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 Betreff des Beitrags: [Festlandkorrespondenz] An den Ordo Vitamae
BeitragVerfasst: 9.09.17, 14:15 
Edelbürger
Edelbürger
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Registriert: 21.12.15, 14:43
Beiträge: 1522
Ein mit ein wenig Parfum betupftes, sorgfältig und hübsch beschriftetes Briefchen geht auf die Reise zum Festland.
Der Umschlag trägt das Siegel des Ordo Vitamae und die Adresse ist recht allgemein gehalten - es soll zum erstbesten Abt in der nächstbesten Hafenstadt des Schiffes, das nach seinem Zielpunkt auserwählt wurde: die vom Krieg zerrissene Stadt Rothenbucht auf dem Festland.



Zitat:
Königstag, der 9. Carmer im Jahre 28 nach Hilgorad
Ordo Vitamae zu Siebenwind
Abt Arin Sperling


Der gütigen Mutter zur ewigen Freude,

lieber Bruder oder liebe Schwester.
Dieser Brief hier ereilt Dich aus Brandenstein, gelegen auf der Insel Siebenwind. Wir haben von der Not deiner Stadt gehört und beschlossen, die Vorräte, die hier überschüssig sind, auf den Weg zu schicken, um Euch zu helfen!
Leider wissen wir nicht so genau, an wen wir das schicken müssen, und ob Ihr das lagern könnt oder wie Eure Möglichkeiten an sich sind. Daher muss ich den Ordo Vitamae vor Ort bitten, uns eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen, damit wir wissen, was für Euch am Geschicktesten ist.
Was die Vorräte an geht: wir sprechen hier von einigen Tonnen an haltbar gemachten Nahrungsmitteln- eingelegt, getrocknet, gepökelt und so weiter!
Bitte lass mir umgehend Nachricht zukommen, der Morsan naht und wir hoffen, dass wir die Vorräte noch vor dem Eintreten der Kälte bei Euch haben.

Mutter segne Dich, deine Gemeinschaft und möge euch beistehen,

Abt Arin Sperling im Auftrag des Ordo Vitamae und der Kirche zu Siebenwind

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_________________
Inaktiv.


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 Betreff des Beitrags: Re: [Festlandkorrespondenz] An den Ordo Vitamae
BeitragVerfasst: 10.02.18, 19:21 
Altratler
Altratler
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Registriert: 17.12.09, 23:51
Beiträge: 3084
Am Hafen in Rothenbucht


Zitat:
Ein ungewohnter Anblick war das Handelsschiff geworden, das in den frühen Morgenzyklen am zehnten Tageslaufs des zweiten Mondes eintraf. Die Händler - zumindest die, die nicht noch unverfroren Profit machen wollten ungeachtet der Zeiten - mieden Rothenbucht seit dem Dunkeltief.

Nachdem die Dämonen die Belagerung Cortans in Bernstein zerschlugen, fassten die gebeutelten Truppen Bernsteins und sämtliche Milizen - die vorrangig aus verarmten Männern und Frauen bestanden, die nichts mehr zu verlieren hatten - in Savaro, Rothschild und Lichtenfeld den letzten Mut um Cortan die Stirn zu bieten. Rothenbucht war zu einer Festung unter der harschen Führung Cortans verkommen. Nichts sprach mehr von der einst prächtigen Handelszentrum am Hafen, das vielen dort lebenden Familien durch den Handel ermöglichte in den oberen Schichten des Bürgertums Fuß zu fassen. Auch wenn der raue Ton der Rothenschilder nicht unbedingt dafür sorgte, dass sie auch zu den feinsten Festen geladen wurden. Nichts desto trotz war man nicht willens sich mit den Handelsgrößen Rothenschilds anzulegen. Ein jeder munkelte und wusste, dass neuer Reichtum meist den Eintritt in den niederen Adel ermöglichte. Und so machte sich auch Harald aus der Handelsfamilie Leurenberg zu Rothenbucht direkt zum Hafen auf, als das Wort an die Ohren drang, dass ein großes Handelsschiff eingetroffen war. Er wollte beweisen, dass trotz aller Kriegswirrungen und Götteränderungen der wahre Gott nach wie vor ungebrochen mächtig ist: Seine Schatzkammer quillte nahezu über mit Dukaten, die er im Handel währendes Krieges verdiente. In Draconis ließ er überteuerte Versorgungsgüter einschleusen - die er selbst als Hehlerware für einen Bruchteil des Verkaufspreises aufkaufte. Und gleichsam ließ ers ich fürstlich von Theobald entlohnen um eine Versorgungslinie für seine belagernden Truppen zu gewährleisten. Harald Leurenberg war der wahre Gewinner in dieser über einen Götterlauf anhaltenden Belagerung. Und natürlich würde er an seiner Erfolgslinie anknüpfen!

Mit einem gewinnenden Lächeln ging er mit ausgebreiteten Armen auf den Kapitän zu. Fragte ihn mit vorgeschobener Freundlichkeit nach der Überfahrt und ließ sich kaum Zeit, als er die Unmengen an Waren sah, die abgeladen wurden, direkt ins Geschäftliche überzugehen. Harald würde alles aufkaufen. Keine Debatten. Nur über den Preis wird verhandelt. Doch der Kapitän schüttelt nur den Kopf und sagte, er suche einen Vitamadiener, denn es handele sich um eine Spende die explizit zu Händen des Ordo Vitamae gehen soll. Und während Harald auf den Kapitän einredet und ihn davon zu überzeugen versuchte, dass er doch für die Kirche und die Armen am meisten getan hätte im letzten Götterlauf, wuselte ein Hafenjunge zur Werft, in der das Lazarett eingerichtet wurde. Schwester Mira, die junge Endophali, die über seltsame Wege in der einstigen Wiege Galadons als junges Mädchen angekommen war, hatte sogleich eine Ahnung worum es gehen könnte. Sie erinnerte sich an einen Brief der im Morsantempel zu den stillen Wassern zunächst gegeben wurde, ehe er über Umwege bei dem kleinen Konvent von Vitamadienern in Rothenbucht ankam. Das zerknitterte Schreiben wurde von der schlafenden Vitamaschwester, die liebevoll von allen "schläferige Oma" genannt wurde, aus der Tasche gezogen und Mira ließ sich von dem Waisenknaben zum Hafen bringen.

Den Moment wo der Kapitän die junge Vitamadienerin sah, schob er Harald regelrecht beiseite und begann mit ihr die Überführung der Waren nach Draconis zu besprechen. Naiv wie Mira war, schlug sie vor, die Waren erst im Lazarett zwischenzulagern, ehe sie sich von einem grinsenden Kapitän die Unmengen an Waren zeigen ließ um dann festzustellen, dass die komplette Werft zum Lagerort umfunktioniert hätte werden müssen.

So wurden die versammelten Hafenarbeiter und Kinder hergerufen. Sie alle sollten Karren, Pferde, Ochsen und Esel besorgen und man würde gemeinsam die Waren nach Draconis bringen um den Großteil der Waren dorthin zu führen. Mit neugewonnenem Eifer und dem Versprechen für die Hilfe an den eingemachten und getrockneten Früchten sich reichlich bedienen zu dürfen, gab es kaum jemanden der nicht zu helfen gewillt war, die großzügige Spende von der Insel Siebenwind nach Draconis zu verfrachten. Harald sah das Geschäft seines Lebens mit lachenden Gesichtern und leuchtenden Kinderaugen wegfahren. Wutschnaubend stapfte er nach Hause und nahm einen kleinen Beutel mit nur wenigen 50.000 Dukaten aus seinem Lager und warf ihn mit unzufriedener Miene auf einen der Karren.

"Und wehe du unterschlägst dass Harald Leurenberg gespendet hat", herrschte er den Jungen an, der auf den Karren gerade kletterte. Mit ausgestreckter Zunge fuhr der Junge davon und man hörte noch auf halben Weg nach Draconis Harald fluchen.

In den kommenden Wochenläufen würde die Armut in Draconis nachhaltig eingedämmt und viele Kinder und Kranke, die dem Tod näher waren als dem Leben konnten Dank der zweiten großen Spende von Siebenwind im letzten Götterlauf nicht nur überleben, sondern wieder ein wenig Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit schöpfen.


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