Am Geländer angelehnt steht er da, die Pfeife im Mundwinkel. Der schneidende Wind bläst ihm durch den wallenden Bart, auch die dichte Brustbehaarung wiegt im Wind hin und her. Sein dichter Eigenpelz nahm der Kälte etwas die Kraft. Denoch war der Winter kalt und hässlich.
" Ist als käm der Wind aus den Skapen.. Direkt von Daheim., brummelt er in seinen Bart und krault sich die behaarten Unterarme, "als ruft mich die Heimat"

Wehleidig blickt er gen Himmel. Der nackte ,vernarbte Oberkörper trotzt den kalten Winden. Die schwarzen borstigen Haare stehen ihm wie ein Hemd entgegen. Aber dennoch war es unangenehm kalt. Ab jetzt würde er seine Morgenpfeife wohl drinnen rauchen müssen.

"Vieleicht schickt mir Mütterchen Ersont ja ein Stückchen Heimat.. Damit ich an ihrem Todestag nicht so allein bin? , brummt er und bläst einen einsamen dicken Rauchring in die Luft, "Meine liebe kleine Jiana, es ist nun schon das dritte Dunkeltief ohne dich...

Dann klopft er die Pfeife aus und geht wieder in seine Wohnung.

Er schaut von seinem Tisch aus zur Tür und befindet mit leisen brummeln: "War wohl eine gute Idee den schweren Vorhang in die Türe zu hängen".

Dann steht er auf, schnappt er sich ein Brett von seinem Katapult und verfeuert es an der Feuerstelle.

"2 Götterläufe schon..."

Heilfroh war er das er sich die warme Fellkleidung und -rüstung vor den ersten einsetzenden Schnee besorgt hatte. Und totzdem freute er sich des Nachts auf seine warme Stube, in der er schon im Astrael 3 Öfen und 4 Kohlebecken aufgestellt hatte. Nur hier war es ihm wirklich warm ohne Astraels gabe bemühn zu müssen und so entspannt schlafen zu können.

Nein vielmehr noch hier fühlte er sich Sicher. Er hatte schon mehr als ein halbes Duzend Morsans mit gemacht, auf der Insel. Und war recht schnell davon überzeugt das der schnelle Morsaneinbruch etwas mit dem dämonischen Elf zu tun hatte. Zumal gestern der Sturm nachließ als der Elf Angriff und wieder einsetze als er weg war. Oder war es umgekehrt, die Gedanken kreisden noch eine Weile bis er schließlich in der waren Gluthölle friedlich und zufrieden einschlief.

Wie oft hatte sie sich nun umgedreht, fragte sich Felis im Stillen, während sie sich auf den Rücken drehte und in der Dunkelheit zur hölzernen Decke starrte. Ihre Fellkleidung trug sie noch immer, hatte sich tief im schweren Umhang eingerollt und zusätzlich eine Decke über sich gelegt. Und dennoch spürte sie den Wind, der manches Mal durch die Ritzen des Holzhauses zog.
Die Kälte war ein Grund, warum sie schlecht im Schlafsaal Südfalls einschlafen konnte. Der zweite war der Ort an sich. Südfall war ihr in gewisser Weise immer noch fremd. Selbst Seeberg war ihr vertrauter, als dieses verschlafene Nest am Südzipfel der Insel. Sie hatte, abgesehen von Besuchen bei Cardos und Nurya, auch kaum einen Grund, hierher zu kommen. Die ehemalige Verwalterin Südfalls, Isabella Roth, war noch ein weiterer Grund, warum sie diesen Ort lieber mied. Grün waren sie sich noch nie, doch das Verhältnis, sofern je eines bestanden hatte, war nach Johans Tod nun mehr als nur abgekühlt. Da erschien der grimmige Morsanswind, der draußen pfeifend tobte, im Verhältnis dazu eher wie eine frische Vitamaböe. Aber Felis war auch nicht erpicht darauf, dieses Verhältnis zu verbessern.
Es war schon recht spät gewesen, als sie wieder von Cardos' und Nuryas Heim aufbrechen wollte. Es war auch zu gemütlich und angenehm gewesen - der warme Tee, das prasselnde Feuer im Kamin und eben die beiden sorgten dafür, dass Felis viel lieber noch länger geblieben wäre. Selbst die Anwesenheit dieses unsäglichen Tjure Odal hätte sie davon kaum abhalten können. Doch ehe sie sich versah, war der letzte Dunkelzyklus des Tages angebrochen und die Kälte draußen hatte weiter zugenommen. Allein der Gedanke an einen Heimritt nach Brandenstein ließ sie schon frösteln, weswegen sie in Südfall geblieben war. Ob das klug war, bezweifelte sie nun, und zu Hause in Brandenstein wartete auch bloß ein abgekühltes Heim auf sie, welches sie erstmal wieder mühselig aufheizen musste.
War es die letzten Götterläufe auf dieser Insel Anfang Sekar auch schon so klirrend kalt gewesen? Nein, anders gefragt - war auf dieser Insel irgendwas normal?

Seltsames ist dieser Tage auf einigen Straßen zu sehen.
Nicht nur scheint der glatzköpfige Kehrer immer wieder durch die Gegend zu dackeln, den Besen mit eiserner Disziplin gegen verschneite Wege und Rutschgefahr schwingend. Nein, jetzt begleitet ihn auch etwas, was wie ein riesenhafter Salzstreuer aus Metall aussieht, aus dem immer etwas Salz mit schwarzer dicker Erde rieselt.
Ein Alchemsit könnte mit Leichtigkeit bestimmen, dass das Salz im Streuer ungeschickt hergestelltes Meersalz ist, und der Erde den Herkunftspunkt Falkensee und in der Nähe von frisch verwestem zuordnem.
Wärend noch einige bauern die Köpfe über den scheinbar Durchgeknallten schütteln, sind drei merkwürdige effekte zu beobachten.
1. Auf den Wegen wo er gestreut und gekehrt hat ist scheinbar leichter gehend. Selbst Eis scheint den Besenschlägen nicht gewachsen, und schmilzt.
2. Hunde scheinen eine intensive Abneigung dagegen zu entwickeln, aus den so freigekehrten Wegen zu gehen, und wenn sie einige Zeit darauf gehen, scheinen sie sich zwangshaft die Pfoten lecken zu müssen.
3. Einige Hunde der Umgegend schein seltsam.... manch einer von ihnen mag regelrecht vollgefressen aussehen, und auffällig viel trinken, während andere recht viel Meersalz im Fell zu haben scheinen. Den Katzen und dem Wild scheint das ganze wenig auszumachen, und man kann oft sehen, wie sie an den Wegen lecken, aus welchem Grund auch immer.