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 Betreff des Beitrags: Ein Neuanfang auf Umwegen
BeitragVerfasst: 3.03.23, 03:26 
Festlandbewohner
Festlandbewohner

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Reges Treiben herrscht in Venturia im Fürstentum Ossian. Die Hafenstadt die etwa 40000 Seelen beherbergen mag und als Dreh- und Angelpunkt für Handel und Reisen nach Siebenwind gilt ist wie ein Ameisenbau. Allerlei Volk aus allen Gesellschaftsschichten drängt sich durch die engen Gassen. Größtenteils Menschen aber auch der ein oder andere Zwerg und Elf lässt sich in den Massen ausmachen.

An einem schmutzigen alten Holztisch vor einer heruntergekommenen Hafenkaschemme sitzt eine junge Frau mit Feuerrotem Haar. Ihre Smaragdgrünen Augen huschen über die Szenerie am Hafen und ein halb voller Krug der augenscheinlich mit Bier gefüllt ist steht vor ihr. Unter ihrer staubigen Leinenbluse zeichnen sich Muskelkonturen ab, die auf eine körperlich anstrengende Handwerkstätigkeit schließen lassen. Sie blickt in Richtung eines Dreimastigen Schiffes und ihr Blick wird beinahe wehmütig. In weniger als zwei Stundengläsern wird sie dieses Schiff betreten und fortsegeln nach Siebenwind.

Vielleicht kehrt sie nie wieder zurück hierher oder in ihre Heimatstadt Garan in Tiefenwald die sie vor fast zwei Götterläufen überstürzt bei Nacht und Nebel verlassen hatte. Verheiraten wollte man sie mit einem Triefäugigen, trunksüchtigen Fettwanst. Natürlich er war der Sohn des Gildenoberhauptes der Zimmermannsgilde und es hätte einen immensen Ruhmgewinn für ihren Vater bedeutet. Aber sollte sie sich deswegen ins Unglück stürzen lassen. Wenn sie eines Tages überhaupt in den Ehestand treten wollte dann sicher nicht niederen Gründen wie Ruhm und Gold.

Vieles hatte sie gesehen von der Welt seither immer auf der Suche nach einem Ort an dem sie ein neues Leben beginnen könnte. Doch bisher hatte sie diesen Ort nicht gefunden. Nach Borast in Taras war sie zuerst gezogen aber nach wenigen Tagen beschloss sie, dass die Stadt nicht annähernd weit genug von Garan entfernt lag um sich sicher fühlen zu können. Also zog sie weiter Nach Titanfels in der Baronie Wallenburg. Eine prächtige Stadt gebaut auf einer Vielzahl von Hügeln welche gleichsam die verschiedenen Stadtviertel bilden. 94000 Seelen lebten dort und somit fast 30000 mehr als in ihrer Heimatstadt. Einige Wochen blieb sie dort und verdingte sich bei Zimmerleuten meist für Kost und Unterkunft aber auch den ein oder anderen Dukaten verdiente sie sich. Aber auch hier wollte sich das Gefühl von angekommen sein nicht wirklich einstellen.

Über das Grenzland Falkenstein mit den beiden Bollwerken zur Verteidigung gegen den Süden Torfeld mit etwa 5000 Seelen und Falkenstein mit 20000 Seelen. Weiter zog sie ins Fürstentum Herder.

Die Stadt Yota mit 110000 Seelen das größte was sie in ihrem Leben gesehen hatte, war durch durch den Fluss Herder der im Dabus-Gebirge entspringt zweigeteilt. Am Nordufer befand sich fast ausschließlich Siedlungsgebiet am Südufer waren Werkstädten, Kasernen und riesige Prunkvolle Adelshäuser und halbe Paläste.

Die Baronie Morthum war ein düsteres Land mit schroffen Felsformationen und der Stadt Necris die zwar noch 35000 Seelen zählte aber in lang vergangenen Zeiten sicherlich mindestens doppelt so groß war. Halb verfallene Gebäude und vollständig zerstörte Ruinen die sich die Natur so es sie überhaupt gab längst zurück geholt hatte gab es in allen Vierteln der Stadt. Dunkle Aschewolken hingen über der Stadt. Ein altes Weib das nur noch 2 Zähne im Mund hatte und gefühlt mehr Runzeln im Gesicht als verbleibende Haare am Kopf erzählte die Aschenwolken hingen schon seit unzähligen Götterläufen über der Gegend. Eine furchtbare Seuche geht seit etwa 200 Götterläufen dort um und die Aschewolken stammen von den den Leichenfeuern die all die Toten verbrannten. Noch am selben Tag verließ sei Necris und erreichte wenige Tage später Venturia.

Das war jetzt etwa zwei Mondläufe her. Hier in der Stadt gab es ungeheuer viel Arbeit für jemanden der wie sie das Holzhandwerk verstand. Die Tage und Wochen zogen dahin und eines Tages als sie am frühen Abend eine Kaschemme am Hafen aufsuchte in der das Bier deutlich günstiger war als andernorts in der Stadt hörte sie zufällig wie sich zwei Seeleute über die Insel Siebenwind unterhielten und über den dort offenbar herrschenden Mangel an Handwerkern. Ihr Interesse war geweckt und sie setzte sich zu den Männern und über Kartenspiel und jeder Menge Rum unterhielten sie sich über Siebenwind. Das war es wonach sie all die Zeit gesucht hatte. Ein Neuanfang fernab ihrer Heimat. So beschloss sie an jenem Abend von Rum und Tabak benebelt auf das nächste auslaufende Schiff zu steigen welches den Hafen von Brandenstein ansteuert .............. (Fortsetzung folgt)

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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Neuanfang auf Umwegen
BeitragVerfasst: 12.04.23, 00:33 
Festlandbewohner
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Vier Wochen dauerte die Seereise von Venturia nach Brandenstein. In den ersten 14 Tagen pendelte sie nur zwischen ihrer Hängematte und der Reling hin und her wo sie sich mehrmals am Tag furchtbar übergeben musste. Ein Schiffsjunge namens Sontje prophezeite ihr täglich mehrmals sie würde sich schon noch an den Wellengang gewöhnen. Und obwohl sie das nicht glauben wollte, trat genau das nach etwa der Hälfte der Zeit auf See tatsächlich ein. Der 15. Tag nach Abfahrt in Venturia war der erste an dem sie sich nicht über die Reling beugte sondern den leichten Windzug an Bord sogar ein bisschen genießen konnte. Von da an war die Seereise sogar sehr angenehm. Nach 4 Wochen auf dem Schiff kam am späten Nachmittag des 2. Duler der Hafen von Brandenstein in Sicht. Es war ein Vierentag und zu Beginn der Helligkeit im 7. Zyklus legte das Schiff schließlich am Hafen an. Sie packte ihr bisschen Gepäck eilig in ihren Rucksack und verließ das Schiff. Sie war überglücklich nach der langen Zeit auf dem Schiff endlich wieder festen Boden unter den Füssen zu spüren. Der Hafen war zu dieser Zeit fast Menschenleer und so machte sie sich direkt auf den Weg in die Stadt. Unterwegs schaute sie immer wieder in alle Richtungen und sog die Luft regelreicht ein. Brandenstein schien keine große Stadt zu sein, aber sie machte einen gemütlichen einladenden Eindruck. Sie kam an einigen Schaufenstern vorbei von denen einige allerdings leer waren. Nach kurzer Zeit erreichte sie den Marktplatz und aus einem der Gebäude augenscheinlich eine Taverne drangen Stimmen auf die Straße hinaus. „Zum Goldenen Spatz“ stand auf dem Schild. Also kehrte sie dort ein um Menschen zu treffen und vielleicht auf das ein oder andere Bier zu trinken. Außerdem musste sie unbedingt etwas schmackhaftes frisch gekochtes essen. Sie konnte kein gepökeltes Fleisch und dergleichen mehr sehen. …………

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