Hochverehrter Lehensherr Sire Koruun McKevin,

der Krieg ist vorrüber, das Dunkle scheint gebannt und es kehrt wieder Frieden ein in diesem geschundenem Land. Wir, die Heiler der Communis Medici bemerken dieser Tage einen deutlichen Rückgang von durch Waffen Verletzten. Dies ist ein guter Umstand, für den wir den Vieren danken. Doch mit Einbruch des Winters sind Rotz, Schnupfen und Erkältung wieder vermehrt vertreten, eine nicht all zu gefährliche, aber dennoch recht störende Krankheit.

Jetzt, wo viele neue Siedlungen gegründet, neue Häuser gebaut und neue Gebiete erschlossen werden, verteilt sich die Bevölkerung wieder mehr über das Land. Da, wo einst die Straßen Brandensteins voll mit Menschen, Elfen, Zwergen, Hobbits oder gar Orks waren, ist jetzt Ruhe eingekehrt.

Ich trete mit diesem Schreiben an Euch, Euer Hochwohlgeboren, heran, um eine Bitte zu äußern.

Wir, die Heiler der Communis Medici, stehen nun schon mehr als drei Jahre in den Diensten der Krone, aber auch im Dienste der Viere und nicht zuletzt im Dienste eines jeden lebenden intelligenten Wesens, welches Siebenwind bewohnt. Nun, da sich dieses Leben wieder ausbreitet und zerstreut, wird nur all zu deutlich, dass der Standort Brandenstein als Hauptsitz nicht mehr ideal ist, wir diesen aber dennoch nicht vollständig aufzugeben gedenken.

Wie ich vor einem halben Jahr bereits an Euch trat, so möchte ich auch heute meinen Wunsch erneut äußern.

Bitte gewährt uns die Gunst, an dem Ort, an dem alles begann, die Heilergilde betreffend, erneut ein Gildenhaus zu erbauen, welches dem alten in nichts nachstehen soll. Ein zentraler Ort mit einer gewissen Nähe zum Grenzwall erscheint mir sehr wichtig.

Ich bitte euch demütigst, uns diesen einen Wunsch zu erfüllen, es uns zu ermöglichen, wieder die zentrale Position zu ermöglichen, die wir vor dem Dunkel inne hatten.

Lang lebe der König und die Viere mit Euch, Euer Hochwohlgeboren!



Leomar Finkenfarn
Heiler zu Siebenwind
Leiter der Communis Medici

Geschätzter Herr Finkenfarn,

Trotz Eures Dienstes an Volk und Königreich, raten wir Euch dazu, das Gildenhaus gemäß Eures Wunsches am zentralsten Punkt der Insel, innerhalb der Hauptstadt Falkensee, zu errichten, welche gewiss den zentralsten Anlaufpunkt der Insel darstellt.

Obwohl wir Euren Hang zum vergangenen Bauplatz nachempfinden können, halten wir es für das Beste, wenn die Heilergilde im Schutz der künftigen Stadtmauern und Wachen Falkensees steht, und damit auch jene, die durch Krankheit ans Bett gefesselt sind oder schnellstmöglich Versorgung benötigen. Um Euch unsere Abneigung gegenüber eines entfernteren Bauplatzes darzulegen, wollen wir Euch die zahlreichen Überfälle auf das Hospitz innerhalb Brandensteins ins Gedächtnis rufen. Wir fürchten, dass die Zahl besagter Überfälle dementsprechend noch mehr ansteigen wird.

Wir hoffen, dass ihr mit der unsrigen Meinung übereinstimmen könnt, die da lautet, dass es ein Hospitz direkt in der Hauptstadt geben muss - und wer wäre besser für die Führung geeignet als Ihr ?

Bedenkt, dass es lediglich eine kurze Strecke vom ehemaligen Bauplatz bis zu jenem in Falkensee sein wird. Eine Ausdehnung der Stadt oder der Stadtmauer in diese Richtung kommt jedoch nicht in Frage. Ein angelegter Garten könnte ebenso schönen Freiraum für die Verletzten schaffen, wie eine Rechtmeile Flachland ohne naheliegende Versorgung, Schutz und Bevölkerung.

Lang lebe König Hilgorad I.

Sir Koruun McKevin
Lehnsherr Siebenwinds

*Neugierig öffnet er den Brief und entfaltet das Schreiben. Eifrig liest er die Zeilen, doch mit jeder Zeile wird er langsamer. Ein Seufzen ist zu vernehmen. Mit resigniertem Blick faltet er das Schreiben wieder zusammen und begibt sich in sein Zimmer*