Die erste Dunkelheit war bereits vorbei als die Elfe vom Pferd stieg, es anband und nochmal Streichelte.
"Ruhig Gwenwyn, morgen reiten wir wieder und ich bringe dir frische Karotten, jetzt schlafe." Wie auf befehl legte sich der hengst mit dem kurzen, glänzend braunem Fell ins Stroh als sie den Stall verließ und zielstrebig auf ihr Haus zuging. Bevor sie die Stufen zur Tür hinauf steigen konnte wünschte sie noch zwei weiteren Pferden einen angenehmen Schlaf, streichelte sie kurz. An ihrer Rosa Kleidung hingen schon überall Tierhaare, man sah ihr an das sie den ganzen Tag bei ihnen verbracht hatte.
"Dha Nenja, Morgen räume ich die satteltaschen endlich wieder leer, ich versprech es dir" flüsterte sie mit ihrer hellen, melodischen Stimme noch einer kleineren, ein wenig dicklichen Stute ins Ohr, die derweil an ihren Haaren knabberte.
Es knackte als das Schloss aufsprang, sofort wich der junge Luchs ängstlich unter den Esstisch zurück. Sein knurren wollte noch nicht richtig bedrohlich klingen, für ihre Ohren war klar erkennbar das es mehr Angst war.
" Ist eôl mein kleiner, ich bins nur" Sie geht in die Hocke vor dem Tisch, streckt ihm ihre Hand hin. Nur sehr langsam wagt er sich vor, misstrauisch betrachtet er sie und schnuppert. Erst als sie aus ihrem Beutel ein Stück Fleisch zieht lässt er sich wieder hervor locken. Gierig, als wäre es die letzten Nächte anders gewesen, schlang er das rohe Bärenfleisch hinunter. Ihre Hand streichelte ihn dabei etwas, kraulte durchs Fell an seinem hals, ehe sie sich wieder Aufrichtete und zur Treppe ging.
Fast geräuschlos trugen ihre nackten Füße sie ins obere Stockwerk, doch die ruhe wurde von freudigem Bellen durchbrochen. Nildra sprang freudig kläffend an ihr Hoch, die Krallen des Hundes wurden durch den dünnen Stoff des Rockes kaum gebremst. Sie verzog ihr Gesicht etwas als sie sich in ihre Haut bohrten. Ein zweiter Hund lag in der Ecke, eher gelangweilt das Ganze betrachtend. Auch die beiden Tiere bekamen ihr Fleisch zu fressen, auf dem holzboden bleib nur ein Fleck von Blut und Sabber zurück.
Ihr lächeln wandelte sich zu einem glücklichen Strahlen als sie an das Bett trat und auf den schlafenden blickte. Der Elf hatte sich an die Geräusche gewöhnt, das Bellen, Kläffen und Knurren bei fremden klang anders. Das schreckte beide jedesmal auf, auch wenn nur ein Kaninchen vor der Tür verzweifelt versuchte ein Loch zu graben verfiel Nildra in Panik, knurrte und kläffte aggressiv, die Ohren angelegt und den Schwanz eingezogen.
Sie zog eine Karotte aus ihrem dann leeren beutel und begann an jener zu knabbern. Sie biss ab und kaute eine ganze Weile, dann Spuckte sie den Brei in ihre rechte Handfläche. Mit der linken schlug sie Bettdecke zurück, in der mitte des breiten Bettes lag ein junges Kitz, sein fell silbrig schimmernd. Mit dem vorgekauten Brei füttert sie es, streichelt es dabei und flötet in den süßenden Tönen verniedlichende Namen zu ihm, erzählt ihm ihren Tag, dabei immer wieder ein wenig karotte vorkauend.
Der Elf daneben blinzelt nur ab und zu, sieht sie kurz an bevor er ruhig weiter schläft. Auch sein Tag war lang und anstrengend. Als das Kitz nichtsmehr essen mag wischt sie ihre Hand mit einem Tuch sauber, hebt es vorsichtig Hoch und legt es ans Fußende. Ein letztes Mal erhebt sie sich selbst, beginnt das entkleiden schon auf dem Weg zu ihrem Kleiderschrank in welchen sie alles, sorgsam gefaltet, hinein legt. Sie greift ein Nachthemd, wie sollte es anders sein ist es lila gefärbt. Sie streift es überihren mageren, nackten Körper und schleicht zurück zum Bett. Sie legt sich hinein, deckt sich mit der lila Decke zu und schließt ihre Lieder über den Wasserblauen Augen.
"Miol at, iama" flüstert sie noch, rutscht etwas an ihn heran und legt einen Arm um den Elfen ehe sie auch in Schlaf versunken ist.