Eine Sache, welche vielen gehört, wird schlechter verwaltet als eine Sache, die einem einzelnen gehört.
Mit unzufriedener Miene schabte der griesgrämige ältere Mann mit seiner Stiefelspitze die verteilte Erde um den Brunnen zurück in das Blumenbeet. Diese unsagbare Unordnung in dieser Stadt war ihm ein Dorn im Auge.
Den ganzen Tag brachte er damit zu, die zerrissenen, verblassten und ganz und gar nicht mehr aktuellen Aushänge in der Stadt Falkensee zu entfernen.
Statthalter Kadir Jal Mahas, u Crowahst. Er schien Verständnis für Alberts Anliegen und Kritik zu haben. Natürlich hatte Albert seine Worte herausfordernd und anmaßend geschrieben. Wie solle er denn auch einschätzen lernen, mit welcher Regierung man es hier zu tun hätte? Doch der Statthalter gab sich souverän. Es war ein leichtes den Mann, der zugegebenermaßen als Endophali eine interessante Besetzung eines exterritorialen Gebiets des galadonischen Reiches war, zu respektieren. Es waren lediglich die Umstände, die das Stadtbild dieser sonst vorbildlich wirkenden Stadt in den Dreck zerrte. Möglicherweise war es auch der Umstand, dass Albert ihm direkt auf Augenhöhe in Sprache und dem Anliegen, die Stadt vernünftig zu verwalten, entgegentreten konnte, die das Gespräch so einfach werden ließ.
Albert war nicht nett. War er noch nie. Wie auch? Sein Vater konnte besser die galadonischen Gesetzesparagraphen herunterbeten, als dass er in der Kirche eines der gängigen Gebete mitsprechen konnte. Seine Mutter war wenig herzlich. Der Haushalt wurde von Mägden erledigt. "Liebe" gab es nur von der desinteressierten Amme, die nur an Dukaten interessiert war. Die weiterführende Familie wollte von den Gutrechts nichts wissen, denn ihr Reichtum schürte nur Neid und Missgunst. Die Gutrechts - der Vater, die Mutter und der Sohn - blieben unter sich.
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Er hatte die Arbeit die ihm erst am gestrigen Tage gestellt wurde vollständig erledigt. Seine Bewerbung war eingereicht. Der Tag war nicht erfüllend, doch war er sinnvoll genutzt. Als er sich schließlich bei Frau Wurzelkraut zur Nachtruhe verabschiedete, lag er im Bett und dachte an die einzige Person, die sein Herz für eine sehr kurze Zeit seines Lebens erweichen konnte. Seine Mathilda.