Zurückgezogenheit. Einkehr. Einsamkeit.Zitat:
Astrael zum grusse Gwydeon
Der Dracomagus der Akademie bat mich darum mich um euch zu kümmen und so werde ich euch in absehbarer Zeit aufsuchen und mich eurer annehmen.
Versucht euch derweil bis ich euch gefunden habe im Tempel mit Gebete unter Kontrolle zu halten um schlimmeres zu verhindern.
Solltet Ihr gar keine Kontrolle über eure Kräfte haben so weise ich euch an euch in die Hände des Banners zu begeben damit diese euch einen Kragen anlegen und Ihr somit keine Gefahr
mehr für euch und alle anderen seid.
Ich werde mein bestes tun euch schnell zu finden und mich darum zu kümmern das Ihr keine Gefahr mehr darstellt und Ihr eure Kraft wieder in kontrolle bekommt
Adeptus maior Leirik Schleifer
Stirnrunzelnd faltete er das Pergament, dass ihm Hilamos in die Hand drückte auseinander. Er war die letzten Tage häufiger in dem Bankhaus in Brandenstein gewesen und hatte nach einem Antwortschreiben der Akademie gefragt. Jedesmal hatte der Mann hinter dem Schalter nur mit dem Kopf geschüttelt. Doch nun eine Antwort.
Nachdem er die Zeilen gelesen hatte, blickte er eine Weile nachdenklich drein, setze sich sogar kurz auf die kleine Bank die seitlich an der Wand stand.
Beten und Kontrolle. Ohne Kontrolle der Eisenkragen.
Der Rat des Magiers schien vernünftig, doch war es wirklich sinnvoll sich dafür inmitten der Stadt aufzuhalten? Wäre es nicht sinniger außerhalb der Stadt, wo er wirklich keine Gefahr darstellte?
Aus seiner Tasche zog er sein Notizbuch, riß eine Seite heraus und schrieb hastige einige Zeilen mit einem angespitzten Kohlestift.
Seufzend und mit einem KOmmentar auf den Lippen nahm Hilamos ihm das Schreiben ab und versprach es weiterzureichen, sobald der Adressat vorbeischauen würde.
Als Gwydeon dann mit wehendem Umhang die Bank verlassen hatte faltete er kurz das Schreiben auseinander, während seine Augen über die Zeilen huschten, ehe er es dem Empfänger obenauf in sein Bankfach legte.
Zitat:
Den Vieren zum Gruße Herr Adeptus Schleifer,
Habt Dank für Eure schnelle Rückmeldung!
Ich will mich an Eure Weisung halten und beten und mich betend zurückziehen.
Bislang habe ich keine weiteren Ausbrüche gehabt, versuche aber auch nicht bewusst irgendetwas auszulösen.
Ich werde mich bis ihr mich aufsuchen könnt erst einmal bedeckt halten und mich in meinem Wohnwagen verkriechen.
Da werden am wenigsten Menschen gefährdet.
In Dankbarkeit verbleibend
Gwydeon
Kühle Herbstluft wehte um die Wohnwagen als Gwydeon den Lagerplatz erreichte, das Feuer knisterte nicht, vermutlich schliefen alle oder waren sonst wo unterwegs.
Er würde sich besser etwas rar machen, vielleicht Edelmut auch eine kurze Nachricht hinterlassen, und auch Susen, damit keiner ihn unnötig suchte. Er würde zumindest Herbert Bescheid geben, dass er für eine Weile seine Ruhe bräuchte, und höchstens zum Schlafen im Wohnwagen wäre.
Er packte sich seinen alten Rucksack mit ein paar Vorräten und einem Satz trockener Kleidung, zurrte den Schlafsack fest, und füllte seinen Wasserschlauch auf, und schaute noch einmal ob er das Laudes Dei und die Kerze von Rodrik eingepackt hatte.
Als er im Handwerkerwagen noch etwas unschlüssig nach irgendetwas suchte, was er vielleicht gebrauchen könnte, fielen ihm im wahrsten Sinne des Wortes ein paar Eisenbarren in vor die Füße.
Schwer wog das glänzende Metall und ihm kamen wieder die Worte von Adeptus Schleifer in den Sinn: Eisenkragen.
Er wühlte weiter in der Kiste und förderte etwas Nähzeug und ein paar alte Stoffreste hervor. Es dauerte eine Weile aber er kam mit Nadel und Schere erstaunlich gut voran, vielleicht war er doch eher ein Schneider als ein Zauberer?
Nach gut einem halben Zyklus hielt er einen schweren Stoffschlauch in Händen. Es erinnerte an einen langen ausgestopften Socken, jedoch so lang wie ein Schal und in den Stoff schien etwas eingenäht zu sein:
Eisen. Gwydeon wusste nicht ob es etwas bringen würde, aber was sollte schon passieren? Zumindest könnte er diesen Kragen ohne das Banner ablegen.
Den Rucksack geschultert machte er sich auf um den Rest des Wochenlaufes durch die Wälder zu streifen, nachzudenken, das Laudes Dei zu studieren und zu den Vieren zu beten.