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 Betreff des Beitrags: Aus dem Becken einer Kurtisane - UNGEKANNT
BeitragVerfasst: 17.06.16, 02:52 
Altratler
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Aus dem Becken einer Kurtisane
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Kapitel I

UNGEKANNT


Bild



von

ENDRIS FRICKENSTEIN
UND
BARTHEL GÖNNWEIN


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Becken einer Kurtisane - UNGEKANNT
BeitragVerfasst: 17.06.16, 02:52 
Altratler
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Wohnort: Ankh-Morpork!
Beginn ..

Gut, wenn du wirklich die ganze Geschichte hören möchtest, dann werden wir sie dir erzählen. Du musst aber Geduld mitbringen und bestell doch schon einmal drei weitere Bier bei der schönen Schankmaid, denn es nimmt Zeit in Anspruch. Nun, wo soll ich nur beginnen? Erst werden es zwei Geschichten sein und ihre schmerzliche Verbindung wird sich dir erst später erschließen. Beginnen wir bei Barthels Geschichte. Er ist wie ich in Lafays Stab aufgewachsen. Die ersten Götterläufe verbrachte er in einem schmalen dreistöckigen Haus im Amoena-Viertel. Im untersten Stock befand sich eine Art Taverne mit dem schönen Namen "Zum glücklichen Häschen". Bestimmt wird auch ein langsamer Verstand wie deiner Eins und Zwei zusammen zählen können. Es war auf jeden Fall kein Ort an dem ein Kind hätte aufwachsen sollen. Dennoch wuchs Barthel in diesem Haus auf und machte aus ihm den Mann der er heute ist.

Nun diesen Teil der Geschichte erzähle ich dir mein Freund am Besten selbst. War es doch meine eigene Kindheit von der Endris begann zu berichten. Meine Mutter war keine gewöhnliche Frau. Sie beherrschte nur ein Handwerk und damit war mit Nichten die Fürsorge und Liebe für ihr eigenes Kind gemeint. Wenn zu jener Zeit ich die Zuneigung eines mütterlichen Busen verspürt hatte, dann war es der von Adelhait gewesen. Sie war die Wirtin der Schankstube, aber auch die meiner Mutter die Richtung wies in ihrem Gewerbe und Handwerk. Womöglich war dies der Grund gewesen, weshalb Adelhait sich um mich sorgte. Ihre Schuldgefühle, aber das sollte ich erst viele Götterläufe später verstehen, denn schließlich war ich noch ein kleiner Junge. Lass mich einen Moment überlegen. Ja, ich muss um die sechs Lenze alt gewesen sein, als dieser Mann in die Schankstube kam. Diesen selbstsicheren Gang und dieses arrogante Grinsen, welches ich damals noch nicht einordnen konnte wird mir immer in Erinnerung bleiben.



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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Becken einer Kurtisane - UNGEKANNT
BeitragVerfasst: 17.06.16, 08:08 
Einsiedler
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Hoher Besuch...

Wie eigentlich jeden Abend saß ich oben an der Treppe und spielte mit den geschnitzten Holzfiguren, die mir Adelhait zu meinem vierten Namenstag geschenkt hatte. Trotz des lautstarken Grunzen der betrunkenen Männer, die ihren Feierabend hier in den Armen einer armen Frau verbrachten, fiel mir seine Stimme direkt auf. Ich konnte es mir damals auch nicht erklären, aber irgendwas hatte der Mann an sich, was mich förmlich anzog. Die Kleidung und die Gestik passten überhaupt nicht zu dem üblichen Kundenstamm, der sich in die Taverne verirrte, denn die feinen Stoffe, verziert mit goldenen Stickereien, sah man viel eher an den gehobenen Bürgern in Lafays Stab. Sein arroganter Blick schweifte durch den Schleier aus Qualm, der sich im gesamten Schankraum ausgebreitet hat und legte sich direkt auf Adelhait. Mit einem steifen, militärischem Gang schritt er zum Tresen und winkte Sie zu sich. Neugierig hab ich meine Holzfiguren beiseite gelegt und bin runter geschlichen, bis zur Theke, um die beiden zu belauschen.

Schon damals neugierig gewesen, der kleine Barthel!


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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Becken einer Kurtisane - UNGEKANNT
BeitragVerfasst: 17.06.16, 14:52 
Altratler
Altratler
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Registriert: 18.03.07, 20:10
Beiträge: 2373
Wohnort: Ankh-Morpork!
..

Vielleicht sollte ich dir diesen Mann beschreiben. Ich kannte ihn schon immer besser, denn schließlich war er kein Geringerer als der Freiherr Konrad Frickenstein. Gestrenger, bohrender Blick, stoische Haltung, elegante Gewandung und nicht zu verachten war schon immer sein Gehstock mit dem Elfenbeingriff. Wenn dich dieser Blick trifft, dann weißt du genau woran du bist oder besser gesagt du weißt wo du nicht bist - auf Augenhöhe. Das erscheint mir im Nachhinein als sehr zutreffende und passende Beschreibung für niemand geringeres als meinen eigenen Vater. Das was Barthel dir erzählen wird, das war ein Wendepunkt in meinem Leben auch wenn ich das erst Jahre später in einen Zusammenhang bringen sollte. Nun gut, aber wo waren wir? Ja, genau mein Vater kam in die Schankstube "Zum glücklichen Häschen" und brach einen Streit vom Zaun, aber das soll lieber Barthel dir erzählen, denn ich war selbst nicht dort.

Naja, Streit wäre vielleicht zu viel gesagt, denn Endris Vater hat nicht einmal die Stimme erhoben. Er unterbreitete Tatsachen mit einem Nachdruck, welcher verdeutlichte, dass er kein Mann war der keine Wiederworte kannte, erwartete oder duldete. Auf diese Weise sprach er mit meiner Mutter und erklärte ihr, das sie ihn nicht wieder sehen werde und das sich ihre Wege an diesem Schneidepunkt des Lebensweges für immer und unwiderruflich trennen würden. Ich hatte damals das Gespräch vom Geländer der Treppe belauscht und wie schon immer hatte ich Mal wieder mein Talent nicht aufzufallen unter Beweis gestellt und niemand hatte mich bemerkt. Auch Tage später hatte ich zu dieser Zeit noch auf der Treppe gesessen und mich gefragt ob dies mein Vater sein könnte. Ich träumte davon, das er nicht Wort halten würde und die Türe ein weiteres Mal aufspringen würde und er wieder käme. Hoffte darauf das er mein Vater sei und mich mitnehmen würde. Das ich diesem Viertel entfliehen könnte und in sein prunkvolles Heim mit einziehen dürfte. Ich versank in den verzehrenden Gedanken nach einer ganz normalen Familie.

Aber der Mann kam vorerst nicht wieder und ich begann ihn zu vergessen. Getrieben und getragen von dem Alltagstrott eines kleinen Jungen der dieses Haus immer weniger als einen Ort des Frohsinns verstand. Der sich nach der Liebe seiner Mutter sehnte, während jene ihre Liebe nur an ihre Freier mit klimpernder Börse gab, aber nicht mir - ihrem kleinen Jungen mit leerem Lederbeutel.


Du wirst dich noch wundern, aber zu einem späteren Zeitpunkt wird alles einen Sinn ergeben und sich zusammenfügen und vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt um die Geschichte um meine Person weiter zu erzählen. Ich mag zwei Götterläufe weniger auf Tare zählen als Barthel, aber meine Probleme haben zu einem ähnlichen Zeitpunkt begonnen. Bevor ich dir jedoch von meinen Problemen erzähle möchte ich dir schildern in was für einer Familie und Haus ich aufwuchs.



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 Betreff des Beitrags: Re: Aus dem Becken einer Kurtisane - UNGEKANNT
BeitragVerfasst: 17.06.16, 15:29 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 11.11.12, 13:40
Beiträge: 201
Niedere Diener..

Wenn du schon mal durch Lafays Stab gereist bist, hast du vielleicht das Sprichwort "Reich wie ein Frickenstein" mal gehört. Mein Vater war das Oberhaupt der Familie Frickenstein und Freiherr in der Stadt Lafays Stab. Schon seit Generationen gehören wir zu den reichsten Familien der Stadt, uns gehörten mehrere Badehäuser, Handelskontore und es gibt das Waisenhaus Frickenstein im Armenviertel, aber das hat mein Vater nur gegründet, um beim Pöbel beliebt zu sein. So war er der Konrad... Nach außen hin ein besorgter Bürger, der jedem Menschen helfen wollte. Aber eigentlich war er genau das Gegenteil. Unser Anwesen im Hilgoradviertel, wo die Reichen fern der Realität leben, gleichte einem Palast. Brunnen im Eingangsbereich, wunderschöne Gartenanlagen und ein Bad, größer als Barthels Haus! Und an jeder Ecke standen unsere Bediensteten, haben frisches Obst oder Wein bereit gehalten. Vater behandelte sie wie Dreck - für Ihn waren es nur Diener. Neben meinem Vater lebten nur wenige andere Frickensteins im Anwesen. Die meisten mussten für Konrad schuften, um sein Leben zu finanzieren. Nicht, dass mich der Luxus gestört hatte, aber es war keine schöne Zeit. Nur Onkel Hybert vermisse ich.

Ja der alte Hybert war lustig... Mit dem habe ich auch gerne gequatscht, aber da kommen wir später zu. Endris, erzähl doch mal von dem Tag, als sich dein Schicksal offenbarte!









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