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 Betreff des Beitrags: Gedanken eines Legionärs [Mitmach-Thread]
BeitragVerfasst: 27.01.11, 22:32 
Einsiedler
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Es war einige Wochen her, dass er sie das erste Mal gesehen hatte. Eine abgemagerte junge Frau, damals aber noch voller Tatendrang und Hoffnung. Sie hatten sie erwischt als sie versuchte über die Steine zu klettern die das Nordtor fest verschlossen hatten. Sie hatten sie geborgen von den Steinen denn sie war bewusstlos aufgefunden worden. Sie war so zierlich und schwach, als er sie hoch hob und sie von den Steinen weg brachte. Kaum war sie aufgewacht, wirkte sie ganz aufgelöst, versuchte zu erklären was sie wollte. Es war schnell ersichtlich dass sie Angst hatte. Angst vor uns. Der roten Legion von Angamonis. Sie wurde ins Rathaus gebracht und er befragte sie, versuchte sie zu beruhigen und sie zu beschützen denn er glaubte nicht dass sie böse Absichten hätte. Doch er wurde weggerufen und seither hatte er sie nicht wieder gesehen.

Wir Legionäre, in unseren blutroten Waffenröcken. Wer hätte keine Angst vor uns? Es war nur ganz natürlich. Man konnte es überall sehen. Die Menschen, die sich in ihren Häusern eingeschlossen hatten, die Fenster verbarrikadiert und die wenigen Fenster durch die man noch durchschauen konnten mit schweren Gardinen verhangen. Nur hin und wieder konnte man einen von ihnen sehen wie sie verstohlen auf die Straße blickten während der Wachgänge durch die Stadt. Doch schnell wurden die Gardinen wieder vorgezogen wenn man zu ihnen aufblickte. Die Menschen hatten Angst, und warum auch nicht. Die Situation war alles andere als normal.

Der Blick des Legionärs ging immer wieder zu den Skeletten und Gargylen die in den Straßen und auf den Dächern standen und die Stadt überblickten. Selbst er fühlte sich nicht wohl, obgleich die Ungetüme mehr als einmal bewiesen hatten dass sie mehr als nur bereit sind ihr Leben für die Stadt zu geben. Doch wie musste das alles auf die unbescholtenen Bürger wirken, deren Gewohnheit es war die friedlichen Straßen zu sehen in denen Kinder spielen und Händler rufen. In denen im Vitama die Blumen erblühen.

Davon war jetzt nichts mehr zu sehen. Die Stadt lag in Trümmern, überall waren Verteidigungsanlagen aufgebaut, der Marktplatz war ein einziger Schutthaufen und der Boden war überzogen von getrocknetem Blut und Dreck. Mehr als einmal hatte er sich schon gefragt wie lange es wohl dauern würde bis man die Stadt wieder aufgebaut hatte.

Erst einen Tag zuvor stand er im Torhaus des Westtors und wurde von den Beinen gerissen als die schweren Katapultgeschosse vom Vorposten an der Brücke in der Mauer einschlugen. Seit Tagen schon wurde die Stadt beschossen und man musste auf den Straßen jederzeit damit rechnen von einem Steingeschoss erschlagen zu werden. Er wunderte sich darüber dass es den Malthustern, die die Katapulte bedienten, scheinbar ganz egal war dass sie die Häuser der unschuldigen Bürger von Falkensee genauso in Schutt und Asche legten wie alles andere in der Stadt. Eigene Verluste gab es zum Glück kaum. Es hatte jedoch eine Weile gedauert bis sie das Feuer aus der Stadt erwidern konnten. So ging es nun hin und her.

Es war purer Zufall dass er sie wiedersah. Dort stand sie, die junge Frau. Sie wirkte noch dünner als zuvor, noch magerer, aber noch etwas hatte sich verändert. Ihr Blick wirkte ... gebrochen, ihre ganze Haltung war erschlafft und nichts war mehr zu entdecken von der jungen Frau die er vor wenigen Wochen noch gesehen hatte. Sie war krank, so wie fast jeder in der Stadt. Sie hatte Hunger, so wie fast jeder in der Stadt.

Langsam trat er auf sie zu, sprach sie an. Aber sie wirkte kaum ansprechbar. Er sah in ihr Gesicht und seufzte leise, griff vorsichtig nach ihrem Arm und führte sie mit sich, die Hauptstraße entlang. Er reichte ihr eine kleine Phiole und sprach leise: „Es ist Heilung für eure Krankheit.. trinkt es.“ – Unsicher blickte sie ihn an, zögerte. „Wollt ihr mich denn nicht .. umbringen?“ – Fragte sie völlig verwirrt. Der Legionär hob die Brauen verwirrt und schüttelte entschlossen den Kopf. „Nein, wieso sollte ich euch umbringen wollen? Wie kommt ihr nur auf sowas?“ – Sie zögerte immernoch, trank aber schließlich die Phiole leer während der Legionär in seinen Proviantbeutel blickte. Nur noch zwei Stücke Brot, dann wäre alles fort… Er holte eines der beiden Stücke heraus, reichte es ihr damit sie essen konnte. Immer noch misstrauisch griff sie nach dem Brot und riss sogleich ein Stück davon ab um es zu essen, auch wenn es ein sehr kleines Stück war als hätte sie Angst, das Brot wäre zu schnell weg um wirklich satt zu werden. Aber satt wurde schon lange niemand mehr so wirklich.
Sie sprachen miteinander. Sie sprachen offen, wie kaum jemand es dieser Tage in Angamonis wagte.

„Wir werden alle sterben, nicht?“ – Fragte die junge Frau den Legionär und dieser nickte nachdenklich. „Ja … vermutlich werden wir das. Entweder durch Krankheit und Hunger, oder wenn sie sich zusammenrotten und uns angreifen.“ – Sprach der Legionär ruhig, sich der Situation durchaus gewahr. „Dann hatte ich also doch Recht…“ – Die Frau schien überrascht von der Ehrlichkeit des Legionärs. Eine Weile war es still ehe sie die Stimme wieder erhob: „Ich habe .. diese Teekräuter… wir könnten sie uns teilen, das würde das Ende ... erträglicher machen.“. Der Legionär blickte zu ihr, unsicher was er antworten sollte. Langsam wanderten sie die Straße nach Norden entlang. Kamen am Haus der jungen Frau vorbei. Sie blickte hinauf und beide blieben einen Moment stehen. Eine Weile zögerte der Legionär, dann sah er langsam zu ihr und sprach ruhig: „Habt ihr etwas, es euch wichtig ist? Was euch am Herzen liegt, in diesem Haus?“. Sie schien verwirrt. Offensichtlich verstand sie seine Intention hinter der Frage nicht. Doch entschlossen sie sich, gemeinsam hinein zu gehen und nachzuschauen.
Der Legionär folgte ihr ins Haus, blickte sich um, sah ihr zu wie sie ziellos durch das Haus streifte. Immer noch wirkte sie völlig aufgelöst. Eine Weile war es wieder still während der Legionär nachdenklich auf den Boden vor sich blickte. Nur langsam drehte er sich zu der jungen Frau um und sah ihr in die Augen und sprach mit voller Entschlossenheit: „Nehmt eure Sachen, nehmt was euch wichtig ist und was ihr tragen könnt. Dann lasse ich euch hinaus. Geht nach Seeberg, dort haben sie Medizin und Essen für euch. Dort seid ihr sicher.“ - Ungläubig sah die junge Frau den gerüsteten Legionär an als könnte sie nicht wirklich glauben dass er es ernst meint. Doch schon kurz darauf begann sie erneut ziellos durch das Haus zu wandern, Schränke und Kisten zu öffnen auf der Suche nach etwas das sie mitnehmen wollte. Der Legionär folgte ihr in den Keller, dort durchwühlte sie einige Schränke wenn auch noch immer ziellos. Der Legionär blickte sich im Keller um. Seine Aufmerksamkeit fiel auf eine kleine Vitamastatue an einer Wand des Kellers. Er lächelte, sah wieder zur jungen Frau neben sich. Sie sah ihn an, eine Träne zeigte sich in ihrem Augenwinkel. Einen Augenblick später warf sie sich in die Arme des Legionärs. Er war überrascht, sehr überrascht. Doch als er hörte dass sie leise weinte, nahm er sie vorsichtig in die Arme und hielt sie ruhig bei sich.

Eine ganze Weile standen sie so da bis die junge Frau leise Worte sprach: „Wieso tut ihr das?“ – Der Legionär seufzte leise und sprach schließlich entschlossen: „Ich bin hier um die Menschen zu beschützen, vor Lügen, Intrigen und Ränkespielen. Und nicht um zuzusehen wie Unschuldige einen sinnlosen Tod sterben.“ – Was für seltsame Worte, dachte er sich. War es in einem Krieg denn nicht normal dass die Menschen sterben? Aber nicht so. Nur langsam lösten sich die beiden wieder voneinander. Die junge Frau blickte zu ihm hin und sprach hoffnungsvoll: „Das heißt wir werden den Untergang und den Tod gar nicht erleben?“ – Der Legionär schüttelte den Kopf und sprach lächelnd: „Nein, ihr nicht.“ Und machte sich kurz darauf auf den Weg nach oben. Sie folgte ihm und er wies sie an, an der Tür zu warten bis er am Tor nachgesehen hatte ob sie friedlich abziehen konnte.

Schon wenige Momente später befanden sich die beiden im Torhaus. Der Legionär wandte sich zu ihr um: „Haltet nicht an bis ihr in Seeberg seid. Dort seid ihr sicher. Sie werden sich um euch kümmern.“ – Die junge Frau nickte eilig, drückte dem Legionär ein kleines Bündel in die Hände. Einen Moment sahen sie sich still an, dann zog er die Tür des Torhauses auf und sie eilte hinaus. Als er die Tür wieder schloss, legte er die Hand langsam an das Eisen und sprach leise Worte: „Viel Glück, junges Fräulein…“

Als er die Treppen des Torhauses erklomm und in den Beutel blickte den sie ihm gegeben hatte, sah er dort die ‚Teekräuter‘ die sie angesprochen hatte. Es war Nachtschatten. Er schmunzelte und zog den Beutel wieder zu und dachte an ihre Worte. „… das würde das Ende … erträglicher machen.“ – Langsam nickte er. Vielleicht. Aber noch hielt die Stadt, noch wurde sie verteidigt. Er hoffte dass die junge Frau nicht den Malthustern in die Hände fallen würde. Sie entführten jeden den sie in der Nähe der Stadt sahen, ganz gleich ob Legionär oder unbescholtener Bürger. Er schüttelte den Kopf bei dem Gedanken daran. Gegen diese Männer würde er die Stadt bis zum Tod verteidigen. Das wäre es wert.

Er setzte sich an die kalte Mauer im Torhaus und öffnete seinen Proviantsack, denn sein Magen knurrte und er hatte schon seit einem Tag nichts mehr gegessen. Er zog das letzte Stück Brot hervor, brach es in zwei Teile und aß langsam und ehrfürchtig, als würde er es auskosten nochmals den Geschmack von Brot zu schmecken. Den Rest steckte er wieder in den Beutel und sein Blick fiel unwillkürlich auf einen kleinen Rest einer Birne. Der Stiel war bis zum Äußersten abgenagt und es war nur noch ein schmaler Rest übrig. Dennoch hatte er ihn aufgehoben. Er schmunzelte und sprach leise: „Danke, Birnenfrau … sie war lecker.“

Ruhig lehnte er den Kopf zurück an die Mauer und atmete einige Male tief durch bevor der Schlaf ihn langsam übermannte während man in der Ferne immer noch die Geräusche der einschlagenden Katapultgeschosse der Malthuster hörte die wahllos in die Stadt schossen. Wenn alles gut ging, dann konnten sie alle friedlichen und Unschuldigen Bürger vielleicht aus der Stadt bringen bevor es los ging. Aber die Legion würde hier bleiben. Sie würden die Stadt verteidigen oder für sie sterben. Das hatten sie geschworen. Ganz gleich was kommen sollte…

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"Wenn das Gesetz dich zum Arm des Unrechts macht, dann brich das Gesetz."
-Henry David Thoreau-


Zuletzt geändert von Renardeau: 5.02.11, 05:40, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 28.01.11, 14:37 
Festlandbewohner
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Der Nieselregen hatte die Straßen in Silber gekleidet, als sie wieder zu sich kam und realisierte, dass ihr Fluchtversuch ein weiteres Mal gescheitert war. Es war töricht von ihr zu glauben, dass sie die Flucht über die massiven Felsen hinweg zum Tor antreten könnte. Hatte sie etwa erwartet, dass sie mittlerweile ausreichend mager geworden war, um sich durch die Verstrebungen des Stadttores in Richtung Freiheit zu winden? Töricht.

Zwei kräftige Arme sammelt sie von der Straße auf, während ringsum bereits rigoros Schwerter gezogen wurden. Als sie die blutrote Tunika ihres Trägers bemerkte wusste sie, dass das bevorstehende Ende zum Greifen nah war. Irgendwo zwischen ihrer Überstellung ins Rathaus, der Durchsuchung und dem Verhör hatte sie die Wahrheit verloren und begonnen falsche Angaben zu machen. Ein eisiger Griff blanker Angst, hat die Lügen nur so aus ihr heraus geschüttelt. Der Reigen aus Lug und Trug benebelte ihr Urteilsvermögen und sie zweifelte bereits an ihrem Verstand, als sie sich der vorsichtigen Berührungen des Legionärs gewahr wurde, der gerade großzügig das kleine Messer das zwischen ihrer Wade und dem Stiefel klemmte übersah. Seine Worte waren weniger barsch und unbarmherzig, als die seiner einsilbigen Kameraden, welche sich nach wie vor ungeduldig an ihre Schwerter klammerten, um die potentielle Attentäterin effektreich hinrichten zu können.

Aber natürlich bleibe ich hier! Ich habe andernorts niemand den ich vermissen würde! Die Vier, pah! Ja, ich werde in den nächsten Tagen wieder kommen um meine Pacht zu bezahlen, selbstverständlich!“ - wenn Betrug der Preis für Freiheit war, war sie gerne bereit zu zahlen. Zu Hause angekommen entpuppte sich die erkaufte Freiheit rasch als schlechter Handel. Schmach und Schuld waren spürbar wie Gift, das schonungslos ihren Körper und Geist verseuchte. Tag ein, Tag aus lag sie den Göttern in den Ohren und flehte in inbrünstiger Reue um Vergebung und Gnade. Als sie nach Tagen der selbstverordneten Quarantäne wieder das Haus verließ, war sie tatsächlich nur mehr ein Schatten ihrer selbst. Die in der Stadt kursierende Krankheit hatte auch ihr hart zugesetzt, so dass sie hustend und fiebernd durch die Straßen schlich.

Märchenhaft, unwirklich erklangen daher seine Worte: „Verhaltet Euch möglichst unauffällig, ich werde eine Gelegenheit finden um Euch aus der Stadt zu bringen!“. Vor Angst bebend und zuweilen gehemmt, hütete sie den neuen Keim der Hoffnung und wartete darauf, dass der Legionär kommen würde um sein obskures Versprechen einzulösen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 28.01.11, 16:20 
Ehrenbürger
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Szenenmusik (erst anklicken wenn man beim Brief ist)

Den Blick zum Fenster gerichtet, aus jener Schreibstube des Legaten, betrachtete der Legionär die Trümmern und den Schutt, auf den die Skelettgardisten mit ihren Füßen im Gleichschritt marschierten. Die Geschosse der Malthuster schwiegen an jenem Zyklus und ein seltener Moment der Ruhe und des Nachdenkens, kehrte ein. Die Götter allein, wussten wie lange die Verteidigung noch hält und zu welchem Ende das hier alles führen würde. Sollten sie besiegt werden, wie würden es die nachfolgenden Generationen vernehmen? Würden die Geschichtsschreiber von tapferen Männern berichten, die in der Unterzahl ihre neue Heimat verteidigten? Würden sie berichten, das die glorreichen Armeen des Grünlandes eine Stadt aus den Krallen von Ketzern und Verrätern rissen? Würde die Nachwelt sich überhaupt ihrer erinnern?

Es war wichtig, für den Fall das die Stadt fällt, einen Brief zu hinterlassen der berichtet was für Männer und Frauen in dieser Stadt lebten. Welche Schicksale versammelt waren hinter den Toren und was für Menschen, ja Menschen, es waren die hier ihr neues Leben aufbauen wollten. Mit der rechten ergriff er die Feder und begann die Worte zu schreiben die in seinen Gedanken sich befanden.

Zitat:
„Ich, Legionär zu Angamonis richte diese Worte an die Sieger und Eroberer dieser Stadt. Vielleicht, Vielleicht aber auch nicht wird man sich fragen, warum wir an dem Bestreben klammerten, diese Stadt bis zum letzten Mann zu halten und welchen Ansporn wir hatten im Angesicht des Todes und der vielen Feinde, nicht zu fliehen oder zu Kapitulieren. Hatten wir eine Daseinsberechtigung? Hatten wir das Recht diese Stadt als unsere neue Heimat zu sehen?
Ja und Nein. Ich selbst und meine Vorväter über Generationen hinweg, waren stets dem Reich treu und dessen Herrscher. Bin ich noch immer der Krone treu und dem Land in dem ich geboren wurde? Ja, bis zum letzten Atemzug.

Meine Vorväter, standen schon zu Zeiten des Königsgeschlechts Ap Iames, mit Speer und Schild zur Verteidigung des Reiches gegen die orkischen Invasoren. Trotz der Überzahl und der enormen Stärke der Orks, kämpften unsere Vorväter für den Erhalt ihrer damals noch neuen Heimat. Auch gegen Ende der Ap Galad Ära, kämpften unsere Vorväter gegen Invasoren aus dem eigenen Land. Jeder der die Geschichte unseres Reiches kennt, wird feststellen, das kein Sohn Galadons dazu fähig ist, seine Heimat kampflos aufzugeben. Wie unsere Vorväter, habe auch ich meine, unsere neue Heimat mit dem Leben verteidigt und ich hoffe das bis ans Ende Tares, unsere Nachkommen mit gleichem Mut unserem Beispiel folgen.

Hat also Angamonis eine Daseinsberechtigung? Ja die hat es. Wie jede Stadt Galadons, wo sich tapfere Recken entschließen den Boden vor allen Eindringlingen zu beschützen und die Heimatliebe so groß ist, das sie lieber unter dem Schutt ihrer Heimat begraben werden, als ein Leben in Schande und Unehre zu fristen. Ersont gab diese Stadt auf, doch wir nicht. Vernünftig erscheint es sicher vielen, das man lieber kapitulieren oder fliehen sollte und das kostbare Geschenk des Lebens behält anstatt es wegzuwerfen. Doch könnte ich mit diesem Leben, noch in den Spiegel blicken und mit stolz behaupten ein Galadonier zu sein? Stolz auf das zurückzublicken was unsere Vorväter einst erbrachten? Wie könnte ich meine Gebete noch reinen Gewissens an die Götter und Vorfahren richten, ihnen sagen das ich noch lebe und weiß das der Preis dieses Lebens der Verrat an alle Opfer ist, die erbracht wurden von ihnen?

Deswegen bleibe ich und werde mein Schwert und mein Schild wie die Phalanx jener tapferen Recken der Iames Ära, auf die Invasoren richten und alle Götter, vom höchsten Norden des Norlandes bis zum tiefsten Süden Endophals, werden wissen das es nicht das Streben nach Unrecht und Mordlust war die uns trieb, sondern das Blut eines Volkes das stets die Freiheit seiner Heimat aufs neue verteidigen musste, selbst wenn die eigenen Landsleute diese Freiheit in frage stellten.“


Nach dem er die letzten Worte schrieb und die Tinte trocknete, faltete er den Brief zusammen und schob ihn in die Gürteltasche seines Waffengurtes.

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"... und fortan einte sie ein düsteres Geheimnis."


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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 28.01.11, 16:43 
Edelbürger
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Ruhige wie immer stand der Curator am Fenster seines Büros und blickte über die zerstörten und verdreckten Straßen von Angamonis. „Wir haben versucht etwas aufzubauen, wir wollten die Dekadenz und Prunksucht der ehemaligen Herren zerstören. Dem Volke die Lügen der Viere klar machen, sie zum wahren Glauben bringen.“ Er seufzte leise und schüttelte den Kopf, er hatte es mit Diplomatie versucht... doch was kann man gegen den Hass und Zerstörungswillen der Gegenseite ausrichten? Sie würden erst ruhe geben wenn jeder Verteidiger brennen würde.

Er versuchte so gut es ging die Bevölkerung und die Gläubigen zu schützen, doch er wusste... sollten sie angreifen könnte nur ein Wunder sie retten. Dennoch hatte er seinen Legionären befohlen bis zum Schluss zu kämpfen, zu verteidigen wofür die Legion und die Stadt Angamonis stand. Doch sollte es soweit kommen, würde er sie alle wegschicken und als letztes in der Stadt bleiben, bis zum Ende.

“Und ich werde den Ungläubigen nur verbrannte Erde hinterlassen, auch wenn sie die Schlacht gewinnen sollten... wird es niemals ein Sieg werden!“. Es war beschlossene Sache, wenn die Verhandlungen nichts bewirkten würde er es als letztes bleiben und die Stadt den Flammen übergeben... und mit der Stadt auch sich selbst.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 28.01.11, 19:37 
Ehrenbürger
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Gedankenverloren saß der Legionär auf der Bank auf dem Marktplatz der Stadt. Sein Blick wanderte über das aufgebrochene Pflaster hin zum Tempel, vorbei an diesem hinauf in den von Fela erleuchteten Himmel. Er nahm seinen zerschlissenen Umhang zur Hand, betrachtete ihn eine Weile, schnaufte einmal tief durch. Der Hunger wurde langsam unerträglich, Krankheiten verbreiteten sich immer rascher, die Versorgungslage war erbärmlich. Wie lange noch? Wie lange konnten sie den Streitmächten des Schlächters und seines Gefolges die Stirn bieten? Heute würden sie wieder aufstehen um zu kämpfen, in Recht und Demut im Angesichte des Göttkönigs, der mit seinem wachsamen Blick jeden Schritt und jeden Tritt seiner Schafe begutachtete.

Er wollte nie das es so weit kommen würde, aber es war unvermeidbar. So schien es zumindest. Er würde seine Klinge erheben gegen all jene, die es wagen würden diesen Ort, dieses Symbol für die Hoffnung aller Geknechteter, Vergessen und Verratenen anzugreifen. Er war bereit dazu, auch wenn es ihn in seinem tiefsten Inneren schmerzte. Wussten sie es doch nicht besser? Auch sie waren atmende, denkende Wesen, genauso gleich wie er es war. Auge in Auge mit seinesgleichen, Brüder und Schwestern im ewigen Kreislauf des Lebens. Sie haben das Recht uns herauszufordern, wie auch wir es verdienen. Nur wieso so?

Er schüttelte den Kopf, schlug sich selbst auf den Hinterkopf. Erst, wenn das letzte Fünkchen Widerstand auf Tare gebrochen war, konnte das Paradies sich entfalten. Erst, wenn Angamon selbst diese Sphäre betrat und alles alte, verdorbene, korrumpierte ausgelöscht hatte, konnte wirklich Frieden sein. Ein Neuanfang, Eine bessere Welt. Frei von allem, was die reine Seele verdarb. Wie sehr er es sich herbeisehnte. Er würde kämpfen für seinen Traum.

"Die Geschlagenen haben nicht weniger zu sagen als die Sieger, vielleicht sogar mehr; wie sie fallen und wofür: darin liegt alles. Ist es aber das Große, Notwendige gewesen, das nicht mehr erfüllbar war, weil sich die Welt gedreht hatte und durch das Unrecht hindurch musste, so erheben sich die Geschlagenen über die Sieger, und selbst deren Tapferkeit, Zucht und List gelten nicht so viel wie das zerbrochene Schwert in der Hand des Toten oder dessen unauffindbares Grab. Denn alle List, auch die mutigste und fröhlichste, ist endlich klein; so wie auch der Sieg klein ist, der nicht wieder einen größeren Sieg fordert. Diejenigen aber, die das Gesetz dann vertreten, wenn Tare sich ihm nicht mehr fügen will, wenn dessen Zeit anscheinend um ist, erheben sich über Tare; sie zeigen durch ihr Leben, dass das Bestehende nimmer vereinbar ist mit dem Höchsten, und treten sterbend aus dem Bannkreis der Schuld."


Leben oder Sterben, Sieg oder Niederlage, es spielte keine Rolle mehr. Er erhob sich von seiner Bank und schritt in Richtung des Westwalles, schloss bedächtig die schwarze Türe auf die in die Wehranlage führte, und stellte sich an die Maueröffnung, den Blick in Richtung des Feldlagers zu Dunquell werfend. Er war bereit. Sie waren bereit. Wieder war es an der Zeit, wahre Demut zu zeigen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 28.01.11, 19:56 
Festlandbewohner
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Und er kam, um sein Versprechen einzulösen: „Habt ihr etwas, das euch wichtig ist? Was euch am Herzen liegt, in diesem Haus?“ obwohl sie unentwegt auf seine Wiederkehr gewartet hatte, trafen sie die Worte völlig unvorbereitet. Konfus schwirrte sie durch das Domizil, um im Eiltempo ihr Hab und Gut zu bewerten, und mit einem Mal erschienen ihr die zum Bersten gefüllten Kleiderschränke und Schmuckschatullen völlig wertlos.

Einem stillen Wächter gleich folgte ihr der Legionär auf Schritt und Tritt durch das Haus, bis die beiden im Keller angelangt waren wo die junge Frau gerade einen geräumigen Schrank rastlos durchsuchte. Blitzartig wurde ihr bewusst, dass alles was sie noch an sich nehmen wollen würde, gerade ins Visier des Legionärs geraten war. Die kleine, aufwendig verzierte, Vitamastatue thronte am anderen Ende des Zimmers auf einem schlichten Schrein. Einige Augenblicke herrschte Totenstille, nur ihr Herz pochte zunehmend dringlicher und penetranter, so dass sie meinte es würde ihr im nächsten Moment vor Panik aus dem Mund springen. War es das? Das Ende? „Betet für mich“ flüsterte er leise, während sie eine Träne vergoss und ihren geheimnisvollen Helfer kurz darauf in die Arme schloss.

Am Tor angekommen war die Zeit zu kurz um Fragen zu stellen, oder gemeinsam nach Antworten zu suchen. Mittellos stand sie ihm gegenüber, und doch war das Bedürfnis ihm als Dank etwas zu überreichen brennend. „Mara Baldasti“ vertraute sie ihm klammheimlich an, hinterließ einen Kuss an des Retters linker Wange und kehrte Angamonis endgültig den Rücken zu. Wider Erwarten fühlten sich ihre Füße schwer wie Blei an.


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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 29.01.11, 14:18 
Einsiedler
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Alarich stand an den Zinnen der Wehranlage im Westen von Angamonis und schaute mit ernst ruhigem Blick über die Silhouette der in der Dämmerung liegenden Stadt. Der durch die Brandgeschosse der Malthuster hervorgerufene Rauch schien Angamonis wie der Vorbote eines Leichentuches mehr und mehr einzuhüllen. Alles in allem war es das Abbild einer geschändeten, einst blühenden Metropole, die sich in ihrem Leid nun zu Füssen der Belagerer wand. Das also war aus dem einst prächtigen Teillehen Ersont geworden. Egal mit welchen Idealen und Zielen die Abgesandten Ersonts vor zwei Jahren hier ankamen: Sie hatten alle versagt.
Und zwar letztlich nur durch sich selbst. Weder Malthust noch die Truppen des Knochenfürsten hätten Ersont jemals auf Siebenwind bezwingen können. Nein Ersont war von Anfang an Ersonts grösster Feind auf der Insel durch das intrigante Ränkespiel seiner Vertreter, die durch die Schwäche einer alten Frau nicht mehr im Zaum gehalten werden konnten.

Und das, was nun vor Alarichs Augen in Trümmern vor ihm lag, war das Ergebnis. Aurora, Delarie, Custodias, Aldorn und Ekula waren viel zu kurzsichtig um zu erkennnen, dass sie sich selbst im Geschachere um die machtvollste Position im Lehen vernichtet hatten. Und dies entlockte Alarich ein sachtes Schmunzeln auf die verhärmten Gesichtszüge. Würden sie etwas daraus lernen? Sicher nicht. Selbst wenn Angamonis fallen würde. Die Geschosse der Belagerer zogen immer tiefere Risse in die Stadt. Ersont war geschlagen. Es würde viele Sonnenläufe dauern, bis es sich wieder von diesen Wunden erholen würde. Zudem Malthust auf der Insel nun der absolute Machtfaktor war. Und egal wie es ausging: Malthust würde der Sieger sein.

Alarich wandte sich zum Heerlager in Dunquell hin, wobei der Saum seines roten Umhangs im Abendwind wehte. Dort lag es also das Heerlager der Götzentreuen, initiiert und angeführt von Malthust. Egal welche Ersonter Uniform sich dort tummelte, es waren bestenfalls nur noch Statisten. Hatte die Rote Legion eine realistische Aussicht auf Erfolg gegen eine derartige Übermacht? Bestenfalls unwahrscheinlich, das war ihm schon klar, als er jener Legion beitrat. Niemals würden die Königstreuen es zulassen, dass die Hauptstadt der Insel dauerhaft in die Hände der Angamondiener fiele. Welch eine Schmach wäre dies für den König selbst? Niemand der Heerführer könnte sich bei einem Versagen noch auf dem Festland ruhigen Gewissens blicken lassen. Entsprechend verbissen würden ihre Rückeroberungsversuche sein.

Mit einem Lächeln sah er auf das matte Rot seiner Uniform. Doch trotz aller Widrigkeiten war es Hektor und dem Curator in wenigen Tagen gelungen, eine schlagfähige Truppe in Gestalt der Roten Legion zum Schutze der Stadt ins Leben zu rufen. Courage setzt sich eben stets durch. Es waren mit die besten Recken, mit denen Alarich je Seite an Seite in einer Schlacht stand. Man merkte in jedem Blick und jeder Gestik der Legionäre, dass es hier um mehr ging als um das blosse Halten einer Stadt. Es ging hierbei vielmehr um einen Verbund von Männern, die gegen die Unehrlichkeit und das feige Machtgeschachere der Götzendiener und ihrer Lehensvasallen antraten. Im Angesicht des Todes und der eigenen Vernichtung standen sie Seite an Seite, um für das zu kämpfen, was viele auf der Gegenseite längst verloren hatten: Treue zu sich selbst.

Alarich überprüfte die Pfeile in seinem Köcher, denn er wusste, dass er sie bald brauchen würde. Er war auf den Tod vorbereitet und hatte nicht die geringste Angst davor. Selbst wenn er nicht mehr jeden, der ihn einst verraten hatte, würde eigenhändig töten können, so wusste er genau, dass jene durch sich selbst eines Tages fallen würden. Mit dem Tod der Gräfin war ein Zeichen gesetzt worden. Und er wie seine Kameraden der Roten Legion waren bereit.

Denn selbst gächtet und verhasst blieben sie so in Erinnerung als Männer.

Entschlossenen Blickes zog Alarich seinen Bogen vom Rücken. Es war an der Zeit. Jetzt würde sich das Schicksal vieler erfüllen. Langsamen Schrittes trat der breitschultrige Mann auf das beinahe zerstörte Westtor zu.


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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 30.01.11, 06:22 
Einsiedler
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Brave men are a city's strongest tower of defence
Alcaeus

Es war dunkel geworden. Der Tag war lang und hatte viele Boten und Gesandte gesehen welche die Stadt betraten und wieder verließen. Doch letztlich, so schien es, ohne Erfolg. Es hieß, die Malthuster wollten Blut. Es würde keinen Waffenstillstand geben. Der Angriff würde stattfinden. Sie hatten alle damit gerechnet obgleich jeder einzelne von ihnen seine wenigen Hoffnungen in die Bestrebungen des Legaten setzte der in den letzten Tagen unermüdlich gearbeitet hatte. Aber nun mussten sie mit dem Schlimmsten rechnen.

Nachdem der letzte Bote gegangen war, begann der Auszug der Männer, Frauen und Kinder die die Stadt auf Anweisung des Legaten und Curators verlassen sollten. Er stand am Nordtor, blickte zu dem Tross an Menschen die mit notdürftig zusammengepackten Sachen die Stadt in langsamem Schritt verließen. Obwohl ihr Misstrauen immer noch groß schien, durfte ein jeder von ihnen frei abziehen. Selbst die Gefangenen wurden frei gelassen, niemand blieb in der Stadt bis auf ihre Verteidiger. Erst spät in der Nacht schloss sich das schwere Tor ein letztes Mal. Allen war klar dass es, so es sich das nächste Mal öffnete, wohl nur durch Gewalt geschehen würde.

Es war gespenstisch still geworden in der Stadt. Die Häuser standen jetzt leer. Es waren kaum noch Geräusche zu hören. Selbst der Katapultbeschuss schien für den Moment eingestellt zu sein. Schnee fiel vom Himmel der mit schweren Wolken behangen war. Langsam ging der Legionär die steinernen Stufen des Torhauses hinab, trat hinaus auf die Straße wo kalter Wind ihn den Umhang enger um sich ziehen ließ. Sein Blick ging die lange Hauptstraße herunter, spärlich beleuchtet von einigen Feuern und Fackeln die an den Hauswänden aufgehängt wurden. Die Schritte seiner mit schweren Stiefeln beschuhten Füße hallten wieder auf dem Boden der Hauptstraße und der Klang wurde von den Hauswänden hin und her geworfen. An vielen Häusern hingen mittlerweile die Gardinen in Stofffetzen aus den Fenstern und wurden zum Spielball des Windes und der zerbrochenen Scheiben der Fenster die den Stoff in weitere Stücke rissen wann immer der Wind ihn erfasste und über die scharfkantigen Scherben zog.

Selbst die Gargylen und Skelette die in den Straßen verteilt zu sehen waren verhielten sich auffällig ruhig. Lediglich einige der Gargyle flogen hoch über der Stadt, wie sie es immer taten, um Ausschau zu halten nach dem was sich um sie herum aufbaute. Doch ihr Flügelschlag war nicht zu hören, ihre Gestalt nur schemenhaft hinter den Schneeflocken auszumachen am finsteren Himmel.

Der Weg führte den Legionär auf den Marktplatz. Der Ort, an dem früher das Leben dieser Stadt pulsierte. Jetzt hatte sich eine erdrückende Finsternis über den Ort gelegt dessen einstige Marktstände, reich verziert, jetzt in Trümmern lagen. Der Wind zog an und peitschte den Schnee unablässig über den großen Platz so dass der Legionär instinktiv nach einem Ort Ausschau hielt um Schutz vor der Witterung zu suchen.

Sein Blick ging in die vielen Nischen und Ecken der Häuser rings um den Markt und da waren sie. Er erkannte sie an den scharlachroten Uniformen die sie trugen. In jeder Ecke, an jeder Hauswand standen sie, saßen sie. Seine Kameraden. Die rote Legion von Angamonis. Viele hatten ihre Umhänge fest um sich gezogen, das Gesicht vom Sturm weggedreht. Manch einer von ihnen sah aus als würde er schlafen, doch bei genauerem Blick erkannte der Legionär dass ihre Augen geöffnet waren. Sie starrten in den Schnee, in die Finsternis. Ein jeder von ihnen mit der Gewissheit, dass bald der letzte Tag für sie anbrechen könnte. Ein jeder allerdings auch mit dem Funken Trotz und Beharrlichkeit in den Augen. Der Beharrlichkeit der Verteidiger. Oh ja, sie würden kämpfen. Erbittert kämpfen.

Still blickte der Legionär von einem zum anderen. Was sie wohl denken mochten. Jeder von ihnen hatte seine eigene Geschichte. Manche von ihnen hatten Frauen, Männer, Kinder, Geliebte. Manche waren selbst noch Söhne oder Töchter, so jung waren sie. Trotzdem hatte es sie alle hier her verschlagen, an diesen Ort. Einige der Legionäre erwiderten den Blick des Mannes still während der Schnee im Wind um ihn herum peitschte. Er wusste, dass keiner von ihnen heute Nacht schlafen würde. Ein jeder war dabei seinen Frieden mit sich zu suchen.

Mit langsamen Schritten kämpfte der Legionär sich durch den Sturm in Richtung des Rathauses der Stadt an dem er noch eine freie Ecke ausgemacht hatte. Der Wind schien ihn zurück zu drängen und der Schnee ließ ihm kaum Sicht doch erreichte er sein Ziel. Leise scheppernd und schabend setzte er sich, so gut es ging, in seiner Rüstung, an die Ecke des Hauses die vom Wind abgewandt war. Sein Schwert legte er neben sich, griffbereit hielt er eine Hand darauf. Langsam lehnte er den Kopf zurück an den eiskalten Stein. An der gegenüberliegenden Holzpalisade vor dem Tempel konnte man einen dezenten Lichtschimmer erkennen. Einer von wenigen die diese finstere Nacht noch erhellten. Er kam aus der Schreibstube des Legaten. Des Curators. Es verwunderte den Legionär nicht.

Alle Verantwortung lag nun bei ihm und dem Hauptmann. Der Curator. Obwohl er diesen Mann kaum kannte war er ihm so loyal geworden wie einem jener Helden von denen die galadonischen Sagen und Legenden immer berichten. Und vielleicht war er das, einer dieser Helden, die in aussichtloser Lage standhielten. Vielleicht waren sie alle etwas Besonderes, jeder einzelne von ihnen der hier saß, der durch die Stadt ging, ein jeder Legionär dieser einzigartigen Legion die das Schicksal hier her geführt hatte. Wieder ging der Blick über den Markt, der nun nach und nach wieder von Schnee bedeckt wurde. Es sah so friedlich aus, der weiße, reine Schnee der die Trümmer, das Blut und den Dreck unter sich begrub. Bald schon würde er mit Blut getränkt. Mit viel Blut. Immer noch blickten die Legionäre starr in den Schnee, kein einziges Wort wurde gewechselt. Ein so friedlicher Anblick.

Er griff in seine Tasche und holte das letzte Stück Brot hervor das er noch bei sich hatte. In den letzten Tagen wurden Rationen verteilt, doch er hatte keine geholt. Er wusste dass nicht viel da sein würde und an dem jungen Fräulein Baldasti hatte er gesehen wie dringend die Bürger der Stadt dieses Essen brauchen würden. Er hingegen war fast schon ein alter Mann der schon mehr als einen Feldzug miterlebt hatte. Er hatte keinen großen Hunger mehr, jetzt nicht mehr, doch er begann, halb bedeckt von seinem Umhang, das Brot zu essen bis es ganz fort war. Er würde keine neue Ration brauchen. Es war gut so wie es war. Als er den letzten Bissen heruntergeschluckt hatte atmete er tief durch, griff an seine Seite und zog das kleine Beutelchen hervor dass Fräulein Baldasti ihm gegeben hatte. Einige Momente sah er starr darauf, dann drückte er es vorsichtig an seine Brust, wie einen großen Schatz. Was für eine Ironie, dachte er sich. Sein größter Schatz, ein Beutel voller Kräuter den er von einer flüchtig bekannten Frau bekam die er wohl nie wieder sehen würde. Dennoch, er klammerte sich an dieses Beutelchen. Ein Lächeln zeigte sich für einen Moment, ehe sich auch seine Miene wandelte, langsam erstarrte als wäre diese Wandlung an diesem Ort völlig selbstverständlich, während sein Blick in den Schnee vor ihm ging und doch eigentlich in weite Ferne gerichtet war. Gedanken an zuhause… Eine gespenstische Stille hatte sich über die ganze Stadt gelegt. Eine ungewöhnliche Ruhe… die Ruhe vor dem Sturm…

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 30.01.11, 09:33 
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Psssssssssssst! Birnenfrau? Clara fuhr aus ihrem halbschlummernden Zustand an den Sockel der Säule gekauert dasitzend erschrocken auf, blinzelte benommen..
Schniefnase? Bist du das?
Ja. Wie ist die Lage im Tempel?
Unverändert. Wie ist die Lage in der Stadt?
Unverändert.

Wie jede Nacht unterhielten sie sich daraufhin leise, ein jeder an jene Seite der Palisade gelehnt, welche zwei Menschen so voneinander unterschied, die im Grunde doch dasselbe Schicksal teilten. Spendeten sich gegenseitig Trost durch die schiere Gesellschaft des anderen. Als schliesslich die klirrenden Schritte eines anderen, sich nähernden Legionärs hörbar wurden, verstummte das Gespräch augenblicklich. Von seiner Seite aus, weil er keinen Ärger wollte. Von ihrer, weil sie nicht wollte dass er Ärger bekam.
Schweigend, verborgen hinter dem trennenden Holz lauschte sie dem Wortwechsel der beiden Männer, sog gierig jegliche Information daraus wie sie es die letzten Tage jedes Mal getan hatte und wieder fiel ihr stillheimlich der subtile Unterschied in der Stimme ihres Legionärs zu den anderen auf. Es lag Güte darin, Wärme eines noch nicht erkalteten Herzens.

Was verlangst du für die Birne?
Ein Gespräch.
An was für ein Gespräch hast du gedacht?
So wir beide dies hier überleben sollten.
Das werden wir ni-.. Hatschi!
Gesundheit!
Danke!
Ich möchte verstehen, wieso du auf der anderen Seite der Palisade stehst. Nicht mehr und nicht weniger.
Gut, abgemacht.

Die junge Frau musste bei der Erinnerung ihres Kennenlernens flüchtig lächeln. Nein, seine Seele war noch nicht verloren, das waren so viele in der Stadt noch nicht. Doch seine konnte sie retten, ihm jede Nacht einen weiteren Funken einpflanzen dass das Gute sein Herz immer noch wie ein Schutzmantel vor der Finsternis umschloss. Diese Hoffnung wollte sie einfach nicht aufgeben.

Leise stieg sie wieder die Treppen zum Tempel empor. Mehr als drei Wochen schon kannte sie keinen anderen Ort als diese heiligen Mauern, hielt sie im Tempel verbissen die Stellung mit den anderen, eine Tatsache die jeden Tag ein Stückchen mehr Tribut forderte – an ihrer körperlichen wie auch mentalen Kraft. Hat die Schniefnase doch recht? Ist es nur vergebliche Müh der Starrsinnigkeit? Schenken wir einem Ort mehr Bedeutung als dem Leben der Verjagten? schoss es ihr durch den Kopf, als sie vor dem Altar im leeren Bellumsschrein stand und nachdenklich die Schwertreliquie betrachtete. Schliesslich sank sie auf ein Knie nieder und sprach wie so oft am Tag und in der Nacht ein inbrünstiges Gebet. Doch dieses Mal erfüllte dabei nicht die sonstige, friedliche Ruhe ihre Gedanken. Es fiel ihr gar schwer sich auf die Worte zu konzentrieren, immer wieder schossen ihr Bilder durch den Kopf. ..und stärke meinen Schwertarm.. Die grausame Folterung des Morsansdieners vor dem Tempel. ..auf dass Glauben mein Schild sei.. Der glühende Blick der finsteren Kreaturen von den Dächern auf sie hinab, am Arm eines Gefallenens kauend. ..schütze meine Geschwister und segne sie im Namen deiner hochheiligen.. Der tägliche Anblick der aufgespiessten Köpfe hingerichteter Gardisten auf den Palisaden.
Plötzlich rissen ihre Worte ab, das zweite Knie klirrte zu Boden und ihr Kopf sank gegen den kühlen Altarstein während die Verzweiflung, Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit in ihr in bitteren Tränen zusammenbrach. Schluchzend gebeutelt, hob sich eine Hand zitternd zum Altarschwert empor, die Finger krallten sich hilfesuchend nach dem Griff.

Einen Zyklus später stand die junge Schülerin wieder vor dem Vitamaschrein um Wache über die Schlafenden darin zu halten. Die verweinten, von der zermürbenden Erschöpfung gezeichneten Züge wirkten leer doch fühlte sie innerlich eine schwache Besserung. Es bestand keine Hast - sie hatte noch etwas Zeit sich wieder zu fassen bevor der Großteil den nächsten Tag der Belagerung antreten würde. Stumm genoss sie die betäubende Nachwirkung ihres vorherigen Zusammenbruchs und als die ersten Lichtstrahlen dämmernd den nächsten Hellzyklus ankündigten, kämpfte ihr leiser Gesang gegen die bedrückende Stille des Tempelinnenhofs an.
Felaschein, Felaschein leuchte mir den Liebsten mein. Felaschein, Felaschein, lass ihn stattlich sein
Felaschein Felaschein, leuchte mir den Weg nach Heim. Felaschein, Felaschein denn mein Herz ist rein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 4.02.11, 16:57 
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*irgendwo, hinter dem großen Wall, in der Ödnis*

An die Wand gelehnt, ein Bein angewinkelt auf der Bank auf der er saß, entspannte sich der Legionär in dem Unterschlupf in dem sie untergekommen waren. Die schwere Rüstung war abgelegt und unter der weiten Tunika die er trug konnte man die weißen, dicken Verbände auf seiner Haut erkennen die seinen Brustkorb und Teile seiner Arme bedeckten. In der Hand hielt er einen schweren Tonkrug gefüllt mit Wein, das Handgelenk locker auf dem Knie abgelegt blickte er in die Mitte des Raumes in dem gerade eine junge, endophalisch anmutende Frau einen sehr körperbetonten Tanz aufführte. Leichte Damen waren hier draußen offenbar noch einfacher zu finden als in den Städten des Grünlandes. Er schmunzelte, hob den Krug ein Stückchen an und trank einen Schluck des kühlen Weines. Der Raum wurde erhellt von diversen Kohlepfannen die in den Ecken standen und eine angenehme Wärme verbreiteten. Zwei Musiker in einer Ecke spielten eine begleitende Melodie zu dem Tanz der schönen jungen Frau auf der die Blicke aller Männer im Raum lagen. Sein Blick ging von einem zum anderen. Dass sie überhaupt hier waren, war ein Wunder. An den Wänden, teilweise auf Bänken und Fellen saßen und lagen die Legionäre verteilt. Viele von ihnen mit Verbänden umwickelt, ein jeder von ihnen mit einer Flasche oder einem Krug voll Wein in den Händen. Erstaunlich was man nicht alles auftreiben konnte wenn man nur lange genug danach suchte.

Sie waren entkommen. Sie waren tatsächlich entkommen. Er konnte es jetzt noch nicht so ganz glauben. Mehr noch, sie waren nicht die Einzigen. Der Legat saß in einer Ecke des Raumes, neben ihm der Zenturio. Es waren wenige Legionäre die hier waren. Wenige genug. Viele waren gefallen, umgekommen. Aber der Rest von ihnen hatte sich an den Befehl des Legaten gehalten und sich nach der Schlacht in die Öde zurückgezogen wo sie nach und nach aufgesammelt wurden bis sie sich in ihr Versteck zurückziehen konnten. Wunden wurden versorgt, Proviant herbeigeschafft und mittlerweile hatte sich sogar eine gewisse Gemütlichkeit breit gemacht. Viele der Männer lachten und amüsierten sich. Der Blick des Legionärs ging wieder zum Legaten, der ebenso verwundet war wie alle anderen auch. Er saß still in seiner Ecke, das Schauspiel in der Mitte des Raumes schien ihn nicht besonders zu beeindrucken. Stattdessen starrte er in seinen Krug der ebenso mit Wein gefüllt war. Er wusste dass etwas in den Gedanken des Legaten vorging. Er war es, der diese angenehme Unterhaltung organisiert hatte die nun alle genossen. Er wusste dass die Männer Abwechslung und Entspannung brauchten. Und der Legionär wusste, warum. Bald schon, wenn alle wieder einsatzbereit waren, würde die Legion von neuem erstehen. Sie würden wieder kämpfen. Es würden neue Männer und Frauen zu ihnen stoßen und ihre Reihen würden wachsen. Und sie würden sich zurückholen was sie verloren hatten.

Aber all das war heute Abend nicht wichtig. Der Legat hob den Blick und prostete einem der Männer zu der ihn angesprochen hatte. Er zeigte ein freundliches Lächeln, war aber schon bald in ein Gespräch mit dem Zenturio verwickelt. Nachdenklich blickte der Legionär zu den beiden hin, entschied sich dann aber, dem Rat des Legaten zu folgen und den Abend zu genießen. Er hob den Blick wieder zur Tänzerin die nun dazu übergegangen war mit einigen der Männer einen etwas ‚innigeren‘ Körperkontakt zu suchen was diese mit Jubelrufen und fröhlichem Gelächter quittierten. Der Legionär selbst blieb eher im Hintergrund. Still betrachtete er das Geschehen. Die Männer waren jung und brauchten nach der Schlacht, nach dem Schlachten und Morden etwas, das sie auf andere Gedanken brachte. Er hob den Krug ein weiteres Mal an und trank ihn leer, ehe er sich von seiner Bank aufrichtete, kurz schmerzverzerrt auf zischte und mit einer langsamen Bewegung nach einer Flasche auf dem Tisch griff um den Krug ein weiteres Mal zu befüllen. Unterdrückt keuchend ob der Schmerzen ließ er sich wieder auf der Bank nieder und lehnte sich mit einem erleichterten Seufzer wieder gegen die Wand. Kurz schloss er die Augen und lauschte der Musik, ehe er seinen Blick wieder auf das Schauspiel der Frau richtete. Heute war Ruhe. Heute war Frieden. Was morgen sein sollte … das wusste nur der Legat.

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 4.02.11, 19:17 
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Zitat:


Sie saßen alle in ihrem geräumlichen Versteck und freuten sich endlich mal wieder. Die hübsche Tänzerin nahm gerade Alarich sehr in Beschlag, was dieser mit einem verzücktem Grinsen quittierte. Hektor musste bei diesem Anblick schief grinsen. Dann nahm er den Krug zur Hand und prostete den verbliebenen Legionären zu: "Auf die gefallenen Kameraden, deren Mut uns immer ein Vorbild sein wird! Prost!" Die kleine Gruppe der Soldaten erwiderte den Trinkspruch mit einem lauten einheitlichen Aufruf: "Ehre der Legion! Prost!"

Dann nahm Hektor seinen inzwischen liebgewonnenen Bihänder vom Rücken und hielt ihn mit leichten routierenden Bewegungen prüfend im Fackelschein. Nur an einigen wenigen Stellen blitze noch der blanke Stahl auf, der Rest war von einer roten klebrigen zähen Flüssigkeit bedeckt. Mit einem zufriedenem Lächeln richtete er die Spitze des Schwertes auf Varus, der ihm am nächsten saß. "Varus, schau dir diese Klinge an. Sie ist getränkt vom Blut unserer Feinde!", er hielt weiterhin die Spitze des Zweihänders auf die Brust von Varus gerichtet. "Und ich möchte deine Klinge nach jedem Kampf genauso blutdurchtränkt sehen, wie die meine." Varus nickte bedächtig und sprach: "Dann werde ich euch alle Ehre machen, Zenturio." Mit einem väterlichen Blick sah er zum Legionär und erwiderte: "Das hast du schon längst."

Anschließend griff Hektor nach dem herumliegenden Oberteil der Tänzerin und begann damit in mühevoller Arbeit, das alte Blut von der Klinge zu putzen.



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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs
BeitragVerfasst: 5.02.11, 03:10 
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Zitat:


Ein unbekannter Mann erschien im Versteck der Legion. Sein Zustand war furchterregend. Am ganzen Körper waren frische Wunden, Kratzer und Schrammen zu sehen. Mit letzter Kraft erreichte der geheimnissvolle Mann das sichere Versteck der roten Legion. Hektor musste ihm insgeheim Respekt für solchen Eifer zugestehen. Denn der Weg war äußerst gefährlich für einen einzelnen Mann. So tief in der Ödnis gäbe es auch keine Rettung mehr. Höchstens die Erlösung. Der Mann hat sich dennoch auf den Weg gemacht nur um der Legion ein Geschenk zu überbringen. Ein sehr wertvolles Geschenk.

Nach einer provisorischen Behandlung erhob sich der Besucher auf seine zittrigen Beine und holte einen in Stoff gehüllten, länglichen Gegenstand hervor. Dann faltete er vorsichtig das Tuch weg und entblöste ein Schwert. Hektor weitete seine Augen, als er jenes Schwert vor sich sah. "Das Schwert muss von einem tapferen Krieger geführt werden und darum sollst du es haben", erklärte ihm der Mann mit schwacher Stimme. Doch Hektor schien nichts mehr um sich herum wahr zu nehmen. Er war noch immer wie benommen von dem Anblick jenes Schwertes, welches er schon ein mal in früherer Zeit in der Hand hielt. Behutsam nahm er die Waffe fest am Griff und erhob sie wie ein Heiligtum zur Decke hoch.

"Ich habe dich endlich wieder", flüsterte Hektor leise zum Schwert und starrte langsam vom Griff bis nach oben zur Spitze. Eine leise Stimme, die nur er zu hören wusste, tönte ihm die Antwort: "Ich bin schwach ... sehr schwach ... doch eines Tages ... vielleicht", dann brach die Stimme in seinem Kopf ab. Doch er wusste bereits die Antwort. Er ahnte bereits, was getan werden muss, um die machtvolle Kraft der Klinge zurück zu beschwören.

Er würde sie mit dem Blut seiner Feinde tränken. Jeder vergossene Tropfen würde das heilige Schwert und seinen legitimen Träger, ihn, Centurio der roten Legion, Hektor Steinhauer, mächtiger machen! Und der Centurio dürstete bereits voller Ungeduld nach neuem Blut.

Die Kreaturen im Ödland sind erstarkt, die rote Legion hat sich im Kampf bewiesen und die Rechtgläubigen haben ihre wahre Macht endlich erkannt. Die Zeit des Blutzolls ist angebrochen und Hektor wird sie bis zu seinem letzten Atemzug voll ausschöpfen und das Schwert der Rache wird durch die Reihen seiner Feinde mähen.



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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs [Mitmach-Thread]
BeitragVerfasst: 9.02.11, 18:26 
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Zitat:


Drei maskierte Männer betreten in Zeitlupe das Haus der Gohoris. Als die Verkäuferin die blutrote Uniform erkennt, stößt sie einen ängstlichen Schrei aus und rennt die Treppe rauf,als wäre Angamon persönlich hinter ihr her.

Kalyon und seine Freundin im hinteren Raum drehen sich bei dem Schrei langsam herum und weiten die Augen, als die drei Masierkten sich zu ihnen wenden..

Zielstrebig schreitet Hektor auf Kalyon zu und rammt ohne zu zögern das Schwert in den kränklichen Körper von dem Verräter. Dieser sackt augenblicklich schlaff zu Boden. Das Blut sickert langsam auf die Holzdielen. Mit einem kräftigen Tritt in den Brustkorb verabschiedet sich Hektor von ihm und fixiert mit hungrigen Augen seine Freundin dahinter.

Achtlos steigt er über den blutenden Kalyon am Boden und erreicht mit einigen Schritten die ängstliche Frau. Sie weicht erschrocken vor Hektor zurück, bis ihr Rücken an die Wand stößt. Zittrig lässt sie den Dolch aus ihrer Hand fallen. Hektor folgt mit seinen Pupillen dem Dolch, wie er langsam zu Boden fällt.

Dann reißt er das Schwert hoch und wuchtet es mit aller Kraft auf die unbewaffnete Frau. Auch sie fällt sofort leblos zu Boden. Doch das reicht ihm nicht. Er greift das Schwert wie einen Spieß und stößt es in ihren kraftlosen Körper. Das Schwert glimmt rot auf, als es mit Blut in Berührung kommt, doch die Klinge scheint das Blut aufzusaugen wie ein Schwamm.

"Der erste Blutzoll ist geflossen."


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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs [Mitmach-Thread]
BeitragVerfasst: 12.02.11, 08:43 
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Wie Schatten huschten die Gestalten durch die finsteren Gänge. Kaum ein Geräusch zu hören außer das Scheppern und Klirren der schweren Rüstungen und Waffen die sie trugen. Einer nach dem anderen marschierten sie in schnellem Gang über die schmalen Wege der Abwasserkanäle. Man hörte eine leise Stimme: „Schneller! Vorwärts Männer! Bleibt nicht stehen!“ – Einer nach dem anderen, immer mehr sah man an den Ecken und Wölbungen der Kanalisation nun auftauchen. Wie Ratten nutzen sie alle Wege, jede Kreuzung und bewegten sich schnell in den finsteren Gemäuern. Es hatte lange genug gedauert, aber nun waren sie wieder ausgerückt. Sie trugen ihre Farben wieder. Blutrot. Die Legion. Geschlagen, verwundet, gefangen genommen, entkommen, neu erstarkt und nun … nun waren sie wieder hier. Einer der Söldner die sie angeheuert hatten führte sie zu einer Leiter die nach oben ragte. Er deutete hinauf und sprach leise: „Hier rauf.“ – Der Maskierte Mann nickte und wies die Legionäre an: „Legionäre, hinauf! Kein Wort, kein Lärm!“. Die Männer taten wie ihnen befohlen wurde. Jedem konnte man die Anspannung ansehen, voll gerüstet und unter Waffen, aber auch die Genugtuung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Einer nach dem anderen traten sie vor die Leiter, setzten die schweren Helme auf und klappten die Visiere runter ehe sie mit raschen Bewegungen die Leiter erklommen.

Der Legionär war einer der Letzten die die Leiter emporstiegen und in den Straßen der Stadt Falkensee auftauchte. Er blickte sich hektisch um, die Legionäre hatten sich an die Hauswände gedrückt, waren in den dunklen Gassen und Ecken verschwunden, hatten sich hinter Zäunen und Mauern versteckt. Endlich waren alle oben, auch die Söldner die kurz zuvor noch angeheuert wurden, den Angriff zu unterstützen. Ein Wort machte die Runde, schon seit Tagen hörte man die Männer nur noch über eines sprechen. „Blutzoll! Sie werden bezahlen!“ – Hörte es man nun leise aus aller Munde. Der Maskierte sah sich um, nickte dann zufrieden und machte eine Handbewegung, deutete die Straße hinunter. „Legionäre, zum Markt! Vorwärts!“. Nun traten sie aus allen Ecken heraus, formierten sich in ihren Reihen, die Legionäre vorne, hinter ihnen die Söldner und Magier. Wieder einmal erklangen die Marschschritte der Legion in den Straßen der Stadt die sie vor nicht allzu langer Zeit erst verlassen hatten. Sie hatten die Stadt zwar verloren. Aber nun waren sie die Angreifer und im Vorteil. Die Stadt war immer noch verwüstet, auch wenn hier und da die Aufbauarbeiten im Gange waren. Er warf einen Blick nach oben, zu den Fenstern der kleinen Bürgerhäuser. Ein unwillkürliches Schmunzeln legte sich auf seine Lippen als er die schockierten Gesichter der Menschen sah die nun auf ihren kleinen Heerhaufen hinunter blickten. „So schnell sieht man sich wieder…“ murmelte er leise in vollem Lauf. Dann bogen sie um die Straßenecke und der Markt war erreicht.

„Los Männer! Holt sie euch! Holt sie euch alle!“ – Mit einem Mal wurde der Lauf der Männer schneller und sie schwärmten über den ganzen Markt aus in alle Richtungen gleichzeitig. Die Menschen die dort versammelt waren schienen gar nicht zu begreifen wie ihnen geschah. Sie blickten starr auf die Legionäre, blieben wie festgefroren auf ihren Plätzen sitzen. Die wenigen die den Mut hatten sich zu bewegen, erstarrten nach kurzer Zeit in ihrem Lauf als der Maskierte und die Magier ihre Hände in deren Richtung wandten. Ein seltsamer Anblick. Der Legionär blickte sich um während er lief. Genügend Menschen. Es würde ausreichend Blutzoll gezahlt werden. Sein Blick fiel auf den Gardehauptmann der Ersonter. Doch er sah nur noch seinen Rücken, als dieser in schnellem Lauf gen Schloss rannte. „Schnappt ihn euch!“ rief der Maskierte und deutete auf den Soldaten. Der Legionär rannte los, versuchte ihn einzuholen, einige seiner Kameraden folgten ihm doch als sie dem Torhaus näher kamen schnellte das Tor herunter und schlug hart auf dem Steinboden auf. Dahinter hatten sich einige Soldaten der Ersonter verbarrikadiert. Er blickte sich zum Maskierten um, ebenso wie seine Kameraden. „Lasst ihn … nehmen wir halt seine Bürger.“ – So ließen sie wieder ab von dem Tor und wandten sich dem Markt zu. Es war an der Zeit…

„Bürger von Falkensee! Ersonter! Ihr wisst dass ihr Blutzoll zahlen müsst für eure Schandtaten! Ein jeder muss bezahlen! Ob heute … ob morgen … wir finden euch. Ihr werdet bezahlen!“ – Sofort begannen die Legionäre die Menschen auf dem Platz zusammen zu treiben. Viele von ihnen wirkten jetzt verängstigt. Glaubten sie etwa, sie würden hier sterben? Nein. So einfach würde es nicht sein. „Macht euch an die Arbeit!“ rief der Maskierte den Männern zu während die Söldner sich daran machten die Straßen zu durchkämmen um nach Flüchtenden zu suchen. Sofort traten die Legionäre an die Menschen heran, zogen ihre Dolche … Sie zerrten gewaltsam an den Händen der Leute, schnitten ihnen in die Arme oder Hände und ließen das tropfende Blut in kleine Fläschchen fließen die sie alle an ihren Gürteln hatten. Die, die bezahlt hatten, wurden kurz darauf in Ruhe und gehen gelassen. Man konnte den Leuten die Verwirrung ob dieses beängstigenden Schauspiels wahrlich ansehen. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Jeder musste bezahlen, aber nicht viel. Ein beinahe symbolischer Preis für ihre Sünden. Er blickte auf dem Markt umher, Schwert und Schild in den Händen, als er plötzlich einen jungen Bellumsanwärter erblickte. Für einen Moment starrte er ihn an. Still stand er auf dem Platz, sein Schwert gezogen, blickte er zu der Übermacht an Legionären die den Marktplatz einnahmen. Das war er. Der Anwärter der ihn beschützt hatte. Vor der wütenden Meute am Tage der Schlacht um Angamonis.

Einer der Söldner trat gerade auf ihn zu mit gezogenen Waffen. Ohne darüber nachzudenken eilte der Legionär über den Platz und schob sich recht grob zwischen die Myte und den Bellumsanwärter, die Myte mit dem Schild wegdrängend sprach er: „Dieser nicht!“. Einen Moment blickte die Myte ihn an, dann wich sie zurück und ließ ihn in Frieden. Das Spektakel erweckte die Aufmerksamkeit des Maskierten. Er näherte sich den beiden mit zwei anderen Legionären. „Was ist mit ihm?“ fragte er.
„Herr, dieser Mann rettete mein Leben als man mich gefangen nahm. Er ist ein Mann von Ehre.“ Sprach der Legionär ruhig mit Blick zum Maskierten. Dieser nickte langsam. „Dann soll er verschont werden.“. Kurz darauf verschwanden die Legionäre wieder, nur er blieb vor dem Anwärter stehen, löste die Schnallen des schweren Helmes und zog ihn langsam herab um dem Mann vor sich in die Augen blicken zu können. Dieser schien verwundert ihn hier wieder zu sehen.

„Erinnert ihr euch an mich? Ein Leben für ein Leben. Denkt daran. Nun geht in den Tempel. Niemand muss hier heute sterben.“ Sprach der Legionär und schenkte dem Mann ein freundliches Lächeln. Dieser sah ihn eine Weile einfach nur an, erwiderte dann ruhig: „Ihr wisst dass ich nicht einfach hier stehen und zusehen kann.“ – Natürlich wusste der Legionär es. Es waren Diener Bellums. Und ihr Gott befahl ihnen zu kämpfen wann immer es nötig war. Aber war es nötig? „Wenn ihr kämpft, werdet ihr sterben. Heute ist nicht der Tag der Schlacht. Wir sind nicht hier um zu töten. Wir werden uns wiedersehen. Meine Schuld ist beglichen. Und wenn wir uns gegenüberstehen, bekommt ihr euren Kampf.“ Einen Moment noch stand der Anwärter still vor ihm, senkte dann aber seine Waffe und wandte sich letztlich zum Tempel, so wie ihm geheißen wurde. Der Legionär setzte den Helm wieder auf und folgte dem Mann ein Stück weit. Vor dem Rathaus stand ein weiterer Bellumsdiener. Ein Geweihter wohl. Die Söldner hatten ihn gestellt und offenbar hatte er ihnen Goldmünzen vorgeworfen um sie zufrieden zu stellen. Was die Söldner glücklich stimmte, war für die Legionäre wertloser Tand , wegen Beute waren sie nicht gekommen. „Holt euch sein Blut…“ sprach der Maskierte. Sogleich wandte der junge Anwärter sich herum um sich schützend vor seinen Herrn zu stellen. „Ihr macht einen Fehler, ER ist kein Mann von Ehre… er wird bezahlen…“ sprach der Legionär fast schon mit Sorge zu dem Anwärter. Dieser jedoch ließ sich nicht von der Seite seines Herren wegbewegen.

Für einen Moment ging der Blick des Legionärs die Marktstraße entlang und seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Dort kam sie, unerwartet. Sie stolperte in die Falle ohne zu wissen was mit ihr geschehen würde. „Birnenfrau …“ sprach er leise unter dem Helm, machte sogleich einige Schritte auf sie zu. Er wandte den Blick zur Seite zu einem der Magier die die Legion unterstützten. Er hob kurz die Hand, deutete dann auf die junge Frau im Bellumsornat. Der Magier wandte ihr seine Aufmerksamkeit zu, begann seine Formeln zu sprechen und schon kurz darauf erstarrte auch sie vollends. Mit schnellen Schritten trat er auf sie zu und schickte die anderen Legionäre beiseite. „Ich übernehme das. Ich bin sicher sie wird sich nicht wehren.“ Sprach er bestimmend und die Männer nickten, ließen von ihr ab. Er griff an seinen Gürtel, zog seinen Goldbeutel hervor und warf ihm einem der Söldner zu der sich gerade an den Habseligkeiten der Frau zu schaffen machen wollte. „Lasst sie, sie hat nichts. Aber ihr sollt nicht unbezahlt bleiben für euere Hilfe.“ Sprach der Legionär. Der Söldner fing das Beutelchen, blickte einen Moment hinein und sah dass es prall gefüllt war mit Münzen. Grinsend zog er es wieder zu und verstaute es in seiner Tasche. „Vielen Dank, Herr. Ihr seid sehr großzügig!“ sprach er noch und zog sich dann ebenfalls von ihr zurück.

Der Legionär trat auf die junge Frau zu, direkt vor sie. Erschrocken blickte sie zu ihm hoch, noch immer nicht ganz klar was eigentlich vor sich ging. Der Legionär löste erneut die Riemen des Helmes und zog ihn vom Kopf, kurz schnaufend und ein deutliches Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Er musterte ihr Gesicht neugierig und sprach dann ruhig: „Nun sehen wir uns also doch von Angesicht zu Angesicht… Birnenfrau.“ – Man konnte ihm die Freude in der Stimme förmlich anhören. Welch skuriles Bild er doch abgeben musste, er, der Legionär im blutroten Wappenrock der in diese Stadt eingedrungen war, erneut, um das Blut der Menschen zu holen, stand nun vor ihr und freute sich ob ihres ersten Treffens.

Leise wechselten sie einige Worte während er den Dolch zückte, vorsichtig ihre Hand ergriff und einen Schnitt in ihren Finger setzte, dann den Hals der kleinen Phiole an die Wunde legte und einige Tropfen Blut hineinfließen ließ. Während er das Fläschchen wieder verstaute, sprach er leise, letzte Worte: „Vertrau mir…“ – Fürsorglich, fast väterlich. Sein Blick ging zur Seite. Der Streit mit dem Geweihten war eskaliert. Es war zum Kampf gekommen. Auch der junge Anwärter war im Kampf nun zu Boden gegangen. Narr, er hatte ihn gewarnt. Der Blick des Legionärs ging wieder zur Birnenfrau. Sie würden auch vor ihr nicht halt machen. Er packte sie recht grob am Arm und zerrte sie gen der Tempelstufen welche er sie kurz darauf hinauf schubste. Dort würde sie sicher sein. Als er sich dem Kampf zuwandte, war der Bellumsgeweihte offenbar zu voller Kraft erstarkt. Der Maskierte blickte sich eilig auf dem Marktplatz um. „Legionäre! Wir ziehen ab!“. Sie hatten ihr blutiges Werk beendet. Niemand sollte an diesem Tag sterben. Sofort zogen die Legionäre vom Marktplatz ab und hinterließen Bürger, die nicht nur verwirrt sondern auch verängstigt waren. Der Bellumsgeweihte verfolgte sie durch die Straßen, brüllte ihnen wütende Drohungen hinterher, doch schon bald waren sie verklungen als der letzte Legionär die blitzenden Umrisse des Portals durchschritten hatte das die Magier für sie geöffnet hatten.

Es war ein guter Tag gewesen … aber es stand noch immer Blutzoll aus. Sie würden bezahlen. Jeder einzelne. Jeder Schuldige. Die, die nach Blut riefen, würden bezahlen mit Blut…

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedanken eines Legionärs [Mitmach-Thread]
BeitragVerfasst: 14.02.11, 03:13 
Edelbürger
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Zitat:

Er saß auf einem einfachen Holzstuhl, an einem steinernen Tisch. Der Raum war alt und modrig. Eine frische Brise des Frühlings wehte durch die Öffnung im Mauerwerk hinein und trieb den muffigen Geruch heraus.

Vor ihm lag sein Schwert. Der Stahl blitze im Felaschein, der durch die Lücken in den Raum strahlte. Hektor streichelte mit dem Finger gedankenverloren die blanke Klinge. Es lag vor ihm auf dem Tisch und zeigte keinerlei Regung. Er seufzte leise.

"War dir das Blut nicht genug? Zwei Menschen und drei Myten sind keine Kleinigkeit gewesen!" Er seufzte wieder. "Scheinbar muss noch mehr Blut fließen damit du mir endlich deine Stärke beweisen kannst."

Der Mann erhob sich vom Stuhl und griff nach dem Schwert. Dann trat er damit an das "Fenster" heran und betrachtete die Waffe unter den hellen Strahlen des Felas etwas genauer.

"Du hast Recht. Unsere Rache ist noch nicht vorbei. Es muss noch reichlich Blut fließen."

_________________
Bist du auf der Suche nach Reichtum und Macht? Dann tritt ein ...

Henk - Ein Krimineller aus Leidenschaft

Hektor Steinhauer - Rache ist sein Leben


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