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 Betreff des Beitrags: Heimliche Zwiesprache
BeitragVerfasst: 20.09.05, 19:55 
Ehrenbürger
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Du spürst es auch, nicht wahr? Der Wandel… er hat begonnen.
Nill, runzle nicht die Stirn Schwester… Du hast dich richtig entschieden.
Du musst jeden Zweifel aus deinem Herzen kehren, so du dein Wort halten, und Ihr bedingungslos folgen wirst.
Denke an das Bild… du wirst oft zögern, das weißt du bereits… doch denke immer an das Bild, und du wirst nach einem Herzschlag wissen, dass du richtig handelst.
Vertraue dem Findil!
Du hast mit eigenen Augen gesehen, wer zurückkehrte… ihr seid nun behütet. Unter deren Schutz wird es euch gelingen… du solltest beginnen, es selbst zu glauben.


Ein kaum merkliches Nicken war die einzige Bewegung der schmalen Gestalt. Wie natürlich in die dicke Astgabelung der knorrigen, alten Eiche gebettet. Die dichte Blätterkrone hüllte sie ein, beschützend vor jedem fremden Blick. Ein Lufthauch umspielte neckisch den Saum des Umhanges, der sie wie eine silberne Schneedecke auf ihr ruhte.

Du weißt es jetzt, nicht wahr? Der Grund warum die Feâir uns in der Dunkelheit ihr Leuchten schenken.
Der Glanz in deinen Augen seit dem Tag des Ajasendalla verrät es mir. Gut… das ist sehr gut Schwester.
Der Tag musste kommen…
Doch gleichzeitig weitete sich die Kluft zu den andren, habe ich recht? Auch zu ihm…
Du kannst sie immer weniger verstehen, distanzierst dich von ihnen bei jedem frohlockenden Aufeinandertreffen der Meeresbrandung mit den Klippen mehr und mehr.
Sorge dich nicht feâr’ma, die Zeit verlangte danach. Mir erging es nicht anders, also vertrau meinen Worten, so wie du es immer getan hast. Sie sind selbst schuld an ihren Fehlern, du wirst es nicht ändern können, so sehr du es auch versuchen magst.
Die kalte eiserne Rüstung. Das seltsame Verlangen nach Gold. Die schwindende Ehrfurcht vor der Natur. Das keimende Vergessen des eigenen Blutes… es nagt an dir, ich fühle es. Doch kannst du nichts für sie tun, sie werden ihr Versagen selbst bemerken… die Vergangenheit wird es einfordern. Jener Tribut muss bezahlt werden. Nill, weine nicht Schwester. So weine doch nicht um sie, wir werden uns gestärkt daraus wieder erheben, die Zeit wird kommen…


Der kühle Wind blies flüsternd seinen Trost durch das Blätterdach, streifte sanft ihre blassen Züge. Das Rauschen der Baumkrone wiegte sie beruhigend ein. Die beiden Tränenspuren trockneten.


Erinnere dich an seine Worte… denn sie offenbarten, was du lange nicht einsehen wolltest. Sie haben vergessen zu singen… vergessen, dem Lied zu lauschen. Kannst du ihnen das zurückgeben? Also gräme dich nicht… sie werden sich selbst daran erinnern, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.
Ich weiß was du denkst… Dha, bald ist es soweit und du wirst eine Entscheidung fällen müssen. Der kalte Käfig ist schon fast errichtet, auch wenn du am liebsten jeden Stein der hinzugefügt wird, eigenhändig wieder wegreissen möchtest. Wie wirst du dich entscheiden, wenn die Zeit dafür kommt?
Doch ruhe nun Schwester, denn du wirst viel Kraft brauchen… Schließe deine Augen und lausche dem Lied des Baumes, er wird deinen Schlaf behüten...


Langsam entfernte sich seine wohltuende Stimme, bis der letzte Klang seines beruhigenden Gesanges flüsternd ihr Ohr liebkoste.

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 Betreff des Beitrags: Damals in Titanfels...
BeitragVerfasst: 23.10.05, 02:27 
Ehrenbürger
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Zorn loderte in der jungen Elfe auf, vernebelte jeden klaren Gedanken während die hellen Augen fassungslos zu der jungen Novizin hinüberstarrten, die sie süffisant nach ihrer erneuten giftigen Beleidigung angrinste. Mit bebender Stimme sprach sie die beiden Runen und die Rechte schoss vor, all ihre Sinne durchflutet von blinder Wut. Hell leuchtete ihre schmale zitternde Handfläche auf, doch sammelten sich das Licht nicht wie sonst in de Mitte sondern das Leuchten gleißte noch heller auf und ging mit unkontrolliert zuckenden Funken auf ihre ganze Hand über. Völlig überwältigt sah die Elfe auf ihren Arm, da wurde sie plötzlich von einer unsichtbaren Kraft gepackt und zum Schrecken aller anwesenden Schüler im weiten Bogen brutal in den See geschleudert. Als sie mit einem lauten Klatschen im Wasser verschwand, löste sich eine hochgewachsene Gestalt aus dem Schatten des Arkadenhofes, der den Akademienplatz umgab und schlenderte gemütlicher Schritte quer hinüber zum Seiteneingang.

Krachend flog die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf und sie stapfte triefend in ihrer klatschnassen graublauen Novizenrobe der Akademie hinein, die kalten Augen wutentbrannt auf ihn gerichtet als sie eine Wasserspur auf den Holzdielen hinter sich herzog auf dem Weg zu seinem Schreibtisch.

Meister Phelonos, was bei…!

Ich hoffe für euch, Novizin… durchschnitt seine eiskalte Stimme ihre aufbrausenden Worte, nicht einen Augenblick sah er von seinen Schriften auf… , dass hinter mir ein weiterer Meister Phelonos sitzt, denn wenn dem nicht der Fall ist, rate ich euch meine Studienräume sofort wieder zu verlassen und diese erst wieder zu betreten, wenn euer Auftreten und euer Ton angemessen sind.

Eine ganze Weile lang hörte er nichts, außer ihrem leisen Keuchen, er konnte förmlich den inneren Kampf, der in dieser sonderbar temperamentvollen Elfe tobte spüren, als sie mit einem unwirschen Aufschnauben herumfuhr und hinauseilte, die Holztüre polterte hinter ihr ins Schloss. Leise hörte man ihn glucksen und für einen Augenblick konnte man den Blick, den er der Tür zuwarf, fast schon als liebevoll bezeichnen.
Kleiner Hitzkopf… dich bekomme ich auch noch ruhig…

Etliche Zyklen später klopfte es leise an der Türe und auf sein ruhiges Herein! erschien eine verlegene Elfe, in frischer trockener Robe mit ordentlich geflochtenem Haar, das erhitzte Rot der Wangen schon längst von der üblichen Blässe abgelöst, der helle Blick betreten zu Boden gerichtet, als die Gestalt die Tür schloss und in ehrfürchtiger Distanz zum Schreibtisch still im Raum stehen blieb, zwei Kerzenhalter auf dem Tisch das einzige sanfte Licht spendend.

Meister Phelonos, ich bitte mein… Verhalten heute Mittag zu… ihr beherrschter Gesang wurde kurz von einem tiefen Durchatmen unterbrochen … zu entschuldigen sowie meine tiefe Reue ausdrücken zu dürfen, dass ich während einer… Auseinandersetzung meine Zurückhaltung verlor und eine… Mitnovizin angriff.

Ohne von dem Buch aufzusehen, griff er nach der Feder im Tintenfass und begann damit einige Wörter unter das bereits Geschriebene zu setzen, die Spitze kratzte beim Schreiben für einen Augenblick nagend an der Stille im Raum.

Glaubt ihr tatsächlich dies war der Grund für eure Abkühlung im Wasser?

Dh.. Dha natürlich… es ist mir nun bewusst, dass ich meine Beherrsch…

Noanai! Ihr seid wegen der peinlichen Vorstellung eurer Künste oder wie immer dieses klägliche Missgeschick benannt werden soll, im See gelandet und nicht weil ihr das Mädchen angegriffen habt! Nehmt Platz.


Völlig überwältigt stolperte die junge Elfe zu dem Lehnstuhl vor dem Schreibtisch und ließ sich dort am Rand des Sitzes sinken, die gesamte Haltung stocksteif, wie erstarrt, nur der ungläubige Blick, der seinem betont auswich und auf der Tischplatte haftete.
Er lehnte sich in seinem ledernen Arbeitsstuhl zurück und verschränkte die langgliedrigen Finger, die dunklen fast schwarzen Augen legten sich streng auf ihre Gestalt, während die kühle Stimme immer herrschender wurde.

Unter uns beiden... Du hattest dazu jedes Recht, sie provoziert und beleidigt dich schon seit geraumer Zeit doch was tust du? Du lasst es zu, dass ihr dümmlicher, primitiver Neid dich zu blinder Wut verleitet, ein Zustand in dem du deine aufbrausende Kräfte absolut NICHT unter Kontrolle hast! Verlierst die Beherrschung! Über deine Gedanken, dein Handeln, deine Magie! Und somit die Kontrolle über etwas, das - wenn es endlich verdammt nochmal gebündelt wird in tiefer Ruhe und Berechnung – hohes Potenzial hätte, dem Namen deines Lehrmeisters allen Ehre zu machen! Aber das würde dein kindischer, aufbrausender Schädel nicht zulassen, nicht wahr?

Immer tiefer sank ihr Kopf, der beschämte Blick hing bereits auf ihrem eigenen Schoss, die schmalen Finger rangen verlegen miteinander. Phelonos erhob sich von seinem Platz und schritt langsam um den Tisch herum, kam neben ihr mit einem leisen Rascheln seiner Robe zum Stehen, blickte tief seufzend seitlich auf sie hinab.

Hör zu…
Dein ehrenwerter Vater war damals mein Lehrmeister, so wie ich heute der deinige bin… folgst du dem mittleren Pfad, wirst du uns beide mit Stolz erfüllen, doch reiss dich endlich zusammen! Du wirst noch zu soviel mehr fähig sein wenn du deine Beherrschung findest…


Die hohe Gestalt legte für einen Augenblick die rechte Hand beruhigend auf ihre bebende Schulter ehe er Richtung Türe durch den hohen Raum schritt.

Ach ja, bevor ich es vergesse…
Die Rechte strich im gehen wie nebensächlich vor ihm in einem Halbkreis durch die Luft und mit einem tiefen Krachen stürzten sämtliche Bücher aus den massiven deckenhohen Regalen, die beide Seiten des großen Raumes völlig einnahmen. Hunderte lagen zu unordentlichen Haufen am Teppichboden verteilt, gaben der erschrockenen Elfe ein Bild des absoluten Chaos.

Ich erwarte aufgrund eurer jämmerlichen Leistung heute Mittag, dass sich die Bücher bis zum morgigen Tag nach dem Frühstück, wenn ich mich wieder in diese Räume begeben werde, in ihrer richtigen Reihenfolge in den Regalen befinden werden Noanai. Des weiteren werdet ihr eine Inventarliste meiner Werke in alphabetischer Reihenfolge der Verfasser anfertigen, sie hat auf meinem Tisch zu liegen in doppelter Ausführung, inklusive einem Index der Referenz der vorhandenen Themengebieten.
Geruhsame Nacht…


Mit einem unterdrückten Laut sank das pechschwarze Haupt auf die Tischplatte.

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 Betreff des Beitrags: Heimkehr
BeitragVerfasst: 6.04.06, 17:53 
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Die Wälder gewährten mir diesen kurzen Moment… dich zu sehen… dich zu hören…
Denn was sie mir erzählten… erfüllte mein Herz mit Sorge um Dich... Ohne dass ich verstand…wovon sie sprachen…

Eng stand sie an ihn geschmiegt, die geschundenen Finger sich an seine Weste festgekrallt, das Gesicht an seinem Hals verborgen, der wie beruhigend seinen wundervollen Geruch nach Wald und Träumen verströmte.
Flüsternd bat sie ihn, sie nicht wieder zu verlassen.

Du verstehst es nicht… Nicht wahr..? - Verstehst nicht, warum es mir schon so viel bedeutet dass sie mir zumindest diesen kurzen Moment gewährten... Gönnten…
Nein… sie wollte einfach nicht verstehen.
Er war hier, bei ihr. Nach so langer Zeit.
Wie konnte man ihr das im selben Wimpernschlag wieder wegnehmen?

Vergess' mich nicht, kleine Fey. Und vergeude nicht deine Zeit mit der Suche nach etwas, dass dich finden wird, wenn es an der Zeit ist…
Plötzlich lösten sich die langen, silberweißen Strähnen von seinem Haupt und fielen unter einer leisen, schwindenden Melodie auf den Waldboden wo jeder Ton, der von einer Strähne ausging, augenblicklich verstummte. Im selben Moment wurde der sanfte Griff seiner Umarmung stahlhart. Schmerzhaft krallten sich die Finger in ihre Schulter als sie etwas von ihm weg gehalten wurde, doch war der forschende, kühle Blick der sie nun prüfend musterte nicht mehr der seine. Blondes Haar umrahmte nun ein anderes Gesicht, eines, welches sie tief zu lieben und zu hassen gelernt hatte zur selben Zeit.
Stumm starrten sie sich an.
Nach einer Ewigkeit teilten sich ihre Lippen zögerlich zu einer Entgegnung, doch bevor sie etwas sagen konnte löste sich eine Hand von ihrer Schulter und verpasste ihr mit aller Kraft eine schallende Ohrfeige, dass ihr Kopf unter aufgewirbeltem Haar zur Seite flog.

Sag - das - nie - wieder!
Aus entsetzten Augen starrte sie ihn völlig aus dem Konzept gebracht an, als sie ihm langsam wieder den Kopf zuwandte.

Wenn du so von mir denkst, dann vergiss jedes einzelne Wort, jedes einzelne, das ich je mit dir gesprochen habe. Dann wag dich nicht, nur meinen Namen zu denken.
Und wag dich nicht, mir jemals wieder unter die Augen zu treten.

Still lösten sich Tränen aus ihren so kalt wirkenden Augen, die ihn nun völlig ergeben ansahen, liefen ihre blassen Wangen hinab. Mit einem unterdrückten, qualvollen Laut schloss er sie sanft in seine Arme, drückte ihr einen schwachen, flüchtigen Kuss auf die Stirn und schmiegte sich nur vorsichtig an sie.

Denk daran… Es gibt da jemanden ... der nicht in Frieden sterben können wird, wenn du dich ihm vorenthältst.
Es bleibt viel zu sagen… Ich wünsche mir, dass wir dazu kommen werden.

Doch gerade als sie seinen heiser geflüsterten Worten antworten wollte, pressten sich seine Lippen erbarmungslos auf die ihren. Augenblicklich durchströmte Eiseskälte ihren Leib. Panisch riss sie die Augen auf und traf auf seinen unbarmherzigen Blick. Verständnis durchfuhr sie plötzlich, wie die scharfe Klinge eines Dolches.
Da klammerten sich ihre Hände an seine Kleidung und sie spürte, wie sie sich in die Kälte fallen ließ…


Mit einem Ruck löste sich der Kopf von der kalten Felswand.
Blind blinzelte sie einige Male bevor ein kalter Windzug sie zwang, sich in der Felsnische zusammenzukauern.
Es war an der Zeit.
Ein leiser, melodiöser Pfiff erklang woraufhin nur kurze Zeit später ein nachtschwarzer Rabe über ihr seine Kreise zog und schließlich auf ihrer Schulter landete. Lange flüsterte sie dem Tier liebevoll zu, fütterte es mit Beeren und Apfelschnitz bevor der kluge Vogel das kleine Pergamentröllchen mit seinem Schnabel aufnahm und davonflog. Mit einem zufriedenen Lächeln sank ihr Haupt wieder an den Felsen.



Im ersten Pflanzentopf am Brunnen des Magierturms mag man einen Zyklus später eine kleine Schriftrolle finden, von einer violetten Haarschleife gehalten. So man sie entrollt, entdeckt man nur ein Wort darauf in der Runenschrift der elfischen Sprache:
Bald…

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 Betreff des Beitrags: Rankenspiel
BeitragVerfasst: 14.05.06, 00:48 
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Ein Stirnkuss - Vertrautheit

Zu frisch war die Wunde an ihrem Gesicht, ohne jedoch dass sie jemand wahrnehmen konnte.
Doch wusste sie… sie war da.
Triumph im Augenblick der peitschenden Berührung. Entsetzen als die süße Antwort kam.
Kein Lehren ohne Schmerz, kein Lernen ohne Qual.


Ein Handkuss - Ergebenheit

Was war heilsamer, Verleugnung oder Konfrontation?
Oft mussten sie noch streiten um den anderen zu retten.
Konnte man dies überhaupt noch Streit nennen?
Mehr einer Schlacht glich es, bei der niemand gewinnen wollte.


Ein Wangenkuss - Versuchung

All ihre Sinne kreischten Alarm, doch war sie völlig taub.
Ihre Forschungen befanden sich bereits im fortgeschrittenen Stadium.
Doch wusste sie trotzdem nichts.
Glaubte zu erkennen, was nicht zu erkennen galt.


Der Kuss auf die Lippen - Schwäche

Bereits einmal hatte sie versagt in der Vergangenheit, einen ganzen Mond lang.
Das prunkvolle Narbenkleid seitdem ihr stolzer Schmuck.
Sternenlicht auf blasser Haut, die Konstellation nur ihr eine bestimmte Logik preisgebend.
Die Kälte war dieselbe, die Distanz eine andere.

Aufgeben? – Niemals…

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 Betreff des Beitrags: Damals in Titanfels II...
BeitragVerfasst: 14.07.06, 02:21 
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Gelangweilt ließ sie den Blick durch das stickige Klassenzimmer wandern, monotones Gebrabbel breitete sich langsam mehr in einem erstaunlich betäubenden Geräuschstrudel im Raum aus. Nachdenklich streckte sie den Zeigefinger aus und fuhr spielerisch durch den Tonnebel als das gebieterische Schnalzen des hölzernen Zeigestabs auf ihrem Pult die farbigen Geräuschwolken auseinander wehen und sie selbst kerzengerade in ihrem Sessel hochfahren ließ.
Aufwachen Noanai! Tyr, Rad, Corp, Hagal!
Einige Male blinzelte sie das eingefallene Gesicht der kleinen Frau an, wie von selbst wanderte der Blick dabei kurz auf die Krähennase, die nur von dem glattrasierten Kopf überboten werden konnte.
Corp, weder in Bewegung, Wechsel oder Fluss hörte man es leise aber durchdringlich im Raum gesungen während die junge Elfe seltsame Bilder von glatzköpfigen Vögeln in ihrem Kopf bekämpfte ohne dem innerlichen Lachen nachzugeben.
Warum nicht gleich so anstatt zu träumen!
Da stockte die Magistra auf ihrem Weg zurück zur Tafel als unterdrücktes Gemurmel zu ihr tönte, fuhr mit hochgeschossenen Brauen herum.
Wie war das Noanai?!
Einen Herzschlag lang wägte die Elfe ab bevor sie ihre klare Stimme entschieden erhob.
Ich sagte, bei so sinnlosem Unterricht wird es wohl noch erlaubt sein zu träumen.
Erschrocken zog man im Zimmer synchron den Atem ein während die Adern an der Stirn der Krähenbraut immer mehr im sich langsam vor Zorn rot färbenden Gesicht hervortraten.
Das... das... ist doch wohl...! Ihr... ihr tretet sofort hier heraus und entschuldigt euch vor allen Noanim für diese bodenlose Respektlosigkeit wenn ihr nicht die kommenden Nächte im Keller Inventur- und Putzdienst ausführen wollt!


Leise hallte das Plätschern des Seifenwassers im Zuber von den steinernen Kellerwänden im Laborkämmerchen, vermengte sich spielerisch mit dem Kratzen der Röhrenbürste auf dem gläsernen Rand der verschmutzten Phiole.
Wieviele Zyklen sie schon ergeben den Preis für ihren Stolz zahlte wusste sie nicht, war es denn von Bedeutung? Sie nahm die Zeit um gedanklich nachhause zu reisen, das nächste heimliche Treffen auszumalen welches selbst für sie in ewiger Ferne gerückt schien. Mit einem lauten Krachen schlug die Türe zur westlichen Kellertreppe auf, geknebelte Schreie drangen durch die nächtliche Stille erstickt zu ihr in die Kammer vom anderen Ende des Flures wo jemand hörbar unsanft die Stufen hinab befördert wurde.
Erst als die Geräusche ihr Ziel in einem Raum nahe der Treppe gefunden hatten, kam Bewegung in die Elfe. Die Novizenrobe gerafft huschte sie aus ihrem steinernen Loch hervor, an die kühlen Kellerwände gedrückt als sie sich vorsichtig den Gang vorwärts wagte, immer wieder leicht zusammenzuckend bei jedem gedämpften Ausruf der an ihre spitzen Ohren drang, da gellte ein zorniges Brüllen unverständlich durch den Flur gefolgt von einem unglaublichen Aufgleißen, welches durch die nur angelehnte Tür hell ihre Umgebung erleuchtete auf halbem Weg dorthin. Mit einem Keuchen presste die Elfe sich in die Wandnische, ein Zittern ihren schmalen Leib beutelnd als ein Schrei voller Todespein in einem Gurgeln versiegte.

Stille...

Nur zögerlich wagte sie sich aus ihrer Deckung hervor.
Einen Schritt vorwärts... noch einen...

Was bei...!

Kaum vernahm sie die entsetzten Worte hinter sich, wurde sie schon brutal von einer unsichtbaren Kraft gegen die Wand zurückgeschleudert, an der sie unter einem schmerzvollen Laut einfach kleben blieb.
Zu keiner Bewegung fähig. Die Beine einige fingerbreit über dem Boden schwebend.
Der kalte Blick aus stahlgrauen Augen blitzte ihr aus der dunklen Kapuze vernichtend entgegen.
Eine Ewigkeit der stummen Musterung verstrich bevor die Elfe zum ersten Mal in ihrem jungen Leben die raue, tiefe Stimme hörte, die ihr die Gänsehaut auf die marmorne Haut regelrecht peitschte.

Guten Abend, Schönheit...

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 Betreff des Beitrags: Wellental
BeitragVerfasst: 12.08.06, 22:09 
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Wie Sternenlicht vermengte sich die Mähne des grauen Hengstes mit ihrem nachtschwarzen Haar, die schmale Gestalt der Elfe dicht an das Tier gedrängt als sie im halsbrecherischem Galopp durch den nächtlichen Wald getragen wurde. Kühlend streifte der Gegenwind die nicht versiegen wollenden Tränenspuren auf ihren Wangen, verschaffte ihren erhitzten Zügen etwas Linderung doch waren ihre nassen Augen wie blind. In gespenstischen Schatten zischte die Umgebung an ihrer Seite vorbei während sie auf dem Pferd durch die Finsternis jagte, der Waldboden leicht erzitternd unter dem wuchtigen Auftrampeln der Hufe im Stakkato.
Fort, nur fort.
Je mehr Distanz zwischen ihnen herrschte desto besser, denn sie spürte wie der hinterhältig brodelnde Zorn in ihr ein gefährliches Niveau schon dort drohte zu erreichen.
Du stehst zwischen zwei Worten, die du selbst gegeben hast, und du wirst bei allem Verfluchten genau wissen müssen, welches deiner Worte du höher schätzt.
Knirschend biss sie die Zähne zusammen, als die Worte wie Pfeile durch ihre Gedanken schossen, sich mit aller Kraft um Fassung zwingend. Da vorne erschien schon in der Distanz die Lichtung, wie selige Zuflucht verheißend in sanftem Mondlicht getaucht. Gleich, nur noch einen Moment.
Kaum verlangsamte das treue Tier auf der Wiese, war sie seitlich schon hinab gesprungen, kämpfte sich taumelnd einem Verdurstenden in der Wüste gleich Richtung des kleinen Sees, bekämpfte verbissen die Stimme in ihrem Kopf immer wieder tief durchatmend.
Beherrschung, Konzentration, Berechnung, Ruhe.
... keine Träne nachweine, nicht einmal einen Gedanken mehr an dich verschwenden werde, wenn du dein erstes Wort wählst ... denn dann war das zweite eine Lüge, und das weißt du.
Da war es um sie geschehen.
Die aufleuchtende Hände wurden gegen die Ohren gepresst als sie auf halbem Weg auf die Knie hinab sank und den Kopf nach oben warf während ein Schrei reiner Wut voller Wildheit ihrem Mund entfuhr, kristallklar im hallenden Klang die nächtliche Luft durchschnitt.
Ein Schatten löste sich vom Waldrand und näherte sich langsamer Schritte der knienden Elfe. Letzte rasende Gedanken, letzte Gefühle getränkt von einem einzigen Tenor...
Versagen.



Es gibt nichts, was Du wieder gut machen müsstest, aber ich werde es mir merken.
Ein schwaches Lächeln nach den melodiös gesungenen Worten, zu mehr war sie nicht im Stande, mit dem Rücken am Baum angelehnt sitzend, der Ohnmacht vor Erschöpfung nahe.
Eine seltsame Betäubung hatte sie schleichend erfüllt, wiegte sie wohltuend in einem Vakuum der Empfindungen, welches erst nach einer langen Zeit durchbrochen wurde als seine monotonen Silben wieder in ihr hallten.
Was ist eher zu verzeihen ... Verrat oder Versagen?
Ihr Blick wanderte träge an ihrer Seite hinab ins Gras.
Stumm presste sie die Lippen aufeinander, als der brennende Stich in ihrer Brust wieder zu pulsieren begann.
Schmerzvoll der Klang aus ihrer Kehle als das schwarze Haar zurück an den Baumstamm sank.

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Zuletzt geändert von tocopherol: 12.08.06, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Gesprächsdämpfe...
BeitragVerfasst: 23.08.06, 03:16 
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Festlich war die lange Tafel gedeckt an dessen Ende sie sich wiederfand als sich die dunklen Nebenschwaden ihrer Betäubung langsam wieder lichteten. Keine Bewegung ließen die klauenartigen Ranken, die aus dem steinernen Stuhl zu wachsen schienen zu, ihre Arme Beine und Hals erbarmungslos an ihre Unterlage gefesselt haltend. Leise raschelte das prunkvolle Seidenkleid in blutroter Farbe an ihrem Leib als sie unter einem erstickten Laut den Kopf etwas anhob, den auftaumelnden Schwindel nur mühsam unterdrückt.

…Guten Abend, Schönheit.
Da war sie wieder.
Die Stimme die sie nie wieder hören wollte.
Ein ungläubiges Keuchen als sie sich aus der Starre des Schocks löste und den noch verschwommenen Blick zum anderen Ende der Tafel emporrichtete. Einiges Blinzeln erforderte es bevor das Bild im Kerzenschein vor ihr die so gehassten Züge preisgaben. Übermütig blitzten die stahlgrauen Augen sie an, der Glanz des Wahnsinns wie damals darin schimmernd als er seinen Weinkelch hob und ihr damit behäbig zuprostete, die Beine seitlich an der Eckkante der üppigen Tafel übereinander gelegt.

… Wieder mein Gast, nach solch langer Ewigkeit, meine Entzückung kennt keine Grenzen. Bitte, gewähre mir die Freude gemeinsam zu speisen.
Sobald das letzte Wort der tiefen, etwas rauen Stimme verklang erhob sich der Löffel neben ihrem Teller wie von Geisterhand und häufte etwas des Fruchtdesserts darauf an bevor er an ihren Mund sicher schwebte. Trotzig pressten sich ihre Lippen wie von selbst aneinander woraufhin mit einem plötzlichen, knirschenden Ruck sich ihre Fesseln verengten. Schmerzvoll schrie sie auf, da fuhr der Löffel schon in der Luft vor und schob ihr brutal das Essen in den Mund, ein röchelndes Husten auslösend.

…Ts ts ts... all die Zeit und immer noch nicht klüger geworden.
Der Löffel wartete bereits wieder angefüllt vor ihrem Mund als sie ihren Atem unter Kontrolle hatte. Schweigend trafen sich ihre Blicke zwischen den Kerzen, trugen still einen Kampf aus, da ruckte es an den Ranken um ihren Hals, neckend gar. Sie senkte den Blick, gab nach, öffnete folgsam ihren Mund, ließ sich füttern. Jeder farbenfrohe Bissen schmeckte nach süßer Leere.
… Sag mir, behandelt er dich so gut wie ich?


Weit aufgerissen starrten die Augen empor gen Zimmerdecke, nur schleichend drang die Kälte des Steinbodens an ihren Leib als sie eine schiere Ewigkeit mit leerem Blick am Laborboden da lag, nur quälend langsam wollte sich der fliegende Atem beruhigen. Einem Kampf durch zähen Brei gleich kam es ihr vor bis sie sich endlich auf die Beine aufrichten konnte, ihre betäubten Glieder versagten sonderbar unbeteiligt bei jeder ihrer Absichten, verweigerten sich trotzig ihren inneren Befehlen. Der glasige Blick wanderte ruckartig im kleinen Raum herum während sie stark wankend wie bei heftigstem Seegang mit den immer noch leicht erlahmten Armen nach Halt herum ruderte. Eine Unmöglichkeit, die Türe zu öffnen, so schien es ihr und dennoch... als die Frischluft aus dem Flur gnädig ihr entgegenströmte sank sie kraftlos auf die Knie.
Ich werde ein paar Übungen mit Euch vornehmen, wenn wir die morgige Nacht überleben.
Ein verzerrtes Lächeln, die Augen noch fiebrig erfüllt von dem Wahnsinn der Rauschbilder.

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 Betreff des Beitrags: Träume..
BeitragVerfasst: 31.08.06, 03:27 
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Träume

Bild

Wie aus großer Ferne dringt ein leises Lied an ihre Ohren, sich unterbewusst seinen Weg in ihren Geist suchend um dort, in ihrem Innersten noch leiser weiter zu erklingen und Bilder zu erwecken, zu ihr getragen von Sehnsucht und Zuneigung über hunderte von Meilen über die weiten Marquiras.

»Niah’ma..«

Rufend, vielleicht auch ein wenig unsicher im ersten Moment erklingt die leise, melodische Stimme, ihr nur all zu gut bekannt. Und öffnet sie in ihrem Traum nunmehr die Augen, sie findet sich in einer anderen Welt wieder, umfangen von wohltuender Wärme und zärtlicher Geborgenheit. Schier unendliche Weiten erstrecken sich unter ihren Augen, Wälder so grün und majestätisch wie es sie auf Siebenwind niemals wieder geben wird, alt und erhaben durch Jahrtausende des wachsens und gedeihens. Wie im Fluge gleitet sie über dieses grüne Meer, während über ihr ein dunkelblauer Himmel erstrahlt, reiner als jeder Saphir und nur erhellt von einem Mond der groß und rund zum greifen nah scheint.. zu groß, mag es ihr vielleicht Auffallen, wie auch die unendlichen Weiten nurmehr einem sehnsüchtigen Traumgespinst entsprungen sein mögen, denn vielmehr der Realität entspringen.

Erneut die leise Stimme, untermalt vom Rascheln abermillionen Blätter, vom Rauschen des Windes und dem leisen Zwitschern kleiner Singvögel. Ein wahres Idyll, friedlich und vollkommen, durchwirkt von der Präsenz, wie auch der Stimme die ihr nur all zu vertraut sein wird.

»Niah’ma.. höre meine Stimme und folge meinem Ruf, es ist an der Zeit zu nutzen was Du mir einst als Geschenk angedeihen ließest, es zu würdigen und mich zu Entschuldigen, denn ich konnte Dich nicht finden als es an der Zeit war, dieses Eiland zu verlassen auf dem Du noch immer verweilst, weiter verweilen wirst wie es dein Schicksal ist und wie es Gut ist, für alle die um Dich sind vielleicht mehr, als für Dich selbst, der Du einst über einen goldenen Käfig klagtest..

Wir verließen die Insel, ich konnte nicht weiter in das Wissen dringen, dass man mir Gewährte ohne mich selbst zu verlieren, doch der Wunsch war zu groß und die Not gleichermaßen, die mich drängte zu tun, was alle tun, die sich um das Wohl und Wehe der Insel, der Gemeinschaft sorgen.. und vergessen, welchen Preis alles und Jedes hat, das uns Macht verspricht.

Verzeih mir, Niah’ma, doch Dich erst wieder zu sehen wenn ich ins Mondlicht ging und wir uns in Lothorien wieder aufeinander treffen ist der Preis, den ich gerne bezahlen werde, wenn ich Dich nur ohne Gram auf mich weiß und wohlauf, wo auch immer Du nun sein magst. Und auch deinen Bruder werde ich sehen, dann.. Du hast ihn mir niemals vorgestellt, doch..«

Einen kurzen Moment herrscht Stille, während sie noch immer über die Baumwipfel segelt und schließlich auf einen Hügel zu hält, aus dessen Mitte ein Quell entspringt und reißend seinen Weg hinab ins Tal sucht.. auf einem der Steine inmitten des Wasserfalles steht ein Elf, silbrig weiß das Haar ihm bis weit über die Taille reichend, ein Lächeln auf seinen Lippen während er ihr förmlich entgegen zu blicken scheint, wie sie erwartend.

»..wer hätte gedacht, dass dein Geschenk so nunmehr seinen Zweck erfüllen würde.

Sah’ Lien, Niah’ma. Ich habe auf Dich gewartet..«

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.: Spieler von :: Laurus Delany :: Die gute alte Zeit :.
.: There is no such thing as innocence, only varying degrees of guilt. (Inquisitor Konrad von Mannerheim) :.


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 Betreff des Beitrags: Dämmerung
BeitragVerfasst: 3.09.06, 07:18 
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Tosend brandeten die Wellen gegen den Fuß des Abhangs auf, zischelnd die Antwort der weißen Gischt als sich das Meer hinterlistig wieder zurückzog nur um gleich darauf wieder den Angriff auf die Felsen aufzunehmen, begleitet von einem kühlen Westwind der seinen Weg vom Wasser empor rauschte und sich in der Robe der Gestalt verfing, die oben am Rand der Klippe regungslos stand, ließ das lange Haar für einige Augenblicke fast senkrecht empor wirbeln bevor der Weg ins Landesinnere aufgenommen wurde.
Unentwegt starrte der glasige Blick auf die bauchige Flasche, die von ihrem rechten ausgestreckten Arm schon seitlich etwas hinabgedreht mit der Öffnung über den Abgrund gehalten wurde, die dunkle Flüssigkeit schwappte gemütlich bei jeder Regung darin hin und her. In jeder Faser konnte sie das spezielle Gift spüren, welches unbarmherzig durch ihren Körper brannte, die rasenden Gedanken allein genug Beschäftigung ihren Sinnen schenkend sodaß die Schmerzen nur dumpf in ihr Bewusstsein drangen.
Ein Schluck ihren Lippen, bitteres Verharren nach der neuen Wahrheit.
Ein Schluck den Fluten, süße Erlösung nach dem erneuten Verrat.

Schütte es aus... schütte es aus, Schönheit.
Du wurdest belogen.
Er soll nicht erhalten, was ich nie besitzen durfte.

Wie einfühlsam die sonst so raue Stimme, wie verlockend das Lied des Meeres, einleuchtend die Worte.
Erneut den Willen aufbringen zu genesen, den sich penetrant meldenden Wahnsinn zu unterdrücken, den das letzte Mal nur ein Lied der Auen vertreiben konnte... war sie dazu nochmals bereit, mehr noch – dazu nochmals in der Lage?
Die Unterlippe begann zu zittern, Tränen liefen die blassen Wangen hinab als sich die Flasche langsam hinabneigte.

Ja, schütte es aus, Schönheit.
Benetze das Meer und lass mich wieder deinen Rücken küssen.
Was unterscheidet ihn schon von mir...?

Die Bewegung stockte.
Erkenntnis schimmerte in fiebrigen Augen auf bei den richtigen Worten zum falschen Zeitpunkt.
Als die Flasche bebend vom Abgrund zurückgezogen wurde, zierte ein sanftes Lächeln die bleichen Züge und für diesen kurzen Moment war die junge Elfe mit sich selbst im völligen Einklang, eine tiefe Ruhe durchflutete ihre aufgebrachten Sinne. Langsam schleppte sie sich von der Klippe zu der knorrigen alten Eiche zurück, sank an dessen Stamm in das weiche Moos wo sie die Flasche in ihren Händen immer noch lächelnd betrachtete.
Er ließ mir eine Wahl...
Und damit setzte sie am Flaschenhals an und trank in einem Zug das bittere Gebräu aus, fast augenblicklich danach setzte schon die Wirkung ein und zog sie in den ersten, zehrenden Schlaf, beraubt eines jeden Traumes.

~~~

Mich treibt es, zu erfahren, was du erträgst, was du wahrhaben willst und was nicht, wie fähig zu leiden, zu glauben und zu verleugnen du bist, wie viel Potential in dir liegt, die Bitternis mancher Realität zu spüren, oder wo die Grenzen liegen, an denen die süße Frucht der bitteren Wahrheit bevorzugt wird.
Was als Hinterlassenschaft an den Bruder gedacht war, wurde nun fieberhaft ergänzt. Fortgeschritten waren die Nachtzyklen auf Siebenwind schon doch wanderte die Feder unermüdlich über die Seiten des Buches, jedes seiner Worte stur in hastiger Schrift festhaltend, das Kratzen am Pergament als einziges Geräusch in dem verlassenen Raum.

Ich bin froh, dass du noch lebst ... wir noch leben.
Ein verächtliches Schnauben während die Finger wie besessen ihre Erinnerungen niederschrieben, einer Tintenspur vertrauten, diese für sie verlässlich zu bewahren nach dem kommenden Schlaf des Vergessens. Als ihr Werk vollendet war, löste sie das violette Band, welches sonst ihr Buch zusammenhielt, aus dem ledernen Einband und wickelte es um ihr Fußgelenk. Lange betrachtete sie noch dieses Pfand an sich selbst.

Dann vergib mir das, was dich heute Nacht ein weiteres Mal erwartet ...
... und warte auf die dritte Nacht.

~~~

Angst, Angst, Angst, Angst, für einen Augenblick war sie wie von Sinnen.
Die weit aufgerissenen Augen brannten nach einiger Zeit, in der sich ihr Körper schlicht und einfach weigerte zu blinzeln, zu groß die Furcht vor einer erneuten Dunkelheit, vor einer Rückkehr des Traumes. Das rasende Herz hämmerte schon schmerzhaft gegen ihre Brust während reines Chaos ihre Gedanken beherrschte, lange sollte es dauern bis sie in der Lage war sich aufzurichten.
Gehetzt sah sie sich in dem Gewölbe um, rannte keuchend auf die Türe zu, doch war sie verschlossen.
Ein Rütteln, Reissen, Treten, Zerren. Vergebens.
Da entdeckte sie an die Türklinke gewickelt ihr violettes Band. Tiefes Misstrauen als sie sich in der Höhle erneut umsah. Wer spielte nur so grausam mit ihr?

..und keine tausend Worte von dir mehr preisgeben als deine Reaktion.
Als deine Entscheidung.

Mit sehr sehr sehr langsamen Bewegungen nahm sie das Band von der Klinke, zuckte erschrocken zurück als sich die Türe von allein quietschend öffnete im Moment als sie ihr Pfand wieder in den Händen hatte.
Zögerlich trat sie hinaus in einen spärlich beleuchteten Raum, in dessen Mitte er auf seinem thronartigen Platz saß und gemütlich von seinem Kelch trank. Gewissheit funkelte in seinen stahlgrauen Augen und sie senkte beschämt ihren Blick, Übelkeit sie durchflutend bei dem Gedanken an die nun folgende Überwindung. Keinen Deut wagte sie sich zu bewegen während er sie stumm beobachtete, jeden Herzschlag dieses Augenblickes auskostete, in aller Ruhe eine silberne Strähne aus der Stirn strich bevor er nach einer Ewigkeit im genüsslichen Tonfall die Stille durchbrach.

Sag es.
...
- Bitte.


Triumph.., schrien seine Augen doch nickte er nur leicht und stellte den Kelch ab, breitete die Arme in einer einladenden Geste aus. Schleppend begab sie sich zu ihm, der Gang eines Besiegten, bevor sie sich auf seinem Schoss zusammenkauerte, die Beine anzog und den Kopf an seine Schulter bettete.
Kein Spott in der Stimme als er ihr beruhigend zuflüsterte, die Arme um sie schloss. Seine Wange lehnte sich an ihr Haar, leicht wiegte er sie hin und her während er fasziniert ihrem leisen, weinenden Gesang lauschte.

~~~

Du bist kein Peiniger...
... und was bin ich dann?
Du bist eine Herausforderung... die ich hiermit annehme.

Die Finger umschlossen das gefaltete Pergament in ihrer Handfläche ruckartig zur Faust, nur zwei gemurmelte Runen und schon schossen die Flammen gleißend zwischen ihren Fingern hervor, verwandelten die Erinnerungen zu Asche, die sie ihm dann mit einem sanften Pusten an der offenen Hand behutsam entgegen blies.

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 Betreff des Beitrags: Reifeprozess
BeitragVerfasst: 2.10.06, 15:39 
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Ein seltsam beruhigendes Gefühl wieder am selben Ort zu sitzen wo alles begann. Wie oft hatte sie während ihrer ersten Monde hier auf dieser Bank gesessen und das Meer einsam beobachtet, zyklenlang, innerlich zerfressen vor Heimweh, wartend voller Hoffnung dass vielleicht doch jemand auf dem nächsten Schiff sein würde um sie zurück in die Heimat zu holen. Doch kam niemand.
Ein Lächeln voller Wehmut.

Jedoch geschah nichts auf Tare ohne Sinn, die Götter verstanden ihr Handwerk schon exzellent, das musste sie sich in dem Moment ehrlich eingestehen, denn war es auch hier, an dieser gleichen Stelle, als sie der Herrscherin ihres Pfades begegnen durfte am Tag an dem die Insel die Luft anhielt. Durfte verstehen, daß kein noch so mächtiges Heer, kein Vermögen, keine Magie so mächtig war wie kalkuliert platzierte Information.
Dieses Wissen berauschte sie damals regelrecht und hatte bis heute nicht seine Wirkung verloren. Ihre Fingerspitzen kribbelten immer noch wenn sie nur daran dachte.

Zeige deinem Gegenüber stets das Gesicht, das er auch sehen soll.
Sage deinem Gegenüber stets die Worte, die er auch hören soll.
Weine heiße Tränen, wenn er deine Stärke ahnt.
Lächle kühle Zuversicht, wenn er deine Schwäche vermutet.


Eines Tages würde sie bei ihr vorstellig werden, sie bitten in ihre Dienste treten zu dürfen.
Mit Stolz würde sie vor ihr stehen und ihr Leben in ihre Hände legen ohne zu zögern.
Doch war sie noch lange nicht so weit.

Ich habe in diesem Moment das erste Mal in dieser Art Angst gespürt .
Ich hatte zum ersten Mal den Wunsch, dich augenblicklich durch meine Hand sterben zu sehen.
Ich habe mich nicht erinnern können, mich so ... missbraucht gefühlt zu haben.
Ich habe dich für den Augenblick gehasst.


Ein Lächeln voller Stolz.
Ja, sie war eine ausgezeichnete Schülerin, das konnte sie manchmal in seinem Blick erkennen, doch kam das weder aus dem Nichts noch war es ein Geschenk von seiner Seite. Harte Arbeit am Rande der Erschöpfung, kühle Berechnung, völlige Aufopferungsbereitschaft, hundertprozentige Loyalität, nicht versuchen... sondern einfach tun oder es gleich lassen. Nein, sie hatte sich seinen Stolz verdient, das wußte sie.
Und dennoch... dieses Kapitel war nun abgeschlossen. Die beste Ausbildung sollte sie genießen und diese hatte sie hier erhalten. Ihre Exzellenz würde zufrieden sein. Manchmal beschlich sie das verstohlene Gefühl, ihr Vater hatte immer gewußt, dass ihre Ausbildung erst den Liedern der Auen entrissen werden musste bevor sie tatsächlich beginnen konnte.

Ein Lächeln voller Sehnsucht.
Geschäftig das Treiben an Bord des Schiffes am Pier vor ihr, etwas Entspannendes hatte es, diese chaotische Hektik zu beobachten bevor man die Reise über Marquiras Reich wagen konnte. Hatte sie auch nichts vergessen? Ihre Uniform wollte sie beinahe mit einpacken, doch konnte sie dem Drang widerstehen.

- Seit wann ist die Tochter am schwinden?
Seit sie vor mir geflohen ist.


Der Kapitän marschierte nach einiger Zeit von Bord, schritt auf sie zu und verneigte sich leicht mit einem Deut zu der gepackten Kiste neben ihr. Wir wären dann soweit, können wir... ?
Die Elfe nickte und erhob sich von der Holzbank.

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 Betreff des Beitrags: Damals in Titanfels III...
BeitragVerfasst: 21.10.06, 07:20 
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Eine zweite vermummte Gestalt trat hinzu, die Kapuzenöffnung drehte sich in seine Richtung. Leise geraunte Worte, da ließ die Kraft die sie an die Wand gedrückt hielt mit einem Male nach und die junge Elfe purzelte zu Boden wo ihr geweiteter Blick sofort wieder seinen stahlgrauen Augen zuflog, die starr auf sie hinab blickten. Zähflüssig verstrichen die Augenblicke bevor er sich unwillig abwandte, kühl der Tonfall. Bring sie mit.
Schon wurde sie grob von dem anderen am Oberarm gepackt und mitgezogen. Panische Angst durchflutete sie, schnürte ihr jede Luft ab, als aus der Kapuze neben ihr die Stimme von Phelonos fast lautlos ihr zu zischelte. Verdammt, was hast du nur getan, du dummes Kind. Verhalte dich still und gehorche ohne Widerspruch, hörst du? Bete, dass er das Interesse verliert! Du willst nicht seine Aufmerksamkeit...

~~~

Leer der Blick der weiß getrübten Augen, aus den Innenwinkeln Blut in einem trägen Rinnsal. Mit fliegendem Atem stand sie am Steintisch vor dem toten Mann, den sie gerade noch um sein Leben schreien gehört hatte, der Knebel über dem Mund fast zerbissen, die Züge vor Entsetzen verzerrt.
Das scharfe kleine Messer, welches vor wenigen Augenblicken in ihre Rechte gedrückt wurde, zittere heftig.
Worauf wartet ihr noch, Noanai? Hat euch plötzlich der Mut verlassen? Toter wird er nicht...
Unbarmherzig die Stimme ihres Lehrmeisters, doch als sie zu ihm ruckartig aufblickte erkannte sie etwas in seinen Augen. Mitgefühl.
Ruhig blinzelte er ihr zu, inmitten der handvoll Kapuzenträger um den Tisch drapiert, nur eine Gestalt stand etwas abseits, doch war es genau deren Blick den sie gnadenlos auf sich brennen spürte, ohne auch nur einmal hinzusehen.
Knirschend presste die Elfe die Zähne aufeinander, als sie wieder auf den entblößten Oberkörper hinab sah. Verschlucktes Lederstück. Ein... Kinderspiel. Kein Grund zur Panik.
Beherrschung, Konzentration, Berechnung, Ruhe.
Tief atmete sie durch als sie einen Moment die Augen schloss, unterdrückte mit instinktiver Sturheit die sich penetrant meldende Übelkeit, dann setzte die bebende Hand das Messer an.

~~~

Sie hat sich nicht übergeben.
- Ich schätze dazu war sie zu angsterfüllt.
Nein, zu stolz.
- Verzeih ihr Verhalten, die Neugier hatte sie wohl gepackt wie jeden Novizen.
Sag mir, wie lautet ihr Name?


Qualvoll schloss Phelonos die Augen.

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Zuletzt geändert von tocopherol: 21.10.06, 07:27, insgesamt 1-mal geändert.

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