*eine Antwort ergeht an Knappen Istrigur, es handelt sich um einen schlichten, leserlich doch schnörkellos geschriebenen Brief in einem einfachen Papierumschlag mit einem Wachssiegel, dass kundige Augen als den Abdruck eines Rings eines Ehrenbürgers der Kronmark erkennen mögen*
Bellum zur ewigen Ehr, Knappe Istrigur Tascaro;
bitte bestellt den ehrenwerten Herrn Grafen Robaar meine freundlichsten Grüße, ebenso meine besten Genesungswünsche an Sire Aurinas, mögen die Götter seine Heilung rasch und vollständig geschehen lassen. Mein Bart ist wenig erfreut diese Zeilen an Euch heranzutragen, doch ist die heutige Ratsversammlung einmal mehr Beweis für meinen Bart gewesen, dass dieser Krieg besser durch ein Gebet an den Herrn Bellum zu unterstützen ist, als durch meine Anwesenheit bei derlei Versammlungen. Zuallererst möchte mein Bart seinen tiefsten Unbill über den Vorschlag aus den Reihen der Ritterschaft der Siebenwinde, den Sire Lichtenfels Heute vortrug, zum Ausdruck bringen. Die Ritterschaft hat sich stets als zuverlässiger Hort von Tapferkeit und Tugend auf dieser Insel dargestellt und so auch nicht immer alles zwischen meinem Volke ahr den Rittern im Reinen gewesen seien mag, so habe ich doch stets den höchsten Respekt dafür den Rittern entgegen gebracht. Nicht zuletzt aus diesem Grund sprach sich mein Bart für die Führung der Ritterschaft in diesem Kriege aus auf der Versammlung die Frau Ruatha einberufen hatte. Ich hoffe es handelt sich bei dem Vorgetragenen um die einzelne, vielleicht aus Furcht geborenen Verfehlung eines noch recht jungen Ritters, dessen Glaube an die gerechte Ordnung der Götter gewiss durch die schwere Verletzung Sire Aurinas und der Gefangenschaft von Sire Rondragon ins Straucheln geraten mag. Doch hoffe ich auch, dass derlei Denken und Ansinnen nicht zum Leitbild der Ritterschaft werden mag, mein Bart würde ungern einen einst so treuen Verbündeten wegen derlei ketzerischem Werke niederstrecken müssen. Als weiteren Punkt möchte ich meine Bestürzung über die Abwesenheit der ernannten Heerführerin in Abwesenheit von Sire Rondragon ansprechen. Ein Kriegsrat ohne entscheidende Instanz ist leider nichts anderes als eitler Plausch und Makulatur, eine Verschwendung kostbarer Zeit, die der Feind nicht mit derlei Geselligkeit verschwendet, sondern für Vorbereitungen nutzt die uns empfindlich schaden mögen. Ich weiss sehr wohl, dass dies nicht im Verschulden der Ritterschaft lag, doch möchte ich darum bitten zukünftig eine solche Versammlung nur auszurufen, wenn auch tatsächlich die Heerführerin verbindlich ihre Anwesenheit zusagt. Alles andere schadet der Moral und führt, wie Heute gesehen, nur zu Verwirrungen über die Befugnisse und Hierarchie in der jetzigen Situation. Ein Heer bestehend aus so verschiedenen Truppen wie das dieszeitige auf der Insel benötigt eine straffe Führung und eiserne Disziplin, wenn es obsiegen soll. Und dies muss von oberster Stelle in diesem Heer ausgehen, und kann nicht an Stellvertreter deligiert werden! Zuletzt möchte ich tadelnd über die vollzogene Nachbesprechung berichten, an der Ihr selbst nicht teilnahmt, im Namen des Grafen Robaar sehrwohl aber Sire Lichtenfels anwesend war. Es erschliesst sich meinem Bart schon nicht, weshalb eine Versammlung ausgerufen wird, ahr diese eine Nachbesprechung benötigt um den eigentlichen Kern der jetzigen Problematik erst anzusprechen. Es missfällt meinem Bart besonders, wenn hier erneut Verwirrungen über die Führungsebene vorherrschen und ein einfacher Bra'gar plötzlich Schwüre meint abnehmen zu können und zeitgleich einen einfachen Briefkasten als sichere Sammelstelle für kritische strategische Informationen angibt. Noch mehr empört es meinen Bart, wenn erst auf dieser Nachversammlung der eigentliche Plan zur Schlacht vorgestellt werden soll. Und ganz besonders erzürnt ist mein Bart, dass es gewagt wird meine Erfahrung in der Schlacht und meine Verdienste für diese Insel offen in Abrede zu stellen, wie Herr Erudin Gropp es wagte, da ich einige offensichtliche Schwachstellen im vorgestellten Plan als solche moniert habe. Mein Bart hat stets Taten walten lassen, wo andere schon an Worten haderten, ahr diese Insel mehr als einmal erfolgreich vor einem übermächtigen Feind bewahrt, sei es wider die TerraDorotor, sei es wider den Schwarm, sei es gegen die Sammler, oder sei es gegen die Rote Legion ahr den Skelettfürsten, als diese Falkensee im letzten Jahr besetzten. So diese Verdienste meines Bartes von Herrn Gropp offen und wiederholt vor den anderen Ratsmitgliedern in Abrede gestellt wurden, so wie meine Einwände bezüglich des Angriffsplanes nur mit Häme und Spott von ihm versehen wurde, sieht man Bart sich ausser Stande dieses Gremium mit Rat und Tat weiter zu unterstützen. Ein Schlachtplan, den man nicht kritisieren darf, obwohl er gravierende Gefahren für Teile des Heeres bietet, wird schnell weit mehr Verluste fordern, als die von Ritter Aurinas ahr Sire Rondragon. Hochmut und Arroganz sind keine guten Ratgeber in einer Schlacht, doch scheint es, dass Herr Gropp und der Bra'gar Murrin diese der Meinung meines Bartes vorziehen, da sie ja nicht die Inhalte meiner Anmerkungen hinterfragten, sondern allein die Tatsache, dass ich den Plan gravierende Schwächen anlastete als Grund nahmen mir zu spotten. Ich werde natürlich mit der Heerführerin selbst über jene Schwächen in der Planung sprechen, sowie den Dharkep über Murrins Verhalten unterrichten, doch bitte ich Euch, Knappe Tascaro, den Grafen über meine Entscheidung ahr seine Beweggründe zu unterrichten zukünftig dem Gremium des Kriegsrates fern zu bleiben und bei frevlerischen, törichten und unnötig riskanten Angriffsplänen mein Mitwirken zu verweigern. Mein Bart ist ein treuer Diener Bellums, ahr als solcher werde ich sein gerechtes Werk auch zukünftig verrichten; nur sehe ich dafür im Kriegsrat dieser Zeit keine Möglichkeiten mehr dazu.
Die Götter mögen Euch Kraft ahr Weisheit schenken, Knappe Tascaro,
Traim Eisenblut, der Schlächter, Ehrenbürger der Kronmark
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