Träume. Zitat:
Absoloute Dunkelheit, die Sterne am Himmel haben sich Blutrot gefärbt, und auf den Straßen Brandensteins ist kaum eine Menschenseele zu sehen. Die Tiere haben sich wohl schon alle verkrochen, es ist still. Dunkeltief.
Nur ein kleines Mädchen steht auf dem Platz, die Hand vor Augen ist nur schwerlich zu erkennen, das Licht der Fackeln vor dem Tempeleingang liefert nur spärlich ein wenig Licht. Sie zieht die Kapuze tiefer ins Gesicht, und sieht schweigend über den Platz. " Du musst in den Tempel dort bist du sicher. " Immer wieder geht dieser Satz durch den Kopf der kleinen, die Beine jedoch wollen offenbar nicht wie ihr Kopf, und sie bleibt ganz genau da wo sie ist. Wenn man näherkommt, ist der Panische leidende Blick der kleinen Eindeutig. Hin und hergerissen.
Dann Schritte aus einer Dunklen Ecke. Sie wendet Ruckartig den Kopf herum.
" Lia! " Die Glockenhelle, sanfte Stimme schlägt in ihren Kopf ein, wie ein Feuerball. Mutter! Sie weitet die Augen auf einmal. Nur eine Silhouette ist zu erkennen, aber auch da passt alles zusammen. Dahinter eine größere, kräftigere, aus der ferne so gerade zu erkennen. Dann die Stimme. Etwas Rau und Dunkel, aber irgendwie dennoch Freundlich. " Wir holen dich nachhause, Lia. " Sie weitet die Augen. VATER! Etwas in ihr sagt dem kleinen Mädchen, das es weglaufen sollte. Doch wieder wollen ihre Beine etwas anderes, und laut aufheulend rennt sie auf die beiden Silhouetten zu, beim näherkommen, kann sie dann endlich die Gesichter ihrer Eltern erkennen. Ihre Mutter breitet ihre Arme aus, und das kleine Mädchen wirft sich hinein. Auf einmal eine Stimme von hinten, die ihr ebenso wohlbekannt ist. " LIA ! NICHT! " Sie zuckt zusammen, und späht aus den Armen ihrer Mutter, welche sie um sie gelegt hat über die Schulter. Vater Tion! Sie schaut zwischen ihrer Mutter und Tion hin und her. Auf dem Gesicht ihrer Mutter ruht der Blick immer ein klein wenig länger. Keine Reaktion. Erst jetzt fällt ihr auf, das sie auf einmal eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hat. Ihr Vater wird plötzlich von dunklen Schatten umgeben, ein schrilles, wahnsinnig gehässiges Lachen ist zu hören, dass das Blut in den Adern eines Jeden der es hört gefrieren lassen kann. Wie der Fels in der Brandung, steht Vater Tion weiter da. Die einzige Bewegung die von ihm gerade ausgeht, ist der Griff an den Schwertknauf. Auf einmal, innerhalb von Sekunden, weitet sich einer der Schatten um die Gestalt ihres Vaters aus und scheint ihn regelrecht aufzufressen, dann hinter Tion, steigt selbiger wieder auf, und spuckt ihren "Vater" der ebenso die Kapuze nun tief im Gesicht hat aus, blitzschnell zieht die Gestalt einen Dolch und schneidet geschickt und völlig problemlos die Kehle des Calators auf, ehe der schatten noch einmal sein Maul aufreisst, und zubeisst. Die Beine Tion`s, fallen ihm schlichtweg auf den Boden. Das einzige was der Schatten übergelassen hat. Überall Blut, welches sich fliessend zu einem Pentagramm formt. Der Schatten leckt dass welches daneben landet, mit einer riesigen roten Zunge einfach auf und grinst das kleine Mädchen dabei an. Ihre Mutter flüstert leise, hauchende Worte mit blick auf die Gebeine des Mannes: "Sie gehört uns.." Ein Markerschütternder, verzweifelter Schrei geht über den Platz......
... Und das kleine Mädchen wacht im Bett, eben von Tion auf, völlig verstört und nassgeschwitzt richtet sie sich einen Moment auf, und sieht sich hektisch um. Ah. Da ist Vater Tion. In einem Stück, und bei bester Gesundheit. Sie lässt sich wieder in die Kissen ab, und schläft weiter. Doch immer wieder schreckt sie in der Nacht hoch, immer wieder derselbe Traum. Immer wieder endet er an genau dieser Stelle. Und jedesmal muss sie sich sicher sein, das Tion nichts passiert ist, und das sie keinen Unsinn gemacht hat. Sie muss unbedingt gehorsam sein. Irgendwie übersteht die kleine die Nacht dann auch, die nächsten Tage jedoch deutlich in sich gekehrter und ruhiger als gewöhnlich.