Was sie mir gezeigt hat, was ich erleben durfte, sehen durfte. Dieser enorme Kontrast. Dieser Bruch mit meinem Traum. War es denn ein Traum? Die Ehrwürdige Tardukai. Als würde sie direkt durch mich hindurchsehen. Entlarvend und auf eine gewisse Art und Weise doch wieder überlegen, ein Stück weit voraus. Ist es so einfach, die Kreatur wieder zurück zu sich zu beordern? Bedarf es einfach nur des Bewusstmachens einer Spur des Zweifels, um jeden noch so mächtigen, noch so hohen Traum zu zerstören?

"Ich wünschte... ich könnte mich erinnern, an das was war - was sie mir gezeigt hat."

"Sie sagen, es gibt noch immer Hoffnung für mich. Sie sagen, sie hätten eine Ahnung von dem, was mir widerfahren ist."

Sie wissen nicht, was ich gesehen habe. Ich werde mich erneut dem weltlichen stellen müssen, so ekelhaft mir die Erfahrung auch sein wird. Oh, ich werde euch erwarten, oh ihr Geister der Vergangenheit, die mich plagen. Ich werde euch in euer Gesicht lachen, so wie ihr mir in mein Gesicht gelacht habt, bevor der Tod euer Angesicht zerrissen hat. Ich werde euch begragen, und ich werde siegreich sein. Denn dies ist meine Pflicht, meine Aufgabe, der ich mich verschrieben habe. Ich bin noch immer euer größter Feind. Niemals werde ich weichen.

An einem Ort fernab der Wirklichkeit, an einem Ort jenseits der Wahrheit, sitze ich nun fest. Es ist an der Zeit, den ersten Stein zu setzen.

Die Dinge gestalten sich kurioser als zunächst angenommen. Eigentlich ist es schon seltsam, wenn man nur dreißig Schritt braucht, um von einem toten Tardukai über einen seltsamen Riss am Himmel zu einem ordentlichen Mahl zu kommen. Und nebenher noch eine Ertüchtigung im Waffengang erfährt - und in allerlei sonstigen Dingen. Dieser Ort treibt manchmal seltsame Blüten.

Es ist gar nicht so einfach, Maurerarbeiten zu verrichten, wenn einem ständig eine Leiche im Weg herumgeht. Vor allem, wenn man sie aus - vielleicht unnötigem - Respekt nicht anzufassen oder wegzuschieben vermag. Ob er gleich mitverbaut werden soll? Besser nicht. Er ist ja schon tot. Der eigene Körper ist noch sehr geschwächt, auch wenn es schwer ist, sich das einzugestehen. Drei, fast Vier Monde sagt man, ist es jetzt bereits her, dass die Muskeln überhaupt so etwas wie Bewegung erfahren haben. Die ordentlichen Gesetze der Natur scheinen an diesem Ort nicht viel Wert zu sein. Natürlich nicht.

Hat der Wahnsinn schon so etwas wie Normalität angenommen? Jedes Stück Mauerwerk, dass gelegt wird, dämmt das hineinleuchtende Licht etwas ab. Wenn mit dieser Geschwindigkeit weitergearbeitet wird, dann ist schon bald alles versiegelt. Das Essen war wirklich köstlich. Das Baumaterial in den Händen hat die Kraft, das nächste Mahl bis in die gefühlte Unendlichkeit zu verlängern. Wenn man das denn will. Eigentlich ist die Entscheidung gar nicht so schwer. Was ist es dann, was einen zurückhält? Einen scheitern lässt? So viel Entschlossenheit sieht man, aber auch so unverhältnismäßig viele Leichen.