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 Betreff des Beitrags: Keine Heiligen
BeitragVerfasst: 26.01.03, 20:45 
Einsiedler
Einsiedler

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Wohnort: Freie Stadt Draconis - Baronie Bernstein
Sie hatten nach den letzten Worten einige Minuten jeder für sich gegegessen. Schweigend und gespenstisch hörte es sich in dieser kurzen Zeit an, als die Stille des Schlaf- und Esssaales der Kapelle nur ab und zu von dem leisen Schlagen der Löffel in die hölzernen Suppenteller durchbrochen wurde. Mel war recht nervös und ihr war danach etwas zu sagen, denn sie hasste in solchen Momenten die Stille mehr noch als das Warten auf eine Antwort.
"Also, Ben..." sie hatte ihren den Teller vor beiden anderen geleert und legte den Löffel nieder. Sie blickte von diesem in sein Gesicht auf, wie er, leicht vorn übergebeugt, mit dem Löffel am Mund zu ihr und ihrem Sitznachbarn, auf der anderen Seite des Tisches, schielte. Sie räusperte sich und zog etwas Luft ein:
"...und das sind die Gründe warum wir dich mit auf's Festlang mitnehmen wollen..."
Er hielt inne und ließ den Löffel ebenfalls in seinen –halbvollen- Teller sinken. Er blinzelte zweimal recht müde und schob den Teller einige Zentimeter von sich, wobei ihr klar wurde, dass er etwas weiter ausholen würde –und müsste- um auf jedes der Argumente von Anaih und ihr ein passendes Gegenargument vorzubringen.
Anaih legte indes ebenfalls seinen Löffel neben den Teller und musterte Ben. während dieser sich geistig seine Worte zurechtlegte. Nach einem leichten Gähnen fing dieser mit einem leisen: "Mel ich weiß ja, dass ihr beide..." an, die beiden vom Gegenteil überzeugen zu wollen.
Sie schien aber gar nicht zuzuhören blickte nur recht abwesend, mit gehobenen Brauen und verbissener Unterlippe, auf seinen Teller. Mel seufzte leise drei Wörter auf Hered und Anaih der ebenfalls auf den Teller schaute nickte auf die Wörter hin und meinte nur: "Ich denke auch."
Als der Elf mittlerweile schon dabei angekommen war, dass es seine Aufgabe als Geweihter sei, auf dieser Insel den Notleidenden bei Seite zu stehen unterbrach sie ihn. Mitten in einem Satz über die Gnade der Göttin, meinte sei nur ein für ihn recht unerwartetes: „Wart’ mal’n Moment.“
Quer über den Tisch fuchtelte Mel in einer recht harschen Geste, mit ihrer Hand Tisch vor der Nase des jungen Geweihten herum und zog gleichzeitig eine Taschenuhr aus ihrer Hemdtasche hervor, lugte dann noch einmal zu dessen Teller herrüber.
"Huh? Ähm…. Hört ihr mir eigentlich zu? Ähm… Mel..." eine recht dümmliche Mine erhob sich im Gesicht des Elfen, als dieser wieder gähnte und aus halboffenen Augen auf ihre fuchtelnden Finger blickte.
"Gedulde dich mal’n Moment….“ sie schielte mit einem leicht verunsicherten Blick von der Uhr an die Decke, fast als würde sie gerade zwei Zahlen zusammenrechnen. Dann fiel ihr Blick zu Anaih auf dem Nebenstuhl, welcher nicht vermindert unsicher zurückschaute.
"Mhh… Ich denke wir können jetzt gleich schon seine Sachen zusammensuchen. " meinte sie knapp.
"Meeeeeeel! Ich will hier nicht weg, ihr beiden müsstet mich schon…" er gähnte wiede, wurde aber auch wieder von ihr unterbrochen, wie sie auf die Uhr herabstarrte und langsam wie laut vor sich hinzählte:
"Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig... Genau Jetzt." meinte sie knapp und blickte zu Anaih und nickte zu Ben herüber.

Mit einem lauten Klatschen landete Bens Kopf im Suppenteller.
Sie klappte die Taschenuhr wieder zu und ließ sie mit einem lauten Seufzen zurück in die Hemdtasche gleiten.
"Das wird er uns nie verzeihen..."meinte sie wehmütig und blickte, mit einem qualvoll erhobenen Mundwinkel, von dem Elfen zum Bellumskrieger herüber.
"....würd ich wirklich nich’ so eng sehen." meinte dieser knapp, als ein leises Schnarchen aus Bens Teller tönte.

-Mel


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BeitragVerfasst: 27.01.03, 10:54 
Edelbürger
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Einen Tag vorher wurde ein Brief abgegeben.
Kurz und knapp geschrieben.

Merelina...
Wir werden am morgigen Tage die Insel verlassen,
Sei einfach am Hafen wenn du willst,
vielleicht erkennst du mich sogar noch.
Anaih


...

'Hoffentlich haben wir nicht wieder nen Haufen besoffene Nortraven als Matrosen....' Mit diesen Worten hob der Bellumsgeweihte auch schon den Kopf des Elfen etwas an und säuberte doch recht vorsichtig mit einem Tuch sein Gesicht, bevor er ihm die Arme unterschob und den recht hageren Körper langsam anhob. '...dann los' Er wendete sich um und ging damit nach draussen...durch das Schneegestöber in Richtung Hafen, gefolgt von Mel.

'Na toll nen Zwerg als Kapitän...wer hätts gedacht...' murrte Mel noch als sie vor dem Schiff standen, oben ein wirklich runder Zwerg und einige Männer tätig die sich in der Kälte von dem Zwerg herrumkommandieren ließen, die letzten Vorbereitungen treffend. Anaih setzte Ben an eines der Fässer, legte ihm mehr flüchtig eine Decke aus Fell über und ging dann Wortlos einige Schritt zurück wo ein Tempeldiener stand. 'höhr mal...' konnte man Anaih noch sagen hören bevor die restlichen Worte der zwei durch den Wind zerschlagen wurden.


Zuletzt geändert von ellent: 27.01.03, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 27.01.03, 15:42 
Mama des Shards
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*lautlos schält sich ein kleiner, unförmiger Schatten aus den Türmen von Lagerkisten, blickt zu der knarrenden, eisumspannten Takelage des Schiffes. Ein eisiger Windstoß fährt in die roten Locken, lassen sie wie eine Feuerkrone aufwirbeln. Sehnsüchtig und furchtsam sieht sie den Gestalten die dem Schiff zustreben nach*

Ich kann nicht fort von hier...nicht ohne ihn ...und wenn er mitginge wäre es sein Tod.. *achtlos zerrt der Wind die ohnehin nur gehauchten Worte von ihren Lippen, lässt sie ungehört verhallen. Zitternd, den Umhang eng um den magern Körper geschlungen steht sie reglos bis bleiches Sonnenlicht hinter den Stadtmauern einen neuen Zyklus ankündigt*

_________________
Jump Rope!


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BeitragVerfasst: 27.01.03, 18:08 
Einsiedler
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„Wie lange hält das Schlafmittel eigentlich?“ fragte Anaih gegen den Wind, seinen Blick an die Stelle gerichtet wo sich das türkis des Himmels und das blau des Meeres Trafen. Irgendwo dort, weit hinter dem Horizont lag Siebenwind. Wenn man ganz genau hinschaute mochte man erkennen wie sich dort der Himmel verdunkelte. Zum einen war es wohl der Rauch, welcher sich träge von den Ruinen der alten Städte erhob, zum anderen schien an dieser Stelle der Himmel selbst etwas dunkler zu sein, wie ein Gegenstück zu den Lichtern einer Stadt, die in der Nacht den Himmel erhellten.
„Ein bis zwei Tage denke ich. Ich…“sie schluckte kurz „…ich meine es sollte ihn drei Tage in Tiefschlaf versetzen, nur hat er ja knapp den halben Teller… gegessen... also er sollte heute… jeden Moment wach werden… uhh… oder so…“ Mel hätte vermutlich irgendetwas zu dem fernen Schauspiel sagen können, aber ihre Aufmerksamkeit galt momentan mehr dem Meer an sich, als allem anderen.
„Vermutlich währe er so oder so vor dem letzen Löffel in den Teller gekippt.“ meinte der Geweihte mit einer leicht abwesenden Stimme. Es war schon seltsam, erst jetzt aus der Ferne und bei längerem Hinsehen fiel einem diese Dunkelheit auf, welche über dem Areal dort hinten liegen mochte. Auf der Insel selbst war es nie jemanden aufgefallen.
„Aye...“

Das Schiff war schon 2 Tage unterwegs, der Kapitän hatte auf Melissas Drängen und Nörgeln hin einen Kurs eingeschlagen, welcher sie recht weit um Etriska herrumführte. Ihr erster Zwischenstopp würde vermutlich irgendwo in Morthum sein, danach würde die Reise entlang der Küste gen Venturia oder Draconis führen, je nachdem wofür sie sich entschieden.
Anaih stand mit verschränken Armen an den zweiten Mast gelehnt und blickte herrüber zu Melissa, wie sie weiterhin das Meer direkt neben dem Schiff bewunderte. Eigentlich recht erstaunlich, dachte er. Irgendwie hatte sie bei der Abfahrt so argumentiert, dass sie jemanden kannte, der jemanden anderen kannte, welcher den Kapitän kannte und da jeder von denen dem anderen irgendetwas schuldig war hatte sie damit mit einer sehr interessanten Argumentation eine gute Verhandlungsbasis für diese Route erzielt und schließlich durchgedrückt. Laut Anaihs Vermutung hätte diese ohnehin nie wirklich an einen größeren Hafen vorbeigeführt, auch war er sich ziemlich sicher heute Morgen, in einer offen stehenden Kiste, reichlich viel Silberhirschleder gesehen zu haben und das diese Kiste nicht die einzige sei.
„Ich dachte immer du magst Wasser.“ meinte er und riss sich damit selber aus seinen Gedanken, hatte aber immer noch den Blick gegen den Horizont gerichtet.
„Mag ich ja auch… solange…“ sie schluckte erneut „ich drin schwimmen kann...“
„Also ich finde dieses Auf und Ab… Hoch und Runter recht angenehm…“
Ihre Hände verkrampften sich bei seinen beiläufig klingenden Worten etwas fester an der Reling und sie ging noch ein Stück weiter in die Knie, als sie das ohnehin schon war.
Nur ein lang gezogenes: „Uhhhhhhh…“ antwortete sie und ihre Gesichtsfarbe machte dabei einen spektakulären Spagat zwischen leichtem lindgrün und kreidebleich... und wieder zurück, nachdem sie mit ihren Augen etwas vom rühstückszwieback und diverse andere Sachen in den Wellen verfolgen konnte.
„…kann mich nicht erinnern das gegessen zu haben…“
Anaih lachte nur auf seine leise Art, wurde aber jäh unterbrochen als an ihm vorbei ein Fass auf Melissa zurollte. Er sagte jedoch nichts, hob nur verwundert eine Augenbraue ob der ungewöhnlich hastigen Geschwindigkeit die dieses zu Tage legte.

Das Fass kam unmittelbar hinter Mel zum stehen und gab ein Art knarrendes Geräusch von sich, dass an eine jahrelang ungeölte Eisentüre erinnerte.
„Was…? ...siehst du nicht das ich ‚beschäftigt’ bin?“ maulte sie leicht röchelnd, ohne je wirklich von der Wasseroberfläche aufgeblickt zu haben. Das Fass gab nochmals diesen knarrenden Ton von sich, als es sich das zweite Mal räusperte und zupfte seine Kapitänsmütze zurecht. Dann schob es die Linke durch die geschlossene Knopfleiste seiner –viel zu formelen- Kapitänsuniform, legte die Rechte auf die Axt, welche es Statt eines Säbels an der Seite trug und hob das Kinn leicht an, um so vermutlich, aber erfolglos, eine kompetente Figur in dem Karnevalskostüm zu machen.
„Nun Frau Sehewa…“ fing das Fass an zu knarren „…ich bin immer noch nicht überzeugt, dass alle eure Aussagen der Wahrheit entsprechen. Schließlich möchte ich auf meinem ersten Kommando keine Fehler machen. Ich mag nicht in Euch hineinblicken, man schaut den Völkern nur vor den Kopf nicht auf die Seele - so sagt man…“ brummte die Kaptänszwergentonne in einem Tonfall der wundersame gleichzeitig grantig-beleidigend als auch zögerlich-entschuldigend klang.
„Stell dich neben mich, ich wette die kommt in ein paar Minuten auch noch vorbei… ich… Uhhh…“
Der Zwerg tat wie ihm geheißen, stellte sich auf die Zehenspitzen und beugte den Kopf weit vor, damit er über die Reling auf das Wasser unter dem Schiff sehen zu konnte. Er strich sich einige Male nachdenklich über den übertrieben gezwiebelten Bart, während sie die 'Fische fütterte' bevor er dann mit einem amüsierten Brummen meinte: „Also wenn eure Seele aussieht wie die Reste von Zwieback und Räucherfleisch, dann würde ich mir an eurer Stelle langsam Sorgen machen....“
Anaih lachte wieder leise auf und blickte grinsend zur Takelage herauf, während die Frau über der Reling etwas von: „Sadisten, allesamt…“ murrte.

Der Zwerg lehnte sich mit einem überbreiten Grinsen zurück und wandte sich dem armen Opfer des Seeteufels zu, er stricht sich wieder über den Bart und legte einen ernsten Blick auf als er weitersprach:
„Es ist ja nicht so, als würde ich viele Fragen stellen. Das tut man auf solchen Schiffen wie diesem 'eh nicht. Und Jelaan sagte mir ja, man könne euch problemlos trauen, trotzdem möchte ich gerne die Gewissheit haben, dass ihr wirklich diejenige seit, für die ich euch halte.“ Er zog brummend etwas Luft ein und fuhr weiter fort: „Zwar habe ich nicht viel mit Vitamageweihten am Hut… doch der Jung’ sah mir doch arg zugedröhnt aus als ihr ihm an Bord geschleppt habt und wenn das 'ne Entführung ist und man mich mit dem erwischt bekommen wir mehr Ärger als für die 'eigentliche Fracht’. Ausserdem will ich es mir bei Leibe nicht mit irgendeinem der Götter verscherzen, also…“ er machte eine Pause, wippe ein paar mal auf seinen knallroten Stiefeln auf und ab und musterte die verkrümmte Gestalt vor sich.

„ 'Also...', was? Urg…“
Das ‚Urg’ von ihr war widererwarten kein Teil einer Mahlzeit, welche den Körper verlassen wollte. Vielmehr weiteten sich ihre Augen in dem Moment, als sie spürte wie eine ziemlich kalte Zwergenhand am Rücken ihr Hemd in die Höhe zog, damit dessen Besitzer einen Blick auf diesen erhaschen konnte. Was eigentlich auch nicht so sehr das Problem war, mehr war es der Daumen der anderen Hand, welcher sich unter ihren Hosenbund geschoben hatte und diesen nun nach unten Zog, damit dessen Besitzer auch einen Blick auf ihren Allerwertesten erhaschen konnte.
„Ja ich sehe schon, ihr seit es tatsächlich…“ der Zwerg nickte zufrieden zu sich selbst, mit der vor Schreck erstarrten Mel in seinen Händen und dem momentan perplexen Bellumsgeweihten hinter ihm. „Eine wirklich schöne Sticharbeit und wunderbare Farben, dass hat euch sicher ein Vermögen ge…“

Genau 3,57 Sekunden später:
Für den Zwerg hatten sich seine Sorgen spontan geändert. Zwar wusste er jetzt, dass man ihr vertrauen konnte, der Blick auf den Rücken hatte es ihm bewiesen. Vielmehr galten seine Gedanken jetzt, ob seine Stiefel eng genug waren, dass er nicht aus diesen herausrutschte. Und auch die Welt hatte sich für ihn -buchstäblich- auf den Kopf gestellt…
„Anaih lass meine Hände los! Er hat es nicht anders verdient!“ sie zappelte wutentbrand unter dem Griff des Bellumsgeweihten, welcher krampfhaft ihre Hände umklammert hielt und sich gleichzeitig mit einem Fuß in der Reling verharkt hatte, dass er nicht dabei vornüber fiele.
„Mel, er hat es nicht so gem…“ sagte dieser ruhig, wenn auch recht angestrengt, er versuchte ihre Hände wieder über das Deck zu ziehen, wurde aber von ihr unterbrochen wie sie mit tomatenrotem Kopf über das ganze Schiff bölkte:
„Niemand grabscht meinen Arsch an!!!“ sie arbeitete Anaih recht kräftig entgegen und versuchte weiter ihre Hände von dem Leder zu lösen was sie umklammert hatte, welches aber nicht von Erfolg gekrönt war. Auch wenn Anaih alle Mühe damit hatte sie daran zu hindern schafte er es dennoch.
„Lass mich los!“ brüllte sie wieder, als der erste Matrose, der Ausguck, sich aus dem Krähennest vorbeugte und dem Geschehen von oben her zuwandte.
„Mel, du kannst doch nicht einfach den Kaptäin über…“ meinte Anaih wieder stoisch und schob ihre Hände einige Zentimeter zurück.
„Ich kann und ich werde!!!“ keifte sie nur, ihre Wut hatte wenigstens den Vorteil, dass sie vergass wie übel ihr eigentlich vom Seegang sein sollte.
Der Zwerg wimmerte nur, während dem Gespräch der beiden, seine etwas zu große Weste hatte sich ‚umgeklappt’, so dass sein Gesicht nicht mehr zu sehen war. Ein leicht gedämpftes Schreien drang darunter hervor: „Lasst mich los, Lasst mich los…“
Der Zwerg hielt inne und ’hob’ den Blick gegen den die spiegelnde Wasseroberfläche und wurde spotan gewahr was er da gerade sagte: „Halt! Lasst mich nicht los! Lasst mich nicht los! In Bellums Namen! … Hilfe! rette irgendwer den Kapitän!“

Vermutlich hätten die mittlerweile versammelten Matrosen das auch getan und auch hatten einige schon die Hände an der Waffen, doch wurden sie einfach durch die Tatsache aufgehalten, dass das ganze Bild, wie die Frau den überkandidelten Kapitän mit beiden Händen über die Reling nach Draußen hielt und dabei gleichzeitig von einem Geweihten Bellums davon abgehalten wurde ihn loszulassen, schreiend komisch war.
„Es tut mir leid…“, jammerte der Zwerg als ihm klar wurde, dass er von seiner johlenden Besatzung nicht wirklich Hilfe zu erwarten hatte „...ich wollte doch nur sicher sein… ich ähm… ich gebe euch die Offizierskajüten… allen drei… nur… lasst mich nicht so hängen.“ Er zappelte etwas in der Luft und hatte es geschafft noch rechtzeitig nach seinem Hut zu greifen, dass dieser nicht den gleichen weg ins Meer wählte wie es das Kleingeld aus seinen Taschen das momentan tat.
„Ey…“ meinten die drei Offiziere, aus dem Hintergrund wie aus einem Mund und erwägten für eine Sekunde die Alternative vielleicht doch einzugreifen, andererseits sah diese Frau momentan aus wie eine wütende Bestie...

„Das hättest du dir vorher überlegen sollen bevor du mich angegrabscht hast! Und keine Sorge ich will dich garantiert nicht festhalten!“ ihre Hände waren zwar nun fast wieder über der Reling, doch Anaihs Kraft hatte immer mehr Mühe ihrer Wur entgegenzuarbeiten.
„Mel, was würde Ben sagen?“ meinte Anaih dann auf einmal ruhig.
Melissa hielt spontan in allen ihren zappelnden Bewegungen inne, sie schwieg überlegend einige Augenblicke und ihr Kopf verlor langsam die tomatenartige Färbung. Anaih löste den Griff von ihren Händen und sie ließ darauf hin die Schultern hängen, was vom Zwerg –den sie immer noch festhielt- mit einem leichten Aufschrei quittiert wurde. Sie seufzte leise und zerrte den Kapitän wieder über die Reling aufs Deck und ließ ihn dort einfach fallen, so dass er mit einem leichten ’Bonk’ auf dem Deck landete.

„Wenn ich jetzt nicht vermuten würde, dass ich gerade unabsichtlich eure Ehre verletzt habe, würde ich euch…“ knurrte der Zwerg, als er seine Weste wieder richtete
Anaih nickte dem Zwergen auf diese Worte als Bestätigung kurz zu, Mel hingegen schnaubte nur derbe fluchend vor sich hin.

Der Letzte der auf das laute Gezeter vom Oberdeck aufmerksam wurde, war ein Vitamageweihter, welcher sich gerade mit einem lauten Gähnen und schrecklichen Kopfschmerzen aus einem sehr langen Schlaf erhob.

[Ediit: Rechtschreibung teilweise gefixt ^^ ]


Zuletzt geändert von Mel: 27.01.03, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 27.01.03, 22:54 
Ehrenbürger
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Am Abfahrtstag früh morgens im Reiterbüro

„Elamio, mach die verdammte Tür auf!“ mit zerzausten, wirren Haar, einem Zettel in der rechten Hand und nur mit eine dünnen Nachthemd bekleidet, hämmerte Merelina mit der Linken gegen die Tür zu Elamios Zimmer. Der dumpfe Knall und das darauf hin folgenden genuschelte Fluchen aus den Zimmer zeugte wohl davon das er recht unsanft wach geworden war, wovon auch sein mürrischer Gesichtsausdruck zeugte, als er kurz darauf den Kopf aus denn Zimmer streckte und zu ihr hinabsah. Kurz verwandelte sich dieser dann in ein dümmliches, lüsterne Grinsen, als er ihre Aufmachung bemerkte, bevor er den Kopf wieder ruckartig anhob, als Merelina ihn schwungvoll eine Zettel unter die Nase hielt.
„Wann ist der gekommen? Warum hast du mich nicht geweckt ihn mir zu geben? Wieso hast du ihn neben mir auf Kopfkissen gelegt, wenn ich den nun übersehn hätte! Was stehst du so ruhig rum , zieh dich an geh zum Hafen frag wann das Schiff losfährt, hol mir ein paar Taschen dann und hilft mir den Kram zusammen zupacken, ach ja und haltbares Essen und trinken! Verdammt was stehst du so ruhig herum ? Männer tse, alles muss man allein machen!
Zieh dir endlich was über und geh zum Hafen!“
Ehe Elamio überhaupt reagieren konnte, war Merelina auch schon wieder, einen unaufhaltbaren Sturm gleich, davon gesaust dabei weiter vor sich herzetern und wild mit den Armen fuchtelnd. Kurz fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht und machte einfach wieder die Tür zu seinen Zimmer zu, noch mal in sein Bett kriechend. Die Decke weit über seinen Kopf ziehend murmelte er noch kurz verächtlich „Weiber!“ und schlieft schnarchender Weise wieder ein.
Derweil wuselte Merelina weiter völlig unkoordiniert durch das ganze Haus, Chaos in allen Ecken verursachend, während sie ihre Sachen im den Schlafraum der Reiter zusammen sammelte. Störende Reiter wurden gnadenlos beiseite gedrängt die, die was sagen wollten böse angefaucht, oder zu Hilfsdiensten eingespannt, was zur Folge hatte das sich einer nach den anderen klammheimlich aus den Büro verdrückte, unter mehr oder weniger fadenscheinigen Ausreden.
Die plötzliche Leere im Büro, nur durch Merelinas herum Gewirbel mit Leben gefüllt, hatte natürlich unweigerlich zur Folge das Elamios schnarchen gut hörbar durch das Haus hallte. Mit einen wütenden Fauchen schnappte Merelina sich den kleinen Eimer im Bad und füllte ihn randvoll mit eisigen Wasser und schleppte ihn unter zahllosen Flüchen hinauf zu Elamios Zimmer. Mit schwungvoll ausholender Bewegung, verteilte sie den Inhalt des Eimers über Elamios Bett, was zur Folge hatte das dieser, mit unnatürlich hoch quietschender Stimme, aus den Bett hochfuhr und neben den Bett zu sitzen kam. Den nun leeren Eimer schleudere sie achtlos in eine Zimmerecke und deutet mit den Finger erst auf ihn und dann zur Tür, „Zum Hafen gehen, Taschen und Essen holen, tragen und packen helfen! Sonst erzähl ich denen von der Forstverwaltung mal von deiner Liebe zur Jagt ohne Jagdschein!“ Die Arme vor der Brust verschränkend starrte sie mit finsteren Blick zu Elamio hinab der noch immer völlig verwirrt auf den boden saß, dann aber sich scheinbar sammelnd losbrüllte „Sagmal wer ist hier eigentlich der Boss, du freches Weibsstück?“, gelassen zuckte sie darauf hin nur kurz mit den Schulter „Wenn es danach geht, wer am meisten arbeitet, wohl weder du noch ich.“ Kurz warf sie ihm noch seine, auf der Truhe neben der Tür liegenden, Hosen und wendete sich wieder ab. „Du darfst dir vorher noch 2 Minuten Zeit lassen dich anzuziehen“, meinte sie im gönnerhaften Ton und tapste noch immer Barfuss und im Nachthemd wieder davon.

Stunden später, Elamio war inzwischen vom Hafen wieder gekommen hatte ihr ein paar Taschen und ein großes Essenspaket gebrach, bevor auch er sich klammheimlich davon gestohlen hatte, saß Merelina, nun vollständig angekleidet, mit verzweifelten Gesichtsausdruck vor eine Riesen Haufen Taschen und Beuteln.
„Verdammt, das kann ich doch nie alles mitschleppen ...“ nach und nach sortierte sie eher wiederwillig einige Sachen wieder aus. „Nun gut, die Waffensammlung muss hier verbleiben, die Werkzeuge, das Glas, das Eisen, das Gold nehme ich mit egal wie, hm ...worauf kann ich noch verzichten....“, mit den kopf in den Taschen verschwinden, warf sie wieder Chaos machend, mit eher Unnützen Kram um sich, ein Haufen Kissen, Wolle, Pfeile, bunte Glaskugeln, Türgriffe und alles mögliche an Krimskrams, wie ihn wohl sonst nur eine diebische Elster in ihren Nest sammeln würde, sortierte sie nach und nach eher wiederwillig aus, bis eigentlich nur noch ihr Schmuck, ihre Kleider, etwas Geld und Kleinkram in den Taschen verlieben.
Das Gepäck auf diese Weise, auf die für eine Frau Überlebens notwendigen 5 Großraumtaschen reduziert, sah sie sich etwas wehmütig im Büro um. Einer plötzlichen Eingebung folgend, streifte sie ihre dunkel, zerschlissene Robe über, mit der sie so gern durch die dunkeln Gassen gehuscht war und verlies das Gebäude, um ein letztes mal durch Brandenstein zu spazieren. Lächelnd hob sie den Kopf zum Himmel, kurz den Schneeflocken zusehend, wie sie sanft und lautlos zum Boden fielen, den kurzen so friedlichen Moment offensichtlich genießend.
Langsam rollte eine einzelne Träne ihre Wange hinab, während sie mit wehmütigen Lächeln über den Marktplatz blickte.
„Soviel erlebt hier, Schmerzen und Freuden, körperliche und seelische. Freunde gewonnen, m mir Feinde gemacht. Gelacht habe ich viel und auch geweint, bin gereift im Geiste, habe viel gelernt und dennoch, ich könnte hier nicht bleiben, niemals ohne Ihn....
Er ist meine Heimstatt, der Ort wo mein Herz zuhause ist, muss immer um ihn wehen...mein Fels...“ Langsam setze sie ihren Weg fort, kurz durch die Fenster der Taverne blickend, in die die anderen Reiter sich geflüchtet hatten, sah lächelnd zu wie sie miteinander redeten, bevor sie wieder zurück zu den Büro ging.
„Etwas muss ich noch tun, eh ich die Insel verlassen kann!“ ,entschlossenen Schrittes ging sie zu Elamios Zimmer und zog aus einer der Taschen der Robe ein paar Dietriche. Kurz musterte sie diese grinsend, eh sie sich daran machte das Schloss der Tür zu knacken, um dann sein Zimmer zu durchwühlen.
„Ha!“ mit triumphierenden Gesichtsausdruck hielt sie mit einen mal eine süße kleine Quietschente hoch, die sie unter seinen Kopfkissen gefunden hatte.
„Die nehme ich mit!“, die Ente mit sich nehmend ging sie festen Schrittes zurück zum Schlafraum und nahm langsam, leise ächzend dabei, ihre Taschen in die Hände. Ein letztes mal blickte sie noch zum Haus zurück während sie schwer schnaufend und wankender weise, sich und die Taschen zum Hafen schleppte.
„Platz da, verdammt noch mal geht mir aus den Weg!“, laut fluchend und unverschämt drängelnd und schubsend, bahnte sie sich am Hafen den Weg durch die Menschmassen, sich immer wieder nach Anaih umblickend. Gerade wollte sie einen vor sich stehenden Mann, mit dem sie zusammengeprallt war, ebenfalls laut anranzen, als dieser mit leisen Lachen zu ihr sprach „Nicht so stürmisch mein Wind, auch Felsen können fallen.“
Ihn verwundert musternd, lies sie plötzlich achtlos alle Taschen fallend, während sich Tränen in ihren Augen sammelten, hob sie langsam die Hand zu seinen Kopf und zog das Kopftuch von diesen. Scheinbar Ewigkeiten starrte sie ihn nur wortlos an, das im Wind flatternde Kopftuch in der Hand haltend, bevor sie sich mit einen erstickten Aufschrei in seine Arme stürzte und sich an ihn klammernd, den Kopf in seiner Robe vergrub. Eine Weile hielt Anaih sie nur so umarmt, ehe er den Zeigefinger unter ihr Kinn legend ihren Kopf anhob, ihr ins Gesicht blickend. „Hast du mich also doch noch erkannt mein Wind“, ein gequältes Lächeln erschien auf ihren Gesicht, bevor sie langsam und zaghaft über die verätzte Gesichtshälfte strich. „Was hast du nur wieder angestellt Anaih.“, kurz reckte sie sich zu ihm und küsste sanft seine Lippen. „Denke nicht das ich dich auch nur noch einmal alleine lasse, es scheint man muss ständig auf dich Acht geben“, meinte sie mit zittrigen Lächeln in versucht neckenden Ton, während weiter ein paar Tränen in ihren Augenwinkeln glitzerten.
Kurz tief, wie erleichtert scheinbar, durchatmend, schloss er sie wieder fest in die Arme.
„Lass uns an Bord gehen Merelina, es wird Zeit“, mit diesen Worten lies er sie wieder los und nahm ein paar ihrer Taschen in die Hand, sie vor ihr her auf das Schiff tragend.
Sie stand an der Reling als das Schiff losfahren wollte und sah zurück zum Hafen, während Anaih sie dabei, von hinten die Arme um sie schlingend, festhielt.
Mit einen mal erblickte sie Elamio der schreiend und winkend auf das Schiff zu rannte. Grinsend winkte Merelina ihm mit seiner Quietscheente zu, zuckt dann aber erstaunt zurück als er auf das gerade abfahrende Schiff zusprang....

Auf Wiedersehen Siebenwind

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Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. (Friedrich Nietzsche)


Zuletzt geändert von Delila: 28.01.03, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Langsam öffnet Elamio das Fenster in seinem Zimmer das in Richtung des Hafens geht und lehnt sich mit dem Oberkörper in die Kälte hinaus. Mit einem leisen Seufzer sieht er Merelina nach wie sie in Richtung des Hafens marschiert.
"Auch wenn sie keine große Hilfe war.. irgendein Teil von mir will sie zurückhalten..." dachte er.. oder sagte er dies eben laut? Er konnte es nicht genau sagen.

"Da hilft nur eines.. ein warmes Bad, das wird mich auf andere Gedanken bringen" Schnell schlupfte er aus seiner Kleidung und nahm seinen Bademantel aus dem Schrank. "Jetzt fehlt nur noch eine Sache" dachte er und ging zielstrebig auf sein Bett zu und griff unter das Kissen.

"Verdammmt.. wo hab ich die dumme Ente gelassen...", fluchte er leise. Er riss alles was auf dem Bett war runter und verteilte es ziellos im Raum. Aber keine Ente. Darauf ging er an die Kiste in der Ecke des Raums und wühlte darin herum, wieder den ganzen Inhalt im Raum verteilend. Aber wieder nichts. Eiligen Schrittes sprang er schon fast er die Treppen nach unten, riss den Vorhang vor dem Bad zur Seite und durchsuchte hektisch den Raum. Doch keine Spur von der Ente.
"Das kann nur heißen... Nein.. das kann sie mir nicht antun. Oder doch?"
Schnell lief zur Türe, immer noch nur mit dem Bademantel gekleidet, und riss sie auf. Mit einem Satz landetet er in der Gasse, und bemerkte nun anscheinen dass er barfuss war. Schnell wieder rein gelaufen, die Schuhe die neben der Türe standen angezogen und wieder nach draussen. Das einzige womit er ausser den Schuhen noch gekleidet war, war der Bademantel, doch schien ihm das nicht aufzufallen oder gar zu stören. Mit großen Schritten lief er zum Hafen und sah wie das Schiff gerade ablegte. An der Reling stand Merelina.. anscheinend hat sie ihn auch gerade gesehen denn sie winkte.. mit seiner Ente! "Wusst ichs doch.. aber gerade noch rechtzeitig" Der Steg war zwar schon eingezogen aber das Schiff war erst am Auslaufen so dass man es mit einem Sprung noch hinauf schaffen könnte.

Er lief.. so schnell wie nie zuvor in seinem Leben.. und am Ende des Stegs angekommen sprang er mit einem Satz auf das Schiff zu. Doch hat er sich verschätzt. Er donnerte gegen die Aussenwand des Schiffs und konnte sich gerade noch mit den Händen an der Reling festklammern dass er nicht ins Wasser fällt. Doch ehe er sich versah haben ihn schon einige kräftige Arme an Bord gezogen. Dort ging er zielstrebig auf Merelina zu und nahm der sehr überraschten Entendiebin dieselbige aus der Hand.
"Die bleibt hier!" Triumphierend lächelte er und dreht sich in Richtung Hafen, scheinbar um das Schiff wieder zu verlassen. Doch der Hafen.. tja.. der war schon recht klein von hier gesehen.

"Verdammt.. dreht um! Macht kehrt! Ich muss zurück.. ich... "
Niemand schien auch nur auf die Idee zu kommen man könne seinen Worten Folge leisten. Alle grinsten nur dumm und besonders Merelina lachte.. lachte sie ihn aus? Verständnislos kratzte er sich eine Weile am Kopf und sah dann langsam an sich herab. Und klatschte sich mit der Hand auf die Stirn. Er zog den Bademantel etwas enger da er langsam die Kälte zu spüren scheint.

"Versteht ihr nicht? Ich muss zurück!" Es war sinnlos.. der Kapitän ließ nicht mit sich reden.. und das kleine Ruderboot wollte er ihm nicht überlassen. Das Schiff war nun schon zu weit entfernt. Verdammt.. hätte er doch bloss seinen Geldbeutel dabei gehabt. Das hätte ihn sicher überzeugt. Aber nun war alles zu spät... Er sammelte kurzerhand Kleidung von allen Insassen des Schiffs um nicht erfrieren zu müssen.

"Wohin soll ich überhaupt.. kein Geld.. gar nichts.. und ich hab so etwas nicht.. ein Zuhause.. nicht mehr... "

Wehmütig grübelnd zog er sich zurück.

"Ich werde wiederkommen.."


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[ Blende zurück zu jenem Moment 2 Tage später :P ]


Alles schaukelte - oh, und wie es schaukelte.

Wie auf einem Schiff.

Schiff? Oh, er träumte wohl von seiner Zeit als Schiffsjunge und Bordgeweihter. Oh ja, nette Zeit, nette Zeit.

Und ein sehr hübscher Traum.

Ja, denn er hörte altbekannte Stimmen. Mel, das war Mel, wie sie sich wieder über irgend etwas ganz fürchterlich aufregte. Sie bekam immer so niedliche Grübchen um die Augen, wenn sie sich ärgerte. Ach, eigentlich war sie in jeglicher Gefühlslage einfach nur zum Liebhaben.

Ah, und das Anaih, jaja. Und er fragte, was wohl er - Ben - über irgend etwas denken würde. Ja, der gute Anaih, immer dachte er auch an die anderen und deren Meinung. Wenn da nicht diese hübsche Menschenfrau wäre - wie war noch ihr Name? Merelina? - hätt er längst schon...

Er unterbrach seine Gedanken mit einem leisen Kichern, das rasch jedoch in ein genüßliches Gähnen überging. Verschlafen richtete er sich auf und -

- dann begannen die Kopfschmerzen.

Mit einem alles andere als gemütlichen Brummen fuhr er sich durchs Gesicht und über die Schläfen, begann jene mit beiden Händen zu massieren, nur um festzustellen, daß die Kopfschmerzen davon nur noch mehr dazu animiert wurden, ihn zu quälen.

Und vor allem wollte das Schaukeln mit dem unsanften Verrauchen seines Traumes keinesfalls enden...

"Mel...?"

Seine halb geschlossenen Augen wanderten über einen feuchten, hölzernen Boden, einem Häufchen Zwergen Elend unweit von ihm, die Gestalten von Mel und Anaih, die ihn beide scheinbar abwartend anstarrten, eine Schiffsreeling, schaukelnde Wellen, einem...

MOMENT!

Ein paarmal blinzelte der junge Geweihte, in der absurden Hoffnung, das Bild würde verschwinden und durch den altbekannten Anblick des Ordenshauses in Brandenstein ersetzt werden. Nein, dieses Glück war ihm nicht vergönnt, da war weiterhin das gurgelnde Meerwasser, die knarzende Reeling, die abwartenden Gesichter der beiden Menschen, der Zwerg in diesen fürchterlich peinlichen Klamotten und das mäßig geschrubbte Schiffsdeck. Und die Erinnerung an eine vieeeeeeeeel zu würzig schmeckende Suppe.

"Ihr habt..."

War das letzte, was er noch rausbrachte, ehe sich sein Bewußtsein von ihm verabschiedete und er es vorzog, sich erst einmal einer kleinen Ohnmacht hinzugeben.


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BeitragVerfasst: 28.01.03, 15:08 
Edelbürger
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...langsam schwenkte die Lampe gleichmäßig an der Decke und lies die Schatten im Lagerraum wandern...warf immer wieder Licht auf den Bellums Geweihten der da in der Hocke saß vor einer geöffneten Kiste...

"also doch..."
Er befühlte mit den Händen leicht das Silberhirschleder welches da vor ihm in der Kiste lag und musterte es mit abwesendem Blick.
Bis sein Blick sich mit einem male anhob, nur die Augen welche sich gegen die Wand richteten, dann ruckte der Körper nach hinten und der Elbogen schnellte zurück.
"uh...."
Vor ihm viel fast lautlos ein Säbel auf das Leder und ein Körper fiel mehr auf seinen. Nur Bruchteile an Sekunden vergingen da war das Knie des Geweihten feste am Hals eines Seemannes der wohl gerade noch hinter ihm stand. Leise röchelnd mit knapper Luft lag er unter ihm und blickte ihn wohl mit einer Mischung aus Entsetzen, Panik und Überraschung an, bereits versuchend das Knie von seinem Hals zu bekommen das da eisern gegen die Kehle drückte.
Eine ganze Weile blickte der Geweihte nur mit einem leichten Ausdruck der Verachtung in das Gesicht des Seemannes welcher langsam durch die Luftnot eine recht leuchtend rote Farbe im Gesicht bekam.
Mit stotischer Ruhe hob er eine Hand in die Kiste und nahm einen kleinen Beutel herraus welchen er aufschnürrte.
"hhrrh....chr..." war unentwegt vom Seemann zu hören.
"...nur die Ruhe..." der Geweihte drückte leicht die Hand welche in einem Lederhandschuh steckte in den Beutel und musterte das Pulver welches jetzt leicht auf der Handfläche haftete.
"Nachtschatten Pulver hm... ?"
"Augen zu."
Der Seemann kniff diese auch gerade noch zu bevor der Bellumskrieger die Hand Trichterartig formte und hindurch pustete was eine kleine Wolke aus Staub um das Gesicht des Seemanns legte...um im gleichen moment das Knie zu hebenw as diesen auch zu einem doch recht beachtenswerten Atemzug bewegt.
Der Seemann stand in seiner Panik schon halb wieder auf den Beinen...doch sackten ihm diese weg...unter mehreren blinzelnden Liederbwegungen sackte er mit dem Rücken an die Holzwand und blickte den Bellumskrieger der da vor ihm in der Hocke saß aus verschwommenen Augen an.

...etwa 15 Minuten später...

"Eine Sonderbezahlung sozusagen also..."
Langsam nickte Anaih einige male, ihm gegenüber saß jetzt ein Seemann mit einem kindlich-dümmlichem lächeln der ihn ansah.
"...dann erzähl mir doch mal etwas über den genauen Reiseweg.."
Mit einem kichern setzte der Seemann an und fing an daherzuplaudern wie als wäre es seine größte Freude.

...weitere 30 Minuten später...

Vor Anaih stand mitlerweile eine Flasche Schnaps die so zur hälfte geleert war, um sie lag seine Hand.
"Weist du...was mir ein ungutes Gefühl an dieser Reise bereitet...?"
"...sie ist etwas ganz anderes als die herreise..."
"Irgendwann wird man wohl stumpf was ?"
"Na wen wunderts, wer kann schon noch in ehrliche euphorie verfallen..."
"...irgendwie wird man taub...also innerlich...Schmerzen werden etwas gegebenes...vielleicht dein Freund..."
Immernoch saß der Seemann Anaih gegenüber mit dem gleichen Lächeln und blickte ihn einfach nur an.
"eigentlich schade...das man so den Bezug verlieren kann, sich nichts mehr macht aus Wunden...oder Wunden die man anderen zufügt...."
"....ich weis ja nicht wie das bei dir ist aber...als ich das erste mal jemanden das Leben nahm...."
"....und jedesmal entwickelt man sich ein Stück weiter in die Richtung des Taubseins..."
"...früher war es noch erschrekend glaube ich, wenn man jemanden verletzten sollte..."
"...nein es würde mich nicht stören dir einfach einen Arm zu brechen, das verheilt auch wieder...und solange es nur ein Arm ist..."
Das Licht der Lampe zog immer wieder über das vernarbte Gesicht von Anaih der da die Flasche erneut ansetzte.

....nocheinmal 30 Minuten später...

Die Flasche vor ihm war nun leer.
"...aber weist du was das schlimmste ist am Kampf gegen den Einen...?"
"...wir können nichts gewinnen...nur verlieren...er hingegen...nichts verlieren nur gewinnen..."
"...wir laufen im Kreis vor etwas weg das uns immer wieder einholen wird...vor dem wir aber niemals flüchten werden..."
"...nunja...danke für das Gespräch..."
Mit den Worten erhob er sich langsam und schob dem Seemann die Flasche ziwschen die Beine der da schon friedlich sabbernd mit auf die Brust gesenktem Kopf saß und leise schnarchte.
"...wie ein kleines Kind..."
"...eigentlich schade...das er Morgen nichts mehr weis von dem..."
Mit einem kurzen Schmuntzeln zog er eine zweite Flasche aus der Kiste....und lies den schnaps langsam zwischen die Rillen der Bretter laufen....dann legte er die Hand des Seemanns um die ebenso leere Flasche und wandte sich ab.

...wieder an Deck...

"isch habsh doch gsacht!"
Der Kapitän war wohl gerade dabei seine Mannschaft einen nach dem anderen unter den Tisch zu trinken.
"...jub"
Und Mel war auch da...scheins nicht weniger trinkfest als der Zwerg...eher weitaus mehr, ihr blick nach wie vor solide.
"verwunderlich....das schaffe ja nichtmal..."
Raunte er so vor sich her und ging langsam weiter in richtung der Kajütten........


Zuletzt geändert von ellent: 20.02.03, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.

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