In der kleinen Kammer brannte nur ein einziges tapferes Kerzenlicht, dass sich zwar bemühte aber doch darin versagte die Ecken und tiefsten Winkel zwischen überfüllten Regalen mit Büchern, Reagenzien und kleinen Holztäfelchen zu erleuchten. Es war bedrückend wie sehr dieser Raum das Gegenteil von Wärme und Geborgenheit verkörperte.

Die Schwarzmagierin saß in der Mitte in einem Kreis und webte mit ihren gekrümmten Fingern konzentrierte Bahnen in das sensible Gebilde der Magie.

Das schöpferische, wilde Blut des Ventuspriesters erregte ihre komplette Aufmerksamkeit während sie es studierte und nach Schwächen abtastete. In seinem Blut konnte sie lesen wie in einem offenen Buch. Mit ihrer leicht gekräuselten Nase witterte sie seine Unbändigkeit. Auf ihrer Haut kribbelte seine wahre Macht, der er sich beinahe vollständig gewahr war.
Tin Tin, Nummer sechs Punkt vier, Dossier einhundertfünfundzwanzig. Dieses Mal würde es gelingen. Sein bestrebender Geist sehnte sich nach Freiheit, seine Seele nach Offenbarung. Es war perfekt. Bald, ja schon bald würde das Werk vollendet sein und dann würden diese Inselbewohner, die in ihrer Bürokratie längst vergessen hatten wie mystisch ihre Umgebung ist, begreifen was geschah, wenn man sich tatsächlich gegen sie wandte.

Tin Tin. Sobald ihr Zeichen in seiner Haut brannte, gehörte diese Insel der Dunkelheit.

Die Kerzenflamme flackerte widerstrebend und stur bevor sie endlich erlosch.