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 Betreff des Beitrags: Gedankenflüstern
BeitragVerfasst: 26.03.06, 22:47 
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Gleichmässig pochte ihr Herz. Sie lauschte dem steten, nun ruhigen Takt ihres Lebens, die blauen Augen geschlossen, ruhig daliegend auf einem der Betten, verhüllt von dem Zwielicht des Schlafsaals, sammelte sie so nun wieder ihre Kräfte, spürte der sanften Schwere der Müdigkeit in all ihren Gliedern nach.
Bilder der vergangenen Wochen kamen vor ihrem geistigen Auge auf - rasche Momente, nicht lange fassbar, ehe sich der nächste aufdrängte.
Gedanken, Fragen, Gefühle wirbelten umher und liessen sie unruhig ihre Augen öffnen, zu der Decke über sich hinaufstarrend.
Erinnerungen an den gestrigen Abend - das unvollendete Labyrinth als Duellplatz. Worte, Flammen, Klingen wirbelten durch die Luft, bis sie in die Ecke getrieben worden war. Sie unterlag, im wahrsten Sinne des Wortes, fürchtete gar, dass es nun mehr als nur ein Spiel wäre.
Erinnerungen an die Worte - dunkle Silben, die durch ihren Kopf mit der vertrauten Stimme fluteten und ein verlockendes Angebot wurde erneut geflüstert.

Wissen.

Wissen, Sterblicher, bringt dir nur Kummer und unsägliches Leid über die, die du liebst, so du es teilst.
Es macht dich einsam... einsam und fremd... auf ewig... und die Ewigkeit... ist kalt und leer.

Schmerzvoll und trauernd die Stimme in der Dunkelheit, doch sie liess sie kalt, unangenehm kalt.
Sie würde nicht teilen.

Sie würde das Wissen schöpfen, es nutzen und so ihrem Ziel weiter entgegenstreben und Verluste - nun, Verluste musste man hinnehmen, wenn man einem Ziel diente.
Sein Antlitz schob sich kurz vor ihrem Auge - seine stolze Haltung in der Rüstung, das polierte Schwert, seine Stimme, wie sie liebevolle Worte zu ihr flüsterte.
Auch den Verlust?
Sie schloss die Augen wieder, atmete tief um Ruhe und einem inneren Gleichgewicht bemüht ein.
Sie gestand sich keine Antwort ein.


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 Betreff des Beitrags: Traumesschrecken
BeitragVerfasst: 1.04.06, 01:23 
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Flammend die Wände des Labyrinths, durch das sie rat- und rastlos herumirrte. Ein tiefes, Mark und Bein erschütterndes Grollen ertönte, stetig untermalt vom sonoren Pfeifen in den Ohren und begleitet von einem sich hinter der Stirn durch den Kopf fressenden Schmerz.
Das Schlagen gewaltiger, lederner Flügel nahm sie direkt hinter sich wahr. Sie wollte sich nicht umdrehen und doch tat sie es unweigerlich, sah entlang über die rötliche, teils geschuppte Haut, an Dornen und Hörnern entlang, hinauf zu Augen, so dunkel, als würden sie alles Licht der Welt verschlucken.
Ihr Herz raste erneut, wieder gaben ihre Beine nach, sie wollte den Blick abwenden, aber eine mit scharfen Krallen gespickte Hand griff nach ihrem Kinn, zog es hinauf, zwang sie die Wesen anzublicken. Ihr Körper zitterte, das Verlangen nun einfach nur zu sterben wuchs, während sie leise wimmerte.
Steh auf, sprach die ihr wohlbekannte Stimme - seine Stimme, nur tiefer und grollend aus einem der mit mehrreihigen Zähnen versehenen Mäulern.
Dämonenjägerin, höhnte amüsiert die allzu bekannte und doch leicht verzerrte Stimme wieder, während sie nur mühselig sich aufrappelte, dabei spürend, wie die Krallen des Dämonen sich in die Haut ihres Gesichtes stechend bohrten.
Feurig peitschten Flammen durch die Luft, schlugen nach ihr, brannten schmerzhaft auf ihrer Haut.
Tu gefälligst, was ich von dir verlange, zischte ihr nun eine andere, längst in der Vergangenheit unruhig vergrabene Stimme zu...

... ehe sie keuchend erwachte und sich zitternd an ihrer Bettdecke klammerte, sich vollkommen unter ihr leicht zitternd verkroch und nur mühselig aus den Alptraum herausfand.


Zuletzt geändert von Althea: 12.04.06, 02:24, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Traumdialog
BeitragVerfasst: 12.04.06, 02:25 
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Verlockend erklang eine Stimme, tief und dunkel, unangenehm bekannt in der Dunkelheit der Träume, durch die sich schillernde Fäden von fassbarer Stille in die Unendlichkeit zogen.
"Warum verleugnest du dein Erbe?"
"Weil es nicht meines ist."
"Du gehörst mir aber."
"Tat ich nie."
"Nur dank mir lebst du überhaupt."
Ein Schrei einer Frau, nur für einen schier unfassbaren Moment aufglimmend, ehe er wieder rasch verging.
"Nein, dank den Vieren allein."
"Unsinn, Kind - hast du die Worte der anderen nie vernommen? Nur meiner Kraft, meiner Macht hast du es zu verdanken, dass du leben und lernen darfst."
Ein leises Flüstern vieler, teils vergangener Seelen - 'Er war bei ihrer Geburt dabei.' - 'Sie hat nur dank ihm überlebt.' - 'Sie sollte ihm gegenüber mehr Respekt zeigen.'
"Ich werde dir niemals dankbar sein."
"Oh, wer weiss - irgendwann werde ich dich holen kommen, meine süsse, kleine Nichte. Irgendwann wirst du wieder Mein sein und dann wirst du meinem Pfad folgen."
"Niemals!" schrie sie hinaus, der körperlosen Stimme entgegen.
"Warum vertiefst du dich in solche Werke? Warum beschäftigst du dich mit Dingen, die du so zu verheimlichen versuchst? Warum liest du nicht artig Bücher über Heilpflanzen? Warum ziehst du dich nicht brav zurück und geniesst den Frieden, die sichere Position des Zweiges, den du nur aus purem Trotz gewählt hast?"
Ein leises Rascheln von Papier, sie griff hektisch nach den beschriebenen, losen Blättern, eilig einsammelnd, an sich drückend, dabei bemüht, den Text vor den Augen möglicher anderer zu verbergen.
"Ich habe nicht aus Trotz gewählt - es ist meine Bestimmung und selbst wenn nicht, dann habe ich ihn eben gewählt, um dich zu vernichten."
Ein Lachen erklang leise, höhnisch und unangenehm selbstsicher.
"Mich vernichten? Ach Kleines, du schaffst es ja nicht einmal, mich aus deinen Träumen zu verbannen..."
Gespielt bedauernd, wie als wenn man zu einem kleinen Kind, was sich redlich bemühte und dennoch nichts erreichte, sprach, ehe Hände, nein, Klauen eher, nach ihr griffen, kalt und schmerzlich ihre Handgelenke umfassten und sie dann in die Dunkelheit hinabrissen.. tiefer und tiefer hinab.


Zitternd schlang sie ihre Arme um ihr Kissen, starrte noch mit vor Schreck geweiteten Augen durch den Schlafsaal, dem leisen Schnarchen, Murmeln und das Prasseln des Feuers im Kamin lauschend.


Zuletzt geändert von Althea: 12.04.06, 02:34, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Traumesqual
BeitragVerfasst: 30.04.06, 01:54 
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"Du wähnst dich also sicher..." flüsterte eine Stimme unheilvoll und dunkel in die Stille.
"Du glaubst also, du wärst damals in Rothenbucht durch meine Finger geschlüpft und ich würde dich niemals wiederfinden? Oh, herrlich, wie naiv du bist!"
Ein selbstsicheres Lachen ertönte hallend, ehe sie aus der Dunkelheit tauchte, grelles Licht sie blendete.
"Nein, bist du nicht. Ich verfolge dich - auf Schritt und Tritt. Du bist mein. Vergiss das nie - du bist mein!"
Etwas Kaltes setzte an ihrer Haut an, drückte zu. Schmerzen legten sich auf ihre Sinne, sie wollte sich regen, doch schwarzes Dornengestrüpp, bestückt mit ebenso schwarzen Rosen aus deren Blütenkelchen unablässig dickes, dunkles Blut tropfte, hielt sie gefesselt.
"Und weisst du warum?"
Scharf zog sich die Klinge über ihre blasse Haut, sie wollte schreien - doch der Mund war verschlossen, Nähte hielten ihn versiegelt.
"Weil ich einen Teil von mir gab, damit du überhaupt überlebensfähig sein konntest. Mein Bruder und sein dummes Weib hätten ohne meiner Hilfe dich nie bekommen können."
Sein Antlitz schob sich vor ihr Gesicht, gehässig sein Lächeln, was er ihr schenkte.
"Ich gebe doch nicht einfach so einen Teil meiner Kraft her, nur damit du in die Welt der Weissen entschwindest und gar den Kampf gegen die Kreaturen, die ich und meinesgleichen rufen, aufnehmen kannst. Oh nein,
meine kleine Kleine..." - sie runzelte bei den letzten Worten die Stirn, die Stimme klang für einen Moment anders, vertraut, eigentlich angenehm - "ich folge dir und wenn die Zeit reif ist..."
Er hob die mit ihrem Blut verschmierte Klinge an, direkt über ihren Herzen haltend...
".... dann schlage ich zu!"
Schlagartig rammte er die Klinge hinab, direkt in ihr Herz. Erneute wollte sie schreien, doch kam kaum ein Laut von ihr, bäumte sich lediglich in den sich tiefer in ihre Haut bohrenden Dornen auf.
"Und..."
Mit einem leisen Lachen legte er eine seiner Hände nahe ihrer Wunde ab, brennende Hitze ging von ihr aus, die sich tief in ihre Brust frass, ehe er die Klinge wieder hinauszog, wieder mit einem durch Mark und Bein gehenden Schmerz, der durch ihren Körper fuhr, ihr fast die Besinnung raubte und zugleich fuhren kleine, heisse Flammen knisternd und dampfend über die Wunde, die sich kurz schwärzlich verfärbte, sich dann aber langsam und schmerzhaft schloss.
"... dann werde ich dich zu meinem Werkzeug machen, mein Instrument. Nein, töten werde ich dich nicht. Niemals. Du bist mir einfach zu wertvoll." hauchte er nahe an eines ihrer Ohren, ein leises Kichern ertönte, ehe es in brüllenden, ohrenbetäubenden Lachen ausklang.


Ihr Herz raste, während sie sich im dunklen Schlafraum der Novizen und Adepten des Turmes umsah. Ängstlich sah sie hinüber zu dem Bett gegenüber, leise, kaum hörbar, flüsterte sie: "Garon?"


Zuletzt geändert von Althea: 30.04.06, 01:56, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Schmerzensnächte
BeitragVerfasst: 15.05.06, 01:03 
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Wieder sass sie im Sand des Strandes, wieder sah sie hinaus aufs Meer, doch nun aus weitaus müderen Augen, sah erneut zu, wie Fela langsam aus den Fluten zu kriechen schien, dabei knapp das öde Land streifend. Warum nur musste Fela auch hier auf Siebenwind im Osten aufgehen?
Sie vergrub ihre Hände krallenartig in den kühlen, lockeren Sand, sah geradezu sehnsüchtig zur Seite, wünschte sich, er wäre nun wieder hier und sie könnte so offen über die Träume reden, wie sie auch über ihre Überzeugungen oder ihr bisheriges Leben geredet hatte. Sogar ihre Herkunft hatte sie ihm anvertraut.
Aber ihre Träume... es war jedes Mal, als würde eine dunkle Pforte geöffnet werden. Als wenn etwas sie hineinstossen würde in jenes Land, was sie abschreckte und doch auf beängstigte Art und Weise faszinierte. Leise flüsterte eine Stimme ihr den Namen zu - .... verschweige doch nicht deine Vergangenheit und deine Zukunft, Kind.
Vielleicht war es auch nur alles Einbildung?
Oder sie wurde wahnsinnig?
Sie war müde, die Augen fielen ihr schon wieder fast zu, doch sie zwang sie wieder zu öffnen. Die Angst sass ihr im Nacken - Angst vor den Träumen, denen sie dann so hilflos ausgeliefert war.
Morsan... was soll ich noch tun?

Wenn das nun alles nur ein Plan wäre, um sie mürbe zu machen? Irgendwann so ängstlich, zitternd, so dermassen am Ende, dass sie ihm freiwillig ihre Hand reichen würde?
Wie sie diese Gedanken und diese verfluchten Nächte hasste!
Permanent drehten sich ihre Gedanken um ihn - warum nur hatte man ihn damals entschlüpfen lassen? Warum lebte er immer noch? Warum quälte er sie weiter?
Sie liess sich rücklings in den Sand fallen, starrte aus halboffenen Augen mit schweren Lidern auf in den Himmel, verfolgte den Flug der Möwen weit oben über ihr und in ihrem Kopf tat sich ein Buch auf, Blätter raschelten umher, ein Name auf eine der Seiten - ihr Feind, dessen Blut zum Teil in ihren Adern floss.
Nicht nur zum Teil...
Die Augen fielen zu...
Der Schlaf übermannte sie... mit ihm die Träume... Träume voller Schreie, Schmerzen, der Rand des Todes, gähnend und schwarz, doch zumindest Erlösung verheissend, ehe sie das Leben pochen hörte, klar, deutlich, antreibend, anpeitschend, rötlich floss es hinab...
Ein Teil von mir, damit du überlebst... ein Teil von mir, damit du mir gehörst...


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BeitragVerfasst: 21.05.06, 02:16 
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War sie wach?
Oder war es wieder ein Traum?
Es war so dunkel und weit in der Ferne brannte ein kleines, schwaches Feuer in einem riesigen Kamin. Weite, breite Betten, allesamt - bis auf eines - leer, standen davor. Sie richtete ihren Blick zu dem Bett mit dem Schlafenden, ein kurzes Lächeln huschte über ihre Züge - zur Abwechslung also doch kein Alptraum?
Tiefe Schatten lagen im Raum und aus einem löste sich ein Teil der Dunkelheit, glitt näher und unheilvoll flüsternd zu ihr heran.
"So ist das also. Etwas, was dir lieb ist. Das finde ich schön für dich."
Sie seufzte gequält auf und schlug ins Nichts, mt einem matten, schon geradezu resigniert klingenden "Verschwinde."
"Weisst du noch? Damals, als du diese Katze hattest. Du hattest sie wohl im Garten gefunden - ein herrenloser Streuner, hungrig noch dazu und so fasste es in seiner Not Vertrauen zu dir.. zu dir.. du verdorbenes Kind, dass doch eigentlich dem Einen geweiht war und immer noch bist. Du nahmst es mit ins Haus, gabst dem Kätzchen Fressen und hast dich darum gekümmert, denn endlich war da ein Wesen, dass dich nicht abwies, nicht wahr? Deinem Vater war es egal.. so egal, wie du ihm selber auch egal warst. Deiner Mutter war es egal, weil sie zu apathisch war, um noch etwas von ihrer Umwelt zu registrieren. Nur ich war da, der böse Onkel, der dein Kätzchen nahm. Weisst du noch?"
"Verschwinde endlich!" gellte sie in die Dunkelheit.
"Ich finde diese kleinen Familientreffen hier bei dir immer schön. Man kramt alte Erinnerungen aus und zumindest ich kann mich daran erfreuen. Das Kätzchen... ach, wie herzzerreissend es doch gemaunzt hatte, nicht wahr? Ich kann mich noch an deine Tränen erinnern. Sie sollten mich wohl rühren. Naiv. Und dann wie ich dir Anatomie näherbringen wollte. Dummes Kind - das Kätzchen warst doch nicht du. Du hast keine körperlichen Schmerzen gefühlt. Zumindest zu dem Zeitpunkt nicht."
Ein leises, verzweifeltes Wimmern erklang, wieder schlug sie vergeblich in das dunkle Nichts. Ein Traum musste es sein, hoffentlich nur ein Traum und sie wollte aufwachen - so rasch wie möglich, denn eine dunkle Ahnung beschlich sie unheilvoll.
"Du hast dich so gewehrt, aber nie einen Funken Magie mehr gezeigt. Zu schade. Aber Anatomie kann man auch anders lehren und an Menschen ist es eh viel sinnvoller als an kleinen, süssen Kätzchen."
Schmerzen durchzogen ihren Körper, als längst vergraben geglaubte Erinnerungen auferstanden. Ihr Herz begann nun angstvoll zu rasen und hilfesuchend sah sie rüber zu dem Bett mit dem Schlafenden.
"Ja, genau. Du warst das passende Objekt dafür und so hast du gesehen, dass ich auch Gutes tun konnte - du bist dabei nicht gestorben und konntest was lernen."
Wieder der Geruch von Blut, wieder das Gefühl von kaltem Metall auf ihrer Haut, wieder die Schreie, die durch den grell erleuchteten und doch so finsteren Raum einst hallten und ungehört vergingen oder vielleicht auch schlichtweg ignoriert wurden. Eindrücke, die sich unweigerlich auf ihre Sinne wie eine schwere, erdrückende Last legten.
Ein leises Lachen, dicht an ihrem rechten Ohr.
"Du willst doch Unterricht. Ich könnte dir ihn dir wieder geben. Ich kann dich finden. Dann gehörst du mir und wirst mir folgen. Dafür erhälst du Wissen - das ist es doch, was du willst!"


Sie schoss hoch im Bett, ergriff eilig die Kleidung und taumelte barfuss aus dem Raum überstürzt hinaus - raus, nur raus.
Erst unter dem freien Himmel, der sich über Südfall spannte, kam sie wieder zur Ruhe, liess sich erschöpft und müde in das hohe Gras irgendeiner Wiese fallen und schlief wieder, nun traumlos, ein, zuvor noch leise einen Namen flüsternd - ".... Diener des Morsan.".


Zuletzt geändert von Althea: 21.05.06, 02:20, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Sehnsucht
BeitragVerfasst: 28.08.06, 13:50 
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Ein erstickter Schmerzenslaut kam über ihre Lippen und entsetzt sah sie hinab zu ihrem Herzen - ein Dolch steckte darin, bohrte sich tief in ihre Brust und tanzende, bunte Lichtpunkte erschienen vor ihren Augen, während die Dunkelheit um sie herum zunahm.
War das endlich die Erlösung?
Sie spürte heissen Atem an einem ihrer Ohren, als sich seine Lippen näherten und er leise, verführerisch zu ihr flüsterte: "Weiss oder schwarz?"
Eine in einem blütenweissen Stoffhandschuh gehüllte Hand ergriff den Dolch, doch nicht, um ihn zu entfernen - er drehte ihn genüsslich langsam herum in ihrer Brust, die tanzenden Lichter nahmen zu, doch zugleich spürte sie eine seltsam wohlige Wärme, während er leise Worte sprach - er heilte sie, während er sie weiter verletzte.
Sie riss vergeblich an den Fesseln, erneut hörte sie seine Stimme, die unerhört ruhig klang.
"Weiss bedeutet Folter und irgendwann vielleicht der Tod für dich, sollte ich mich gnädig zeigen. Doch folgst du mir, meine Kleine, wirst du leben und deiner Bestimmung endlich folgen können."
Die Wärme nahm etwas ab, auch das Drehen des Dolches, während sie flach unter Schmerzen atmete.
"Wähle endlich!" fauchte er sie an.
Morsan, flehte sie innerlich, hole mich endlich zu dir...
Erneut die wohlige Wärme und leise wimmerte sie: "Töte mich doch endlich!"
"Wähle!"
Wieder drehte er den Dolch, wieder spürte sie die Heilung, während Wellen von Schmerzen über ihren Körper erneut hereinbrachen und dann das scheinbar Undenkbare geschah: "Schwarz..."

***

Zitternd stand sie vor dem offenen Fenster, durch das ein kühler Nachtwind hinein in das kleine Herbergszimmer strich. Ihr Blick ging über die ruhig daliegende Stadt, während sie sie sich tiefer in ihren wärmenden Umhang einwickelte, der den Schweiss an ihrem Körper aufsog.
Seit sie das Festland erreicht hatte, hatten die Alpträume wieder zugenommen - selbst der abendliche Gang in den örtlichen Schrein des Morsans brachte ihr wenig Linderung. Ihre Ängste, die Sorge ihrem Onkel wieder über den Weg zu laufen bescherten ihr neuerliche Alpträume. Oder war er es selber, der sie immer noch in seiner Hand hatte? Ein Teil seines Blutes pulsierte immerhin in ihr.
Etwas wehmütig dachte sie an die Insel zurück - an Siebenwind und den Morsansdiener, der vor einigen Monden mit ihr im dortigen Schrein meditiert hatte. Danach hatte sie tatsächlich einige ruhige Nächte gehabt, wobei es auch noch jemand zweites gab, der sie damals aus den Alpträumen mit seiner Nähe holte. Aus müden Augen sah sie herum zu dem Bett, nahm im fahlen Mondlicht die Umrisse eines weiteren Körpers wahr, den sie matt, aber liebevoll betrachtete. Ruhig lag er da und im Gegensatz zu ihr quälten ihn nicht diese Träume.
Weiss oder schwarz - sie wand erneut den Blick hinaus und nur kurz streifte sie ein Gedanke.
Was wäre, wenn sie ihm wirklich nachgeben würde? Könnte sie dann genug Macht sammeln, um ihn mit seinen eigenen Waffen zu vernichten?
Lange stand sie da, versunken in dunkle Gedanken, in ihnen spielend mit den Waffen derer, die sie als ihre Feinde ansah. Mühselig schob sie die Gedankengänge beiseite, verzog dabei ihr Gesicht schmerzlich - war es überhaupt richtig im Angesicht der Viere, solche Erwägungen in Betracht zu ziehen? Aber es diente doch letztlich ihren Zwecken...
Sie massierte mit ihren Fingerkuppen eine ihrer Schläfen, liess ihren Blick über die Häuser wandern - sie vermisste etwas. Gespräche, etwas andere Ansichten, ein Schluck Wein dazu, das eigenartige Lächeln.
Ja, irgendwie vermisste sie ihn, ihren Freund und Mentor.


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BeitragVerfasst: 28.08.06, 17:54 
Die hölzerne Tür hinter ihr öffnet sich mit einem Knarren und ein Mann in edler silberner Brünne steht hinter ihr. Die Haare bereits ergraut, doch sorgfältig gestutzt. Sie wird ihn an seinen Altersflecken, an dem kleinen Grübchen erkennen...

Wie lange war es her? Kannte sie ihn noch? War das Feuer der Liebe noch vorhanden, oder war die Asche verweht..in allen Winden des Ventus?

Althea...

Er seufzt etwas und legt wie stets seine Hände auf den Schwertknauf und an den Schwertgurt. Alt sieht er aus, auch vergrämt, doch seine Augen zeugen noch von bestechender Wahrheit. So sieht er sie zuerst still an, dann beginnt er mit seiner leicht monotonen Stimme zu sprechen:

"Du bist so schön und blass wie ein Morgen im Vitama, der noch durchhaucht ist von der Kälte Morsans. In deinem Augenaufschlag liegt der Glanz aller sterbenden Himmelslichter des Ventus, ein verheißungsvoller Hauch, dessen endloser Zauber meine trunkenen Gedanken an die Hoffnung eines Kusses fesselt. Ich habe einen großen Fehler gemacht, als ich mich von dir entfernte. Wie so viele andere, Althea. Ich war in Endophal..."


Zuletzt geändert von Entfernter Benutzer: 28.08.06, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 1.09.06, 13:58 
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Der Blick aus ihren blauen Augen glitt über das dunkle Meer, dessen Wellen sanft gegen die Bordwände des Schiffes schlugen. Eine einzige, hellgraue Wolkendecke, nur dann und wann unterbrochen von dunkleren Schattierungen und Konturen, spannte sich über die Szenerie, während ein leichter Wind mit ihren schneeweissen Haaren spielte und sie ihr immer wieder wie neckend ins Gesicht blies. Ein leises, kaum wahrnehmbares Knarren des Holzdecks hinter ihr, ehe sich zärtlich zwei Arme um sie schlossen und sie die wärmende Umarmung spürte. Ein liebevoller Kuss hauchte er ihr auf eine ihrer Wangen und sie schmiegte sich nach hinten an ihn ran, schloss die Augen mit einem friedlichen Lächeln auf ihren Zügen.

Sie war zufrieden, Ruhe herrschte in ihrem Herzen, denn sie hatte etwas abschliessen können, was lange in ihren Gedanken herumspukte.

***

Sie legte das Buch über die vandrische Sprache beiseite und sah verwundert auf zu dem Mann, schüttelt leicht ihren Kopf, als würde sie einem Trugbild gegenüber stehen, aber ihr Verstand sagte ihr, dass dem nicht so wahr.
Erinnerungen an die erste Zeit auf Siebenwind kamen vor ihrem inneren Auge auf - das erste Treffen in der Kapelle zu Brandenstein, als sie nicht mal wusste, wo der Magierturm stehen würde, die häufigeren Treffen in Falkensee und am Turm, letztlich die Eingestehung ihrer Gefühle zueinander, der Antrag auf dem Steg in Südfall, als sie ihr Glück kaum mehr fassen konnte, ehe der tiefe Fall folgte und man ihm sogar verbot, mit ihr eine Beziehung zu pflegen. Dennoch kam es wieder zu weiteren Treffen, doch er begann sich zu verändern und manches Mal spürte sie, dass es doch etwas gab, was sie langsam entzweite. Seine Abreise liess sie mit vielen Fragen und auch trauernd zurück.
Doch keine Trauer dauert ewig.

Eine Weile sah sie zu ihm auf, musterte ihn lange und ruhig, ehe sie mit einem milden Lächeln auf ihren Lippen sprach: "Man könnte meinen, du wärst wankelmütig, wenn du von Fehler sprichst, Yurune, denn in meinen Augen tat sich vor dir lediglich eine Weggabelung auf und du hattest gewählt. Einen Weg fort von mir und Siebenwind. Auch ich ging meinen Weg weiter, anfangs alleine, nun zu zweit."
Sie senkte ihren Blick und wandte ihn hinüber zu dem Buch, flüchtig mit eine der schlanken Hände über dessen ledernen Einband fast schon zärtlich streichend.
"Du bist ein Mann des Glaubens, vielmehr noch als andere Deinesgleichen der geistlichen Welt zugetan. Das spürte ich einige Male schon, als wir noch zusammen auf Siebenwind unseren Weg gemeinsam gingen. Der Glaube nimmt in deinem Leben einen sehr grossen Raum ein. So gross, dass für anderes kaum mehr Platz ist, ausser man nimmt die Tatsache hin, dass man nie solch' einen hohen Stellenwert einnehmen kann. Ich erwartete auch nicht, dass ich einen gleich hohen oder höheren Stellenwert einnehmen würde, denn das hiesse, ich hätte mich den Vieren gleichstellen wollen oder sogar über sie. Das wäre reine Blasphemie gewesen."

Ihr Blick hob sich wieder, streifte hinaus aus einem der Fenster, zum Hafen hinüber und von dort aus in die Ferne bis zum Horizont.
"Ich sagte, dass ich meinen Weg nicht mehr alleine nehme. Ich fand jemanden, der ähnliche Ziele und Ansichten hat und er ist ein Mann, der ebenso von Astraels Hauch berührt wurde. Ich bin verlobt und ich gehe keinen Schritt mehr zurück."
Eine kurze Pause, ehe sie erneut ihre Stimme leise erhob, der Blick ruhte noch nachdenklich auf den weiten Horizont.
"Desweiteren mag es vielleicht irgendwann soweit kommen, dass ich zu Mitteln greifen werde, die du niemals gutheissen würdest, die aber dennoch einem guten Zweck dienen. Wie würdest du entscheiden, wenn so etwas offenbart werden würde? Ich kenne die Antwort und auch, dass sie für grosses Leid bei uns beiden sorgen würde."
Sie wand ihren Blick zurück zu ihm und sah auf zu seinen Augen.
"Ich werde keinen Schritt mehr zurückgehen, ich bereue nichts und auch du solltest das nicht. Stehe auch weiterhin für das ein, wofür du dich entschieden hast, so wie ich es auch tue."
Dann erhob sie sich, zaghaft bildete sich wieder ein sanftes, mildes Lächeln auf ihren Lippen, während sie zu der Tür schritt, sie dann öffnete und auffordernd zu ihm sah.
"Ich wünsche dir für deinen Weg alles Gute und dass die Dornen dich nicht allzu sehr plagen. Der Viere Schutz und Weisheit mit dir."

***

Ein leiser Seufzer. Sie konnte es nicht verhindern, dass es sie dennoch tief in ihrem Inneren rührte, doch dann spürte sie erneut einen Kuss von ihm auf ihr Haupt und sogleich huschte wieder ein Lächeln über ihre Züge. Sie schmiegte sich dicht an seinen Körper ran, genoss seine Wärme, seine Umarmung und die Sicherheit, die sie vermittelte.
Sie wusste, dass er ebenso dachte wie sie, ihre Beweggründe und Motive jederzeit verstehen würde oder versuchen würde, sie zu verstehen.
Sie würde nicht zaudern bei ihrem Weg, auch wenn ihr lichter Pfad schmal zu sein schien und stets die Dunkelheit drohend lauerte.


Quantus tremor est futurus,
quando judex est venturus,
cuncta stricte discussurus.


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BeitragVerfasst: 21.09.06, 23:41 
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Macht.. du sehnst dich danach, nicht wahr?
Aber du weisst auch, wie sehr wir uns darin ähneln. Selbst dein Liebster kann nicht den letzten Zweifel aus dir tilgen, egal, wie scharf sein Ton, wie hart sein Griff sein mag - du bist, was du bist und du bist ein verdorbenes Kind.
Diese Machtlosigkeit, dieses regelmässig wiederkehrende Gefühl von Schwäche.
Ich weiss, dass du es hasst. Ohnmächtig kannst du nur zusehen, wie sie mit dir umspringen, denn sie sind stärker als du und du weisst, es waren nicht einmal Anhänger des Herrn, nur gewöhnliche, dreckige Strauchdiebe. Ich weiss doch, wie gerne du sie lieber vor dir auf dem Boden gesehen hättest, der gerechten Strafe zugeführt.
All' dieses Unrecht auf der Welt und du bist machtlos, trotz deines Willens und der Kraft der Jugend in dir.
Doch... gegen ihn, deinem Liebsten, konntest du etwas ausrichten. Faszinierend, nicht wahr? Wie er sich wand unter den Schmerzen, wie einfach du ihm einen Teil seiner Kraft rauben konntest und ihn so schwächen.
Möchtest du noch mehr?
Noch mehr Macht kosten?



Sie hockte auf eine der Bänke der Terrasse des Turmes. Nur spärlich schienen die Monde hinab und sorgten für ein kaltes Zwielicht auf dem hellen Gestein. Sie lauschte dem steten Rauschen des Meeres, während sie in Gedanken vor sich hinbrütete, die Beine an ihren Körper gezogen und die Arme drumherum geschlungen.
Es war dieses Mal kein direkt unangenehmer Traum gewesen, auch wenn sie seine Stimme wieder vernommen hatte, wie sie verführerisch und lockend, fast weich und angenehm erklang. Seine Worte waren erschreckend wahr.
Machtlosigkeit - es war etwas, was an ihr beständig nagte. Die Machtlosigkeit, als sie nahezu eingekreist war.
Dann diese Ohnmacht, als sie den vandrischen Reiter sah, in seiner nachtschwarzen Rüstung, wie er die vertrauten Worte der Sprache von sich gab, die sie eigentlich mit sehr viel angenehmeren Erinnerungen verband und wie geisterhafte Stimmen sie wiederholten und ein steter Schauer sich über ihren Leib ergoss. Doch bei all der Furcht - er hatte sie auch in seinen Bann geschlagen mit seinem Auftreten. Das war also einer der Feinde, denen sie sich stellen wollte... und sie war unfähig auch nur einen Finger zu rühren, den Mund nur einen Spalt zu öffnen, einen Ton von sich zu geben.
Resignierend seufzte sie auf und vergrub ihren Kopf an ihren angezogenen Knien - unfähig, hallte ihre eigene Stimme in ihr vernichtend, kritisch und herablassend.
Aber war es wirklich so?
Unsicher und nachdenklich hob sie ihren Blick, liess ihn erneut über das dunkle Meer schweifen, in dem sich der Astreyon silbern spiegelte.
Sie war noch nicht so stark, dass sie ihr Ziel erreicht hatte, doch als sie sich an dem probierte, was ihr der Elf erzählt hatte, bekam sie eine kleine, aber für ihren Liebsten schmerzhafte Kostprobe ihrer späteren Macht - sie entriss ihm einen Teil seiner Kraft, während er sich unter Kopfschmerzen krümmte. Wäre er es nicht gewesen, vielleicht hätte sie dieses Spielchen noch etwas weiter getrieben, nur um zu sehen, wie weit sie es treiben kann, wieviel Kraft in ihr wirklich schlummert.
Unruhige, dunkle Gedanken überfluteten sie, denn sie ahnte jetzt schon, wann sie diese Macht wieder einsetzen würde und dass sie dieses Mal nicht von ihrem Opfer ablassen würde. Es wäre die gerechte, längst fällige Strafe.
Der Anflug eines Lächelns huschte über ihre Züge, ehe sie es aber wieder rasch mit einer nüchternen Miene unterdrückte und sich von der Bank leise erhob, lediglich begleitet vom leisen Rascheln ihrer weissen Robe und sie sich dem Turminneren zuwandte.


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BeitragVerfasst: 9.10.06, 03:46 
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Macht... sie nippte an dem Glas Wein, während sie auf eine der Bänke der Terrasse hockte und über das dunkle Meer blickte, in dem sich lediglich die Monde unruhig spiegelten.
Heute hatte sie sie gespürt - nicht so, wie sie sich das eigentlich erhofft hatte. Nichts, was mit ihrer Ausbildung zu tun hatte.
Es war die andere Art von Macht, die nicht direkt von einem selber ausging. Es war die Macht, über andere gebieten zu können und so deren Möglichkeiten und deren Art von Macht für die eigenen Zwecke nutzen zu können.
Sie war sich nicht sicher, ob es richtig war - sicher, sie könnte ihn für die Ziele nutzen, die sie sich selber gesetzt hatte, aber sie fürchtete etwas anderes.
Die Gefahr, ihn für sich selber allein zu nutzen kam ihr unangenehm groß vor. Was wäre, wenn sie von ihrem Pfad abweichen und ihn nur noch für eigennützige Zwecke ausnutzen würde? Die Möglichkeit hatte sie, verführbar war sie ebenso - denn neben der Unsicherheit, als er vor ihr niederkniete und sein Haupt senkte, kam auch ein schwaches Gefühl von Genugtuung und Zufriedenheit in ihr auf.
Es durfte nicht sein, mahnte eine innere Stimme sie leise weiter, während eine andere Seite von ihr, eine die sie fürchtete, nur amüsiert den Kopf schüttelte.
Andere Gedanken - sie wollte sich nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen. Wahrscheinlich gehörte er eh zu der Sorte von Leuten, die in wenigen Tagen oder Wochen schon wieder abreisen würden.
Sie hatte noch genug andere Sorgen.
Ihr Blick ging langsam und müde in Richtung Osten, dort wo die nächtliche Finsternis, so schien es ihr, noch dunkler, noch bedrohlicher zu werden schien. Dort wo er vielleicht sein mochte, dem sie einst ihre Hilfe anbot. Gewiss, sie hatte sich nicht unbedingt ausgemalt, dass er so bald in den Klauen von diesen wilden Grünhäuten geraten würde, aber sie wollte sich auch nicht nachsagen lassen, sie würde kein Versprechen halten.
War es überhaupt ein Versprechen?
Vielmehr war es ein selbstverständliches Dienen. So wie ihr nun jemand diente, diente sie auch anderen und auch diese dienten anderen, höheren Personen, die letztendlich den Vieren dienten - so wie ein jeder rechtgläubiger den Vieren und ihren Werten diente.
Macht... sie kannte ihren Platz in dem Machtgefüge dieser Welt und sie durfte ihn nie vergessen - egal wieviel Macht sie dereinst inne haben würde und egal wieviel Menschen ihr einst dienen würden.


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BeitragVerfasst: 25.10.06, 12:06 
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Tief atmete sie ein, eine Hand ruhte auf ihrer Brust, während sie ihre Augen geschlossen hielt und lauschte. Kein Pfeifen war mehr zu hören, bloss ein leichter Hustenreiz kam auf, als sie besonders tief Luft holte. Zufrieden liess sie die Hand wieder sinken, griff zu ihrer schlichten, hellgrauen Robe und warf sie sich über, während sie sich, zugegebenermaßen noch etwas wackelig, von ihrem Bett im Schlafraum der Studiosi erhob.
Ein verstohlener Blick zu einem der Betten, wo er lag und ruhte. Leise näherte sie sich ihm und strich über sein Haar, beugte sich hinab und hauchte bloss einen flüchtigen Kuss auf seine Stirn - dann huschte sie bemüht leise hinaus. Genug der Untätigkeit und Ruhe, dachte sie tatendurstig und strich durch den Gang des Kellers und hinauf zur Halle des Turmes, die ruhig und still dalag.

Schon unglaublich, dachte sie im Stillen, während sie langsam weitere Stufen hinauf nahm, man lernt, wie man die schwersten und lebensbedrohende Brüche wieder richtet, wie man irgendwelche nichttarischen Wesen bannt, wie man sich seiner Gegner arkan entledigt - aber wie man eine Erkältung samt leichten Fieber mit arkanen Mitteln bekämpft, erlernt man nicht.
Ein leichtes Schmunzeln lag dennoch auf ihren Zügen, während ihre Schritte Stufe um Stufe langsamer wurden, eine gewisse Mattigkeit sie wieder ergriff - ein Tribut an das tagelange Ruhen im Bett.
Vielleicht auch gut so, um so seine Füsse am Boden zu behalten und sich auch weiterhin daran zu erinnern, dass man immer noch ein Mensch ist und kein allmächtiges Wesen, was alles unter Kontrolle halten kann.

Sie strich den schweren, bestickten Vorhang beiseite, betrat die Terrasse des Turmes und fühlte, im ersten Moment etwas fröstelnd, die kühle Luft des vorangeschrittenen Bellums. Die Arme vor der Brust verschränkt, die Robe fest um ihren dürren Leib gelegt, schritt sie weiter über die schneeweissen Fliesen, liess ihren Blick aus den hellblauen Augen zum Meer hinübergleiten. Ebenso hellblau und vollkommen frei von Wolken spann sich der Himmel über sie, Fela schien strahlend hinab, vermochte aber kaum die Kälte zu lindern und rund um den Turm und entlang der Küste stiegen Möwen hinauf, trieben im Wind und kreischten sich aneinander zu.
Mensch war sie bloss, niederster Diener der Viere und... sie lächelte leicht auf und dachte an die Nachricht zurück, die ihr ein Bote der Ritterschaft überbracht hatte... und vor allem ein treuer Diener der Viere.
Es würde viel zu tun geben, sobald sie wieder vollständig genesen wäre. Es waren zwar nur Kleinigkeiten, aber - ein verstohlener Blick aus den Augenwinkeln gen Osten - ihre Zeit würde noch kommen und auch im Kleinen steckte ein Teil des grossen Ganzen.

Der Wind frischte auf, sie fröstelte erneut und ein Kribbeln in ihrem Hals kündigte einen dieser unangenehmen Hustenreize an. Mit unwillig verzogener Miene wandte sie sich wieder ab und dem warmen Inneren des Turmes zu. Es wurde langsam wieder Zeit für einen von Rakurions heissen Tees.


Zuletzt geändert von Althea: 25.10.06, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 4.12.06, 02:38 
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Sie traute sich nicht hinab in den Keller, wo der Schlafraum der Studiosi lag, stattdessen war sie froh, dass sie nun ein eigenes Zimmer besass, ein Raum, dessen Tür sie verriegeln konnte, wo sie nun sogar erstmal noch alleine war, ehe sie das Zimmer ihrem Liebsten präsentieren würde. Selbst ihm mochte sie sich nun nicht zeigen. Ihr war nicht nach Nähe zumute, nicht nach seiner Wärme, seinen Händen, die ihren Körper berühren würden. Sie wollte alleine sein, Wunden lecken.
Sie schleppte sich die Stufen hinauf, der Blick beständig und müde zu Boden gerichtet. Immer wieder hallten Selbstanklagen durch ihren Kopf - versagt... sie hatte versagt.
Sie schloss die Tür auf, schleppte sich rein, legt noch den Umhang ab und liess ihn zu Boden flattern, ehe auch sie müde mit einem Seufzer zu Boden sank, sich auf die Seite legte und erschöpft durch den fast leeren Raum starrte, in dem noch der Geruch einer erloschenen Kohlepfanne waberte. Still lauschte sie ihrem gleichmässigen, nun ruhigen Herzschlag und dem Branden des Meeres an den nahen Klippen, was selbst durch die geschlossenen Fenster leise drang.
Sie fröstelte, schlang ihre Arme um sich und verzog ihr Gesicht schmerzhaft. Langsam rappelte sie sich wieder auf, wohlbekannte Worte wurden geraunt, vielgeübte Handbewegungen ausgeführt - Routine und dank dieser Routine konnte sie sich wieder hinabsinken lassen auf den Umhang, sich auf den Rücken drehen und die Decke anstarren.
Starrte sie scheinbar ewig an, ehe sie unruhig einschlief...

... und mit dem Schlaf kamen die Träume, kam er zurück zu ihr und hauchte ihr bittersüsse Worte in ein Ohr, während Ranken aus Brennesseln ihren schutzlosen Leib schmerzhaft-prickelnd umschlangen, Klingen unheilvoll in der Dunkelheit aufglühten und fast war es, als würde all das niemals mehr ein Ende nehmen...


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BeitragVerfasst: 7.12.06, 22:36 
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Dieses Buch... es war, als wenn alte Wunden aufreissen würden, die Angst wieder hervorkriechen würde und Bilder stiegen vor ihrem geistigen Auge auf, verunsicherten sie.

Ihr Blick fixierte den hölzernen Fokus, eine sogenannte Rune. Unweit lag der Apfel, ihr Versuchsobjekt. Es bedarf nur einiger wohlgewählter Gesten und Worte, das Anwenden ihres bisherigen Könnens, dann würde sie probieren, ob sie mit ihren Theorien bezüglich der Translokation weiter kommen würde. Im schlimmsten Fall würde ja nur ein Apfel in seine Einzelteile zerlegt werden.

Doch in ihrem Kopf herrschte ein Chaos aus Verunsicherung, Worte und Gedanken. Erinnerung an Zerstörung, Entsetzen und Machtmissbrauch keimten auf.
Die Worte des Morsansgeweihten, die so vieler, die ihr gegenüber Misstrauen bezüglich der Magie aussprachen und immer wieder dazwischen vermengt schmerzhafte Erinnerungen, die all dies bestätigten.
Doch auch die Worte des Erzmagus, die ihres Lehrmeisters... aber was wäre, wenn sie im Unrecht wären?

Sie sank hinab auf den kalten, harten Fliesenboden, lehnte sich an die Wand ran und starrte rüber zur gegenüberliegenden, kahlen, weissen Wand.
Waren ihre Ängste in der Kindheit nicht immer berechtigt gewesen? Die Angst gegenüber ihren Eltern, ihrem Onkel, deren Glaube. Die Angst gegenüber der Magie, ihre Macht, die sie entfaltete in den kundigen Händen.
Sie zitterte etwas, als sie ihre Beine an sich zog und sie mit ihren Armen fest umschloss.
Was wäre, wenn sie den falschen Weg ging?

Sie schloss die Augen und atmete tief, bemüht um Ruhe, durch.
Sie tat doch nichts Falsches... bis jetzt, echote eine Stimme tief in ihr.
Sie wollte doch nur den Vieren damit dienen... aber damit lag auch viel Macht in ihren Händen. Viel zuviel vielleicht.

Sie musste den Schreiberling sprechen - so bald wie möglich... und einen Geweihten.


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BeitragVerfasst: 31.12.06, 06:17 
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Warum nur war die Welt so dunkel?

Sie wischte das Blut von der Hand fort und liess sich aufs Bett niederfallen, sah hinauf zur Decke und schüttelte ihren Kopf.
Es lag nicht nur am Dunkeltief allein, denn derzeit schien es ihr, als würde alles und jeder um sie herum in Zweifeln niedergehen.
Und sie? Sie versuchte irgendwie standhaft zu bleiben, eine Art Fels in der Brandung. Sie versuchte Halt zu geben, doch scheiterte sie jedes Mal kläglich, egal, ob nun bei ihrem Schüler oder bei.. ihm.
Sie schloss die Augen, spürte, wie ihr das Herz schwer wurde.
Eigentlich würde sie sich sogar lieber verkriechen, still und einsam weinen, dem nachtrauern, was nun so fern erschien - der Kuss im Pavillon auf dem Tempel, der Abend am Strand, all die ungezählten Nächte, die liebevollen Worte und leise Verheissungen einer sicheren Zukunft.

Eilig zerrte sie sich die Decke über den Kopf, nur noch dumpf waren die leisen Schluchzer zu hören.
Sie hatte gehofft, sie hätte es überwunden, aber immer noch schmerzte jegliche Erinnerung an diese Zeit und frass sich in ihr Herz. Wie konnte sie Trost spenden, wenn sie selber so schwerlich welchen fand?
Heute glaubte sie ihn fast gefunden zu haben, als sie gemeinsam mit den beiden Rittern und den Soldaten des Banners über die verschneite Morsanslandschaft ritt. Sie glaubte, sie hätte den Trost gefunden, als er sie zu einem Spaziergang einlud und vor allem schien jegliche Sorge kurzzeitig fort, als sie den Fluch auf dem Marktplatz erfolgreich brach. Einen Moment lang war alles fort...

Krampfhaft hielt sie sich an ihrem Kissen unter der Decke fest. Nein, sie würde sich nicht von ihrer Trauer übermannen lassen. Sie würde weiterkämpfen - für sich, für ihn, für ihren Schüler, für wen auch immer, solange er nur dem Licht diente wie sie. Darin würde sie ihren Trost finden, ähnlich wie in jenem Moment, als die Schemen vom Markt aus in den finsteren Himmel stiegen und einen Moment lang jegliche Müdigkeit, jegliche Sorge einer tiefen, inneren Zufriedenheit wich.


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BeitragVerfasst: 13.01.07, 18:00 
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Sie blinzelte.
Wie lange hatte sie nun aus dem Fenster und hinaus aufs Meer gestarrt? Langsam richtete sie den Blick wieder hinab auf den Brief, der vor ihr lag. Heiss und kalt war es ihr unweigerlich den Rücken hinabgefahren - zum einen lag es an dem Schriftstück, was mit der ihr so bekannten und geliebten.. einstmals geliebten, korrigierte sie sich eilig und mühselig.. Schrift versehen war. Sie wollte, dass dieser Schmerz aufhörte, der sie jedes Mal unangenehm überraschte, sobald sie ein Schriftstück von ihm sah oder sie seinen Cousin betrachtete, erkannte, wie sehr sie sich ähnelten. Es fehlten ihm zwar die eisblauen Augen, die kühl und berechnend wirkten, aber auch voller Wärme und Liebe sie angeschaut hatten, aber so manches in seinen Gesichtzügen, vor allem aber sein Verhalten, liessen sie erinnern, während sie innerlich eilig die Erinnerungen zu vergraben suchte. Sein Text machte es nicht besser und statt ihn aufmerksam zu lesen, überflog ihr Blick bloss das Schriftbild, nahm jeden unsauber gesetzten Punkt, jede Verdickung der Tinte auf und vor ihren Augen tauchte ein Bild auf, wie er schreibend dasass, die Feder führte mit seinen Händen, deren Liebkosungen sie so sehr misste. Sie schloss ihre Augen, die nunmehr vor Anstrengung leicht brannten, was unangenehm oft in letzter Zeit geschah, faltete sein Schriftstück fast schon hastig und schob es unter ein Tablett, was neben ihr auf der Ablage lag.
Zurück zum Brief...
Die letzte Aufgabe, die er ihr gab, hatte sie ins Grübeln gebracht. Es gab wenige Personen auf dieser Insel, die sie so nahe an sich heranliess, dass sie ihnen ihre Bitte vortragen konnte. Genau genommen gab es höchstens zwei, denen sie weit genug vertraute - den Schreiber dieses Briefes und den Autor des Schriftstückes, was sie eben von sich geschoben hatte und beide weilten nicht mehr auf der Insel oder eher waren im Begriff sie zu verlassen... letzterer mochte vielleicht sogar schon in Morsans Hallen wandeln.
Wieder ging ihr Blick hinaus, hörte im Geiste das unangenehme Geräusch zerknirschenden Glases. Nur eine Person fiel ihr ein, die auf freiwilliger Basis helfen würde. Ihr Herz schlug ihr kurzzeitig bis zum Hals. Es war zu riskant... impertinent... gefährlich noch dazu und eigentlich wollte sie ihm nicht wieder so nahe kommen wie bei den letzten Treffen. Höfliche Grüsse, ein paar höflich-distanzierte Worte - dabei wollte sie es belassen, denn das, was sie zu fühlen begann, war ihr alles andere als recht und ihm schien es ähnlich zu gehen. Sie zogen sich an und doch stiessen sie sich aufgrund ihrer Lebensumstände wieder ab.
Nein, unmöglich, rief ihr die Stimme der Vernunft zu und doch gab es noch eine beständige, flüsternde Stimme, die ihr ein "Warum nicht?" zuraunte.
Ja, warum nicht, wenn er es so wollte?
Wenn sie ihn brauchte?
Sie würde ihn weiterhin auf Distanz halten. Nur diese Bitte... mehr nicht.
Das ist doch Wahnsinn, versuchte es die Vernunft noch einmal, doch die Gedanken überschlugen sich allmählich und komischerweise tauchte vor ihrem geistigen Auge bei der vernünftigen Stimme stets das Gesicht ihres Schülers auf - angefressen, enttäuscht von ihr sogar, beharrlich seinen Standpunkt verteidigend und unweigerlich regte sich in ihr der Trotz.
Jetzt erst recht.


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BeitragVerfasst: 31.01.07, 16:49 
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Sie lauschte dem steten, ruhigen Pochen des Herzens, die Augen waren halb geöffnet und nahmen nur am Rande wahr, wie sich in dem kleinen, kargen Raum spärliches Morgenlicht von draussen hineinstahl. Sie genoss den Arm, der um sie gelegt war, Wärme und Geborgenheit vermittelnd.
Eigentlich... müsste sie nun in den Turm, sich um ihre Forschungen kümmern, um die Fortsetzung des ausgefallenen Unterrichts, um ihren Schüler, um diese ganzen Dämonen, Geister und Trugbilder, die auf der Insel und am Turm ihr Unwesen trieben... eigentlich.
Sie schloss ihre Augen und schmiegte sich dichter an den ruhig daliegenden Körper, hörte ihn leise brummen und spürte, wie er sie fester in seine Arme schloss.
Eigentlich... war ihr das gerade egal. Im Moment war nur er da und der Rest der Welt, die ausserhalb der schweren Türen dieser Kammer mit all den Sorgen, Pflichten und Nöten lauerte, schien so weit entfernt.
Vielleicht war es ja falsch, dass sie manches Mal die ganze arkane Welt lieber für eine Weile hinter sich liess und stattdessen sich dem einfachen Alltag hingab. Andererseits glaubte sie so auch nicht ständig, den Boden unter den Füssen zu verlieren.
Was waren schon Trugbilder und Dämonen, wenn derjenige, den man liebte, am Boden kauerte und seiner Trauer tränenreich freien Bahn liess?
Etwas in ihr widersprach - wie so oft.
Solche Gedanken waren eigentlich nicht richtig... eigentlich. War sie nun wirklich so pflichtvergessen? So disziplinlos? Könnte sie nicht schon viel weiter sein, wenn sie sich Tag um Tag in ihre Pflichten stürzen würde? Wahrscheinlich... aber andererseits würde sie nicht diese Wärme spüren, die sie nun fühlte. Sie würde nicht dieses Gefühl von Sicherheit und Halt geniessen können; Gefühle, welche sie stärkten und welche ihr auch Mut gaben, weiter voranzustreben.
Diese Gefühle... sie war unsicher gewesen, als sie ihm einen Kuss auf die Wange gehaucht hatte. Ein wenig Abwechslung vielleicht, dachte sie sich, doch als er von seinem Ross vor Verlegenheit mit roten Wangen stürzte, nahm etwas seinen Lauf, was sie so nicht vorgehabt hatte. Liebenswerter erschien er.
Das Gespräch in der Werkstatt tat sein Übriges - all seinen Kummer und seine Sorgen ausschütten, ehe sie zu scherzen begannen und ehe dieser schier unendlich lange Blick folgte. In diesem Moment geschah wieder etwas, was sie nicht geplant hatte. Sie wollte sich eigentlich nicht wieder richtig verlieben... eigentlich. Sie wollte sich nur etwas ablenken, doch dieses Vorhaben schmolz endgültig dahin, als sie ihm ihre Gefühle offenbarte.
Ein Problem bestand jedoch - ein Versteckspiel mussten sie beide spielen, wenngleich es ihnen auch schwerfiel. Ihm wurde keine Liebschaft erlaubt - vorerst - und auch sie hatte eigentlich... eigentlich... genug andere Sorgen, andere Arbeiten zu erledigen.
Aber - all das schien noch so weit, weit entfernt. Zumindest so weit, wie der Weg von ihrem Lager bis hin zu der Tür und noch wollte sie diesen Moment auskosten.
Wer weiss, wie lange sie es noch auskosten kann, dachte ein verzweifelter, enttäuschter Teil in ihr.


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BeitragVerfasst: 20.02.07, 02:58 
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Sie verstand es nicht. Sie starrte die gegenueberliegende Wand an und verzog ihr Gesicht, teils aergerlich, teils enttaeuscht. Es war, als wuerde er sie wegschieben wollen, als waere sie auf einmal nicht mehr noetig.
Ja, sicher, sie sollte eine Magistra werden und ihre bisherige Stellung waere dann ihrer nicht mehr wuerdig, aber trotz der Worte und trotz des eigenwilligen Versuches mit diesem ekelhaften Bier, fuehlte sie immer noch diese beklemmende Angst, vor dem, was vor ihr lag. Sie war sich nur eines sicher - sie musste da durch, egal was sie sagen wuerde, was sie tun wuerde. Es gab kein Weglaufen, kein Zurueck mehr und eigentlich.. ja, eigentlich.. wollte sie da durch, es schaffen und sich selber ueberwinden.
Sie wuerde sogar am liebsten alle Bedenken ueberwinden, nur damit sie am Hofe bleiben durfte. Aber Leute toeten, die sie fuer unschuldig hielt? Niemals! Jemanden verraten, den sie liebte? Nie!

Oder...?
Sie erinnerte sich qualvoll an die Worte, die sie einst mit Nuir ausgetauscht hatte, was ihr wieder kurzzeitig das Herz schwer werden liess. Wuerde er je ueberlaufen... sie gaben sich einst ein unangenehmes Versprechen, doch sie empfanden es als richtig.
Was war mit ihr los, dass sie solche Versprechen nicht mehr geben konnte? War sie von ihrem Pfad, den sie bisher eingeschlagen hatte, gewichen? War sie zu weich geworden? Oder zu nachlaessig?
Sie schuettelt den Kopf und ein leiser, qualvoller Laut entwich ihr kurzzeitig. Sie krallte sich mit ihren Fingern in ihre Decke rein und drehte ihr foermlich den Hals um. Wut kochte in ihr neben der Enttaeuschung auf, fraglich nur auf wen. Auf Garreth nur zum Teil. Auf die ganze Welt auch irgendwie zum Teil und zum Teil vor allem auf sich. Irgendwie war es, als waere an diesem Abend ein kleiner Teil einer scheinbar unschuldigen Welt in sich zusammengestuerzt.
Hinzu kamen noch diese gnadenlosen Kopfschmerzen und dieses bestaendige Flimmern vor ihren Augen.
Verfluchtes Bier, zischt sie innerlich und wuenschte sich gerade sehnlich noch einen Bierkrug zerschellen zu koennen.. und noch mehr und Daemonen am besten hinterher und alles, was sie sonst noch stoerte, was sie zerstoeren wollte und sie foermlich.. sie wagte das Wort nur zu denken.. ankotzte!

Apropos - ein flaues Gefuehl machte sich im Magen breit und sie presste ihre Augenlider aufeinander. Nicht auch noch das. Sie sprang auf, rannte hinaus, dabei eine Hand vor den Mund haltend.

***

Die Miene verzogen, mit einem Tuch wischte sie sich ueber ihren Mund, waehrend sie zurueck zur Kammer schlich, einen Zettel in ihrer Hand haltend und die Nachricht lesend.
Sie verengte ihre Augen.
'Dir werde ich es schon noch zeigen...'


Zuletzt geändert von Althea: 20.02.07, 03:20, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 28.04.07, 11:52 
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Die Dunkelheit umgab sie wie ein schützender Mantel, wiegte sie in scheinbarer Sicherheit, während wohl irgendwo draussen sich der Morgen regte, Fela übers Meer kroch, die Nacht wich und das verschlafene Südfall langsam erwachte.
Doch keinen Schritt wollte sie tun. Sie schauderte leicht und rollte sich weiter ein auf der nackten Matratze im seit Wochen verlassenen Schlafsaal des alten Turmes.
Was nur hatte sie getan, fragte sie sich mit quälender Verzweiflung.
Bleiern lag auf ihr das Gefühl des Versagens, die Enttäuschung über ihre Schwäche. Nur welche Schwäche, fragten zwei Stimmen tief in ihrem Inneren. Die Schwäche, dass sie ihrem Verlangen nachgegeben hatte, trotz des Wissens um ihr Gegenüber? Oder die Schwäche, seine Maskierung aus puren Trotz und Zorn über ihr Nachgeben gelüftet zu haben?
In ihr tobten die Gefühle, schwankten hin und her zwischen Reue und der Gier nach mehr. Mehr dieser Empfindungen, mehr von dem, was er versprach. Mehr Wissen, mehr Stärke, mehr Macht. War es nicht egal, wohin es für sie allein führen mochte, wenn sie dies ausnutzen konnte, um das zu vollbringen, was sie sich vorgenommen hatte? All das Wissen zu sammeln, was ihr bisher verwehrt blieb. Erkenntnisse, die kaum wer von ihrem Pfad sammeln könnte.
Sie hasste und begehrte, sie hungerte und verneinte. Sie wollte wieder die Nähe, wollte wieder den Worten nachgeben und doch wollte sie aufbegehren und ihrem Hass, der tief in ihr brannte, freien Lauf lassen.
Sie rollte sich auf den Rücken, ein leichtes Zittern hatte ihren Körper erfasst, weniger der Kälte des Kellers wegen. Es war eh schon zu spät, erkannte sie resignierend. Er hatte ein Druckmittel in der Hand und würde es einsetzen, wenn sie ihn verraten würde.
Doch irgendetwas, tief versteckt in ihren dunkelsten Regionen der Seele, bedauerte dies nicht und hiess diese Macht willkommen.


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BeitragVerfasst: 30.04.07, 04:52 
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Da war wieder dieses warme, klebrige Gefühl auf der Haut, wie es sich unheilvoll über sie zog. Wieder glaubte sie das beständige Flüstern und Zischeln zu hören, wie es näher kam. Dazu ein beständiger Laut, als würden zarte Silberbröckchen leise klirrend auf dem Boden aufschlagen.
Wieder versuchte sie sich in dieser vollkommenen Finsternis an etwas - an ihm - zu klammern, doch da war nichts. Nichts... nur die Augen, die sie auf sich ruhen spürte, wie sie lauernd aus der Dunkelheit starrten, sie als Mittelpunkt und wartend auf den finalen Sprung.
Ihr Atem ging immer rascher, ihr Herz pochte rasend und Angstschweiss lief ihr über die Stirn hinab. Sie rief nach ihm, einen Namen... welchen Namen?
Sie stutzte. Was hatte sie gerufen?
Sie riss den Mund erneut auf, wollte ihn wieder rufen, doch sie konnte sich nicht daran erinnern, was sie rief und doch lag er ihr auf der Zunge. Sie zitterte, sie bebte am ganzen Leib und dann regte sich was in der Dunkelheit. Klirrend wanden sich metallene Ketten auf sie zu, umschlangen ihre Hand- und Fussgelenke. Nun gab es kein Entrinnen mehr. Sie zog und zerrte daran, versuchte erneut nach ihm zu rufen, doch auch wenn der Name in ihrem Geist herumspukte - sie konnte ihn nicht rufen. Er war... nicht in Laute auszudrücken.
Sie wusste - sie war verloren.
Sie lauerten nur darauf.
Sie war ihnen ausgeliefert und spürte, wie sie gierig ihre finsteren Klauen nach ihr ausstreckten und...



Sie erwachte keuchend und schweissgebadet, spürte sogleich die Kälte des Kellers. Hastig liess sie ihren Blick über die rauhen Steinwände und die Gitterstäbe schweifen, ehe sie förmlich Hals über Kopf von dem einfachen Bett stürzte, sich in etwas verfing, als sie panisch zum Ausgang der kleinen Zelle stürzte und fast stolperte, sich nur mühselig mit den Händen auf dem kalten Steinboden hielt.
Ketten.
Hastig ging ihr Blick herum. An der Wand hingen sie nicht mehr. Sie waren auch sonst nirgends befestigt, sondern lagen nur auf dem Boden, direkt neben dem Bett und nun teils um ihre Füsse verfangen.
Sie verstand das Zeichen und hob sie vor sich an, das Gesicht gequält verziehend.
Worauf hatte sie sich nur eingelassen, fragte sie sich, doch die Antwort fand sie sogleich. Es war nicht so, dass sie es nicht wollte. Das, was er ihr sagte, ergab durchaus einen Sinn. Bei ihm lernte sie auf eine andere Art. Keine langen Reden. Kein Diskutieren. Nein.
Sie hasste ihn und doch.. als er vor ihr gesessen hatte, erschöpft, verletzt, da fühlte sie einen Hauch von Mitleid und befreite ihn von seinem Leid, so gut sie es vermochte.
Sie rappelte sich auf und nahm die leise klirrenden Ketten an sich, wankte langsam zum Ausgang der alten Zelle und ergriff dann die erloschenen Kerzen sowie den Beutel, dessen Inhalt teils leise klimperte.
Dieser.. Pakt.. war im Grunde gar nicht so übel, befand sie im Stillen. Nun hatte sie eine Aufgabe gelöst, an der sie schon fast etwas verzweifelt hatte - es hatte niemanden gegeben, dem sie hätte trauen können oder von dem sie weit genug Abstand hatte, um es frei von jeglichen Gewissensbissen zu wagen. Ihn dagegen hasste sie genug, so dass sie die langgestellte Aufgabe endlich erfüllen konnte.
Doch seine 'Antwort' auf ihre Demonstration ihres Könnens, hatte sie schwer leiden lassen. Gnädige Ohnmacht hatte sie ereilt, die einzige Antwort, zu der sie in dem Moment noch fähig war. Aufbegehren? Nein. Sie wusste, sie hatte es so verdient.
Seltsam, dachte sie bei sich, während sie die Stufen langsam hochschlurfte, sie hasste ihn nicht für die Strafe. Sie hatte sie hingenommen, als die Strafe ihren Lauf nahm, noch nicht ahnend, welches Geschütz er aufführen würde. Sie hätte gewiss ähnlich gehandelt...
Wie ähnlich wir uns doch irgendwie sind, schoss es ihr noch einmal durch den Kopf, ehe sie langsam hinaustrat in den sich anbahnenden Morgen eines neuen Tages.


Zuletzt geändert von Althea: 30.04.07, 04:56, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 8.05.07, 02:33 
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Ein Thron aus finsteren Knochen, die Polster blutig. Eine Gestalt von mittlerer Grösse und in einer Kapuzenrobe aus wallender Nacht gehüllt sass darauf. Flankiert wurde sie von schattenhaften Höllenhunden, deren glühendrote Augen sie fixiert hielten und leise Knurrgeräusche entwichen ihren geifernden Mäulern.
Ein Wink mit einer Hand, dann schwiegen sie und sie konnte näher treten.
Seltsam - die Hunde machten ihr keine Angst, der Thron nicht, die Gestalt ebensowenig. Eher machte sich ein seltsames Gefühl von Nähe in ihr breit und der Drang, sich der Gestalt auf dem Thron zu nähern. Sie streckte eine Hand aus, griff nach der Kapuze und riss sie fort.
Erst da erschrak sie - sie sah in das Gesicht Garreths.



Ihr Kopf ruhte auf den verschränkt auf ihrem Schreibtisch daliegenden Armen. Still sah sie hinüber zur Tür. Der Traum der letzten Nach geisterte noch immer durch ihren Kopf. Sie hatte ein anderes Gesicht erwartet. Vielleicht war es die Angst vor diesem speziellen Fall von Verrat, der sie so etwas träumen liess.
Aber war es das überhaupt?
In ihr verklang die letzten Tage über eine Stimme, die sie immer erfolgreicher unterdrückte. Es war diese Stimme der Vernunft, die sie warnte, aber auch damit kleinhielt. Sie wollte doch nur vorankommen und wachsen, andere Sichtweisen kennenlernen. Mehr nicht.
Und dann war da noch etwas - es war ein angenehmer Abend gewesen, als sie vor dem Kaminfeuer gesessen hatten, sie ihm dieses Mal etwas lehrte und beide darüber angeregt diskutierten. Zum einen empfand sie ihn ausnahmsweise längerfristig angenehm. Kein spöttisches Wort von ihm, keine Handlung, die in ihr den Hass wieder aufkochen liess, den sie nichtsdestotrotz immer wieder spürte, ja, sich sogar bisweilen an diesem Hass förmlich ergötzte. Auch empfand sie ihn als eine erfrischende Abwechslung zu jenen, mit denen sie sonst zu tun hatte. Kein Festhalten an tausendmal durchgekauten Dogmen, dafür frische, andere Ideen und Sichtweisen, bisweilen etwas gewöhnungsbedürftig, aber solange er ihr nichts von seinen Sichtweisen aufzwang, hörte sie sie sich gerne an.
Es war ein seltsamer Pakt, den sie beide geschlossen hatten. Sie blieben auf ihren Seiten - Licht braucht Schatten und der Schatten braucht das Licht. Ein ewiges Spiel der Götter und sie hatten sich geschworen, es zu verfeinern oder gar auf die Spitze zu treiben.
Nein, sie war zu sehr Realist, um an eine Zeit des ewigen Lichts zu glauben. Solange es Sterbliche geben würde, würde es auch immer welche geben, die den Schatten suchen. Es galt sie zu bekämpfen, wie sie auch diejenigen, die fürs Licht stritten, bekriegten. Aufgeben kam nicht in Frage.
War das sogar der Sinn des Lebens, wonach jeder suchte? Ein Aufgehen im ewigen Kampf der Götter? Ein Teil dieses ewigen Krieges und mehr als nur ein Bauer zu sein, der lediglich wenige Schritt weit ziehen darf?
Es erschien ihr zumindest im Moment plausibel.


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BeitragVerfasst: 1.06.07, 23:17 
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Das brennende Gefühl des Zorns ebbte ab, wich einem dumpfen Abklatsch dessen, was sie zuvor noch verspürte. Es war kein zerstörerisches Gefühl gewesen, keines, was sie dazu veranlasst hätte, sich in irgendwelchen sinnlosen Zerstörungsorgien zu ergehen.
Nein, soweit gingen ihre negative Gefühle nie - wohl ein Segen ihres Pfades.
Dieser Zorn war einer von der Sorte, der kontrolliert weiterbrodelte, auf niedriger Flamme weiterbrannte. Nicht vergessen liess, doch auch keine Linderung versprach - vorerst.
Dieser Mann... wie konnte er auch ahnen, was diese wohl in Eile dahingeschmissenen Worte angerichtet hatten. Die Worte, die sie danach an ihren Begleiter richtete, noch innerlich kochend, hätten wohl schon gereicht, dass ihr alter Lehrmeister auf dem Festland ihren Mund mit Kernseife gewaschen hätte, um sie danach eine Nacht lang auf blossen Knie vor einem Altar beten und um Vergebung bitten zu lassen.
Doch hier war kein alter Lehrmeister.
Hier waren nur die verlockenden Worte ihres Begleiters.
Ihre Zeit würde kommen.
Das schon liess das Feuer der Wut etwas niederbrennen, der Ritt durch das Ödland mit ihren Begleitern liess sie es gar vergessen.
Das dumpfe Gefühl jedoch verblieb und mochte nicht weichen. Sie wollte nicht mal, dass es weichen würde, würde es ihr doch Kraft geben für weitere Schritte und auf eigenwillige Art und Weise anspornen.
Nein, sie war nicht die richtige Person, um sich ihrem Schicksal zu fügen und resignierend einzusehen, was sie wirklich war und bleiben würde.
Ihre Zeit würde kommen.
Ein Bild schob sich nur flüchtig vor ihrem inneren Auge, doch rasch schob sie es beiseite. Ein Bild von einem Mann, hochmütig der Blick, das lange, goldblonde Haare fiel glatt hinab über seinem Rücken, ein Mundwinkel zu einem überheblichen Schmunzeln gehoben, die Kleidung die eines Magus.
'Mein Blut fliesst in dir.'
Sie biss sich auf ihre Unterlippe. War es so? War sie ihm, ihren grössten Feind, doch bisweilen näher, als sie dachte?
'Deine Zeit wird kommen.'
In ihr fochten ihr Gewissen und ihr Zorn ein Duell aus, während sie matt seufzend auf ihr Bett sank und starr zur Decke blickte.


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BeitragVerfasst: 5.06.07, 01:12 
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Drei Äpfel.

Sie war nervös, als sie ihre Aufgabe begann. Prüfung - endlich und doch flatterten ihre Nerven im ersten Moment.
Was wäre, wenn sie nicht bestehen würde?
Wieviele Versuche hatte sie?
War sie schon soweit?
War sie würdig genug?
Hatte er nicht selbst gesagt, sie wirkte derzeit so anders, so abwesend, so nachlässig, mit ihren Gedanken ganz und gar woanders, so kränklich?
Was wäre...
Sie fand ihre Mitte wieder, als sie die Äpfel anordnete. Mindestens einer war vergiftet. Sie sollte zeigen, wie sie es mittels Hellsichtmagie herausfinden könne, um danach einen der Äpfel zu essen. Den, den sie für unvergiftet hielt.

Drei Äpfel.
Einer rot und schimmernd, zwei gold-gelb und duftend.


Zwei Paar Augen ruhten auf ihr. Ihr Prüfer sowie die von Solivagus. Aufmerksam beoachteten sie jede Bewegung, jeden Handgriff von ihr, lauschten ihren Worten - mal bittend gehaucht, mal fordernd und harscher gesprochen.
Anfangs schaute sie selber noch vergewissernd hinauf, suchte nach Anzeichen von Zustimmung bei ihrem Prüfer. Auch wenn sie keine fand - sie fand langsam eine gewisse Sicherheit.
Eine magische Barriere, die sie auflöste, danach schimmerten ihr die Reste des arkan behandelten Giftes entgegen. Sie wusste, sie würde es schaffen.
Der Titel war doch näher als gedacht!
Sie ging dennoch auf Nummer sicher - auch ein zweiter wurde untersucht und auch hier fand sie leichte Spuren von Gift. Also doch zwei vergiftete Äpfel und mehr als die zwei durfte sie nicht eingehender untersuchen.
Also gut.
Ihre Wahl, was den unvergifteten Apfel anging, fiel auf den letzten, der noch übrig blieb. Sie biss ein Stück ab, argwöhnisch zwar, abwartend...

Drei Äpfel.
Einer so rot und süss und zwei so golden und duftend.
Einer rot und vergiftet und zwei...


Eigenwillig, diese pulsierenden, leuchtenden Fäden, die an ihr vorüberzogen und die Stimmen der anderen beiden verzerrten sich leicht.
Hatte sie sich geirrt?
Irgendwer sang im Hintergrund. Dünn und kaum hörbar die Stimme. Ein Kinderlied, was für den Anflug eines Augenblicks Trauer und Reue in ihr auslöste und ehe sie sich darauf zu konzentrieren vermochte, war es fort.
Sie sprach mit den beiden, schleppender.
Bestanden?
Nicht bestanden?
Ihr kamen mehr und mehr Zweifel, als ein Pochen durch die Wand ging, als wäre darin ein überdimensionales Herz eingeschlossen.
Pochen.
Es klang so vertraut.
Es klang wie damals, zu einer Zeit, wo es nur Wärme und Dunkelheit gab. Aber auch Schmerzen, ehe die Kälte auf sie einschlug, ehe sie das Gefühl hatte, etwas würde an ihr reissen, um sie kämpfen, sie an sich ziehen, aber sie wollte nicht.
Ihre Hände begannen zu zittern, sie stützte sich ab, dann aber versagten ihre Beine ihr den Dienst.
Sie wollte gar nicht leben damals.

Drei Äpfel.
Einer rot... rote Apfelbäckchen.
Zwei goldgelb und alle drei so süss.


Was hätte sie nur dafür gegeben, rote Apfelbäckchen zu haben? Dazu goldblondes Haar, süss wie ein jedes Kind. Nur sie nicht. Nein, sie nicht. Sie trug diesen Makel mit sich, offen für jeden.
Hexe.
Ketzerkind.
Das Blut eines Schwarzmagiers in sich tragend, nur damit sie überlebte.
Und sieh an - sie strauchelte.
Ketzerkind!
Was wäre, wenn alle es erfahren würden?
Was wäre, wenn alles, wofür sie gekämpft, wofür sie gelernt, wofür sie gearbeitet hatte mit einem Mal zerstört werden würde?
Sie wollte nur lernen, mehr wissen, höher hinaus!
Doch wer hoch steigt, der fällt auch tief.
Und sie fiel.
Fiel immer weiter hinab, hinein in das Gewimmel von schattenhaften, dunklen Klauen und Reisszähnen. Sie warteten schon gierig auf das Opfer, welches einen Schritt zu weit ging.
Wie damals, als sie schmerzlich erkannte, dass ihr eh keine andere Wahl blieb, als zu leben.

Drei Äpfel.
Drei vergiftete Äpfel. Der eine mehr, der andere weniger, der letzte kaum.
Zum mittleren gegriffen und der Rausch nahm seinen Lauf.


Funken stieben umher, kleine Blitze schlugen knisternd in die Luft aus und vergingen sogleich. Die anderen beiden wichen beiseite, während sie zitternd am Boden kauerte, Schuldgefühle über sie einschlugen wie die Wellen einer gewaltigen Brandung. Verzweifelt bat sie um Vergebung bei den Vieren und rief besonders Astrael an.
Tränen rannen ihr übers Gesicht, dann jedoch schlug die Dunkelheit wieder zu und mit ihr die gnadenvolle Ohnmacht, in deren Arme sie fiel.
Dunkelheit.
Wärme.
Ein stetes, gleichmässiges Pochen.
Wie damals, bevor alles seinen Lauf nahm.


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BeitragVerfasst: 26.06.07, 00:38 
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Sie hob den Blick von dem Buch, sah hinab zu der gerade zuvor maunzenden, schwarzen Katze, wie sie aus ihren grossen, grünen, scheinbar wissenden Augen zu ihr aufsah, den Kopf ein wenig schief legte, so als wollte sie fragen, wie es ihr gehen würde.
'Schlecht.'
Sie lehnte sich zurück auf dem einfachen Holzstuhl, der leise unter der Bewegung knarrte, rutschte auf dem Sitz solange hinab, bis sie ihren Hinterkopf auf die Rückenlehne ablegen konnte. Sie wollte zu einer Art Normalität zurückkehren, also hatte sie sich in Büchern verkrochen und selber angefangen über etwas zu schreiben, was ihr schon länger auf den Nägeln brannte, doch so wirklich voran kam sie nicht. Immer wieder zog sie sich zurück auf ihr Bett, krallte sich an einem der Kissen und drückte es an sich. Am ersten Tag schluchzte sie noch leise hinein, später starrte sie nur die wohltuende Dunkelheit an, die ihr das Kissen vor dem Gesicht bot. Nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen und vor allem alles, was an ihn erinnerte aussperren. Sogar die Rosen von der Kommode griff sie sich und packte sie kurzerhand in eine Schatulle und die in die Kommode rein. Wegsperren, jeglichen Gedanken an ihn aussperren und dann sich der Normalität zuwenden. Oder das, was ein arkan Begabter dafür hält.
Aber so einfach war es nicht. Immer wieder kamen Erinnerungen auf - schöne, wie etwa der sehr lange Blick in der Werkstatt, der kurze Kuss auf seine Wange, dank dem er vor Überraschung von seinem Ross fiel, die Ausritte, die Gespräche, ja, sogar die Neckereien, die sie anfangs nicht mochte (insbesondere den mit dem angedrohten Eisenkragen nicht), aber sich daran gewöhnt hatte. Dazwischen schob sich aber immer wieder ein Bild - Yves, wie er zurückgelassen am See bei der Akademie stand, sie ihm noch einmal ungehalten Worte an den Kopf warf und mit einem dicken Kloß im Hals durch den Garten zu ihrer Kammer eilte.
Es tat ihr nun leid und eigentlich war es auch unvernünftig. Er hatte eben seine Pflichten zu erledigen, auch wenn sie ihn eigentlich selber die letzten Wochen manchmal nur selten sah, ihm kaum nahe sein konnte und durfte.
Vielleicht war es nun besser so, dachte sie resignierend, erhob sich schwerfällig von dem Stuhl und legte sich ihren Umhang um, ehe sie zu ihrer Katze griff, um sie auf ihre Arme zu heben.
Nun hatte er Zeit, um seine Ausbildung zu vollenden. Sie war ihm nicht im Wege und würde... sie stockte, als sie an die Türklinke griff... würde ohne ihn ihren wichtigsten Tag in ihrer Ausbildung feiern (sofern man bei ihrer Stimmung noch von 'feiern' sprechen konnte) - der Grund vor allem, warum sie so enttäuscht war.
Das wäre, als würde die Akademie mir verbieten, zu deinem Ritterschlag zu erscheinen!
Absurd eigentlich. Aber wenn er es so wollte, dann würde sie eben einen klaren Schlußstrich ziehen, egal wie sehr es schmerzte. So war sie ihm eben nicht mehr im Weg, dachte sie, mühte sich ab, dabei ruhig zu bleiben, als würde sie das alles nicht kratzen und doch...
Mühsam schluckte sie den Kloß hinab, der sich in ihrem Hals gebildet hatte.
Normalität.
Sie zog die Tür auf und schritt hinaus, die Miene ernst und distanziert, als würde sie eine unsichtbare Mauer um sich herum aufbauen. Sie trat hinaus und suchte nach Zerstreuung in der Normalität.


Zuletzt geändert von Althea: 26.06.07, 00:43, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 18.07.07, 23:18 
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Sie sass auf dem einfachen Holzstuhl, die Arme auf dem Tisch verschränkt gelegt, das Gesicht darin vergraben, ab und ein ein leises Schluchzen. Es hätte eigentlich ein perfekter Tag werden können - ihr Tag. Der Tag, an dem sie eine Magistra wurde.

Nuir.. acht Monde lang war er wie vom Erdboden verschluckt. Was hatte sie sich nicht damals für Sorgen gemacht, vor allem als das Gerücht am Dunkeltief umging, Raziel von Vandrien wäre persönlich auf der Insel. Ausgerechnet Raziel.
Erinnerungen, an jenen Abend am Strand, der Tag der Liebenden war es gewesen, vor mehr als einem Jahr, als er ihr sein Buch zeigte und diesen einen Namen - Raziel. Es war ihr damals klar, dass er ihn gejagt hätte und...
Sie wollte den Gedanken damals nicht zu Ende führen, doch es war so offensichtlich. Kein Lebenszeichen war mehr von ihm zu hören, während sie wieder versucht hatte etwas Zerstreuung zu finden, all die Gedanken an ihn weit von sich schiebend.
Doch Bücher, wie die über Vandrien, zeigten doch, dass sie ihn nie vergessen hatte und nie vergessen wollte.

Es war kurz vor dem Beginn der Zeremonie, als er plötzlich vor ihr stand, zu Toran sah und nach ihr fragte. Es kam ihr wie ein eigenwilliger Traum vor und es dauerte, bis sie verstand, dass es kein Traum war. Nuir war wieder zurückgekehrt und hatte sich keinen Deut verändert. Es war immer noch der Mann, den sie einst geliebt hatte. Dem sie einst ihr Ja-Wort geben wollte. Der junge, leicht arrogante und doch auch begabte Magus. Kein Kratzer schien an ihm, kein Hinweis darauf, wo er gesteckt haben mochte. Als wäre er nur kurz für einen Spaziergang fortgewesen und nun wieder zurückgekehrt.
Die Feier über konnte sie kaum an etwas anderes denken, als ihn, lediglich der Schwur und der Streit mit den beiden Gauklern lenkte sie kurz von Nuir ab, doch dann zog sie sich mit ihm zurück, um zu erfahren, wo er gewesen war.

Noch immer klang es unwirklich und leise erhob sie sich, wischte über die geröteten, feuchten Augen und ging leise zu ihrer Tür und hinaus, stieg die Treppe hoch und huschte still in den Aufenthaltsraum der Studiosi. Dort schob sie behutsam den Vorhang zur Schlafecke beiseite und sah zu einem der Betten hinab. Still lag er dort schlafend, während sie ihn kopfschüttelnd betrachtete und merkte, wie die Sicht durch aufsteigende Tränen getrübt wurde.
Sie hatte ihm gestanden, dass sie mittlerweile einen anderen Mann liebte und es hatte ihn sichtlich getroffen. Ein Glas nach dem anderen hatte er getrunken, jegliche Haltung verloren, als sie sich vorhin von ihm verabschiedet hatte.

Und nun?
Da war einerseits die Erleichterung darüber, dass er nun doch wieder hier war.
Andererseits war da auch die Angst, die in ihr langsam hochkroch. Was würde nur passieren, wenn sich Yves und Nuir begegnen würden? Beide waren sie impulsiv und beide auf ihre eigene Art gefährlich.
Sie riss sich von seinem Anblick wieder los, wischte die Erinnerungen an einstige, sehr viel sorglosere Zeiten beiseite, als sie manches Mal, wenn sie schlaflos nach einem Alptraum im Bett sass, ihn still betrachtet hatte, wie er einfach nur da lag und schlief.
Es war vorbei.


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BeitragVerfasst: 29.09.07, 03:59 
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Alte Liebe vergeht nicht.

Ein leiser Seufzer entfleuchte ihren Lippen, als sie ihre Wege aus der Stadt herauslenkte. Sie hatte den Moment gefürchtet, wenn sie vor ihm, Yves, stehen und die Wahrheit sagen würde. Aber sie wollte ihn auch nicht mehr länger hinhalten. Sie hatte sich entschieden, auch wenn es schwerfiel, denn andererseits hing sie noch immer an ihn. Ihn, den grossen Knappen, der zwar stark war, aber auch manchmal so weich und verletzlich gewesen war. Ein Kloß bildete sich unweigerlich in ihrem Hals, als sie an jenen Tag zurückdachte, als er in der Krypta wie ein Häufchen Elend an der Wand gelehnt gesessen hatte, die Tränen über sein Gesicht liefen und ihm gegenüber der Name seines Bruders zu lesen war. Tränen, wie vorhin, als ihm klar wurde, wie die Liebe zwischen ihnen zerbrochen war.
Tief atmete Althea durch, schüttelte den Kopf. Sie hatte sich entschieden und es gab kein Zurück. Er würde eine Frau finden, die für ihn da sein könnte. Immer. Die nicht so eine eigenartige und nicht selten auch unangenehme Gabe hatte wie sie. Wie oft lagen sich doch die beiden in den Haaren wegen ihrer Macht Magie zu wirken? Und nicht nur das - sie hatte ihm lange genug im Weg zu seinem Aufstieg zum Ritter gestanden. Nur wegen ihr hatte er sich Sorgen machen müssen, überhaupt voranzukommen. Selbst wenn sie ihn vollkommen in Ruhe liess, was die letzten Monden der Fall gewesen war, so gab es da noch die Gefühle eines weitaus mächtigeren Mannes als Yves. Es war besser, sagte sie sich, umgriff die Zügel fester, während sie durch den lichten Wald langsam ritt.
Es dauerte eine Weile, ehe sie vor einer kargen Felswand abstieg und sich noch flüchtig umsah, während sie sich der Wand näherte. Auf der materiellen Ebene sah sie nichts, auf der arkanen ebensowenig, als sie vor ihren Augen mit einer Hand strich, sich kurz konzentrierte und leise Runworte raunte. Dann glitt sie auch schon durch die Wand, ebenso ihr Ross.
Das, so dachte sie, als sie das illusionäre Tor durchschritt, war eben ihre Welt - die Welt der Magie - und strich nun den ganz und gar nicht illusionären Fellvorhang beiseite, der die Wärme in der kleinen Höhle beliess. Am Eingang band sie den Zügel des Kaltblutes locker an einem Ring in der Wand fest, wandte ihren Blick herum - Kohlepfannen standen im Höhlenraum verteilt, spendeten neben Wärme ein diffuses, weiches Licht, dazu einige abgeschlossene Truhen und ein weiches, breites Lager aus Fellen, Kissen, Decken und darauf...
Ein Lächeln legte sich nun doch endlich auf ihre Züge.
Das war auch ihre Welt, dachte sie bei dem Anblick des schwarzhaarigen Mannes, der dort friedlich schlief, in der Armbeuge ihre kleine, schwarze Katze, die beim Näherkommen Altheas ihre grünen Augen halb öffnete und sie behaglich schnurrend willkommen hiess.
Zärtlich strich sie dem jungen Mann die Haare aus der Stirn. Nuir Ekre, den sie so lange für verloren geglaubt hielt, war wieder an ihrer Seite. Er verstand sie, ihre Gabe natürlich ebenso und es gab niemanden, der ihnen vorhielt, sie würden irgendwas vernachlässigen.
Ihre Studien sowieso nicht, auch wenn sie der Akademie etwas den Rücken zugekehrt und am heutigen Tag noch ihre Kammer ausgeräumt hatte. Nun galt es nur noch jemandem den Schlüssel dazu in die Hand zu drücken. Jemandem, der es verdient hatte und weitaus mehr an der Akademie hing, als sie.
Aber.. das hatte Zeit, dachte sie mit einem Lächeln und legte Umhang wie auch Barett ab, um sich ebenso auf das Lager niederzulassen und sich dicht an Nuir und ihre Katze zu schmiegen.

Alte Liebe vergeht eben nicht.


Zuletzt geändert von Althea: 29.09.07, 04:03, insgesamt 1-mal geändert.

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