Einsam starrte der Faltige durch das geschlossene Fenster seines Quartieres in der Burg. Wind umspielte einen älteren Baum, der sich nur träge, dafür aber stetig bewegte. Der alte Baum, die Gemeinschaft, beide waren in Bewegung, in ähnlicher rascher Geschwindigkeit. Mit einem Seitwärtsschritt wendete er, blickte hinab zum schlafenden Köter und sieht die Gleichheit zwischen Köter und den Lichten. Noch immer keine Information über ein Angriff auf Brandenstein. Seine Quellen waren entweder ohne Wert, oder die Lichten unterlagen noch immer der Schwäche des tiefgründigen Diskurses. Wichtige Zeit wird ihm geschenkt, Zeit die am Ende auf Seiten der Gemeinschaft sein wird.
Er schlenderte in paffender Manier davon. Der Tabak aus Dunquell war ihn ein steter Begleiter geworden. Nicht fragend, nicht nervend, keine Probleme verursachend, einfach nur herrlich entspannend. Bald müsste er Nachschub holen. Vielleicht trifft er wieder die zwei hohen Diener Vitamas, Benion und Samira Sandelholz, denen Essen wichtiger ist, als eine grundlegende Diskussion über Krieg und Frieden. Ein breites grinsen vertreibt für wenigen Augenblicke ein paar Falten.
Wie es ihr wohl geht? Wo mag sie nun sein? Ist sie schon Magistra? Wieso erhalte ich keine Antwort? Er seufzte und ascht achtlos mit der Pfeife herum. Unwissendheit ist eine furchtbare Strafe, sie kommt der Ignoranz gefährlich nahe. Melina...
Vor einigen Tagen, am Tag der Versammlung, da erschienen jene, die todgelaubt waren - die Tardukai. Gleich sieben von ihnen. In voller Rüstwehr marschierten sie in den Burginnenhof und nahmen Formation an. Welch seltener Anblick. Doch dieses Gespräch - nervig. Vor lauter Rüstwehr und Pracht erkannten sie die List nicht, vonwegen Anbiederung an die Viere. Eine gespielte Duldung anderer Glaubensrichtungen, mit dem Ziel, möglichst viele nicht Angamon Gläubige in die Stadt zu locken, um mit Geduld, Zeit und Geschick den Geist für den wahren Glauben zu öffnen. Sie, die Tardukai, haben es scheinbar nicht verstanden. Und welch selten dämlicher Vorwurf, ausgerechnet von den Tardukai, es wurde ja so lange nicht mehr gepredigt. Seit gut drei Dunkeltiefs ist er wieder auf der Insel, einen Tardukai hat er in dieser Zeit nie predigen hören, stattdessen waren es die Jüngerer der Schattenhand die auf den Straßen predigten und Gefahr liefen, getötet zu werden. Die angebliche Eingebung, die den Tardukai zuteil wurde, ist von noch größerer Dummheit, nicht die Eingebung an sich, sondern mit welch Naivität diese Eingebung verteidigt wurde. Als Weg des Krieges, dabei ist es nur die Zerstörung von Tare. Herrschen, ja, aber zerstören, nein. Sie verstehen nicht, vielleicht sind die Tardukai nur noch Relikte, irgendwann ist auch ihr Zenit erreicht.
Era
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