Nachtschwarze Vögel am glühenden Himmel, der allmählich erlischt.
Skelettierte Häuser ragen empor, wankend in des kalten Windes Atem.
Ein Wehklagen hallt durch die Ruinenkluft und lässt das Herz dröhnend erzittern.
Doch der leere Blick bleibt hängen - fasziniert auf das Unausweichliche starrend.
Ach, Vandris - es war interessant gewesen, das musste sie zugeben. Diese Wirrnisse des Krieges, gut oder böse und sie stand nicht einmal dazwischen, sondern weit am Rande und stürzte sich wie ein Aasgeier auf das, was am Ende übrig blieb. Waren solche Leute wie sie nicht die wahren Gewinner?
Ein leicht wirres Grinsen, während sie zufrieden einen kleinen, klimpernden Beutel einsteckte und sich herumwand zum Hafen, den Blick von der Stadt nahm und für einen kurzen Moment einem leichten Schwindel unterlag, als die Sicht auf die Realität sich wieder klärte und statt eines alptraumhaften Endes nur eine trostlose von Krieg, Armut und den Dreck, den sie mit sich brachten, gebeutelte Stadt zeigte.
Sie hatte das bekommen, was sie wollte - nun galt es weiter zu reisen, dem Ruf zu folgen.
Töte ihn endgültig, säuselte ihr eine Stimme leise und verlockend zu.
Lass mich noch etwas mit ihm spielen, antwortete sie im Stillen.
Leise glucksten die dunklen Wellen, während sie an den steinigen Strand spülten. Sie hockte sich hin und streckte einen dürren Finger hinab, berührte nur leicht das kalte Nass und flüsterte leise Worte hinab. Der Blick verlor sich in dem Wasser, regungslos verharrte sie, beobachtete fasziniert das Schauspiel, was sich nur ihr bot - Schwärze, die von dem Finger ausging und sich wie verschüttete Farbe über das Wasser ausbreitete, immer weiter dem Horizont entgegen.
Ich habe keine Angst vor dir. Jetzt erst recht nicht mehr.
Der Hafen war nun ihr Ziel.