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 Betreff des Beitrags: Wanderung durchs Ödland
BeitragVerfasst: 11.09.11, 12:00 
Edelbürger
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Der erste Tag - Aufbruch

Sie saßen am Feuer im nortravischen Lager – schon wieder. Seit Bruder Malachai Dreidens Nachricht überbracht hatte waren Tage vergangen. Der Skelettfürst erbaute eine Festung im Ödland. Es war ein willkommener Vorwand zu gehen, weder einem der Brüder noch Schwertvater Delany zu begegnen.
Sie stürzte sich in Arbeit, wie Vater Custodias gesagt hatte. In eine wie sie feststellen musste erstaunlich erfolglose und frustrierende Arbeit. Ildrahil würde sie begleiten, sie hatten gepackt und waren zu Fuß, da Ildrahil wie es die Regeln des Ordens verlangten als Anwärter kein Pferd besaß, aufgebrochen.

Einfach nach Südosten gehen. Das war dank Fela und der Gestirne Rillamors noch relativ leicht gewesen. Nur den Skelettfürsten fanden sie nicht. Der erste Tag endete damit dass sie in einem gut befestigten, scheinbar verlassenen Lager der Nortraven am Feuer saßen. Vielleicht war es doch nicht ganz Südosten gewesen? Eine Festung von der Größe Falkensees, Wehrmauern und ein Heer konnte man wohl kaum verfehlen. Und das Lager der Nortraven hatte Dreiden nicht erwähnt. Wenigstens mussten sie so nicht im Freien oder einer Höhle übernachten. Sie übernahm die erste Wache und überließ Ildrahil Lifnas Umarmung.

Der zweite Tag – Vergebliche Suche

Die Erkenntnis war niederschmetternd: Man konnte eine riesige Festung, Wehrmauern und ein Heer von Untoten verfehlen.

Sie waren am Morgen nach dem Frühstück und Gebet aufgebrochen, erst nach Nordosten. Jedoch wurde dort die unheilige Macht, welche die Untoten am Vortag immer wieder hatte auferstehen lassen schwächer. Falsche Richtung also. Sie machten kehrt und schlugen vom Lager aus nun den Weg am Ufer entlang nach Süden ein. Nach einem längeren Marsch zu einem Sumpf im Nordosten war dieser Ausflug recht rasch an einem Gebirge zu ende. Ohne Seile und entsprechendes Werkzeug kamen sie hier nicht weiter.

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Und so saßen sie am Abend schließlich wieder im nortravischen Lager. Blieb noch Westen. Sie würde jedoch nicht einfach umkehren und Vater beichten dass sie die Festung nicht gefunden hatte! (Keinem von beiden!)

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Während eines Dunkelzyklus im Ödland herum zu laufen war kein guter Einfall, also verbrachten sie den Rest des Tages mit Rüstungspflege, Gesprächen und Gebeten ehe sie sich schlafen legte und dieses Mal Ildrahil die erste Wache übernahm.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wanderung durchs Ödland
BeitragVerfasst: 22.09.11, 10:58 
Edelbürger
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Der dritte Tag – Waffenruhe

Sie verbrachten den Tag mit Gebeten, Gesprächen und Waffenpflege. Sie nahmen die Palisaden und Gebäude in Augenschein. Ein Versammlungsraum und ein Altar für die nortravischen Götzen. Sie beschlossen einen Bogen um beide Gebäude zu machen, der Schlafraum mit Feuer und Fellen war ausreichend. Die meiste Zeit des Tages verbrachten sie jedoch im Freien an einer Feuerstelle zwischen einigen Stämmen. Hatten hier einst die Bewohner des Lagers wie sie gesessen?

Sie unterhielten sich über die göttlichen Diener der Viere, Laf’ay und Horwah. Über Maynagh. Sie stellte Ildrahil eine Aufgabe, doch bedeutender war die Enthüllung. Sie konnte ihm ansehen, dass er es nicht gewusst hatte. War da Furcht, Ehrfurcht, in seinen Augen? Flammte die Glut in der Asche ihrer Mahlzeit wieder auf? War das Donnergrollen, was sie in der Ferne hörte? Loderten die Fackeln wirklich etwas heller als zuvor?
Sie zog sich vom Feuer im Schlafraum zurück, wünschte sich irgendjemand wäre hier gewesen, Vater Custodias oder Myrandhir. Selbst ein erzürnter Schwertvater wäre ihr lieber gewesen als nichts tun zu können.
Sie fühlten sie beide gleichermaßen hilflos.

Der vierte Tag – Der große Oger und die Acht

Kribbelnde Erregung trieb sie zur Eile an, endlich etwas tun, nicht denken, sondern handeln! Sie gingen nach Norden bis sie erneut auf den Friedhof stießen.

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Meinte Dreiden jenen? Sie hatte kein gutes Gefühl bei der Vorstellung jenen zu betreten, also zogen sie weiter. Schließlich fanden sie einen Skelettgardisten, welcher Ildrahil gefährlich wurde als jener über eine Wurzel stolperte. Nur eine Klinge zwischen schwarzem Stahl verhinderte schlimmeres. Der Gardist war ein ausgezeichneter Kämpfer, der erste harte Kampf in der Öde.

Und wieder war da fern das Donnergrollen? Stellten sich ihr die Härchen im Nacken auf, doch dann war es vorbei. Der Gardist ging zu Boden, nur ein Knochenhäufchen blieb übrig.

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Er war jedoch scheinbar alleine. Kein Heer, keine Bauwerke die auf den Skelettfürsten schließen ließen. So gingen sie weiter nach Norden, bis sie auf die Ruinen einer Stadt stießen und ein Zeichen des Ungenannten.

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Auch wenn die Ruinen aussahen als wären die Mauern ausgebessert wurden fanden sie keine Horden von Untoten. Ein Troll nicht mehr. Und doch kehrten sie dieses Mal nicht um, gingen nicht zurück zum nortravischen Lager. Warum? Sie gingen weiter und bald knirschte statt des kargen Bodens Asche unter ihren Stiefeln. Doch dieses Mal war es als triebe sie etwas weiter. Instinkt? Der Wille der Viere? Wie lange verfolgte sie dieser kleine Punkt in Ventusgefilden – Shilor? – eigentlich schon?

Dieses Gefühl – Unwohlsein? Erregung? – wuchs immer mehr und mehr tief in ihr, floss durch ihre Arme und Beine, trieb sie an.

Mauerwerk, ein kleiner Wall, Sand knirschte unter ihren Stiefeln, jedoch blieb es nun „friedlich“.

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Sie schlugen den Weg nach Süden ein, über eine Brücke aus schwarzem Stein und trafen auf die ersten Untoten. Skelette und eine Art Geister.

Begann es bereits dunkel zu werden? Kündete das Beben der Erde die Horden des Skelettfürsten an?

Ein drei oder vier Schritt großer Oger. Größer als seine Artgenossen. Einen Kampf gab es nicht, nur einen mächtigen Tritt und Ildrahil stand dem Feind alleine gegenüber, der offenbar in einem Menschlein keinen Gegner mehr sah.

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Es gelang schließlich ihn mit Fleisch zu besänftigen und in der voranschreitenden Dunkelheit den Weg in Richtung Untotenhord fortzusetzen.

Mauern zeichneten sich in der Dunkelheit bereits in einiger Entfernung ab während sie Skelett um Skelett niederrangen. Schließlich standen sie vor den dunklen Mauern, es waren einfach zu viele Untote… doch da begannen die ersten Pfeile von den Mauern auf die Untoten niederzugehen.

Tyanswacht und das Kronsregiment.

Sie sprachen mit dem befehlshabenden Soldaten am Tor und boten ihre Hilfe an. Von Leutnant Wagenbrück erfuhren sie dass der Trupp nur aus 8 Soldaten bestand. So beschlossen sie zu bleiben, zu helfen so gut möglich.

Sie beteten mit der Gefreiten Luvisa Meeltheuer und ihrer Kameradin ehe sie deren Posten übernahmen.
Sie beteten mit jedem Soldaten bevor sie ihn ablösten oder bevor sie sich mit Offizieren oder Soldaten für einige Zyklen zur Ruhe legten. Sie teilten ihre Wacht bis der Befehl zum Abzug durch die Ritterschaft kam.

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Der fünfte Tag – Der Abzug

Die Offiziere gingen mit dem Ritter, sie mit der Nachhut. Sie beteten vor dem Aufbruch mit den Soldaten. Baten um Bellums, um Maynaghs Schutz.

„Schutz und Schild“

Bereits kurz nach dem Tor wurden sie von den ersten Untoten angegriffen, der Sire und die Offiziere würden ihnen auf Pferden entkommen. Sie würden sich mit der Klinge einen Weg bahnen müssen…
Kaum fiel ein Skelett unter dem Schwert stand es auch schon wieder auf! Ein Bolzen spaltete einen Schädel, welcher kaum berührte er den Boden sich schon wieder zusammen zu fügen begann. Sie waren von Untoten umzingelt, kamen nur langsam voran, zu langsam, es wurde bereits dunkel.

„Schwertvater, steht uns bei.“

Die Soldaten kämpften tapfer, doch gegen eine Übermacht waren sie hoffnungslos unterlegen und der Erste strauchelte unter einem Hieb eines Skeletts. Gleich wie schnell und geschickt die Klinge auch Knochen zerteilte, es war zu spät. Es waren zu viele.

„Lauft, bewegt euch! Wir halten sie auf!“

Warum musste Ildrahil es so lernen? Zu sehen wie die Männer und Frauen mit denen er gebetet, gespeist, gelacht hatte, sich nun für zwei silberne Umhänge opferten?
Sie hasste diese Lektion, war aber ebenso hilflos wie er. Die Soldaten wollten nicht gehen, wollten die Geweihte und den Anwärter nicht zurücklassen.
Sie riss den Schild zwischen Luvisa und einem Feuerball eines Skelettes hoch. Sie sollte nach Hause kommen, zu ihrer Familie, ihren Eltern, ihren Geschwistern.

Ein Feuerball von so vielen. Sie sahen Luvisa sterben. Menschen mit Familie und Freunden, Hoffnungen und Träumen.

Warum starben nicht auch sie? Bellums Schutz? Warum hatte er sie nicht geschützt? War es ein Trost dass keiner von ihnen in Angst starb? Nein.

Sie schafften es nicht einmal die Leichen zu bergen, zu viele Untote. Erst nahe dem Wall ließen sie von ihrer verletzten, humpelnden, geschundenen Beute ab.

Doch schlimmer als jeder körperliche Schmerz wog der Schmerz der Erinnerung. Zorn brannte ihn ihr.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wanderung durchs Ödland
BeitragVerfasst: 24.09.11, 11:38 
Einsiedler
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Dumpft knallt die Axt auf seinen Schild, ehe er aus der Deckung heraus den Streich mit seinen harten Schlägen erwidert. Funkelnd schwingt er sein einfaches Langschwert und hiebt auf das Skelett vor sich ein, ehe es mit einem nüchtern Knacken in seine Einzelteile zerfällt – ohne ein weiteres Mal aufzustehen. „Soweit alles in Ordnung, Ildrahil!?“, raunt ihm die Geweihte von der Seite her zu. „Ja, Schwertmeisterin. Ich bin wohlauf.“, er nickt knapp, den Moment der Pause verschnaufend, ehe der Anwärter einen weiteren Feind ins Auge fasst. Die Schwertmeisterin quittiert seine Worte mit einem Moment ihres freundlichen, fast schon schelmischen Lächelns, ehe die Besorgnis wieder Einzug in ihre Gesichtszüge findet. Besorgnis über die Männer, die sie führt; über den Bruder ihresgleichen, den sie heil aus dem Malheur zu schaffen hat, über die Rückzugsfährte, ohne sich zu Verirren. Aber in ihrem Blick findet sich auch Stärke und Härte. Die Stärke einer Geweihten, dem Feind offen ins Auge zu blicken, das Fallen freundlicher Soldaten mitanzusehen, den Gegnern im blutigen Kampf die Gliedmaßen abzuschlagen – denn Bellum ist mit uns und führt unseren Arm in dieser Stunde. Grimmig geht sie wieder in Kampfstellung, ehe sie sich Luvisa zuwendet: „Soldat, Oger im Anmarsch, Beschuss verlagern!“ Bei den Vieren, es sind einfach zuviele!, fliegt es dem Anwärter durch den Kopf. Dabei ist der Wall so nah! Wir können es schaffen, Bellum ist mit uns! Er sieht zur Seite, fixiert den braunen, sabbernen Goblin und geht erneut in Fechtsstellung…

Zwei Tage zuvor in der Tyanswacht blicken Geweihte wie Anwärter über die Zinnen der mächtigen Burg. Der Außenposten im Westen, der einzig von dem Kronregiment der Ritter gehalten wird. „Es ist unsere Aufgabe, ihnen Trost zu spenden und ihnen beizustehen. Ich hab dem Leutnant weiter angeboten, dass wir einige Wachen übernehmen.“, erklärt die Geweihte dem Anwärter zwischen ihren Gesprächen. Ja, er hatte Schwester Sanjari – ob Leutnant oder Anwärter, er konnte sich an eine saloppen Anrede wie dieser nicht gewöhnen – einiges zu verdanken. Viel hatte er gelernt, und es schien, als führe sie ihn durch die Korridore des Studiums, durch die Lehreinheiten des Glaubens und den Ordo selbst. Tyanswacht war ihre zweite Station gewesen, nachdem sie sich aus dem Lager, oder vielmehr einem nortravischem Dorf gleich, weiter nach Osten aufgemacht hatten. Die Burg war stark befestigt, der Löwenorden hatte sich über die lange Zeit ein beschauliches Heim eingerichtet. Ihre Spuren in der Festung waren noch erkennbar.

„Der Abzugsbefehl vom Hochmeister. Bellum sei Dank, es ist hier kaum auszuhalten.“, gibt der Leutnant bei einer Lagebesprechung erleichtert von sich, und erklärt den Kriegern Bellums die Anweisungen der Ritter. „Wir brechen in zwei Tagen auf, die Offiziere gehen mit dem Hochmeister, der Rest folgt dann mit euch. Haltet euch bloß nicht zu lange auf, aber es sollte auf dem Rückweg gen Westen nicht allzuviele Feinde geben.“, währenddessen spricht der Leutnant weiter auf die Feldwebel ein und teilt die Gruppen auf.

„Wir werden nicht weiter gen Osten suchen, Bruder Ildrahil. Geleiten wir indes die Soldaten zurück in ihr trautes Heim. Sie haben eine sichere Rückreise verdient.“, gibt sie dem Anwärter auf und beide beobachten den Abzug von Führungsriege und Proviant. Es folgt nur noch die Ermahnung an seine Demut: „Sei stets wachsam, die Reise wird so oder so kein Zuckerschlecken.“


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