Zitat:
Ein Brandensteiner Seemann erzählt bei einem großen Humpen Bier wieder einmal eine besonders phantasievolle Geschichte, die sich auch herumspricht. Er habe auf die sogenannte Winterinsel übergesetzt, um von dort einige Brocken kühlendes Eis nach Siebenwind zu transportieren und zu verkaufen. Dort habe er inmitten der Kälte eine nackte, bildhübsche Schnee-Nymphe getroffen, die ihn - von seinem Heldenmut beeindruckt - zu einem Schäferstündchen einlud, um ihn aufzuwärmen. Offenbar wartete sie schon lange auf einen "echten Helden"...
Im Anschluss an den gemeinsamen Dunkelzyklus, in dem der Seemann natürlich auch zu beeindrucken wusste, richtete die Nymphe noch einen Wunsch an ihren Helden. Sie erzählte ihm von zwei garstigen Walküren, "bösen Elementargeisterinnen der Luft", die im Zwist mit der Nymphe lagen. Mit einer könnte sie wohl fertig werden, doch die zweite sei eine zu viel, so sprach das schöne fremde Wesen. Ob ihr Held diesen Luftgeist unschädlich machen könne?
Und so geschah es, dass der Seemann auf die erste verschneite Anhöhe der Winterinsel emporstieg, wo ihm die Nymphe bereits ein Transportmittel - eine Wolke! - bereitgestellt hatte. Furchtlos stieg er in das luftige Gefährt und... wird während seiner Erzählung unterbrochen. Ein Nebenmann in der Taverne wirft spöttisch lachend ein, dass die Hälfte der Geschichte erstunken und erlogen sei:
Der Seemann sei erstens viel zu hässlich, um auch nur die Zuneigung eines verhungernden Straßenköters geschenkt zu bekommen, und zweitens ein erbärmlicher Feigling, der noch nie sein Leben für irgendwas riskiert habe. Nur das mit dem Hilferuf und dem Wolkengefährt der Nymphe, die ihnen auf der Winterinsel begegnete, da sei was dran...