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Ein Elf schreibt mit verträumten Lächeln ein kleines Stückchen Pergament voll.
Mein hochgeschätzer Gastgeber.
Mein Lied trug meine Füße weit fort. Ihr mögt Euch entsinnen, wie unendlich kostbar mir die Berührung des Holzes ist, wie gern ich seinem Lied lausche. Und voll des Segens ist das Hohe Lied des Lebens in den Wäldern hier.
Allein, noch immer vermag ich das Gebahren der jungen Völker ganz zu verstehen. Nicht fern von meinen geliebten Ort des Friedens gibt es einen Platz auf dem das Leben pulst. Man hat dort kleine Holzhütten errichtet, allerdings ist das Schlafen dort nicht erwünscht, vielmehr scheinen sie Bestandteil eines althergebrachten Rituals zu sein.
Zu meinen Bedauern mußte ich feststellen, das die stillen Freuden des Betrachtens als unangemessen, ja tadelnswert angesehen werden. Vorwurfsvoll forderte man mich auf jenes "gammeln" und "starren" zu unterlassen. Zu spät fiel mir auf, daß allein ein roter Hut, ein roter Umhang und ein seltsamer Stab zum "gammeln" berechtigen. Offenbar unterliegt die genau Einhaltung dieses Rituals strenge Anforderungen, da gelbgewandete Ritualführer mit den Zeichen von Vögeln auf ihrer Kleidung "gammeln", das nicht den Vorschriften entspricht streng rügen. Da es mir bisher versagt blieb, mir ein Ritualgewand zu fertigen, griff ich auf die Form des "höheren Gammels" zurück. Man begibt sich in eine jener kleinen Hütten und legt seine Kleinodien zu Betrachtung aus. Dies berechtigt dazu sich in den Freuden der Betrachtung zuergehen ohne der Rüge anheim zu fallen. Befremdlich aber war, dass man das Holz, das ich schlug stets "kosten" wollte. Wie ihr mich lehrtet, mein geehrter Gastgeber, enthielt ich den Hungernden nicht die Kost. Zu meiner Beruhgung biss nicht wirklich jemand in meine Schnitzerein sondern entfernte sich nach einigen Ausrufen der Verwunderung wieder mit meinen Gastgeschenken. Seltsam erscheint es mir, das man die Hütte des Gastgebers niemals betritt, sondern ihn durch ein Art fenster anspricht, in das man seine Kleinodien zu legen hat. Besondere Bedeutung scheint bei dem Austausch von Gastgeschenken dem Glanz zuzukommen. Das junge Volk drückte mir dieses kalte Metall in kleinen Häufchen in die Hände. Voll Stolz kann ich berichten, dass ich nun weiss, dass es im Haus meiner Gastgeber einen Korb gibt, in dem man es ohne jemanden zu kränken, wieder ablegen darf.
Ich bekam als Gastgeschenk sogar eine Schaufel, so dass ich dem Gebot unseres Herrn wieder folgen kann.
Einige Verhaltensweisen, etwa das Nageln toter Tiere an die Wände ihrer Behausungen beunruhigt mich mich noch etwas, aber ich hoffe es noch ergründen zu können.
In der Hoffnung, Euren Lied wieder lauschen zu dürfen,
Obsidian.
Dann hält er es in die Flammen seiner Fakel, und lässt die Asche vom Wind davon tragen.
Zuletzt geändert von DEZZ: 16.12.04, 01:43, insgesamt 1-mal geändert.
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