Die noch nicht gänzlich ausgewachsene Zwergin mit den braunen Doppelzöpfen krallte sich an den Beinhosen ihres Vaters, welcher selber mit Tränen versucht sich von ihr los zu reißen, schrie laut auf und wollte nicht von dessen Seite weichen...

"Vater, ich will nicht nach Siebenwind.... Bitte lass mich nicht von hier weg gehen."

Der Zwerg, der schon recht alt war, streichelte durch ihr Haar und meinte mit einem Schluchzer.

"Es tut mir leid, meine kleine Gierla... Aber dein Vater hatte einst als er auf Reisen war einen schrecklichen Fehler begangen..."

Die Zwergin schloss die Augen und versuchte sich noch an die Erzählungen ihres Vaters zu erinnern. Ihr Vater war fahrender Händler und wollte seine Waren in einer endophalischen Stadt verkaufen, die fern weg von ihrer Heimat war. Jedoch achtete er nicht darauf, dass ein paar Wachen begleiteten und seine Karawane wurde kurz vorm Ziel ausgeraubt und der alte Zwerg vor den Mauern einer Stadt geworfen.

"Vater, können wir ihm nicht die Erbstücke von Großvater und Großmutter geben?"

Mit einer zutiefst betrübten Miene schüttelte dieser den Kopf um mit einer Stimme fast wie ein Windhauch zu sagen.


"Nein, Gierla, denn so können wir die anderen Schuldeneintreiber nicht bezahlen und wir würden noch viel mehr verlieren. Ich bitte dich gehe für deinen Clan."

Der Trauer folgte nun langsam die Wut und sie begann auf die Brust ihres Vaters zu hämmern. Wie dumm war er nur von einem Mongrammor Geld zu leihen. Nun würde er seine älteste Tochter an ihm verlieren. Denn just im vorletzten Monat kam ein Brief an, in welchem der Zwerg aus Siebenwind entweder mehrere 10.000 Dukaten verlangte oder die älteste Tochter, von welcher ihr Vater, einst als er in Endophal war, ein gemaltes Bild besaß, damit sie diesem helfe einen Laden aufzubauen. Sicher wollte der Zwerg nur sie als Liebchen missbrauchen oder als einfache Magd. Sie wusste es nicht... und gab sich letztlich hin für ihren Clan und stieg auf das Schiff.

Ein Mond später am Hafen von Brandenstein

Dort stand er schon, der seltsame dunkle Zwerg mit dem Kranz aus seltsam riechenden Blättern und der seltsam anmutenden Kleidung. Reich sah er aus, das stimmte, aber irgendwas gefiel an seinem Blick nicht. Es sah aus wie der eines Wolfes. Nun ist sie nicht mehr Gierla Grubhammer, sondern von nun an nur Gierla ohne Clan und "Besitz" des Trupak Mongrammor.

Bereits am ersten Abend nahm der Zwerg ihre Kleidung und meinte, dass er ihre Kleidung waschen würde und selber Trupak heisst.
Aber seltsamerweise stand der Zwerg mit blassen Augen da, als er wieder eines der Blätter am Kranz ass und sprach mit einer Person, die nicht zu sehen war.

"Ja, und wie bringe ich sie dazu meine Waren anzunehmen?"

Darauf folgte ein langes Schweigen.

"Ich möchte ihr einen anderen Namen geben, geht das?

Was bei Arkadon redete der Zwerg? Sie heisst doch Gierla.... Wie behandelt er mich nur....

"Und geht es ihr dann neue Kleider zu geben, sodass man ihre Möbse sehen kann?

Als ob diese Demütigung nicht reichte, dass sie fast nackt da stand und Trupak vollkommen wirr im Kopf war, kamen noch weitere Zwergen dazu, die immer wieder sie fragten, was man bei ihr kaufen konnte. Sie schüttelte den Kopf und weinte fast, da sie nun wie eine dreckige Dirne behandelt wurde bei der man Alles erwerben konnte.

So sollte sie nicht sein. Niemals würde sie, Gierla, ihren Körper verkaufen, auch wenn Trupak beinahe seinen Vetter Thirag geschlagen hätte, als dieser meinte sich an die Zwergin ranzumachen und dabei brüllte.

"SIE GEHÖRT MIR DU RÄUDIGER HUND!"

Sie musste ihr Schicksal erdulden und ihr blieb nichts anderes übrig als die ganzen Waren für die Mongrammor zu verkaufen, auch wenn es zum Teil gar exotische Waren waren, wie die Waffen eines Orkens und teils zu viele Waren sind. Es schien, als würden alle möglichen Handwerker, die es gibt, in diesem Clan zu leben. Seltsame Zwergen waren die Mongrammor und Gromnatz.

Der Schlag vom rechten Handrückes Trupak's, welcher er ihr gab, als sie sich weigerte neue Kleidung anzuziehen, tat noch immer weh.... Eventuell könnte sie die Schulden zurück zahlen, wenn genügend Leute die Waren kaufen würden und sie immer etwas für sich behielt...

Für die Freiheit....

Monde sind vergangen und immer wieder gab es nette Khaela, die ihr einige Münzen in die Tasche, wohlwissend um ihr Schicksal. Als auch hatte sie gelernt immer wieder Trupak's Geld zu entnehmen, wenn er wieder mal zu forsch war und an ihr rumfriemelte. Sodass sie mittlerweile um die 10.000 Dukaten "ergaunert" hatte. Bei Arkadon es war für einen guten Zweck... Sie stahl und verkaufte es weiter. Heute ist es soweit, dass sie ihm das Geld gab.

Von nun an kann sie Heim zu ihrer Familie...

Außerdem hatte sie schon die ersten Attentäter bezahlt, damit diese Trupak töten sollten.

Stirb du dreckiger Zwerg...