Onar, 26.n.H.
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Fliegendreck, Katzenhaare und Vitamas Hinterteil nochmal!
Was für eine götterverlassene Insel das war! Was für eine elende, unerfreuliche und ganz und gar alle Verheißungen Lügen strafende Insel das war. Es spottete jeglicher Beschreibung.
Verdrossen stapfte er zwischen den Häusern her, in einer Hand sein Werkzeug, die andere Hand zur Faust geballt. Düster und grau ragten die Häuserfronten links und rechts neben ihm auf, die vom Morsan gebeutelten Blumendekorationen hier und da eher trauriger Beweis des Trübsinns denn fröhlich-bunter Häuserschmuck. Eingehüllt von Regenschleiern türmten sich hinter den Dächern die Stadtmauern drohend auf. Offen hängende Fackeln zischen und qualmten im Kampf gegen das Wetter.
Geh nach Siebenwind, hatten sie gesagt. Da erlebste noch was, hatten sie gesagt.
Pah! Nichts und wieder nichts gab es hier zu erleben, wenn man nicht gerade firm mit Schwert und Schild oder Bogen und Pfeilen oder seinetwegen auch Keule und Fäusten war. Ein paar taugliche Tavernen gab es -immerhin!- aber sonst - nichts. Es fehlte an buntem Volk, am Leben auf der Straße -gut, das war bei der Wetterlage nachvollziehbar-, es fehlte an Handwerkern, an Trubel, an Krach. Die Leute hier waren ihm entschieden zu behäbig, ruhig, solide. Zu konventionell. Kon-ven-tio-nell. Ein überaus schauderliches Wort, wenn man ihn fragte.
Aber - er schüttelte abermals die freie Faust - das würde sich ändern! Das würde sich ändern!
Entschlossen stapfte er durch die Pfützen, platschend, ungeachtet der nassen Füsse, die er sich dabei holte, seinem auserkorenen Ziel entgegen.