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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 16.08.17, 08:41 
Festlandbewohner
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Die Dunkelheit der Nacht legte sich über Finsterwangen und ein Mann stand im Turm der Akademie zur Linken und sah über das Meer.
Sein Blick ging zum Horizont wo er durch das Fernrohr ganz weit hinten kleine Lichter sah in der Stadt Brandenstein.
Er stellte das Fernrohr wieder auf den Tisch und machte ein nachdenkliches Gesicht.
Langsam begab er sich in das Kaminzimmer, auf den Weg dahin kreuzten ein paar Novizen seinen Weg und verbeugten sich vor Ihm.

Er schnaubte kurz aus und dachte sich was das wohl alles noch Wert sein wird wenn der große Krieg ausbricht und die neun Niederhöllen sich wie ein Sturm
über Tare fegen.
Würde Angamon sich dann noch erinnern an die Taten sein Diener, oder wird der Gottkönig erstmal alles vernichten und dann Fragen wer denn nun
was genau gemacht hat.


Ist er besser als Bellum oder die anderen Sahor und Enhor die ebenfalls Ihr Unwesen treiben.
Sind die Dämonen das bessere Heer ?


Am Kaminzimmer angekommen befüllte er einen goldenen Becher mit Wein und wieder schnaubte er kurz aus als er den Becher erblickte.
Alles vergänglich, alles nicht mehr lange von Bedeutung.

Ein Novize betrat das Kaminzimmer und verbeugte sich.
Ich wollte nur vermelden das ich eben am Briefkasten war und es noch keine Nachricht gibt murmelte er halblaut und entfernte sich rasch wieder.

So so ... da hat er sich wohl noch nicht entschieden oder ist zu Stolz, die Siegessicherheit sollte ja nicht mehr der Grund sein
warum er sich nicht meldet.
Warten wir noch ein paar Tage ... oder Stunden.


Wieder öffnet sich eine Tür und ein anderer Novize betritt den Raum, er trägt eine Schürze über seine Kleidung die Blutverschmiert ist und auch seine
Hände sind mit Blut beschmutzt.

Eure Exzellenz, die Organe sind entnommen und in Glasgefäße gesteckt worden, was soll mit dem Rest passieren.

Eine kurze Pause dann die Antwort

Werft den Kadaver ins Meer soll der Krake sich damit befassen.

Der Novize nickt kurz und verschwindet durch die Tür durch der er gekommen ist, penibel säubert er noch den Griff ehe er ganz verschwindet.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 16.08.17, 21:04 
Edelbürger
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Auf den finsteren Straßen Brandensteins herrschte der Regen. Mal als Bindfäden, mal als volle Tropfen prasselte er nieder auf die Straßen und schuf am Wegesrand schon Pfützen und kleinere Bäche. Im nassen Glanz spiegelte sich der trübe Fackelschein, der mancherorts noch die Dunkelheit durchstieß und eine Straßenecke oder eine verriegelte Türe beschien. Durch jenes unwirtliche Wetter stapfte einsam der Seemann. Zu festgefahren in alten Wegen, um wegen der Ereignisse der letzten Tage sich von der üblichen Route seines täglichen Spaziergangs abbringen zu lassen. Zu stur und zu stolz, die Witterung zu beachten. Kam er an einem Passanten vorbei, so meinte er manches Mal, mutlose und verzweifelnde Blicke vorzufinden.

Der Großteil der Fensterläden, an denen er vorbeikam, war geschlossen. Türen waren verrammelt oder gar zugenagelt. Die waschechten Brandensteiner früherer Tage hätten sich nicht furchtvoll und feige verkrochen, wenn es galt, dämonischen Schergen die Stirne zu bieten - so wetterte zumindest der Seemann. Wie Marnie Ruatha oder Ansgar Lamia hätten sie das Schwert in die Hand genommen und sich auch zehnfacher Überzahl gestellt, auf Angamon komm raus. Auf offener Straße laut fluchend ließ er sich darüber aus, wie blutleer sich die Bürger im Angesicht des Feindes zeigten. Dass sie wie Karnickel in der zugezogenen Schlinge darauf warteten, bis der Jägersmann sie am Felatag endlich holte.

Vielleicht war es die Anspannung, die an ihm zehrte und solche Worte auf seine Zunge legte. Die nervöse Ungewissheit trieb ihm das pochende Herz bis in den Hals, ließ ihn schreckhaft und heißblütig werden. In sich, wie in seinen Mitbürgern zuvor, erkannte er das in die Enge getriebene Tier, das in den Augenblicken vor dem vermeintlich unausweichlichen Tod nur noch vermag, sich zu ängstigen. Die Wahrheit war, dass auch er selbst nicht wusste, welches Ende dieser vom Schicksal bestimmte Kurs haben würde. Sie alle waren Seelen auf hoher See, ohne leitendes Gestirn und ohne treibenden Wind in den Segeln.

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"Nenne mir, Muse, den Mann, den Vielgewanderten..."
Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 17.08.17, 14:36 
Festlandbewohner
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Der Leiter der Akademie zur Linken öffnet ein letztes mal seinen Briefkasten der wie erwartet leer ist und schüttelt dann kurz den Kopf.

Nun dann ist es wohl beschlossen, dann wird es am Felatag wohl entschieden ... ein für alle mal.

Der Briefkasten bleibt offen zurück als der Mann wieder durch das schwarze Portal der Akademie schreitet.
Im inneren der Akademie warten schon einige andere Personen und Kreaturen auf Befehle.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 18.08.17, 01:04 
Ehrenbürger
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Still war es in der Kapelle. Kein Vogel sang sein Lied, selbst der Wind der hier an der Küste oftmals lautstark durch Fenster und Fugen strich war verstummt. Statuenhaft kniete die schwarz gerüstete Frau nun schon zwei Tage und Nächte an diesem Ort und kontemplierte. Die Feradai wussten wann sie die Frau besser nicht stören sollten, aber das Anliegen war zu wichtig. Als sie jedoch in die Kapelle kamen um zu berichten lag der Aushang bereits fertig verfasst auf den hinteren Bänken. Es war offenkundig was damit zu geschehen habe und so überließ man die Tardukai ihren Gedanken und Gebeten.
Das also sollte es sein. Die Figuren waren in Stellung gebracht. Die Zeichen waren eindeutig und diese Zeichen verkündeten Sturm. Der Herr, ihr Herr, er kannte die Geduld nicht. Er kannte die Jagd, das Belauern der Beute, das Umschleichen und das Hetzen, wenig gefiel ihm so gut wie seine Beute dorthin zu drängen, wo er diese haben wollte, geradezu genußvoll beobachtend wie diese ihrem Ende entgegen steuerte. Er war kein guter Gott. Da machte sie sich keine Illusionen. Effizient, ja. Pragmatisch, definitiv. Er war alles was er sein wollte solange es seinen Zielen diente, aber letztendlich war ihr Gott ein Gott der Zerstörung, der seine Feinde leiden und fallen sehen wollte und nun war es so weit: Er hatte sie alle dort wo er sie haben wollte. Es war an der Zeit den Sack zu zu machen, sich zu holen was er schon immer begehrt hatte. Es würde glorreich werden. Und blutig.
Ihre Stirn furchte sich für einige Augenblicke als sie an die Tardukai auf Siebenwind dachte. Waren sie bereit für dies? Kein Stück weit. Nun sie hatte getan was in der kurzen Zeit möglich war, sie hatte sie angenommen, die Romantiker, die dachten, dass da noch etwas Gutes in Angamon war und sie hatte sie auf seine wahren Wege geführt. Wege des Hasses. Wege der Rachsucht. Wege der Zerstörung. Sie hatte ihnen bei gebracht nicht zurück zu blicken, Befehle nicht in Frage zu stellen, sie hatte sie gelehrt grausam zu sein und gleichgültig gegenüber dem Leid, das sie verursachten, ja stellenweise sogar Genugtuung bis Befriedigung daraus zu ziehen. Aber es war noch lange nicht genug. Sie selbst wusste nur zu gut welche Rolle sie in dem von Göttern inszenierten Stück hatte. Sie war keine Heldin. Sie war nicht einmal eine Schurkin, die einen noch größeren Schurken zu Fall brachte. Sie war schlicht und ergreifend die Böse. Die schwarze Ritterin, die der strahlend weißen Ritterin zuerst eine Niederlage bei brachte um dann in einem waghalsigem und heldenhaftem Kampf unterliegen zu müssen. Zumindest war das ihre Rolle in den Märchen die man den Kindern vor las. Aber dies hier war kein Märchen. Dies hier war die wirkliche Welt. Eine Welt in der uralte Götter ihre Machtkämpfe aus trugen.
Wenn man an den Punkt gelangte an dem man dies durchschaute, an dem man sich eingestehen musste, dass man nur gut darin war böse zu sein, dass es einem bestimmt war in diesem Stück die Rolle derjenigen ein zu nehmen, die es zu bezwingen galt wenn das Stück eine gute Wendung nehmen sollte, dann blieben einem nur zwei Wege: Man konnte daran zerbrechen, verzweifelt versuchen zu werden, zu sein was man nicht sein konnte, was einem ein Gott selbst verwehrte zu sein. Man konnte ihn dafür hassen, ihn verfluchen, aber man würde ihm nicht entkommen können. Nicht im Leben, so viel stand fest. Einige hatten es versucht. Sie alle waren gescheitert. Sie alle waren schwach gewesen.
Oder man ergriff die Alternative. Die Alternative bestand darin diese Entwicklung einfach an zu nehmen, seine Bestimmung an zu nehmen und einfach die zu sein die man sein sollte. Der Wetzstein an dem andere, ob gut oder böse, ihre Seelen schärften. Der Klotz der einem auf dem Weg zu den Vieren im Wege lag, den man umschiffen oder aus dem Weg räumen musste wenn man zu ihnen gelangen wollte und der einem die Sicht versperrte wenn man diesen Weg nur aus der Ferne betrachtete und gar nicht zu beschreiten gewillt war. Das Hindernis. Der Widerstand. Der Eine.
Nein, sie bereute nicht. Sie war wer sie war. Dafür hasste sie sich selbst noch mehr als andere sie hassen mochten und mehr noch hasste sie Angamon für das was er ihr angetan hatte, zu wem Er sie gemacht hatte, seit dem Tag an dem Er sie an den Hof, in die Festung der Tardukai geführt hatte wo sie eine von ihnen geworden war. Eine schwarze Ritterin. Eine Paladina. Eine Geweihte Angamons. Doch ihr Hass und ihr Selbsthass schwächten sie nicht, brachten sie nicht in Konflikt, nicht mit sich selbst und nicht mit den Dingen die sie tat. Im Gegenteil. In ihrem Hass war sie eins mit Angamon, wann immer dieses Gefühl heiß oder kalt durch ihre Adern schoss und ihr schwarzes Herz umklammerte, quetschte bis es zu Bersten drohte, da fühlte sie sich Ihm so nahe wie es nur vorstellbar war. Er und sie, vereint in einer unseligen Allianz des Hasses gegen alles und jeden, diese überschäumende Euphorie erwartenden Gemetzels und Leids, sie hasste und sie bewunderte ihn dafür. Sie war Sein. Sie war alles was sie jemals sein wollte. Sie war nichts was sie jemals sein wollte. Sie war eine Tardukai und Er, Er war ihr Gott, ihr Gebieter, ihr Anfang und ihr Ende. Ihr unstillbarer Durst nach Rache und ihr unstillbarer Hunger nach Leid und Zerstörung, ihre unerfüllbare Sehnsucht nach der einen, absoluten Finsternis. Nein, bereit waren Gefolge und Schülerschaft noch lange nicht. Aber es würde genügen müssen. Der Herr duldete keinen weiteren Aufschub und mit Ihm konnte man nicht verhandeln. Sein Wille war Gesetz. Seinem Willen musste sich alles beugen. Oder es wurde zerstört. Zwischen diesen Extremen kannte Er nichts. Und so betete sie stumm auf eine Art wie man sie nur selten beten hörte:

"Horkum Angamon, Vater des Götterkrieges, Vater allen Seins,
Dein Wille vollstrecke sich, Dein Werk vollende sich,
Bis nichts mehr ist das sich Dir und Deiner Herrlichkeit widersetze.
Dein Hass nähre unsere Seelen und geleite unsere Klingen in die Herzen Deiner Feinde.
Segne uns mit Deinem heißen Hass, der das Blut in unseren Adern zum Kochen bringt,
Der uns Dich und Dein Werk erkennen und verrichten lässt,
Bis nichts mehr ist außer Staub und Asche wenn das letzte Sandkorn verronnen.
Aber segne uns auch mit Deinem kalten Hass, der uns inne halten lässt,
Der uns Dir und Deinem Werk näher bringt und bewahren lässt,
Auf dass wir einander nicht in Deinem Angesicht vernichten mögen, auf dass wir Dir weiter dienen.
So ersucht diese Deine Dienerin Dich:
Segne uns mit Stahl. Lasse unsere Waffen treffsicher und unsere Rüstungen standhaft sein im Angesicht des Lichts.
Segne uns mit Feuer. Lasse unsere Herzen glühend und unseren Rachedurst nie versiegend sein im Angesicht des Lichts.
Segne uns mit Eis. Lasse unseren Verstand klar und unsere Taten kühl sein im Angesicht des Lichts.
Auf dass wir Dir Deine Feinde auf dem Altar des Schlachtfeldes als Opfer dar bringen mögen
Und wenn Asche und Staub sich legen, dann sollst Du siegreich stehen auf der Welt, die Du erobert.
Dir allein geweiht ist diese Welt, Dir allein geweiht sind die Seelen die sie bewohnen,
Dir allein gebührt diese Welt, Dir allein gebühren die Seelen die sie bewohnen,
So nimm die Opfer die wir Dir dar reichen an auf dass sie erkennen und bekennen müssen:
Du allein bist der König unter den Göttern,
Dein allein ist die Rache an den Götzen die sich Dir widersetzen,
Dein allein ist der Sieg über die Schöpfung.
Nimm sie als Dein eigen an und reihe sie ein in Deine Reiche
In die auch wir dereinst auf fahren um wieder eins zu sein mit Dir und in Dir.
Krin ta Horkum Angamon."


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 19.08.17, 09:39 
Edelbürger
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Rasch trat er einem vorbeifahrenden Karren aus dem Weg, nur um sich ducken zu müssen, weil ein Arbeiter mit einer Leiter auf der Schulter sich drehte und nicht acht gab. "Wir sollten.." sang sie auf Auriel.
"Ja, ja." knurrte er leicht gereizt zur Belustigung seiner Begleiterin. Sie nickte die Rampe hinauf, und er folgte ihrem Vorschlag, um dem geordneten Chaos noch einen Moment lang zu zu sehen.
Karren wurden an allen Querstraßen aufgestellt, nach dem man ihre Flanken mit metallenen oder hölzernen Dornen bestückt hatte, und dann mit einfachen, schweren Gewichten beladen. Mit Stein, Ton und Holz gefüllte Fässer und Kisten, die zu allem Überfluss auch noch auf die Böden der Wägen, die sie nun zu tragen hatten, genagelt worden waren. Natürlich vor dem Füllen - es hatte einiges an Nerven gekostet, die nervösen, aufgeregten Arbeiter daran zu erinnern die, ähm, praktischere Reihenfolge ein zu halten.
"Ich weiß nicht, ob..." Zur Antwort starrte sie ihn einfach einen langen Moment an und würgte ihn mit dem bekannten Blick ab, woraufhin er ihr einen grantigen Blick zuwarf. Ihre Miene änderte sich nicht, doch wer sie genauer kannte, konnte das amüsierte Funkeln in ihren Augen entdecken.
Seufzend sah er hinauf, beobachtete, wie ein paar Arbeiter sich die Taue der Netze zuwarfen, um sie zwischen Kathedralendach und Rathaus zu spannen; einige, wenige Teile des Netzes, das sonst für den Fischfang gedacht war, wurden mit Metalldrähten verstärkt. Zu wenige davon hatten sie, Drähte zu treiben - oder nannte man das ziehen? Egal - dauerte einfach zu lange. "Hoffentlich befestigen sie das Zeug ordentlich.." murmelt er und fing sich einen neuerlichen, tadelnden Blick ein. "Im Gegensatz zu dir wissen sie was sie tun. Du solltest sie nicht mit deiner Nervosität anstecken."
"Die sind bereits völlig durch den Wind, du hättest gestern den Kriegsrat miterleben müssen..." "Ein Glück, dass ich Wachdienst hatte." er warf ihr einen verdrießlichen Blick zu, wich dann einem Arbeiter aus, der fleißig Kisten mit Munition auf einem Handkarren hinter sich her klappern ließ. "Wir werden scheitern.", murmelte sie dann und er seufzte. "Ja. Die Stadt ist verloren.", bedauernd blickte er über die schönen Häuser, die kaum einige wenige Monde alt waren. Wie viele würden den Sturm überstehen, der sie zu zerfetzen drohte?
"Warum kämpfen wir?" sie sah ihn nicht an, sondern sah mit ihrer starren Miene den Handwerkern zu. Es wirkte nicht, als zweifle sie an ihm oder dem Kampf an sich - eher, als wollte sie etwas erfahren.
Er schwieg einen Moment, blickte zum verdunkelten Himmel hinauf, beobachtete einen der roten Blitze, während ihm der kalte Regen in die weit offenen Augen stach. "Erst, wenn das Licht endgültig verlischt, hat die Dunkelheit gewonnen. So lange wir kämpfen, halten wir die Flamme am Leben."
Sie nickte und wandte sich ab, um sich daran zu machen ihren Teil der Arbeit zu erfüllen.

_________________
Inaktiv.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 19.08.17, 16:34 
Ehrenbürger
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Beiträge: 583
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Ein Brief-Fragment.

Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :

.... und nun wollt's des HERREN Wunsches sein,
insoweit der Tage der letzten Schlacht anbrechen sollt.

Wenngleich der großen Siege, als unserereins die
untoten Diener der vier Götzen vertrieb, der berechtigt Hoffnung
Auftrieb näherte nun begänne unsere Zeit, konnt dennoch so
manchen die bloße Bange im Ạntlitz erkennbar werden.
Glänzten die Lagerhallen für unser Belagerungsmaterial, Brandflaschen,
Pfeil und Bolzen doch durch tiefste Leere!
Abergleich, meine verehrteste Geliebte, sei gewiss das ein Jeder hier den
HERREN an seiner Seite und im Herzen weis. Und dazu für mich die
meinige feste Zuversicht wieder mit dir vereinigt zu sein!
Und dies just im Augenblicke als gleich auf dem Eiland in Gänze die
Flagge des HERREN wehen sollt.
Immer wieder wenn ich mich den Briefen für dich, meine Herzallerliebste
Geliebte, wittme, so vermerke ich den irrigerweisse unlösbaren Wiederspruch
bei jenem deine Liebe mich zum Glücklichsten und gleichermaßen Unglücklichsten
Gatten auf dem Eilande hier macht. Aber wir zwei zugehörige und für
alle Zeiten vereinigte Seelen können ruhigen Wissens jeden Gram beiseite
wischen, auf das was Schlechtes geschehen mag und - der HERR verhüte-
nie geschehen wird.
So sollen wir beide, getrennt und doch so nah, eine Führbitte an den
HERREN richten. Und ist dies getan, erfreue dich an der Vorstellung von
dreien meiner Küsse. Einmal für deine Hand, einmal für deine Lippen und
einmal für dein reines Herz. Und auf das in Bälde diese Vorstellung
in der Tatsächlichkeit Erfüllung finden wird.....

_________________





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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 19.08.17, 18:10 
Festlandbewohner
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Beiträge: 537
Wohnort: Bremen
Langsam tapst die Junge Frau die Treppen ihres Hauses hinauf, ziemlich zielsicher auf einen Schrank zu, in dessen hintersten Ecke gut verborgen und verwahrt eine Kiste liegt. Diese öffnet sie vorsichtig, traurig sieht sie drein als sie aus ihren Kleidungsstücken schlüpft und die Fellrüstung, welche aussieht als hätte sie bereits eine Menge mitgemacht, herauszieht und hineinschlüpft. Nein, sie hätte nicht gedacht sie noch einmal anlegen zu müssen. Ein schwert wird ordnungemäß und ziemlich Penibel mitsamt einem Schwertgurt an der Hüfte befestigt. Es fühlt sich fremd an, nie hätte sie gedacht noch einmal das Gefühl zu haben zu den Waffen greifen zu müssen. Doch jetzt war es soweit, natürlich war es nicht ihr Ziel einen Lebenden Gegner anzugreifen, geschweige denn sich zwingend ins Getümmel zu stürzen. Doch sollte sich eines der Wesenheiten zwischen sie und einen Verletzten stellen , wird sie keine Sekunde zögern dem Biest die Klinge in den Leib zu rammen. Gegen die mächigeren Dämonen wird das aber wahrscheinlich wenig bis garnichts nützen, genausowenig wie die Rüstung. Egal. Hauptsache irgendwas tun, Hauptsache nicht nur zusehen. Hauptsache die Zukunft Tares mitgestalten, auf das ihre und die nachkommen aller anderen dieselbe Chance auf ein glückliches Leben haben wie sie selbst. Langsam zieht sie die Feldschertunika über den Kopf, und richtet sie ein wenig. Ein Stirnband um die Ohren vor Kälte zu Schützen wird noch angelegt, dann tritt sie langsam heraus, die Leine ihrer Hündin fest in den Händen in Richtung kathedrale, wo sie sich sehr lange ins Gebet vertieft. Morgen ist es soweit. " Dann zeig uns mal allen, was du bereithälst, Schicksalsinsel. "


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 20.08.17, 03:05 
Ehrenbürger
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Kalt war es in der Kapelle. Gewiss ohne Fenster und Türen war dieser Ort dem Wetter aus geliefert und draußen hatte Fela seit Tagen nicht geschienen und doch war das da draußen eine laue Brise gemessen an der Kälte, die dieser Ort verströmte. Manche mochten es das Werk Angamons nennen, sein Wesen, seine Aura, seine Präsenz. Sie hob nur verächtlich einen Mundwinkel an.
Angamon. Gottkönig. Der Eine. Horkum. Das alles waren nur Worte. Worte um etwas zu erfassen, dass ungreifbar, unbegreiflich war und sein wollte. Angamon. Ankh a mon. H'ragnar'amun. Mein ist das Leben, der Tod, das Sein es liegt in meiner Hand. So viele Worte, so viele Namen, die doch alle nur eines ausdrücken sollten: Dass man nichts verstanden hatte. Der zu dem sie betete, der dem sie gehörte war mehr als das. Er war der personifizierte Widerspruch, das klare "nein", das man den Ja-Sagern entgegen schleuderte, er war niemandes Freund, niemandes Verbündeter, niemandes Diener und niemandes Knecht. Er war Er und nur Er war wie Er. Wo andere Ordnung und Harmonie waren, da war er Chaos und Widerspruch. Die Menschen verstanden Ordnung und Harmonie. Sie versuchten immer wieder, gegen alle Widerstände, wider alle Vernunft, wider besseres Wissen einen Zustand der Ordnung und der Harmonie an zu streben. Aber nicht Er. Und auch nicht Sie.
Chaos. Chaos war einfach. Ursache und Wirkung. Aktion und Reaktion und in "Reaktion" steckte immer auch eine "Aktion". Ordnung war stabil, starr, geordnet, doch nicht so das Chaos. Chaos war Veränderung, mal kühl durchdacht, mal leidenschaftlich spontan und was immer geschehen mochte, es zog noch mehr Chaos nach sich. Jede noch so kleine Aktion hatte Folgen, die Folgen hatten, die gefolgt wurden von Folgen und immer so weiter und weiter und weiter.
Noch weniger als dieses einfache Prinzip verstanden sie den Widerspruch. Dass Er im Widerspruch zu all' seinen Feinden stand, das war leicht zu verstehen, jedoch stand er ebenso im Widerspruch zu sich selbst. Angamon war niemals Angamon, wollte niemals Angamon sein. Angamon, Dulwen, Hrothrakim, all das waren nur Namen. Er jedoch war mehr als das. Er war Nriohm, der Namenlose. In den meisten Geschichten hieß es, dass die Viere selbst ihm seinen Namen genommen haben, damit er in Vergessenheit gerate, damit keiner Ihm huldigen, Ihn anrufen könne. War es für sie wirklich so schwer vorstellbar, dass er sich dies selbst angetan hatte? Er hatte zwei gute Gründe dafür gehabt:
Die Dämonen, die schwarzen Magier, die Paktierer, ja selbst die Tardukai, sie alle hatten Namen und pflegten Namen. Sie wussten wer sie waren und sie wollten, dass andere ihre Namen kannten, ihren Taten und ihren Gesichtern Namen zu ordnen konnten. Er indes war völlig anders. Er war der Ungesehene, der König ohne Krone, Er musste nicht ihre Arme führen wenn er Krieg wollte, alles was er tun musste war ihnen den Krieg schmackhaft zu machen. Manchmal legte Er ihnen noch den Dolch in die Hände, aber Er war nie derjenige der damit auch zu stach. Das taten sie von alleine. Er musste keinen Magier zwingen Dämonen zu rufen oder sich in unmoralischen Forschungen zu ergehen, er musste von niemandem Besitz ergreifen um einen Brudermord an zu zetteln, keinen Herren dingen damit dieser seine Untergebenen darben ließ. Oh nein, alles was er tun musste war was alle Götter taten: Sie inspirierten. Er hatte den Neid, die Habgier, die Wolllust, den Hass und noch so vieles mehr. Alles was er tun musste war all' diese Geschenke den Sterblichen zu unterbreiten um sich zurück lehnen und das Unglück seinen Lauf nehmen lassen zu können. Kein Zwang. Freier Wille. Er kannte die Schwächen aller nur zu gut, die kleinen Sünden von denen sie sich einredeten, dass diese schon nicht so schlimm seien. Die Federn die sie an trieben, die alten, dunklen Instinkte, das Tier das in ihnen allen lauerte, er wusste all' dies auf seiner Seite und so huldigten sie Ihm ungewollt, unwissend wann immer sie sich Ihm hin gaben. Und er hatte die anderen geformt. Die offensichtlichen. So wie sie. Jene, die die kleinen und großen Sünden der anderen in den Schatten stellten, ja, legitimierten. Feuer mit Feuer bekämpfen, was für ein Schwachsinn, aber, das hatte sie gelernt, die Kraft der Selbstverleugnung war immens. Es wäre so einfach zu entsagen, aber warum sollte man dies, wenn die wahren Bösen doch Dämonen, schwarze Magier und Geweihte waren? Wenn das was man tat doch so geringwertig war im Vergleich zu den Bösen und solange man sie bekämpfte war man doch einer von den Guten oder nicht? So beherrschte Er sie alle, still, heimlich, ungesehen und wer immer dachte da wäre noch Gutes auf der Welt, Gutes in der Schöpfung, der war ein Narr. Diese Welt war Seine Welt, diese Schöpfung, diese Beseelten, sie alle dienten ihm, obgleich die meisten sich in der Schlacht auch gegen ihn wandten, aber was bedeutete dies in der spirituellen Welt schon? Ihre Leben waren die reinsten Gebete, jede ihrer Taten eine Huldigung an ihren heimlichen Gott, der sich ungesehen, unbemerkt in ihre Leben geschlichen und ihr Tun mit wenigen Worten und Gefühlen so anleitete wie es Ihm gefiel. So war Er der Meister allen Seins geworden. Und noch mehr.
Sich des Namens zu entledigen hatte noch einen weiteren Effekt: Alle Wesen die zur Sprache mächtig waren nutzten diese um die ihnen bekannte Welt zu benennen. Nicht nur die schönen Dinge, die anmutigen und kostbaren, nein, gerade auch den abstossenden und furchterregenden gaben sie Namen in ihren unzähligen Sprachen. Wenn man seiner Angst einen Namen gab, wenn man sie klassifizierte, wenn man sie in die Schubladen seines Denkens kategorisierte und katalogisierte, dann nahm man der Angst einen guten Teil der Bedrohlichkeit. Der bekannte Schrecken war bekannt, man erwartete ihn, hatte sich mit ihm arrangiert, sich Abwehrmaßnahmen überlegt. Der bekannte Schrecken war handhabbar, er hatte allein durch die Benennung einen Großteil seines Schreckens ein gebüßt. Es war das Unbekannte, das Fremde, das Befremdliche das sie alle am meisten fürchteten und so war er das reine, unverfälschte, namenlose Grauen, das sie immer wieder packen sollte. Wozu ein Namen wenn ein Name nur das was unerträglich sein sollte erträglich machte? Er war niemals schwach, Er war niemals auf zu halten, Er war auf Seine ganz eigene Art rein, unverfälscht, makellos und dies galt auch für die Angst die er verbreitete.
Nein, Angamon war nicht Angamon. Angamon wollte gar nicht Angamon sein. Er war, ist und bleibt der Namenlose. Das Unbegreifliche. Das unaufhaltsame, namenlose Grauen, Er war wofür es keine Worte gab, weil keine Worte auch nur annähernd beschreiben konnten was Er war und warum Er war wie Er war. Nicht nur ein Gott, sondern der Gott. Der eine Gott, der den bekannten Schrecken der Dämonen, schwarzen Magier und Geweihten gezähmt hatte, Seinem Willen unterworfen hatte um sie Sein Werk verrichten zu lassen. Er selbst jedoch blieb von alledem unberührt, unbekannt und unzähmbar. So war er nicht nur zum Meister allen Seins auf gestiegen, sondern obendrein zum Meister des Nichtseins, er hatte das Nichtsein gemeistert und die Auswirkungen davon trafen sie alle, ob sie es denn wollten oder auch nicht.
Das war was jeder Geweihte früher oder später erkennen musste, das war wozu sich jeder Geweihte früher oder später bekennen musste. Manche zerbrachen daran. Andere versuchten Sein Wesen in geordnetere Bahnen zu lenken, das Schlimmste ab zu wenden und den Widerspruch den Er mit sich selbst aus trug ab zu mildern. Die meisten Tardukai waren ein Beispiel dafür. Sie nutzten die Wahrheit als Waffe, da sie tiefere Wunden schlug als die Lüge. Sie nutzten Ehre, Treue und Gerechtigkeit als Waffe, wissend um deren verführerische Ausstrahlung, wissend um die Möglichkeit, dass sie auf diesem Weg jene für sich und damit für Ihn gewinnen konnten, denen bessere Wege offen standen, wissend um die zersetzende Wirkung wann immer sie von sich selbst ein vorteilhafteres Bild zeichneten als es jene taten, die offen die Waffen gegen Ihn führten. Das hatte Seine vollste Zustimmung, aber wenn eines Sein Wesen aus machte, dann dass es immer noch eine Steigerung gab, dass man immer noch eine härtere Gangart an schlagen, noch etwas mehr Öl ins Feuer kippen konnte. Dass genug niemals genug war.
Die Viere mit ihren eigenen Waffen zu schlagen war geradezu köstlich und das Hohnlachen Niohms wann immer sie es taten war wie süsser Nektar in ihren Ohren. Denn so gab es auch jene denen all' dies mehr als nur bewußt war, die sich offen zu dem bekannten was sie waren, was Er war, die im Widerspruch lebten zu Ihm und sich selbst und gerade in diesem Widerspruch Seine Nähe fanden. Die nicht nach dem "warum" fragten, die einfach taten was Er verlangte, deren Natur der Seinen nach eiferte bis zuletzt. So hob sie den Blick an und sprach:
"Niohm, Namenloser,
Der Du bist und nicht bist, Der war und sein wird und niemals war und sein wird,
Der Anfang vom Ende und das Ende vom Anfang,
Der Erste der vor dem Anfang war und der Letzte der nach dem Ende bestehen wird,
Wir rufen Dich und wir rufen das Grauen von dem Du kündest:
Entsende Deine Diener in diese Schlacht,
Weihe diese Sphäre mit dem Blut, das in Deinem Namen vergossen wird
Und blicke niemals zurück, wie auch wir niemals zurück blicken werden,
Denn allein Deinem Werk, Deinem Willen, Deiner Zukunft gilt unser aller Streben.
Nimm' was rechtmäßig Dein und wo es Dir verwehrt dort nimm' mit Gewalt,
Führe was Dir angetraut und wo es sich verweigert dort zermalme es,
Beuge was sich Dir beugen muss und wo es sich widersetzt dort zerbreche es.
Denn Dein ist das Sein und das Nichtsein und Dein Eigen wollen wir Dir zu Füssen legen,
Doch so Du uns auch flutest mit Deinen Gaben und den Geschöpfen die Du unterworfen,
Da gib Acht auf das Deinige, halte es mit festem Griff, doch zerquetsche es nicht in heißem Hass,
Denn auch wenn wir schwach sind und Deiner Göttlichkeit unwürdig,
So sind wir Dein, waren wir Dein, werden wir immerdar Dein sein.
Segne uns mit Deinem kalten Hass, ergreife uns bedacht und führe uns zum Sieg,
Auf dass wir bekunden mögen: Dein Werk ward vollendet,
Wo das Werk Deiner Feinde ihnen wie Sand durch die Finger glitt.
Denn Dein sind der Hass und der Krieg und die Zerstörung,
Wir sind Dein, ich bin Dein, für alle Zeit, in Ewigkeit.
Onah vara. Es sei."


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 20.08.17, 18:32 
Einsiedler
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Selten sind die Tage, an denen die Anhänger der Sanften sich dazu gezwungen sehen, ihre Kraft mit Gewalt gegen etwas oder jemanden zu stellen. Wo das beruhigende Wort nicht mehr ausreicht oder Taten aus simplem Zerstörungsdrang wider Erdenmutters Schöpfung gerichtet werden - dann ist der Zeitpunkt zum Handeln gekommen. Es ist kein nach Vergeltung schreiender, gerechter Zorn der ihre Worte leitete, wie ihn wohl die Diener des Flammenden erfahren würden, sondern ein weniger aufbrausender aber nicht minder starker des Widerstandes. Ein Gefühl standhafter Abneigung gegen diese Frevel und jene, welche sie begingen.

Die Streitigkeiten der Fünf waren nicht immer von Belang, doch diesmal griffen sie in zu sehr in das Wesen der Natur und in das Wirken der Göttin ein. Das fehlende Licht Felas, sowie Hagel, Regen, Schnee und die immensen Temperaturschwankungen würden ihre Spuren auf Tares Antlitz hinterlassen, doch wie groß der Schaden war konnte noch niemand genau sagen. Zu sehr war man damit beschäftigt gewesen, den dunklen Wesenheiten und Dienern die Stirn zu bieten, welche sich in dieser Situation suhlten wie die Made im Speck. Und so war es in den Augen der Dienerin von Notwendigkeit, dass die Kräfte der Erde sich mit denen des Kampfes für diese Schlacht bündeln mussten. Manch einer mag ihre große, hagere Gestalt vorhin im Bellumsschrein erblickt haben, kniend, Zeilen sprechend, die selten einem Diener ihrer Art über die Lippen kamen. Nur dann, wenn größte Notwendigkeit bestand, wurden jene Worte gewählt, welche das Verbindende zwischen dem Gerechten und der Sanften hervorhoben: Das Schlachtgebet der Erde.

Gelobt sei die Sanfte, die Erdenmutter, die Behüterin
Gelobt sei der Gerechte, der Lodernde, der Waffenbruder

In Eurem Namen soll die Schöpfung gewahrt werden,
In Eurem Namen streiten wir um zu bestehen

Gewährt uns die Stärke um unseren Arm zu erheben,
immer da wo es notwendig ist
Gewährt uns Stärke um zu bewahren und zu schützen,
immer da wo es möglich ist

Unter dem Segen Yggarsillions und Maynaghs
wollen wir standhaft sein wie die Eiche,
tief verwurzelt und unverrückbar selbst im größten Sturm

Erhaben und furchtlos, wie Gaisgeachs löwenhaftes Antlitz
wollen wir unseren Mut beweisen und nicht weichen,
selbst im Angesicht des größten Schreckens

Geschwind und verlässlich wie Briseis und Grandul
wollen wir unsere Kunde auf Tare verbreiten,
im unaufhaltsamen Galopp wie ein rollender Felsen

Prächtig und schön wie Soniralilla
wollen wir von Neuem erblühen und gedeihen,
nachdem das Dunkel verflogen und Fela erwacht

Ael


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 20.08.17, 19:02 
Festlandbewohner
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Die Akademie zur Linken öffnet Ihr schwarzes Portal und als erstes kommt eine Truppe Dämonen aus dem Gebäude,
gefolgt von einer Reihe Novizen und Adepten, danach kommen die Magister und die Exzellenzen.

Als letzter der Akademieleiter und jener streckt die Hände in die Höhe und verkündet :

Aufsatteln Diener Angamons,
wir müssen Heute eine Welt vernichten


Für Angamon den Gottkönig



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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 20.08.17, 19:14 
Einsiedler
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"Denn wer begehrt, der fürchtet auch. Und wer in Furcht lebt, ist für mich nicht frei."

Zug um Zug schliff er die Klinge, auf dass sie der verlängerte Arm seines Zornes sein sollte. Und mit jedem Zug an der Klinge, schliff er gleichermaßen seinen Geist, fokussierte sich und bereitete sich vor, auf das was geschehen mochte. Das was geschehen musste!

So viele Tareläufe hatte er auf Momente wie diesen hingearbeitet.
Einst war auch er unter dem Banner des Kriegstreibers geritten. Hatte galadonische Schlachten gesehen. Hatte gesehen wie man im Namen des Guten auszog um Krieg zu führen. Wie die Soldaten brandschatzten und vergewaltigten. Hatte die bittere Wahrheit ihrer Gerechtigkeit geschmeckt, als er im Spiel um Politik und Macht alles verloren hatte. Bis das Erwachen kam ...

Er war mehr als einmal gestrauchelt in der Zeit und doch war er immer wieder aufgestanden, hatte Tag um Tag dazu gelernt. Das romantisch-verklärte Bild des strahlenden Ritters hatte er lange abgelegt. Der Herr war kein guter Gott. Alles hatte seinen Preis. Auch Götter hatten nichts zu verschenken. Eine Wahrheit, die die Viere gern vor ihren Jüngern verschleierten. Doch als der Schleier einmal gelüftet war, die Welt ihrer Illusionen beraubt war, wurden die Dinge so viel einfacher. So viele Dinge die die Menschen umtrieben verloren ihren Reiz. Was blieb war die Aufgabe, eine Bestimmung, ein höherer Zweck. Etwas das man einem nicht mehr wegnehmen konnte, hatte man es einmal gefunden.


"Auge um Auge, Zahn um Zahn"

Keiner konnte mit Gewissheit sagen, was folgen würde. Die Ungläubigen mochten hinter vorgehaltener Hand, von Angst erfüllt, das Ende der Welt prophezeihen.
Sie hatten darauf vertraut, dass ihre Götter sie schützen würden, den brüchigen Frieden noch eine Weile aufrecht erhalten würden. Doch der Kriegstreiber hatte den ersten Zug gemacht ... das Abkommen gebrochen, als er die Ewigen in die Welt geschickt hatte. Und nun hatten sich die Tore der Niederhöllen geöffnet.

Feuer und Blut sollten auf den Sündenpfuhl herab regnen, auf dass sie alle die gerechte Strafe ereilen mochte, denn der Herr war ein rachsüchtiger Gott und seine Rache sollte er bekommen. Die Zeit war gekommen, da sie ausreiten würden um den Tod vor ihre Tore zu tragen.

_________________
Wo sich militärischer Drill mit feudaler Ungerechtigkeit und klerikaler Willkür vereint:

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!! Alle Rassen und Klassen willkommen !!


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 21.08.17, 09:33 
Edelbürger
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Das Warten vor einer Schlacht war immer das Schlimmste.
Wann ging es los? War alles vorbereitet? Wer würde zuerst fallen, welcher Fehler würde zuerst geschehen, konnte man ihn abfangen, ausbügeln?
Dass sie nicht gewinnen konnten, war von vorneherein klar. Die Anweisung der Götter deutlich: Durchhalten, so lange es ging.
Er hatte schon sehr lange den Verdacht, dass es töricht war, die Viere in ihrer Aufmerksamkeit ab zu lenken: was, wenn der Eine seine Dämonen nur deshalb hier her gesandt hatte, damit die Viereinigkeit abgelenkt wurde in der Verteidigung des lichternen Walls, des Weltensteins von dem alles abhing?
Der Elf warf einen prüfenden Blick hinauf zu den gespannten Netzen, während sie durch die verlassenen Straßen marschierten, dann auf die Ochsenkarren. Gewiss. All das würde den Feind nicht lange aufhalten. Doch jeder Herzschlag, den sie damit beschäftigt waren, nach Wegen zu suchen, nach Alternativen, der sie von der Kathedrale, dem letzten Zufluchtsort, fern hielt, würde dem Auftrag gerecht werden. Kurz huschte ein bitteres Lächeln über seine Züge. Wie viele seiner Mannen würde diese Taktik den Tod bringen? Ein geordneter Rückzug kostete stets Opfer.
Wer würde es sein?
Der kalte Regen hatte den Boden schlüpfrig werden lassen, hier und da waren im Gewitterlicht kaum sichtbare Flecken knochenbrechend gefährlichen Frostes. Eigentlich hatte er gehofft, zu Pferd arbeiten zu können, um den Überblick zu behalten, doch das Wetter machte einen Strich durch diese Rechnung. Er hatte Dreiden noch geholfen, seine Tiere wieder in einem Stall unter zu bringen, der gesichert war, und nun mussten sie sich eben auf die Flinkheit der eigenen Füße verlassen.
Nach wenigen Minuten erreichte der erstaunlich große Tross das alte Osttor. Der Marschall hatte den Verdacht, dass der große Aufmarsch an den Zweibrücken nur eine Ablenkung war: seit Tagen standen dort Monstrositäten jenseits der übelsten Alpträume. Daher standen überall auf den Mauern Wachsoldaten, ausgerüstet mit Signalhörnern, mit einem ausgeklügelten Signalsystem: jedes Tor hatte ein eigenes Erkennungsmuster, jede Form von Ereignis ein weiteres Signalmuster, das nach kurzer Pause nach der Identifikation durchgegeben werden konnte. Es hatte Tage gedauert, diese Muster aus zu arbeiten und den Soldaten ein zu bläuen, aber das war schon vor Monden erledigt worden; jetzt hatte sich das System zu bewähren.
Mit einigen wenigen Wachen ließ sich die schwach besetzte Mauer wenigstens im Auge behalten; so würden sie einigermaßen zügig reagieren können, so war zumindest die Hoffnung. Der Tross kam am alten Osttor zum Halt, die Kämpen suchten sich ordentliche Positionen. Dreiden ging hinauf in die Hebelkammer, er selbst behielt mit Minios den Himmel im Auge. Denn alles, was zu offensichtlich war, machte den Marschall nervös. Warum sollte ein kluger Feldherr auch dem Feind erlauben, ihm in die Karten zu blicken?
Da!
Ein Schatten sauste über sie hinweg, und er wies seinen Nebenmann mit einem Kopfnicken darauf hin. Wenn man genau hinsah, konnte man sie über der Stadt kreisen sehen: ausser Reichweite seiner Schützen, ja selbst der Magier. Kurz bleckte er die Zähne, sah dann über die Schulter, als Hufschlag erklang.
Gran stand da, auf seinem blutenden Ross, flankiert von einem gewaltigen Biest, das in der Dunkelheit kaum aus zu machen war. Massive Schwärze, dunkler als die Nacht selbst war im Grunde der einzige echte Hinweis.
Der Dämon brüllte seine üblichen Herausforderungen, forderte Verrat unter den Verteidigern und bot großen Lohn dafür an, doch er erntete nur nervösen Spott und Ablehnung. Kurz musste der Elf lächeln - der Mut seiner Kameraden fand in seinem Herzen Resonanz und machte ihm Hoffnung.
"Was immer heute auch geschieht.." murmelte er dem Soldaten neben sich ernst zu, "es war mir eine Ehre, mit euch zu dienen." Dieser erwiderte seinen Blick einen Moment lang, neigte den Kopf, doch seine Antwort ging in jenem eigenartigen Geräusch unter, dass die Flugbestien machten, wenn sie diese fliegenden Nudelmonster und gepanzerte Recken abwarfen. Und während dieses nasse, satte, saugende Platschen erklang, hörte er ein Wachhorn.
Altes Osttor. Angriff.
Seine Klinge flog geradezu in seine Hand, und er tanzte durch die Reihen der Tentakel und Schwerter, Seite an Seite mit seinen Gefährten, bereits ahnend, dass Gran nun das Tor in Angriff nähme, wenn alle mit den Bestien, die einfach die Verteidigung überflogen hatten, abgelenkt waren, aber das war ja auch das, was sie erwartet hatten. Glitschiges Dämonenblut spritzte, Tentakel stoben zitternd und sich windend in die Dunkelheit jenseits der Brücke davon, Menschen schrien Wut und Schmerz heraus, und als er sich den Weg freigekämpft hatte, rief er eine Warnung - dass er sich den Zustand des alten Nordtores ansehen würde - und eilte in die leicht rötliche, sehr nasse Finsternis.
Er war kaum 20 Schritt weit gekommen, als er sie bereits sah: das Tor war geöffnet, die Diener des Einen quollen daraus hervor.
Maichellis bremste, schlidderte ob seines Tempos auf dem schlüpfrigen Untergrund zwei Schritte weiter, hob den Schild. Seine Gedanken rasten - so schnell? Was war mit seinen Leuten? Hatten sie sich auf die Wehrgänge zurückziehen können? Dann zog sein Verstand nach und er füllte seine Lungen. Brüllte die Warnung: "Nordtor gefallen! Rückzug! Rückzug zum neuen Osttor! Nordtor gefallen!" und hoffte, dass seine Stimme durch den Schlachtenlärm drangen.
"Wartet! Wir wollen nur reden!" dröhnte einer der Streiter vor ihm, während der Elf sich rückwärts zurück zog, den Schild angehoben, und hoffte, dass er nicht ausglitt oder irgendwo gegen lief und damit sein Schicksal besiegelte.
Na klar. Und ich bin ein Kaninchen. schoss es ihm durch den Kopf, doch er antwortete schlicht nicht: den Atem konnte er sich auch sparen. Noch einmal brüllte er die Warnung, erreichte die Querstraße, sah über die Schulter. Seine Leute standen immer noch am Osttor und liefen Gefahr, abgeschnitten zu werden! Wenn sie am Tor eingekesselt würden, wären sie verloren, so viel war sicher.
Noch eine Warnung. Dann, endlich, setzten sie sich in Bewegung, zogen eilig an den sich nähernden Feinden vorbei, ein kurzes, heftiges Rückzugsgefecht, der Feind war bereits dabei, seine zersplitterten Reihen zu stürmen, als aus dem Boden ein Wall hervorbrach und die Sicht durchschnitt. Eine Welle der Erleichterung trug ihn zum Tor, durch die Türe und hinauf; den Hebel brach er fast ab, so aufgeputscht hatte ihn das knappe Entkommen. Ein Blick hinaus verriet, dass Gran vor dem Tor stand, sich königlich amüsierte und bereits neue Bestien herbei kommandierte, um sie auf Brandenstein los zu lassen.
Unten angekommen stellte der Marschall fest: seine Leute vom Osttor hatten es nicht geschafft. Zornig wandte er sich an Edelmut: "Lauft zum Südtor und weist die Wachen an, es zu schließen." sie nickte, und sprang sofort los. Gutes Mädchen.
"Was wird aus dem Viertel?" grollte Markwart, von dessen obszön großen Hammer Dämonenblut troff.
"Wer jetzt nicht in Brandenstein Zuflucht gesucht hat, dem kann ich auch nicht mehr helfen." gab Maik zurück, dann rauschte ein Schwarm junger Nachtbestien über sie hinweg. Das erste halbe Dutzend verfging sich in den aufgespannten Netzen, ging als Kneuel zu Boden, doch das war es auch schon: der Rest kam hernieder und stürzte sich gierig auf die Verteidiger; der Kampf war brutal, die ersten Verteidiger stürzten und ein Krachen wenige Herzschläge später verkündete, dass auch dieses Tor den Weg alles tarischen beschritten hatte.
"Rückzug! Karren in den Weg!" brüllte der Elf und scheuchte seine Leute einen Straßenzug weiter, eilte selbst jedoch hinauf zur Burg, um dort die Barrikade zwischen dem Rathaus und der Festungsmauer zu errichten. Dieser Weg würde von seinen Soldaten bewacht werden; das war seine geringste Sorge.
Es kostete Kraft, den schweren Karren mit Hilfe der Soldaten an seinen Platz zu bewegen, anschließend die Achse zu zerstören; anschließend musste er seine Mannen schweren Herzens zurück in die Burg schicken.
Wenn alles gut ging, würden sie gar nicht erst belagert werden; der Fokus würde auf der Kathedrale liegen... Ablenkung war alles.
Über den Marktplatz stieß er wieder zu seinem Trupp, der noch immer kämpfte, aber allmählich unter den Massen der Feinde zusammen zu brechen drohte. Erneut mussten sie sich zurück ziehen; er meinte noch, unter einer gewaltigen Nachtbestie jemanden liegen zu sehen, doch dann drängte der Feind sie weiter zurück.
Noch eine Barrikade - allmählich schwanden dem Elf die Kräfte, während sie den letzten Karren auf der Rampe in Stellung brachten, und er keuchte heftiger als es sollte.
Gran trabte die Rampe hinauf und verspottete die Hindernisse, nichts ahnend, dass sie genau ihren Zweck erfüllten: sie schindeten Zeit. Nicht mehr und nicht weniger; dann, plötzlich, tauchte aus der Dunkelheit Markwart auf, blutend und mit genommen, humpelnd und tobend vor Wut. Ein schneller Blick zu Gran, der den Glatzkopf komplett ignorierte, während hinter dem bärengleichen Mann sich neuerlich Finsternis sammelte.
Markwart erreichte die Barrikade, und Hände griffen nach ihm; er versuchte, geschwächt wie er war, über das Hindernis zu gelangen, als Gran vom Ross stieg, sprang und schwar auf dem Karren zu Stehen kam. Er lachte, spottete, dann endlich gelang es, Markwart hinüber zu ziehen und in die Sicherheit der Kathedrale zu stoßen, während die Verteidiger in ihren Strebebögen Aufstellung nahmen; der Karren wurde mit massiver Gewalt zerschmettert, und alsbald füllte sich der Platz zwischen Rathaus und Kathedrale mit den Streitern der Finsternis.
Nun war Zeit, zu verschnaufen, einen Schluck zu trinken, die zitternden Hände zu beruhigen. Nun war es getan: sie hatten den Bereich dessen, was sie mit ihrer eigenen Hände Arbeit, ihrer Herzen Mut erreichen konnten, verlassen, und konnten nur mehr beten.
Und das taten sie auch.
Gran stolzierte wie ein Hahn vor der Kathedrale auf und ab, Hohn und Spott versprühend, eine Herausforderung nach der anderen brüllend; es dauerte, gewiss, es war nichts anderes als Zeit schinden, doch schließlich und endlich tat ihm der Prior des Bellumsordens den Gefallen und schritt, gerüstet mit dem heiligen Schild Arioms und der Klinge aus dem Bellumsschrein hinaus, stellte sich Gran.
Der folgende Kampf war schmerzhaft mit an zu sehen: er war kurz, heftig und gnadenlos, und der Mensch hatte gegen den Dämon praktisch keine Chance: dieser spielte bestenfalls mit seinem Kontrahenten, so viel war dem Elfen klar, während er stumm zu sah und gegen das erstickende Gefühl bodenloser Hilflosigkeit ankämpfte; und dann, gerade, als es fast um Altor geschehen war loderten die Flammen im Schrein des Herrn Bellum auf und weitere fuhren auf die Kathedrale hernieder.
Im Reflex riss Maichellis Edelmut, die neben ihm stand, in den Schutz seines Schildes, sah zum Schrein, als die Flammen nicht länger blendeten, und wäre vor Erleichterung fast einfach umgekippt: Ewige quollen aus dem Zugang des Schreins, stürmten mit Schlachtrufen auf den Lippen zu den Türen, die sie eilig frei machten. Licht verdrängte die Finsternis, der Himmel war plötzlich ein blendendes, herrliches Goldrot, so abrupt, dass es schmerzte und Tränen in die Augen des Elfen trieb, während seine Mitstreiter sich brüllend den Ewigen anschlossen und die Jäger zu Gejagten machen.
Das folgende Chaos war unbeschreiblich, die Wut der Verteidiger, angestaut durch viele Tage der Belagerung und angestachelt durch die Angst, entlud sich nun auf den Dienern des Einen, und sie wurden über den Platz und die Gassen ringsum gehetzt, doch Gran... Gran lachte. Er rief seinen Herrn an und tötete beiläufig einen vorbeieilenden Ewigen, stellte sich dem prächtig anzuschauenden An'va Ethrendor entgegen... als die Dunkelheit mit Wucht zurückkehrte und die Geweihten allesamt innehielten, als die Ewigen erstarrten und einfach zu Boden stürzten wo immer sie standen.
Die Erde erbebte, Schatten tanzten und kämpften, die Verteidiger zogen sich zurück in die Kathedrale. Maichellis stürzte vor, packte den An'Va um ihn in die Sicherheit der Mauern zu schleppen, doch der verehrte, alte Elf zerstob in seinen blutverschmierten Fingern zu Asche, und nur das, was Maichellis in Händen hielt - ein Stück silbrigen Metalls - verblieb. Für einen Herzschlag, zweie, war der Marschall gelähmt vor Schrecken, dann riss ihn die Menge seiner Leute mit und in die Sicherheit der Kathedrale. Was geschah hier?
Gefühle, wild und lodernd und übermannend strömten unbezwingbar über die Sterblichen hinweg, und ein Himmelsschauspiel bar jeder Beschreibbkarkeit begann; geflügelte Gestalten von unvorstellbarer Größe zogen sich über den Himmel, und die Stimme eines Geweihten sprach schwer: "Bellum hat diese Sphäre betreten."
Und der Kampf in den Himmeln übertraf alles, was irgendwer erwartet hätte. Licht und Dunkelheit, der Boden erbebte, die Finsternis wankte und drehte sich, Silberlicht blendete, dann durchstieß die Dunkelheit das rotgoldene Licht, bis dieses es umhüllte und...
...alles vorüber war.

"Der Eine, der verlorene Sohn, ist wieder Teil der Viere. Sie haben ihm vergeben."
Gran war einen Moment lang still, dann brüllte er frenetisch und wie von Sinnen los, erhob sich und verschwand mit all seinen Mitmonstern: "Wir sind frei! Nie wieder wird ein Gott uns versklaven!"
Dann waren sie fort und alle - die Diener der Sahor, die der Enhor, jene, die einfach nur um ihr nacktes Überleben kämpften und der Feind, die Diener des Einen - standen da und waren des Sinns ihres Kampfes beraubt. Betäubt starrten sie einander an, überwältigt von den Gefühlen der Götter, die sich auf sie auswirkten; er sah, wie unter den Helmen manches schwarz gewandeten Streiters Tränen hervorquollen und hörte Markwart neben sich Schluchzen; der Elf spürte, wie sein Herz sich zusammenzog und ihm die Luft abschnürte, wie Edelmut weinend zusammenbrach und das Licht sie alle überstrahlte, warm und weich und friedlich.
Frieden.

Doch konnten die geschlagenen Wunden heilen?
Konnten sie einander vergeben?

Die Tafeln der Asche werden geschrieben und dereinst davon künden, was große Frauen und Männer auf Siebenwind taten, als die Götter einander Vergebung schenkten. Was wird auf ihnen stehen?
Taten der Gerechtigkeit und der Güte, besonnen und ruhig erdacht?
Oder Geschichten über blutige Rache?



Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Sollte sich jemand i-wie falsch zitiert / wiedergegeben sehen, bitte PN, dann korrigier ich das. War sehr viel Chaos, man möge mir vergeben ;)

_________________
Inaktiv.


Zuletzt geändert von Arin: 22.08.17, 08:21, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 21.08.17, 11:42 
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Hinter dem schützenden Schild des Elfen, sah sie vorsichtig über das Geschehen. Sie machte sich furchtbare Sorgen um Eminenz Altor, der gerade wie ein Spielzeug von der fürchterlichen Kreatur da draussen herumgeschubst wurde. Immer wieder sprach sie leise betende Worte, sie sah Lazalantin der verzweifelt auf einer Bank hockte, noch das Junge Mädchen mit den schweren verletzungen im Vitamaschrein liegend vor sich. Wann würde dieses Schauerspiel endlich ein Ende finden?
Es fiel ihr schwer, in diesem Chaos den überblick zu behalten, hilflos fühlte sie sich. Vielmehr als die Götter anzuflehen, eine Lösung zu finden konnte sie nicht. Es kam ihr vor als lägen nur Sekunden zwischen dem Moment in dem der Elf sie los liess, und dem Chaos das kurz darauf entstanden war, als die Dämonen sich vom einen lossagten. Stimmengewirr, unglaube , Angst. Das war was sie sah, was sie fühlte jedoch war etwas völlig anderes: Ein tiefes verständnis, eine Güte von der sie nie geglaubt hätte das sie möglich zu fühlen sei. Ein paar momente schloss sie ihre Augen, und konzentrierte sich dankbar auf das Gefühl, nur um kurz darauf schlagartig in sich zusammenzufallen. Da war so viel schmerz, als würde man ihr einen Dolch ins Herz rammen, um ihn dann unentwegt zu bewegen, damit der schmerz ja nie versiegen sollte. Diese Stimmungsschwankungen waren kaum zu ertragen. Wie ein Sturzbach flossen die Tränen, arme Mutter! Was musste sie für Qualen erleiden, wenn dies nur ein Bruchteil dessen war, was sie fühlen muss? Neben des stechenden Schmerzes in ihrer Seele, und ihrer fleischlichen Hülle machte sich ein weiteres Gefühl breit: Sie war beeindruckt, und stolz auf Vitama das sie all das für ihre Kinder ertrug, und trotzdem nie vergisst wie wertvoll ein Lächeln ist. Das sie es geschafft hat allem Schmerz zum trotz ihren geliebten Sohn zurück in ihre Arme zu nehmen, um diese schützend um ihn zu legen- Gleich was die anderen Kinder dazu sagen würden. Sie war so stolz auf Vitama, und stolz darauf das sie sie zu ihrer Dienerin machte, weil sie glauben musste, das sie den Schmerz für sie mit ertragen könnte, komme was wolle. Es gab nurnoch eins das wichtig war: Sie liebte Vitama mehr als jemals zuvor, eine Art liebe die ihr zuvor nicht bekannt war. Es war ihr, als verstünde sie die Gefühle Mutters mit einem mal viel besser, und gleichsam war es ein großes Rätsel was genau diese schmerzen verursacht hatte. Sie liebte jedes einzige bisschen Leben, Kunst, Freude alles was Tare mit leben erfüllte, und es zu dem machte was es war: Ein Ort voller Leben, Liebe, Licht, Schönheit. Und diese erkenntnis, bedinungsloser Zuneigung, würde ihr nichts und niemand mehr nehmen können. NIchtmal der Schmerz, den sie auch in den nächsten Tagen noch mitfühlen würde.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 21.08.17, 12:13 
Altratler
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Die Dämonen formierten sich. Die Schlachtreihen schlossen sich. Auf ganz Tare wurden unbefestigte Dörfer überrannt. Ein jeder der sich gegen die dämonischen Heerscharen stellte, oder nicht schnell genug aus dem Weg war, wurde vernichtet. Die Diener des Einen agierten offen. Die Zeit Angamons war gekommen.

Und die Kämpfe drängten alle Sterblichen, die nicht an der Seite der Dämonen kämpften, auf geweihten Grund. Es war mehr als deutlich: Das Zeitalter der Asche, war das Zeitalter das den Tod aller einläutete.

Unsagbar viele Geweihte lagen darnieder. Die sterblichen Diener der Viere unterlagen, ehe sich auf Viere geweihtem Grund die Kohleschalen mit orangeroten Feuern entzündeten und tareweit das gesamte ewige Heer sich regelrecht aus den Schreinen und Tempeln ergoss. Weiteres Blutvergießen wurde verhindert.

Selbst ihr Heerführer, Maynagh selbst, war von jeder Ecke Tares aus zu sehen, der eine noch größere Bedrohung abzuhalten versuchte. Doch auch die silberne geflügelte Gestalt wurde von der Dunkelheit, die nur Angamon selbst sein konnte, weggefegt wie eine Stoffpuppe. Verzweiflung, Verwirrung und eine Tirade von Emotionen die von Triumph und absoluter Niederlage von einem Moment zum anderen schwankte erfüllte die Herzen aller Lebenden.

Doch als Maynagh gen Tare krachte wie ein unaufhaltbarer Komet zerfiel das gesamte ewige Heer gleichsam zum silbernen Staub.

Der schwarze Himmel, die tiefste Dunkelheit, wurde von einer Schneise orangeroten Lichts in Form einer Supernova zurückgestoßen. Und eindeutig schien es dem Gelehrten und Geweihten, dass die Götter selbst am Sphärenwall kämpfen mussten. Doch war nur die tiefste Schwärze und das orangerote Feuer zu sehen. Ein zweiter Schlag der Feuerbrunst sollte folgen, doch drängte sich ein grünes Licht zwischen Feuer und Dunkelheit.

Und die Sterblichen wurde die Sinnlosigkeit der Kämpfe gewahr. Dass gleich welcher Gott unterliegt, ein jeder Sterbliche vergehen würde. Unschlüssig senkten die Sterblichen die Waffen oder wurden von ihren Mitstreitern abgehalten.

Doch ereilte der Frieden nur Tare, denn der vorbereitete Schlag der Feuerbrunst erfolgte und traf das grüne Licht, das standhaft die Dunkelheit vor dem Angriff beschützte. Schmerz, Trauer und unsägliche Verwirrung erfüllte die Sterblichen als das grüne Licht deutlich zerteilt wurde. Und schlagartig veränderte sich der Himmel. Die Gestirne waren wieder an ihrem Ort und der Zyklus der seit Ewigkeiten aufrecht erhalten wurde, trat wieder ein. Fela beschien Tare. Und ein jeder Dämon der gebunden oder unter Zwang auf Tare war befreite sich von seinen Fesseln und verließ die Sphäre. Die Sklaverei der Dämonen fand ein Ende.

Im darauffolgenden Dunkelzyklus war ein schwarzer Fleck an Rillamnors Mantel zu erkennen. Ein schwarzer Fleck mit einer grünleuchtenden Korona.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmachthread] Die ewige Schlacht
BeitragVerfasst: 22.08.17, 16:12 
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Krachend prallte ein weiterer der schweren Steinstühle von der Wand des Kaminzimmers ab. Mittlerweile sah es aus als wäre eine Orkeninvasion durch den Raum gezogen, nichts stand mehr an seinem Platz, selbst den schweren Steintisch hatte sie um geworfen während sie vor Hass kochte und randalierte. So nah, verdammt, so nah!
Ihre gepanzerte Faust donnerte auf einen der Sessel, das Holz knirschte, wurde spröde und zersprang in aberdutzende Splitter. Sie hatte es überdeutlich gespürt, alles verlief nach Plan. Die Welt, ja selbst die Jenseitigen hatte Er seit Jahrzehnten, ach was, seit Anbeginn aller Zeiten korrumpiert, immer wieder hatte er ihnen ein geflüstert, dass der Zweck schon die Mittel heiligt, dass ein bisschen zu sündigen gar nicht so schlimm ist wenn man es nur rechtfertigen könnte. So ein kleines bisschen Angamon gehörte doch zu einem jeden von uns, warum gegen die steigende Flut ankämpfen und darin ertrinken, wenn man einfach mit dem Strom mit schwimmen konnte?
Sie schnaubte aus und trat ein Bruchstück von einem Steinstuhl quer durch den Raum. Er hatte sie alle in der Tasche gehabt. Ein perfekt inszeniertes Schauspiel, ein bis ins letzte Detail durchdachter Schlachtplan. Jede Figur war in Stellung gebracht worden, jede noch so kleine Sünde in die Waagschalen geworfen. Kein hitziger oder gar verzweifelter Ansturm, sondern ein kühl durchdachter, von Äonen des kalten Hasses geprägter Angriff, ein schrilles Crescendo in einer zermürbenden Dissonanz, das alle Schwäche für immer tilgen sollte. Entgegen zu setzen hatten weder die Götter wie auch die Sterblichem Ihm nicht viel, dazu hatte er seine Stachel viel zu tief in sie alle getrieben. Insgeheim hatten fast alle sich mit Ihm arrangiert, Seine Existenz akzeptiert und als Teil ihrer selbst angenommen und genau diese Hintertür war Er nun gewillt ein zu treten. Alles verlief wie am Schnürchen und dann das. Nur eine Handbreit vom Sieg entfernt versagten die Dämonen Ihm ihren Dienst, sie fielen Ihm in den Rücken und zogen sich aus der Schlacht zurück. Sie seufzte leise. Dämonen die einem dann den Dienst versagten wenn man ihrer am meisten bedurfte, das klang nur zu vertraut. Hatte sie nicht genau das jahrzehntelang gepredigt? Stand nicht gerade auch diese Insel dafür? Eine Insel auf der Dämonen präsenter waren als sonst wo auf Tare und auf der noch nahezu jeder dieser Dämonen sich letztendendes gegen Ihn gestellt hatte? War nicht genau das das Wesen der Dämonen? Verrat, Heimtücke und Egoismus. Ein saftiger Tritt beförderte den nächsten Stuhl quer durch den Raum.
Was sie von all dem halten sollte wusste sie nicht. Keiner hier wusste das. Hatte der Angriff die Entschlossenheit des Einen nun gestärkt oder gebrochen? War er erfüllt von Hass auf die Viere und die Dämonen oder war er doch nur ein Feigling, der sich wimmernd unter Mamas Rock kauerte weil die anderen Kinder so gemein zu Ihm waren und mit verweinten Schweinsäuglein um Vergebung bettelte? Sollte sie weiterhin die schwarze Rüstung tragen oder sich doch schon mal ein rosa Tütü schneidern lassen? Hatte er überhaupt noch ein Interesse an Tare, an ihnen allen? Fragen über Fragen. Fragen mit denen ihr Gott sie wie immer allein ließ. Mitteilsam war er noch nie gewesen, im Gegenteil. Wo andere Götter am laufenden Band ihre Horwen aus sandten und Visionen verteilten wie Süßigkeiten an Kinder da war er schweigsamer als sein Onkel. Früher hatte sie das geschätzt, der Umgang mit Ihm war erfrischend einfach: Solange er ihr noch einen weiteren Lebenstag gewährte konnte sie nicht allzu weit von Seinem Weg abgekommen sein. Er sparte Seine Kräfte auf statt sie darauf zu verschwenden schwachsinnigen Geweihten Seinen Willen zu diktieren, weil sie ohne Seine Weisungen blind und taub Ihm gegenüber wären. Nein, wer seinen Verstand und seine Gefühle nicht soweit auf Ihn ausrichten konnte, dass keine Zwiesprache mehr nötig war, den weihte er schlicht und ergreifend nicht. Die Macht die er sich dabei auf gespart hatte hatte er gehortet wie einen Schatz, Stück um Stück gesammelt und verwahrt und mit jedem noch so kleinen Stückchen wuchsen sein Hass und seine Entschlossenheit bis zu dem Punkt an dem er all' dies genommen und den Vieren entgegen geschleudert hatte. Und dann das. Jahrtausende der Planung und Vorbereitung, alles für die Katz'. Und nun? Sie konnte es nicht sagen. Ihr Gott schwieg. Wie immer. Sie ergriff den nächsten Stuhl.


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