Edelbürger |
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Registriert: 6.04.08, 20:14 Beiträge: 2850 Wohnort: USA
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I must go down to the seas again, to the lonely sea and the sky, And all I ask is a tall ship and a star to steer her by; And the wheel’s kick and the wind’s song and the white sail’s shaking, And a grey mist on the sea’s face, and a grey dawn breaking. I must go down to the seas again, for the call of the running tide Is a wild call and a clear call that may not be denied; And all I ask is a windy day with the white clouds flying, And the flung spray and the blown spume, and the sea-gulls crying. I must go down to the seas again, to the vagrant gypsy life, To the gull’s way and the whale’s way where the wind’s like a whetted knife; And all I ask is a merry yarn from a laughing fellow-rover, And quiet sleep and a sweet dream when the long trick’s over. Der Anblick eines sternenreichen Himmels in klarer Nacht hat es an sich, in jedem Beobachter eine Ergriffenheit zu wecken. Nie greifbar, nie nahbar bleibt einem nur die Spekulation über ihren Ursprung, ihre Beschaffenheit und ihren Zweck. Ein Diener der Vitama mag meinen, die schillernden Juwelen und glitzernden Münzen im Hort des Diebes Rendar zu erblicken. Die Anhänger der großen Drachen würden von den irisierenden, allumfassenden Schwingen des Himmelsdrachen Rilamnor berichten. Ein nüchterner Magier könnte die Hypothese aufstellen, dass in so großer Ferne die sphärischen Grenzen hin zum göttlichen Licht verschwimmen. Letztlich kursieren solche Gedanken (und viele mehr) bereits seit den frühsten Tagen der jungen, sterblichen Völker. Der erste Mensch hatte nach seinem ersten Atemzug hinaufgeblickt und die selben Konstellationen am Firmament gesehen, die tausende Jahre später noch gleichermaßen die Herzen der Liebenden und die scharfen Geister der Gelehrten gleichermaßen im Bann halten sollten. Und in unveränderter Observanz waren die Sterne zugegen gewesen, als dieser erste Mensch von seinen Kindern zur Ruhe gebettet wurde - mit blassem Licht als Leichentuch.
Solche und ähnliche Gedanken gingen dem Einbeinigen durch den Kopf, als er in einem stillen Dunkelzyklus auf dem Deck des Schiffes lag und hinaufblickte. Es war ihm aus jungen Jahren eine Angewohnheit geblieben, in ungewissen Zeiten die Nähe zu den Gestirnen zu suchen. Bei allem, was verfallen und vergehen mochte, wirkten sie auf den einsamen Seebären wie stoische Wegbegleiter. Mit jedem Dunkelzyklus nahmen sie in Reih und Glied ihre Positionen ein, als stille Erinnerung an das implizite Versprechen der Schöpfung. Dieses war nämlich, dass das Werk der Elementarherren zwar, dem Lauf der Gezeiten gleich, wachsen und wieder vergehen mochte, und doch von einer versicherten Ewigkeit war. Mit jedem Zyklus erneuerten sie ihr Versprechen gegenüber den ewigen Drachen, der beseelten Schöpfung gewissenhaft einen nährenden Boden zu stellen. Und was für ein prächtiger Boden dies geworden war. Tare als unbekanntes, ungezähmtes Land weckte in jeder frommen, freien Seele eine rege Neugierde.
Die Sterne mochten ewig und perfekt sein, aber auf ihren Bewunderer traf dies längst nicht zu. Als er sich erheben wollte, hatte er mit seinem halben Bein erhebliche Mühe. Und als er schließlich stand, protestierten müde die steifen Gelenke. Er würde sich mit einer Decke in seinen Sessel setzen und einen Tee mit Schuss genießen, ehe er sich an diesem lauen Astraelsabend noch erkältete.
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"Nenne mir, Muse, den Mann, den Vielgewanderten..." Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον
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