Es war nicht viel was gerettet werden konnte, aber immerhin haben sie die Schlacht, oder das scheinbar angedachte gemetzel gerade noch überstanden. Während die Angreifer noch mit dem brandschatzen des Dorfes beschäftigt sind und ihre Eroberung feiern, ziehen sich die Bewohner mit letzter Kraft und mit den Dingen die sie noch retten konnten auf das Drachenschiff zurück.

Hinter ihnen brennen die Häuser des Dorfes und erhellen die Dunkelheit in einem fast schon blutig wirkendem Rot. Mit Wunden übersäht setzt sich ein Nortrave im blauen Kilt an das Steuerruder und brummt nur ein mürrisches: "Kurs gen Norden."
Die Segel gesetzt und unter starkem rudern, verlässt das volle Drachenschiff die Bucht und segelt aufs offene Meer hinaus. Für ihn war es nun an der Zeit einzusehen, das der Kampf auf dieser Insel längst verloren war und jede weitere Schlacht nur noch mehr schändliche Niederlagen mit sich brachte. "Was kann man auch als Sterblicher gegen unbesiegbare Horden der Dämonewelt schon ausrichten?" dachte er sich während er das Schiff weiterhin auf seinem Kurs lenkt und seine Gedanken nurnoch auf die Dorfbewohner, bei ihm auf dem großen Drachen richtete.

Erst als das Schiff eine sichere entfernung zur Insel nahm, begann er erst seine Wunden zu pflegen und richtete ein letztesmal seine Augen auf das brennende Dorf und ein letztes mal auf seine geglaubte neue Heimat.


*Wer am Brandensteinhafen steht kann erkennen wie ein großes Drachenschiff mit einem kleineren Drachenschiff im schlepptau die Bucht verlässt und langsam in der Dunkelheit über dem offenen Meer verschwindet. Den Fackeln und den Rufen nach könnte man erahnen das sich das ganze Dorf wohl auf dem Schiff befindet*

"Ak Nejfern Vanskäp" seufzte der Nortrave am Steuerruder ehe er sich wieder aufs lenken des Schiffes konzentriert.

" Ragnarr, Halvard rudert vorne mit! Corastin und Wanderer sorgt dafür das der Wind uns nicht ausgeht. Aleks und Beorn besetzt die Ruder in der mitte und Avanjanas lös mich nach einem Zyklus ab am Steuer! " ruft der Nortrave noch die Befehle über das Deck.

Ein noch sehr junger Nortrave mit blutroten Haaren blickt zu den brennenden Häusern seiner neuen Heimat Vänskap. Sein ganzes Gesicht ist Blutverschmiert und mit Rußflecken übersäht.



Müde und erschöpft blickt er zu den Kindern die sich an ihn geschmiegt haben. Keine Zeit für einen Kampf. Es sah aussichtslos aus. Er konnte nur noch versuchen Frau und Kind in Sicherheit zu bringen. Er kämpfte gegen das Feuer das sich im Dorf ausgebreitet hat. Ein Kampf, das vergeblich ist. Er konnte nur noch zusehen wie seine Brüder alles Versuchten um auf eines der Drachenboote zu fliehen.



Das arme Mädchen hatte leichte Brandwunden an den Armen und ihr Gesicht war voller Ruß und Dreck. Er drückte sie an sich und umhüllte sie mit einer Felldecke.



Als das Kind einschlief blickte der junge Mann zu den anderen im Boot. Besorgt wand er sein Blick zum Jarl der ihn Ausbilden sollte. Ihm fielen keine Worte mehr ein. Demütig senkte er sein Kopf und schloß die Augen.



Als Halgar die Worte von Alek hörte, reichte er ihm eine in Tuch gewickelte Eisklinge und legte seine Hand auf dessen Schulter.



Alek war zu schwach für große Worte der Dankbarkeit und neigte sein Kopf als dessen geste.

*Mit etwas Abstand zum Feuer sieht man eine kleine, durch den Ruß rabenschwarze, Gestalt die im ebenso schwarzen Schnee Polka tanzt* Yeehaahhh

Sie legte ihre Arme vorsichtig um das Baby, das sie auf ihrem Schoß sitzen hatte, der Blick in Richtung der alten Heimat gerichtet. Hier war so viel geschehen; Gutes ebenso wie schlechtes, aber letztendlich hatte sie Glück gehabt.
Am vorherigen Tage hatte sie sich eine schwere Vergiftung eingefangen, von der sie sich heute zu schonen hatte, bei den anderen, im Versteck. Sie dachte, es würde schon irgendwie alles hinhauen.
Umso unglaublicher erschien es ihr, als es hieß, sie würden das Dorf verlassen, bevor alles zu spät sei.
Unverzüglich hatte Maeva sich dann ihren kleinen Sohn Hakon geschnappt, und war mit den anderen auf das Schiff gegangen.
So viel Leid. Es brannte überall lichterloh.

Sie konnte sich glücklich schätzen, dass sie sowohl mit Halgar, als auch mit ihrem Kind zusammen das Dorf lebend verlassen konnte.
Egal, wohin sie jetzt kommen würden, es konnte nicht schlimmer werden. Das hoffte sie jedenfalls. Der Gedanke, dass ihre Heimat in Flammen stand, und sie wohl kaum noch hier her zurück kommen konnte, war noch nicht ganz zu ihr durchgedrungen. Sie blickte zu ihrem kleinen Sohn herunter, und flüsterte ihm leise zu „Ganz egal, wohin wir kommen, unser Zuhause ist da, wo wir alle drei zusammen sind. Dein Vater, du und ich.“

"Wachablösung!"

Das war sein Signal. Wortlos übernahm er vom Berserker das Ruder und das Kommando über das Drachenschiff. Schweigend schaute er zurück, in die Richtung, in der das Dorf lag, welches 5 Götterläufe lang ihm ein Heim bot. Die Rauchschwaden des brennenden Dorfes waren am Horizont noch zu erahnen. Als stehen sie für ein Mahnmal einer verlorenen Schlacht.

Wehmütig schaute zurück zu den Flammen. "Nicht doch!" unterbrach in der Berserker, der einst Jarl von Vänskap und jahrelang wie ein großer Bruder zu ihm war. "Schau nicht nach hinten. Schau nach vorne! Wir haben das Dorf und die Insel verloren. Aber den Krieg werden wir nicht verlieren."

Langsam nickte Avanjanas. Ja, Halgar hat recht. Es geht weiter. Weiter im Norland, seiner Heimat. Und er wird sie wiedersehen und jetzt stark genug sein, für sie zu kämpfen. Ja, das war es: als Fischersjunge kam er einst auf die Insel, als kampferfahrener Hetja wird er zurück in die frostigen Wälder der Nebelinseln vor Drakensvart kommen. Er schaute nach vorne und begann still zu lächeln.

Eine verlorene Schlacht mochte hinter ihnen liegen, aber das Norland lag recht voraus....

Die Worte von Halvard und Ragnarr waren nicht von der Hand zu weisen und dennoch war dafür weiter gen Norland zu segeln. Das Gespräch zog sich über Stunden und dennoch hielt er stur das Ruder in der Hand mit Kurs auf den Norden. Bis Halvard dann unter vier Augen ihm die entscheidende Frage stellte: "Segeln wir nun weiter gen Norden und lassen unsere Verbündeten im Stich und die Sarans triumphieren oder holen wir uns unser Land zurück und zeigen diesen Sarans wer die wahren Nortraven sind?"

Nur ein Schweigen kam als Antwort und ein entschlossener Blick mit einem leichten Nicken.

Inzwischen in Johannesburg (Alt-Vänskap)

Nach schweren Verhandlungen mit den Besatzern, den Saran, kehren die neuen Herren von Alt-Vänskap, den Wällen und Palisaden den Rücken, nicht ohne eine Notiz für alle zu hinterlassen um über den Eigentumswechsel zu informieren "EIGENTUM DES ITA'EN" an allen Toren sowie an den Grenzsteinen des ehemals als Nortravengebiet bezeichneten Lehen.










Um sicher zu gehen wird bereits wenig später der erste Nachbarschaftliche Besuch unternommen im Lehen Falkensee und erste Verhandlungen über die Zukunft des ehemaligen Nortravengebietes aufzunehmen. Zufrieden und voller Tatendrang in die Zukunft blickend zieht sich darauf Tiberias in seinen Kontor zurück um erste Kalkulationen der neu erworbenen Liegenschaften durchzuführen.

"Hach - das wird aufregend"

Später...

... im Kontor Tiberias schreibt der gutmütig dreinsehende Mann mit geschwungenen Lettern an einem Entwurf eines Briefes.

An die Hofkanzlei seiner Majestät Hilgorad I. ap Mer Rex Falandria



sowie eines zweiten Briefes Entwurf

An die Halle des Hetmanns Wulfhold, Eskandar

*Beinahe überfordert stand der Hühne vor den Toren, viel konnte er nicht lesen, doch wurde nach einigen Versuchen und viel Mühe der Sinn erfasst*

Ney....neey....NEY! Broiders...neych alle Nortraven seyn wech, wenn jej deyn in dey Pfood'n bekomm...

*Mit einem tiefem Knurren taumelte der durchlöcherte Nordmann dann weiter gen Falkensee, die beiden Bären folgten jedem Schritt, bis er auf den Tempelstufen zusammensackte, einige Zeit verweielte er dort, abgebrochene Dornen und Pfeile liegen an der Stelle, wo er lag, ein blutiger, herausgerissener Dornen liegt wohl mit im Schnee*

Jej kreech deych, Tebeereeas!

*damit stand der Hühne wieder auf und würde wohl wieder gen Westen verschwinden..*