher viel. Doch für den Dwarschim war das die Zeit in der er seiner Ausbildung nachging. Dort auf dem Festland dachte er. Hätte man sie nicht so leiden lassen, hätten sie nicht handeln müssen. Es war nicht ehrenhaft jemanden wie sie leiden zu lassen.

GLAUBST DU ES MACHT MEINEM BART SPAß SO ETWAS TUN ZU MÜSSEN?! GLAUBST DU WIRKLICH DAS DEIN HEXERFREUND SIE HÄTTE MIT TEE AUSGEFRAGT?

schnaufend knurrte er Traim brummend an. Er brachte den Vorwurf was ihm einfallen könnte zu meinen wann eine Seele kein Leben mehr verdient hatte. Aber das hatte nicht er entschieden. Nein das war an dem Tag entschieden als die Frau aus der Ebene des Dämonen entlassen wurde. Sie hätte nicht überleben dürfen. Doch er hatte es so gewollt, sein Opfer soll auch zu Lebzeiten noch leiden bis es stirbt und Frieden findet. Traim ging knurrend den Hexern nach in den Wall. Als er hinaus kam ging der Dwarschim selbst hinein und der Magier behandelte ihn wie Luft. Er stellte seine Handlung in Frage, doch wie kann sich jemand etwas erlauben der so nah zu den Göttern steht bei seinen Taten wie ein wildes Tier das seine Beute jagt um das Versteck seiner Herde zu finden, doch dieses Tier hat keine Herde. Es leidet nur unter der Jagd des Jägers. Und das war nichts das er der Frau nach ihrem Leid noch antun wollte. Sie hatte den Frieden verdient.


später im Tal der Dwarschim....

Der Zwerg kniete im Schrein Bellums. Die Augen waren geschlossen und er betete gleicher maßen wie er nachdachte. Hatte er doch in seiner Ausbildung auf dem Festland soviel erlebt und erfahren über die Khaela und ihre Hexer. Axtmeister Baragorn aus dem Clan der Donneräxte hatte ihm viel beigebracht. Das für das Bellum stand. Ehre, Mut, Gerechtigkeit, Stärke all das hatte er immer vertreten. Dann wurde er hierher geschickt. Sein Clan und die Insel brauchten die stärke eines Dwarschim der den Weg Bellums ging. Er suchte einen Axtmeister... doch fand er keinen. Als er endlich Grom gefunden hatte, nahm dieser eine Khaela unter seine Arme um sie auszubilden. Sie würde wohl kaum die Aufgaben des Axtmeisters bestehen. Auch er hatte oft mit den Aufgaben seines Lehrmeisters zu kämpfen, jedoch bestand er sie. Auf dieser Insel hatte er oft gefühlt das die Götter und die Ahnen bei ihm waren. War es nun der Kampf gegen die Untoten in dem ihm in der schwersten Stunde ein Ahne erschienen war der mit ihm zusammen kämpfte. Oder die Ehre die man ihm gab das heilige Metall zu tragen und den Kürzer. Er war noch lange nicht mit seinem Weg am Ende auch wenn dieser viele Steine aufwies. Auch mit dem Ende seiner Ausbildung ging der Weg nur weiter voran. Und nur einem hatte er für seine Taten Rechenschaft abzulegen. Und das war niemand geringeres als sein Gott, sein Heerführer derjenige der am Ende über seine Taten richten würde oder ihn richten würde. Bellum.

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Chars: Bragthor Wuchthammer[aktiv]
Es geht weiter, immer weiter, immer, immer weiter voran,
ich bin und bleib auch in Zukunft der Mensch, der wirklich kämpfen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mord, Geschrei und Drama.
BeitragVerfasst: 29.08.10, 09:36 
Wie jeden anderen neuen Tag beginnt Tuljow auch diesen mit einer Andacht, seine ersten Gedanken und Worten gelten seinem Herren, sein erstes Tun folgt seinen Geboten. Ruhig greift er zu seinen Barthaaren und löst die Bänder, welche seinen wilden Barwuchs bändigen sollen. Er greift zu einer Schale aus reinem Eisen und füllt sie mit reinem Wasser. Danach wäscht er sich äußerlich: Hände, Gesicht und Oberkörper werden gereinigt. Das kalte Wasser lässt den von Narben verunstalteten vierzigjährigen Mann erschaudern. Danach scheint er sich zu konzentrieren, als würde er die Reinigung auch innerlich fortsetzen wollen. Dann erhebt er seine laute, kräftige Stimme, die den engen Raum mit ihrem Klang erfüllt.

Herr Bellum, dieser Tag soll der deine sein!
Was ich Gutes tue, verrichte ich in deinem Namen,
Was mir Böses widerfährt, ahnde ich in deinem Namen.
Mit meinen Taten will ich dir Ehre erweisen,
Deinen Namen will ich preisen und deine Gebote treu befolgen.
Diesen deinen Tag, oh Bellum, will ich in deinem Sinne meistern -
Zu deiner Ehre allein!


Mit ruhiger Hand beginnt er dann seinen Zweihänder mit einem Schleifstein auf den kommenden Tag vorzubereiten. Ruhig sind seine Bewegungen, seine Gedanken kreisen um einen Dwarschim. Wie lange kannte er diesen Bragthor? Zweifelsfrei ein würdiger Recke für die Schildreihe des Bellum, aber ist er auch reif genug um diese Bürde zu tragen? Kann er die Konsequenzen erahnen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Mord, Geschrei und Drama.
BeitragVerfasst: 29.08.10, 12:57 
Edelbürger
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Wohnort: Jube heredibus superstitibus eis disponere bene. Tiberias aliter esset vindicativa.
Travens hatte ihn nun das zweite mal geholt um diese Gefangene aus dem Kerker der Löwen zu holen. Beim ersten mal war es nicht möglich sie mitzunehmen. Es stand gut um den Löwenorden wenn sie erkennen das die Übergabe an den Turm den Weg ausmacht welcher nötig ist um die Gefangenen zu begegnen. Was konnten die Profanen schon herausfinden? Kannten sie die Mysterien der Magie? - Kannten sie die Wege die der Geist eines Magus beschreiten muss und ihn so oft in Gefahr bringt nicht wieder gesund zu erwachen? Nein. Am Falkenwall angekommen waren alle Löwen um die Übergabe bemüht, man wollte in den Kerker gehen um die Gefangene zu übernehmen. Unten angekommen befanden sich Meister Helbas - gut Männer wie ihn wieder zu sehen, er war ein für einen Profanen gescheiter Mann - und ein Zwerg. Auf das Bitten an Helbas den Gefangenen zu übergeben brauste das Gemüt des Zwergen auf. Anscheinend war er nicht bereit den Gefangenen zu überstellen? Lächerliche Anschuldigungen brachte er vor. Ein unwissender Profaner, dieser Zwerg. Erneut die Bitte die Übernahme zu vollziehen.
Der Hohepriester des Ventus wäre bei ihr, danach könne man die Gefangene übernehmen. Seelischer Beistand für diese Frau, warum nicht? Vielleicht öffnet dies Pforten die der Befragung dienlich sind.

Ein Frauen Schrei. - Was geschieht dort in der Zelle? Tiberias ahnte nichts gutes. Als die Türe sich öffnete wollte Helbas jemanden von etwas abhalten - der Zwerg versperrte den Weg und Blick in die Zelle. Aufklärung. Als der Blick in die Zelle offen war offenbarte sich ein Bild des Grauens. Der Hohepriester kniete über den Leib der Gefangenen, Blut besudelt wie ein Schächter. Die Hand zitternd um einen Dolch geschlossen der Blick wirr. Was hatte er getan? Er hatte die Möglichkeit sich dem Wissen dieser Gefangenen zu bedienen zu nichte gemacht.

"Für jedes Opfer das diese Tat verlangt, da nun Informationen zum zeitigen Aufgreifen der übrigen verloren sind tragt Ihr die Verantwortung!"

Wieder Anschuldigungen des Zwergen - lächerliche Kreatur die den Verstand nicht zu nutzen scheint und sich wie ein Tier seinen Insinkten zu folgen scheint. Versteht nicht - beansprucht doch zu Wissen. Was hatte dieser Windpeitscher getan? Verloren das Wissen. Rettung oder gnadenvollen Tod verloren für die Gefangene. Sie war eine Vogelfreie aber immernoch eine Magierin, der Windpriester würde zwar keine Weltliche Strafe zu erwarten haben - aber wie die Last seiner Seele ob dieses und aller aus dieser Tat folgenden Opfer ausfällt wissen nur die Götter. Möge Morsan ihm die Segen Lifna's verwehren ehe er nicht bekennt das er fehlte.


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