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 Betreff des Beitrags: Perlen einer Kette des Lebens
BeitragVerfasst: 19.06.06, 10:03 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 3.06.06, 17:48
Beiträge: 1
Von den Mauern, bis zur Unkenntlichkeit gedämpfte Stimmen dringen an ihr Ohr und lassen sie schaudern. Eben noch hatte sie neben der Tür gestanden und Worte vernommen die so klar waren das sie sich unauslöschbar in ihr Herz gebrannt hatten. Worte, deren Sinn sich ihr mit jedem unruhigen Schritt auf dem Dielenboden nur noch mehr vertieft. So wenige Worte waren nötig gewesen um monatelange Unsicherheit zu verscheuchen und einer erschreckend klaren Deutlichkeit zu weichen. Als hätte sich ein Vorhang gehoben, sickert die Erkenntnis in ihr Herz und fast hätte sie lachen mögen wenn sich ihr Innerstes nicht bei jedem leisen Laut von oben qualvoll zusammengezogen hätte.
Ewigkeiten scheint es zu dauern und die wenigen Geräusche die sie vernimmt lassen eigenartige Bilder in ihrem Geist erscheinen. Die Wanderungen auf dem metgetränkten Holzboden sind geprägt von verschiedensten Gedanken und Gefühlen. Freude, Angst, Furcht, Ekel, Neid und Mitgefühl. Sie ringt die zarten Finger zum innigen Gebet und sinkt hadernd auf die Knie.

Stunden scheinen zu vergehen und ihr Geist findet keine Ruh bis das Geräusch einer sich öffnenden und wieder schließenden Tür an ihr gepeinigtes Ohr dringt. Was soll sie tun? Schreien? Weinen? Schimpfen? Sie würde von ihm verlangen sie gehen zu lassen und sich gleichzeitig mit aller Kraft an ihn klammern. Sie würde ihm hasserfüllte Worte an den Kopf werfen und ihm zugleich die zarten Knospen ihrer Gefühle darbieten.
Stockend hält sie inne und sucht das so eigenartige Geräusch das sie meinte vernommen zu haben. Ein Weinen? Ein Schluchzen das aus dem Innersten eines gebrochenen Herzens zu kommen scheint.

Nur wenige Augenblicke zögert sie bis sich ihre Füße zielsicher zum Treppenabsatz bewegen. Die Finger ziehen ein seidenes Tuch aus der Tasche und noch während sie die Stufen hinaufsteigt verschließt sich ihr Herz vor ihrem eigenen Schmerz und eine Welle des Mitgefühls überrollt sie. Das Tuch nimmt heiße Tränen auf und eine fast mütterlich fürsorgliche Seite ihres Selbst hilft dem gebrochenen Menschen den sie eben noch verfluchte. Sanfte Worte versuchen aufzubauen und neue Hoffnung zu geben. Die zarten Hände bieten Halt und Hilfe und führen fort aus der Qual in erholsamen Schlaf, den ihr wachendes Auge schützend überwacht.

„Hoffnung bedeutet davon überzeugt zu sein, das es niemals zu spät ist“

Wie gut diese Worte auf sie beide passten.


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