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 Betreff des Beitrags: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 17.02.11, 21:54 
Einsiedler
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Es war der sechste Dunkelzyklus angebrochen, als der Bierkrug auf den Boden des Schankraums der Taverne zu Radak aufschlug und scheppernd in tausend Stücke zerbarst. Der Greis, der noch kurz zuvor den Krug in seiner Hand hielt, blickte gen Südwest und in seinen Augen spiegelte sich Verwunderung und ungläubiges Erstaunen wider. Ohne auf die auf dem Boden liegenden Scherben zu achten, ging er zur Tür des Schankraums und trat hinaus. Unverwandt war sein Blick gen Lilienwall gerichtet und der Ausdruck von Verwunderung und Erstaunen wich einem Blick voller Unsicherheit und Angst.

Und so geschah es an vielen Orten des Ödlandes. Kreaturen verharrten und blickten gen Lilienwall zum Schwarzen Turm, manche mit unsicherem Blick, manche mit ängstlichen, weit aufgerissenen Augen. Es schien, dass all diese Kreaturen eine Macht spürten, die sie zu durchströmen, ja sich all dieser Kreaturen zu bemächtigen schien, eine Macht, deren Quelle im Schwarzen Turm zu Lilienwall zu sein schien.

Die Zeit und alles Geschehen schien zu erstarren im Nichts für einen Moment. Doch gleich schnell wie dieses Verharren über die Geschöpfe gekommen war, war es vorüber. Der Greis begab sich wieder in den Schankraum der Taverne und schaute verwundert auf die auf dem Boden liegenden Scherben des Bierkrugs.

Zwei Männer machten sich auf den Weg von Brandenstein nach Falkensee. Seltsam leer und starr war ihr Blick geblieben und blutrot unterlaufen waren ihre Augen. Waren sie noch kurz zuvor voller Frohgemut und schwätzten gesellig, schien ihr ganzes Wesen sich gewandelt zu haben; eine geheimnisvolle und düstere Aura schien um sie zu sein.
„Der Meister, er ist nun gekommen! Nach Falkensee hat er uns befohlen, dort sein Werk zu tun. Wir werden tun, was er von uns verlangt, auch wenn es uns das Leben kostet.“
„Lass uns aufbrechen, auf dass geschehe, was der Meister uns befahl zu tun.“


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 Betreff des Beitrags: Re: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 19.02.11, 04:17 
Einsiedler
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Der Weg von Brandenstein nach Falkensee war wohl anstrengend, zu anstrengend, darum rasteten sie wohl in Dunquell vor den Mauern Falkensees. An einem der draußen stehenden Tische saßen sie sich gegenüber.

Kein Wort wechselten sie miteinander, sondern mit ihren leblosen, blutunterlaufenen Augen starrten sie in die flackernde Flamme der auf dem Tisch stehenden Kerze. Blass, ja aschfahl waren ihre Gesichter, tief und schattenumrandet waren ihre Augen, dass der Anblick einen erschauern lassen konnte.

Doch war wirklich die Mühe des Weges und die darauf folgende Erschöpfung der Grund für die Rast, die diese beiden Männer in Dunquell einlegten? Plötzlich schien es, als würde etwas die Körper dieser beiden Männer erzittern lassen.

„Wir werden tun, wie Ihr befiehlt. Meister.“ „Nach Falkensee. Schaufel und Spitzhacke erstehen. Zum Morsanacker, gewiss Meister“ „Wenn die Zeit eines Dunkelzyklus angebrochen. Wir werden so tun, Meister.“

Ohne ein weiteres Wort standen die beiden Männer auf und begaben sich nach Falkensee.



Zu gleicher Zeit saß ein älterer Mann in der Taverne zu Seeberg. Eine seltsame Wandlung vollzog sich bei diesem Mann.

Eben noch lächelte er vergnügt, sich an dem lieblichen Rotwein ergötzend. Seine Wangen und auch seine Nasenspitze waren leicht gerötet, denn es war schon sein drittes Glas Wein, welches er sich munden ließ.
Wohl gelaunt, gar beschwingt war er, dass er nah daran war, sein Glück zu versuchen und der lieblichen Maid, deren bebende, manchmal auf und ab hüpfende Brüste ihn in den Bann zogen, Avancen zu machen, gleichwohl die Maid seine Tochter hätte sein können.

Doch plötzlich gefror sein verschmitztes Lächeln zu einer Grimasse; seine rechte Hand wie sein ganzer Körper begann zu zittern, so dass er den Wein verschüttete. Die Maid erschrak und fragte ihn, ob es ihm nicht gut gehen würde. Doch er schient die Worte der Maid gar nicht zu hören. Abrupt stand er auf und verließ die Taverne.
„Ins Ödland. Wie Ihr befehlt, Meister! Ich werde führen die Kreaturen, sie werden mir gehorchen. Unheil und Verderben will ich mit ihnen bringen in diese Mauern. Wie Ihr befiehlt, Meister.“


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 Betreff des Beitrags: Re: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 24.02.11, 02:37 
Einsiedler
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Völlig außer Atem erreichte der Jüngling Radak. Er eilte hastig an der Taverne vorbei zu einem in den Fels versetzten Eisentor. Kurz vor dem Eisentor verharrte er und wendete sich noch einmal um. Er wischte sich den Angstschweiß von seiner Stirn, atmete zwei, drei Male tief durch, wendete sich dann wieder zum Eisentor herum und öffnete selbiges.

Als er die Kunde dem Meister vortrug, dass die zwei Männer noch nicht getan, was ihnen befohlen, das auf dem Morsanacker sie tun sollten, fuhr ein Blitz durch seinen Körper, so dass er laut stöhnend zusammenbrach und sein Körper zitternd auf dem Boden kauerte wie ein Wurm.

Er wagte nicht aufzuschauen zum Meister, als er die Frage mit zitternder Stimme beantwortete, die eine schneidende Stimme stellte. „Die Streitmacht stehet zur rechten Stund für Euch bereit. Bereit für Euch in den Kampf zu ziehen und in den Tod. Das wird ein Fest werden, das sie nicht vergessen werden, Meister. Dem Tanz und Gesang sich hingebend zu spätem Zyklus, wird mit dem Morgengrauen der Schrecken über sie kommen, wenn sie sehen ihre geborstenen Mauern.“

Er wagte kurz den Blick empor, doch blutunterlaufene, kalte, graue Augen ließen ihn wieder seinen Blick senken.

„Gewiss, es wird geschehen, ich werde mich persönlich darum kümmern, dass mit diesem Grab geschehe, was Ihr befohlen, Meister.“ „Ja, dieser Magier, ihm wurde überbracht die Einladung nach Radak. Ich , ich…“ Es war ihm, als würde ihm die Kehle zugedrückt werden, er rang nach Luft und brachte nur mit Mühe krächzend hervor „Nein, Meister. Ich bat einen Mann in der Taverne zu Seeberge darum, die Botschaft zu überbringen, da ich diesen Magier vergeblich suchte.“

Er schluckte und schaute ängstlich auf, als seine Kehle nicht mehr zugeschnürt wurde. Er wagte aber nicht, dem Meister ins Gesicht zu schauen. Sein Blick blieb haften an diesem matt glänzenden Metall, welches an einer Kette hängend die Brust des Meisters zierte. Eisige Kälte schien seinen ganzen Leib plötzlich zu durchdringen und es war ihm, als würde eine kalte Hand sein Herz umfassen. Von diesem grausigen Gefühl wie benommen wendete er seinen Blick von diesem Metall ab, worauf dieses beklemmende Gefühl abzuklingen begann.

„Ich werde eilen zu Jorge Borgiacremo und diesem ausrichten, dass er Euch aufsuchen soll und Euch berichten, was er erfahren hat über dieses Volk der Mazzaremer, Meister. Gewiss auch dieses Meister. Ich werde alsbald Euch berichten können, wessen Verstand und Hand das Werk dieses Freien Blattes ist, Meister.“

Die Angst des Jünglings war erst in Akoras Säuferstube nach dem dritten Krug Met verflogen. Als er aus der Taverne heraustrat, schaute er mit einem skeptischen Blick zu der Halle. Aber ihm war bewusst, dass es sein Schicksal war, das er mit anderen teilte, die bereit waren und gewillt, zu wandeln auf den Vier Pfaden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 12.03.11, 08:59 
Einsiedler
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Auf dem steinigen Boden der Halle kauernd schaute der Jüngling mit angstverzerrtem Gesicht auf. „Meister, ich vermag Euch nicht zu sagen, warum jener Magister Kreytz noch nicht hier in diesen Hallen Euch…“

Ein ersticktes Röcheln war noch zu vernehmen eine Weile, während der Körper sich wand, dann im Todeskampf die Gliedmaßen zu zucken begannen. Schließlich erschlaffte der Körper und blieb regungslos auf dem Steinboden liegen.

„Schneidet das Herz ihm heraus und bringt es mir. Ich will mich laben daran.“
Blut floss aus dem Mundwinkel des kleinwüchsigen, fettleibigen Greises; etwas Blut tropfte herab und befleckte den Steinboden.

„Ihr dort, kommt her!“ Der Mann, dem diese Worte galten, trat vor und kniete vor dem Greis nieder. „Tuet Ihr, begebt Euch nach Seeberg und suchet auf diesen Magister Kreytz. Sorget dafür, dass jener erscheine und verrichtet besser, was diesem Jüngling aufgetragen wart zu tun“.





Die Blicke der beiden auf dem Turm stehenden Männer schweiften über das Wasser.

„Ich bin unzufrieden mit Euch, Jorge! Ihr habt mich enttäuscht in letzter Zeit, habt eine unglückliche Hand bei Eurem Tun in letzter Zeit. Ich würde es bedauern, Euch damit helfen zu müssen, indem selbige Hand ich Euch abhacken lassen müsste.“
„Ich werde mich noch mehr mühen in kommender Zeit, Meister, auf dass Ihr mit mir zufrieden sein werdet.“

In dem fahlen Licht erstrahlte das metallene Stück, das an einer Kette am Hals die Brust zierte, in einem matten Glanz auf. Einen kurzen Moment blickte der Greis, der Jorge genannt wurde, aus den Augenwinkeln zu diesem Metallstück.

„Was ist mit diesem Horatio, Jorge? Habt Ihr es geschafft nun endlich, dass er Euch zu Willen ist?“ „Es ist noch nicht vollbracht, Meister, denn er begab sich auf das Festland und erst seit kurzer Zeit weilt er wieder auf dem Eiland.“ „Verliere ihn nicht aus den Augen, Jorge, denn er mag uns noch von großem Nutzen sein.“ „Gewiss, Meister, gewiss!“

„Wie ist es bestellt mit den Recken der Legion, welche sich am Lilienwall finden?“ „Ich muss Euch sagen, Meister, dass es nicht gut darum steht. Lasst etwas Zeit uns, auf dass wir bessere Nachricht Euch dazu überbringen können, dass diese Legion wieder ihre Kräfte gesammelt hat.“ „Es scheint, Ihr wollt mich vertrösten und Zeit herausschinden, Jorge!“ „Gewiss nicht, Meister! Nie würde ich es wagen, Euch zu täuschen!“

Mit zittriger Stimme sprach jener Jorge die letzten Worte und unüberhörbar war es, dass furchtbare Angst den Greis in diesem Moment erfüllte.


„Wie steht es um die Sache, die zu geschehen hat auf dem Morsanacker zu Falkensee?“ „Es wird wohl bald der Zeitpunkt kommen, an welchem ich Euch berichten kann, dass die Tat vollbracht und damit die Falle gestellt sein wird.“ „Ich hoffe es, Jorge. Ich hoffe es für Dich!“

„Und du bist Dir wirklich gewiss, dass auf diesen Diener des Morsan Du Dich verlassen kannst. Jorge? Wird er vielleicht nicht doch Dein Spiel durchschauen?“ „Ich bin mir sicher, dass er dieses nicht vermag, Meister. Er wird mir erzählen, sich mir anvertrauen und mich die Schriften lesen lassen. Es wird sicher für unsere Sache von großem Nutzen sein zu wissen, was auf diesen Pergamenten niedergeschrieben wart von diesen Geweihten.“ „Gut Jorge. Dann gehe jetzt, denn Vieles hast Du zu tun!“


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 Betreff des Beitrags: Re: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 13.03.11, 01:13 
Einsiedler
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In der großen Halle sind mehrere Männer versammelt.
Sie sind über Karten des Eilandes gebeugt, die auf einem großen Tisch liegen.



„Mit dem Angriff Joruns wird das alles in Orgnung kommen“

„Mein Meister. Jorun konnte nicht genügend Kräfte für einen Angriff massieren. Der Angriff Joruns ist nicht erfolgt.“

Bleiernes Schweigen erfüllt die Halle.

„Es bleiben im Raum Jorge, Theordor, Ramal und Krebs!“

„DAS WAR EIN BEFEHL! DER ANGRIFF JORUNS WAR EIN BEFEHL!
Wer sind Sie, dass Sie es wagen, sich meinem Befehl zu widersetzen.
Das Heer hat mich belogen. Jeder hat mich belogen. Sogar die Tardukai. Die gesamte Schwarzmagierschaft ist nichts weiter als ein Haufen niederträchtiger, treuloser Feiglinge.“


„Mein Meister! Ich kann nicht zulassen, dass die Magier, die für Sie verbluten….“

„FEIGLINGE! VERRÄTER! VERSAGER!“

„Mein Meister! Was Sie da sagen, ist ungeheuerlich!“

„Die Schwarzmagierschaft ist das Geschmeiß der Angamonischen Heere! Sie ist ohne Ehre.“
„Sie nennen sich Magier, weil sie Jahre auf Akademien zugebracht haben, nur um zu lernen, wie man Messer und Gabel hält. Ich hätte gut daran getan, vor Jahren alle höheren Magier liquidieren zu lassen wie Raziel“


Stille erfüllt für einen kurzen Moment den Raum.

„Ich war nie auf einer Akademie und doch hab ich allein, allein auf mich gestellt ganz Ersonts' Lehen auf diesem Eiland erobert.“

„Verräter! Von allem Anfang an bin ich verraten und betrogen worden. Es wurde ein ungeheurer Verrat geübt an der Angamonischen Dienerschaft!“

„Aber alle diese Verräter werden bezahlen. Mit ihrem eigenen Blut werden sie bezahlen. Sie werden ersaufen in ihrem eigenen Blut!“


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 Betreff des Beitrags: Re: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 30.03.11, 02:37 
Einsiedler
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„DIE GEBEINE! WO SIND DIE GEBEINE, DIE ICH VERLANGTE, JORGE?"

Auf dem kalten Stein kauernd, am ganzen Körper vor Angst zitternd wagt Jorge Borgiacremo es nicht, zu dem vor ihm stehenden Mann aufzuschauen.

„Meister, über die zwei Männer, die so tun sollten, sie scheiterten, wie Euch ich berichtete. So trug ich einem anderen Mann auf, dafür zu sorgen, dass Eurem Wunsch gemäß die Tat vollbracht werde. Davon tat ich Euch schon kund. Ich bin zuversichtlich, dass Kasimir Mantar zu Eurer Zufriedenheit alles tun wird, Meister.“

„Ich hoffe es, Jorge! Ich hoffe es für Dich.“



Jorge spürt, wie die Blicke des Meisters ihnen fixieren, ja regelrecht durchdringen. Etwas beginnt ihn seine Kehle zuzuschnüren. Er versucht etwas zu sagen, doch nur ein Röcheln ist’s, was die große Halle erfüllt.

Das matte Schimmern des an der Kette befindlichen Metalls klingt ab und Jorge Borgiacremo ringt nach Luft.


„Du weißt, Jorge, wie wichtig diese Gebeine sind. Also spute Dich, denn die Zeit drängt. Ich brauche diese Gebeine, denn Späher haben mir berichtet, dass der Feind seine Heere sammelt in diesem Lager nahe Falkensee. Ihr Ziel ist es, den Wall zurück zu erobern. Dieses ist zu verhindern. Und dazu muss ich diese Gebeine in meinen Händen auch wissen. Oh – allein der Gedanke daran, allein das Ausmalen dessen ergötzt mich schon, wie dieser Magier schauen wird, wenn ich ihm gegenüber stehe und ihm offenbare, was sein Blut in seinen Adern gefrieren lassen wird.“

„Ich weiß darum, Meister! Ihr werdet diese Gebeine alsbald in Eurem Besitz wissen.“



Noch immer wagt es Jorge nicht aufzuschauen, obwohl der Meister sich von ihm abgewandt hat, ihm den Rücken zugekehrt hat.


„Wie steht es um die unsrigen Legionen am Wall, Jorge?“

„Sie werden den Wall zu verteidigen wissen, Meister. Und weitere Recken haben sich eingefunden, die unsere Schlachtreihen verstärken werden. Dass so geschehe ist das Verdienst eines wohl wahrlich fähigen Mannes, den ich kennen gelernt und der sich nennt der Blaue.“

„Der Blaue? Hm – warum dieser seltsame Name? Und bist Du Dir sicher, dass auf ihn Verlass?“

„Ja – ein wohl seltsamer Name ist’s, den ich Euch nicht zu erklären vermag, Meister. Aber ich bin mir gewiss, dass man auf ihn sich verlassen kann. Außergewöhnlich sind seine Fähigkeiten.“


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 Betreff des Beitrags: Re: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 11.04.11, 14:02 
Einsiedler
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In dem am Lilienwall gelegenen schwarzen Turm liegt auf dem Steinboden der Waffenkammer in einer Blutlache das Herz des Mannes, der noch eben die Niederlage der Schlacht dem Meister zu erklären versuchte. Vergeblich war es, was der junge Recke wohl auch ahnte, denn auch er wusste, dass der Meister kein Versagen zu verzeihen wusste.

Ein Wink genügte, der Dolch eines Saran-Recken durchschnitt dem Recken die Kehle. Über den leblosen Körper gebeugt, das triefend blutende Herz aus der Brust gerissen.

Schneidend, kalt die Stimme des Meister.


„Sorge dafür, Recke, dass Jorge Borgiacremo dieses Herz überreicht werde. Ich weiß darum, welch Vergnügen es ihm bereitet, wie sehr es ihn danach gelüstet, diese Gaumenfreude.“

„Es wird so geschehen, Meister.“

„Richtet ihm auch folgende Botschaft aus. Die Niederlage in der Schlacht um den Falkenwall, noch mag es nicht sein Herz sein, das als Strafe für das Versagen ich gefordert.“

„Ich werde diese Botschaft kundtun, Meister.“

„Gut. Richtet ihm zudem aus, dass ich noch immer darauf warte, dass ich die gewünschten Gebeine, die sich auf dem Morsanacker zu Falkensee finden, endlich in meinem Besitz weiß.“

„Auch dieses werde ich dem Genannten kundtun, Meister.“

„Gut. Sag mir! Wie ist dein Name?“

„Tavar, Meister. Muamar al Tavar. Euer Diener bis in den Tod.“

„Sag, sind meine Schlachtreihen wieder geordnet, wie ich es befahl?“

„Meister. Ich muss Euch sagen, dass noch immer Panik und Schrecken herrscht bei unseren Recken. Es ist so schlimm, dass sie aus Angst vor den Greueltaten der feindlichen Heere allem und jedem misstrauen, darum es geschieht noch immer zuweilen, dass sie sich gegenseitig an die Kehle gehen, da sie in ihrem Gegenüber den Feind vermuten. Groß ist noch immer die Verwirrung.“

„Sorge dafür, dass dieses ein Ende findet!"

„Gewiss, Meister."

"Du kannst dich entfernen!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Des Meisters Mund tut kund
BeitragVerfasst: 10.11.11, 01:13 
Einsiedler
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Auf dem Marktplatz zu Südfall kniet Jorge Borgiacremo vor einem in schwarzer Robe gewandeten Mann.

„Du hast getan, Jorge, wie es des Fürsten Wunsch?“

„Ja, Meister. Ich habe getan, wie es der Fürst aufgetragen. Jene, die über Falkensee gebieten, wissen nun, dass die Mauern von Falkensee fallen werden, so sie denn nicht binnen eines Mondeslaufes die Stadt verlassen haben werden.“

„Gut, Jorge. Ist sonst etwas vorgefallen, was Du mir zu berichten hast?“

„Man hat mich niedergeschlagen und mir schwere Wunden zugefügt, Meister.“

„Willst Du darüber klagen vor dem Fürsten, was Dir widerfahren, Jorge?“

„Nein, gewiss nicht, Meister.“

„Gut, Jorge. Du weißt, was du nun zu tun hast. Rufe die Magier, die sich um dich geschart haben in den letzten Mondesläufen. Sie sollen sich in Südfall einfinden bald.“

„Gewiss, Meister. Ich werde so tun.“


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