2. Carmar 20 n. Hil.
Langsam haben wir die ersten Ausleger der Skapen erreicht. Da wir die Pferde gegen Packesel getauscht haben, kommen wir nur langsam voran. Kaum das wir die Skapen erreicht haben, sehen wir kaum mehr Ersonter Soldaten. Die gut gerüsteten Soldaten sind kaum mehr zu sehn , auch die Befestigungen weichen den schroffen Felskämmen der Skapen. Immer wieder sehen wir bärtige Männer auf den Klippen stehen, die Bärte und Fellkleidung im Wind wehend, blicken sie grimmig über das Land. Kyrill sagt sie halten Wache, da die Orks und vorallem die Kalahandrier derzeit unruhig seien. Er sagte, es würde bald etwas großes in Kalahandrien passiern. Die Stämme würden immer öfter zusammen arbeiten und hätten schon ein paar Mienen im Nordosten eingenommen. Kalahandrier.. Schmutzige Barbaren. Bei Dunkelheit sehen wir die Wachfeuer und die Lichter der Dörfer, die überall auf den Berghängen wie Sterne am Himmel leuchten. Ein wirklich hübsches kleines Schauspiel, das sich dem Wanderer bietet. Anmerken muss ich jedoch das Kyrill, so entstellt und grimmig er ausschaut, recht umgänglich ist. Er mag sogar Musik und freut sich sogar wenn ich die Laute spiele. Nur sein Pfeifenrauch stört mich. Er raucht öfters als das er nicht raucht.
5. Carmar 20 n. Hil.
Immer höher steigen wir die Wege durch die Berge empor, immer weiter den Gipfeln entgegen. Am Wegesrand habe ich öfters kindsgroße Wurzelfiguren gesehen. Alle sehen sie aus wie bärtige Zwerge. Laut Kyrill sind dies Bildnisse von "Väterchen Fels" , wohl ein Berggeist. Er soll Herr über Feuer und Fels sein und geniesst hier schon gottgleiche Verehrung. Ich sage Kyrill natürlich nicht was ich von dieser Ketzerei halte.. Erst recht nicht nachdem er mir heute das Leben rettete. Ich bin noch immer völlig durch den Wind... Ich bin bei der Nachtwache eingeschlafen und als ich erwachte , war dort ein großer blutdurstiger Bär. Bären scheinen hier auch wirklich eine Plage. Aber dieser Bär, er wollte mich fressen! Mit Haut und Haar! Ich schrieh aus voller Lunge und ehe mir die Sinne schwanden sah ich da nur noch Kyrill, der dem Bären entgegensprang und ihm einen schweren Stein über den Schädel zog. Kyrill, dieser verfluchte Bergbauer, er hat einen ausgewachsenen Bären erschlagen und sagte dann auch noch es wäre nicht der Erste. Diese Skapener, verrückte Halbwilde... Immerhin habe ich nun ein Bärenfell, das mir die eisigen Dunkelzyklen wirklich erleichtert. Oh mein Liebes Tagebuch, ich habe hier mehr Abenteuer als ich ertragen kann.
10. Carmer Wir haben gestern Kyrills Heimatdorf erreicht. Es heisst "Targostok" und ist ein kleines, im Kreis angelegtes Dorf , bestehend aus halbverfallenen Hütten und Holzverschlägen. Um die Siedlungen befinden sich die kleinen Felder und Weiden der Dorfbewohner. Mitten im Dorf steht eine kleine hölzerne Kapelle, mit bunt bemalten Holzschindeldach. Allgemein muss man diesen Bergmännern lassen: Sie mögen arm und unkultiviert sein, doch besitzen sie eine farbenfrohe und verspielte Seele, die sie oft zum Ausdruck bringen. Kyrill selbst wohnt in einer kleinen Hütte, die halb in die Felswand gebaut ist. Die Hütte besteht aus einem großen Gemeinschaftsraum und einem kleinen Schlafraum im Hinterzimmer. Unter der Hütte gibt es einen in den Fels geschlagenen Keller, in dem Kyrills Frau Ina das Essen und den Schnaps lagert. Uhh dieser Schnaps...! Mein Kopf drohnt noch immer. Aber Kyrills Frau ist ein wirklich nettes Mädchen. Blond, zierlich , jung und eine sehr gute Köchin. Sicher ist das Essen hier nicht wie am Hofe in Draconis, jedoch gibt sich Ina sehr große Mühe. Allgemein scheinen die Skapener ein Gastfreundliches Volk. Als wir gestern hier im Dorf ankamen , besuchte uns das halbe Dorf.. Es gab jedemenge Essen, es wurde getanzt und vorallem getrunken. Ich spielte sogar gemeinsam mit dem Dorfältesten Olaf ein Duett. Er auf der Skapener Laute und ich auf dem galadonischen Gegenstück. Ihre Kultur und ihre Bräuche mögen mir zwar wirklich fremd sein, aber uns eint die Liebe zu Musik, Tanz und Feiern.. Sicher, sie sind miefende Bergmänner, aber so manch verklemmter Po am Hofe von Drakonis könnte sich an der guten Laune dieser Männer und Frauen etwas abschneiden. Ihr Leben scheint schrecklich und sie sind Ärmer als ein einfacher Arbeiter in den Hafenvierteln von Venturia, aber dennoch sind sie fast nie betrübt und freuen sich über die nichtigsten Kleinigkeiten. So kann man sagen, die Skapener sind hinter ihrer grimmigen Art, ein fröhliches und herzensgutes Völkchen. So liebes Tagebuch, ich werde meinen Kater ausschlafen...
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SCREW YOU!
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