Bisheriges Leben | Ohne seine Eltern je gekannt zu haben oder zu wissen wer diese waren
wuchs der Junge in den Gassen der Handelsstadt Falkenstein auf.
In diesem riesigen Gewirr aus verwinkelten Gässchen und belebten Handelsstraßen
fühlte er sich stets heimisch und dank des Reichtums der ansässigen Händler und
Bürger war es ihm möglich duch Gaunereien und dem Ausnutzen jeglicher sich bietender
Gelegenheit, mehr oder weniger legal, ein ganz passables Leben zu
führen. So lernte er, dass das Betteln wesentlich ertragreicher wurde, wenn
man dem Angeschnorrten auch noch einen Dolch unter die Nase hielt oder das man ein
Haus nach dem Einbruch schleunigst wieder verlassen sollte, da der Besitzer
des selbigen sehr ungehalten reagieren kann, wenn er den "ungebetenen Gast" bei
Speis und Trank in seiner Wohnstube antraf. Ausserdem ließen sich auch hier und da
ein paar Reisende finden die ihre Taschen beim Bezahlen an einem Marktstand oder
in einem Geschäft nicht selten geleert vorfanden. Besonders ertragreich wurden
diese Gaunereien bei den großen Festen die mehrmals im Jahr abgehalten wurden.
Natürlich gab es auch harte Zeiten, vor allem in den Monaten des Morsan, die
das Leben auf der Straße und das Schlafen unter Mauervorsprüngen und in Tonnen
fast unmöglich machten. Doch gerade diese Entbehrungsreichen Monate formten den
Jüngling und ließen ihn zu Morsan beten da er meinte das Morsan ihm und den
anderen Menschen durch seinen eisigen Griff als einziger Gott der Vier seine
wahre Stärke zu zeigen vermochte. Zudem beeindruckte ihn die Stille die in den
Gotteshäusern des Morsan herrschte so das es ihm vorkam als wäre er fernab von
dem Krach der Stadt in einem anderen Land und nicht nur durch eine Tempelwand vom
geschäftigen aber auch lauten Treiben der Stadt getrennt.
So kam es denn auch das eines Tages der mittlerweile zum Mann herangereifte den
Auftrag bekam in ein Wohnhaus einzubrechen und dort ein Kleinod zu entwenden.
Dies tat er dann auch, nur um dann festzustellen das sein Auftraggeber sowie
das Wohnhaus zu einer gut geplanten Falle der Stadtwache gehörten. Zum Glück
gelang es ihm sich aus den Fängen seiner Hescher noch einmal loszureissen und
zu entkommen, allerdings nicht sehr geschickt, denn sein Versteck war ein Fass,
das wie er meinte herrenlos im Hafen stand, doch das Gegenteil war der Fall und
als er sein vermeintliches Versteck nach einiger Zeit öffnete stellte er fest
das er sich im Rumpf eines Schiffes befand. Nun stand er da, ohne Habe nur mit
den Dingen die er bei sich trug und ohne zu wissen wo ihn das Schicksal nun
hinbringen würde. Hauptsache die Mannschaft würde ihn nicht entdecken.
Und so kam es das er sich mehrere Wochen im Bauch des Handelsschiffes versteckte
und sich von den dort gelagerten Waren ernährte, auch wenn der Großteil der
Handelsware aus seltsamen Teppichen bestand. Eines Tages dann vernahm er vom
Deck des Schiffes lautes Geschrei "LAAAAANNNNDDDD IN SICHT" und da wusste er das es
nun an der Zeit war wieder in seine Tonne zu kriechen und auf die Dinge und
Abenteuer zu harren die dort kommen sollten... |
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