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 Betreff des Beitrags: Zeit ohne Schatten
BeitragVerfasst: 28.12.06, 14:58 
Einsiedler
Einsiedler

Registriert: 28.12.06, 14:24
Beiträge: 2
Es war im siebten Nachtzyklus. Die Mine nördlich von Seeberg, Ausgangspunkt des Geschehens das die nächsten Stunden über die Insel durchfahren sollte.

Große Steine versperren den Eingang, trügerische Sicherheit steht zwischen den bewohnten, verschneiten Grünlanden und der Höhle, voll von Untoten und namenlosen Schrecken. Nichts regte sich… fast nicht. Ein einzelner Kiesel rollt von dem Steinhaufen, fällt leise in den Schnee. Dann setzt sich, Stein für Stein die gesamte Masse des Erdrutsches in Bewegung. Leise, ungehört von den Wachen des nahen Seebergs schieben sich die Steine zur Seite, und erstes Licht fällt in die dunklen Tunnel. Ein letztes Poltern ertönt und der Eingang ist frei.

Aus den dunklen Tiefen steigt eine Gestalt hervor. Gleichmäßig, rhythmisch tockt der Stab auf den Boden, eine verhärmte, wächserne Miene schiebt sich in das Licht Astraejons und Vitamalins. Kurz blickt sich der Liche um, hebt seine knöcherne Hand, deutet vor sich auf den Boden. Wenige Momente später kriechen hintereinander drei weitere Gestalten, schrecklich anzusehen, hervor. Zombies, Untote deren Fleisch in Fetzen von ihren Knochen hängt. Einer aufgedunsen, was sein ehemals fettes Fleisch noch mehr hervorhebt, eine Kriegerin in schäbiger, verrosteter Rüstung, deren einer Arm fehlt und deren Rippen durch die tödliche Wunde hervor blicken, und zuletzt eine hochaufgeschossene, aber gebückt gehende Gestalt aus deren zerfetzter Kehle ein schauriges Keuchen hervordringt.

Der Liche lacht heiser, schaurig und setzt sich auf den Weg, flankiert von seiner untoten Leibgarde. Seine Schritte führen ihn nach Osten, gen der Lavabrücke. Dann folgen sie weiter dem Weg, die Straßen sind leer, das Volk wohl in der sicheren Stadt, bei der Messe zum Schutze vor der Bedrohung, die näher ist als sie glauben, als die Untoten die Mauer entlang wanken, an Falkensee vorbei. Ein Reiter erbleicht beim Anblick des Trupps und gibt seinem Pferd die Sporen.

Die Untoten überqueren die Brücke westlich Falkensees, wanken weiter durch den Wald auf Brandenstein zu. Niemand sieht sie, keiner hört sie und ihr ab und an klagendes Aufheulen. Auch hinter dem Schlachtenpass und am Tor Brandensteins, niemand. Erst am Bellumsschrein, zwei Gestalten. Eine verhüllte Frau, ein Diener des Bellums. Ein Elf kommt den Untoten entgegen, erstarrt vor Angst während die beiden vom Schrein herbei eilen.

Einmal deutet der Liche umher, seine Diener hören den tonlosen Befehl. Jeder von ihnen wirft sich auf eine der Gestalten während der untote Magier gelassen weiter schreitet, gen Hafen.

Der elfische Bellumsdiener, er erhebt sein Schwert, und sowohl die Klinge als auch seine Augen glühen rot auf. Die Frau zieht ihr Schwert, umgeht den plumpen Angriff des Zombies. Der Elf, er lässt seine Blätter fallen, und nur das Eingreifen der Frau verhindert das er wehrlos von seinem Gegner niedergestreckt wird. Doch als sie den Elf rettet, dreht sie dem Zombie den Rücken zu, und erst als sich die Klauen seiner Hände in ihre Schultern bohren bemerkt sie ihren Fehler. Gleichzeitig ergeht es dem letzten Zombie, dem fetten, schlecht, denn die Klinge des Elfen trennt geschickt Stück nach Stück von ihm ab. Zweigeteilt liegt der Zombie, der es wagte sich einem Bellumsdiener zu stellen, darnieder, während sich die Frau den Klauen entwindet und sich zur Verteidigung bereit macht.

Doch dies ist der Moment, in dem das Schlachtenglück sich wendet, den in diesem Moment kehrt der Liche zurück. Ihm folgen einige grausam aufgedunsene, wächserne Leichen. Manche tragen noch Fetzen von Matrosenkleidung, und mancher der die Geschichte der Insel kennt mag sich denken können woher sie stammen. Sie alle werfen sich gemeinsam auf den Bellumsgeweihten, und trotz seiner geweihten Klinge und seiner Schwertkünste ist er der Übermacht und der Magie des Lichs, der nun Feuer nach den Lebenden wirft, nicht gewachsen. Er geht in verzweifelter Verteidigung zuerst in die Knie, dann zu Boden und bleibt bewusstlos liegen. Zur selben Zeit erliegt auch die Frau ihrem Gegner, nicht ohne ihm Schwerthiebe zuzufügen die jeden lebenden Mann getötet hätten. Doch dies war kein Lebender, und so war eine auf ihre Schläfe heransausende Klauenhand das letzte was sie sah bevor die Welt schwarz wurde.

Die Untoten ließen von den bewusstlos Geschlagenen ab, ziehen sich zurück und erwarten die Befehle ihres Meisters, welcher weiter voran schreitet, denn noch ein anderes Ziel hat er. Hilflos muss der Elf vom Bellumsschrein aus und die wieder erwachende Frau mit ansehen, wie die Schar der Untoten weiterzieht.

Erneut trafen sie niemanden, bis sie halt machten. Die Wellen an der Küste des verwüsteten Westhever brandeten rauschend, ungerührt von dem makaberen Spektakel. Erneut ließ der Liche seine finstere Macht wirken, nach und nach brechen Klauenhände aus dem Boden hervor, klettern verfaulende Wesen ans Tageslicht. Die Untoten erheben sich, gesellen sich zu den Anderen, eine gewaltige Schar aus Ghulen, Skeletten und Zombies hatte sich inzwischen gesammelt. Die drei ersten Zombies, wie Leutnante gefolgt von einem kleineren Trupp ragten aus der Menge hervor, der zweigeteilte aufgedunsene Leichnam wurde von einer der Matrosenleichen getragen. Als das schaurige Schauspiel endete setzte sich der Liche erneut in Bewegung.

Das Tor Falkensees, gewandt zum Süden. Die Wache, die selten mehr Aufregung erlebte als den gelegentlichen Ferrin, ließ fast ihre Hellebarde fallen als sie die Gestalten erblickt welche aus dem Wald wankten. Hastig eilte der Wächter fort, gen Marktplatz während sich die Untoten vor dem Tor formierten. Ein erneuter Zauber des Lichs ließ die Untoten siegesgewiss aufheulen und von einem grünen, unheiligen Leuchten erglühen. Dann wälzte sich die verfaulende Menge vorwärts. Einige Krieger, die zum Tor geeilt waren mussten fliehen oder wurden einfach überrannt. Zuflucht fanden die Leute im Tempel, und kurz nachdem sie sich verbarrikadierten hämmerten schon die Untoten gegen das Tor.

Unendlich lange müssen die Momente den Verteidigern vorgekommen sein, bis endlich die Erlösung nahte. Schlachtrufe tönten vom Tor, vom Wall her hatten sich die Verteidiger des Grünlandes genähert und sogleich drangen sie auf die Untoten die sich sofort herum wandten ein. Alle unheilige Magie half nichts, und wenn auch mancher Verteidiger der Stadt niedergestreckt wurde so waren es am Ende die Untoten die zerstückelt zu Boden sanken. Der Liche selbst beobachtete das Spektakel eher unbeteiligt, fast so als wolle er nicht einschreiten, und tatsächlich, als die Schlacht entschieden war und nur noch einige Zombies mit ihren Gegnern rangen, verbarg sich der unheilige Magier hinter einem Wall von Ebenbildern seiner selbst und floh. Der Hauch des Todes und der Fäulnis lag über dem Tempelplatz… Doch die Stadt war gerettet.

Dieses Mal.


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 Betreff des Beitrags: [ig]
BeitragVerfasst: 29.12.06, 14:02 
Ehrenbürger
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Im oberen Raum des Hospizes zu Falkensee kann, wer durch Zufall unter das hintere Bett blickt, einen heruntergefallenen und vergessenen Bogen Pergament entdecken, mit müde-schleifender Handschrift beschrieben. Möglicherweise handelt es sich um eine Art provisorische Tagebucheintragung. Es ist kein Name zu erkennen.

1. Dunkeltief
Noch nie erschien mir Dunkeltief so dunkel.
Die Nachricht, ich sei heute beim außerordentlichen Konvent zur Streiterin gewählt worden, scheint mir unrealistisch und fern.

Der Wall gefallen, viel früher als befürchtet. Horden von untoten Kreaturen dort, wo wir noch unlängst wachten. Während ich mich oben eiligst um meine eigenen Verletzungen aus den ersten Kämpfen kümmerte, stürmte eine mit Unbekannte herein und berichtet, daß der Wall zu fallen droht.
Kampflärm überall, und hin und wieder das vereinzelte "Aureole!" meiner Kameraden. Über den nördlichen Teil des Walles brachten die Unbekannte und ich zwei schwer Verletzte ins Grünland, bevor ich außen am Wall entlang zurück zum Torhaus, dem Hauptangriffspunkt, eilte. Erst hier wurde mir das ganze Ausmaß des Angriffs bewusst: Wandelnde Skelette, wandelnde Leichen, zuckend und einen schauderlichen Anblick bietend, ein wahrlich grauenvoller Magier, riesenhafte Trolle und Oger.
Daß wir, trotz härtesten Kampfes, bereits heute den Wall verlassen mussten, erschüttert mich zutiefst. Der neue Sammelpunkt der Löwen ist Falkensee, und ich bete zu den Vieren, daß wir die Stadt halten können.
Bei langer Wache am nördlichen Stadttor hörte ich das Gespräch zweier mir fremden Männer. "Der Wall ist gefallen! Der Löwenorden hat seine Existenzberechtigung verloren! Es traf die Richtigen!"- Das Lachen dieser Männer dröhnt mir noch in den Ohren. Was kann sie nur zu derartigem Denken veranlassen? Was haben wir ihnen getan? Wir wachten Tag ein, Tag aus am Wall, und Spott und Hohn ist der Dank? Für einen Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als den Männern mein Schwert vor die Füße zu werfen. Sollen sie sich doch selbst verteidigen!
Doch welch schändlicher Gedanke.
Ich glaube fest an den Orden, unsere Ziele und das Gute. Sollen die Leute nur höhnen. Wenn nur die Götter über uns wachen, kann uns auch das nicht Schwächen.
Mein Pferd, der gute, arme Fuchs, blieb am Wall zurück. Ich hoffe, daß er sich losreißen und retten konnte. Wenn aber nicht, so bete ich zu den Vieren, daß ihn das Ende schnell und schmerzlos ereilte.

Mögen die Götter uns beistehen, und es bald wieder dämmern lassen.

_________________
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"Meine Mittelmäßigkeit erkennen. Nicht in geißelnder Selbstverachtung, nicht in Bekennerhochmut, aber als eine Gefahr für die Integrität des Handelns, wenn ich sie aus den Augen lasse."
- Hammarskjöld


Zuletzt geändert von i.like.toads: 29.12.06, 14:30, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Treue in dunklen Tagen
BeitragVerfasst: 29.12.06, 14:57 
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Im Hofstaatsbereich der Burg sitzt am Tisch eine junge, weisshaarige Frau. Der Oberkörper liegt jedoch teils auf dem Tisch und sie scheint in dieser eher unbequemen Haltung zu schlafen, wobei ihr Kopf auf einem dünnen, etwas grösserformatigen Buch ruht. Würde man die letzte Seite aufschlagen können, könnte man dort einen Eintrag lesen, der sich vom vorherigen vor allem dadurch unterscheidet, dass er ein wenig unsauberer und somit wohl unter grosse Müdigkeit geschrieben wurde.


1. Dunkeltief 17 n. H., Burg Finianswacht zu Siebenwind

Ich bin vollkommen müde, aber zumindest ein paar Worte möchte ich noch festhalten, ehe der Schlaf mich übermannen wird.
Es war zu Beginn des achten Dunkelzyklus am gestrigen Tag, als ich noch einen Rundgang durch den Turm unternahm und mich vergewisserte, dass zumindest die nötigen Räume und Gänge gut genug ausgeleuchtet sind und alles ruhig ist. Danach brach ich sogleich auf nach Falkensee, denn ich gedachte im Tempel zu beten, um danach die Burg aufzusuchen. Dort wiederum traf ich auf meinen Lehrmeister Magister Garreth Moss - seltsamerweise sah ich ihn nicht gleich und überhaupt scheinen mir derzeit meine Augen etwas Probleme zu bereiten, denn selbst jetzt beim Schreiben werde ich gewahr, wie ich näher zum Blatt hinabrücken muss, damit ich alles auch wirklich scharf erkennen kann. Doch das ist nun vorerst meine geringste Sorge.
Mein Lehrmeister eröffnete mir, dass Sahra von den verblendeten Anhängern des Einen entführt worden wäre und wir machten uns auf den Weg zum Tempel auf der Suche nach einem Geweihten, doch diese schienen anderweitig beschäftigt und so trafen wir lediglich auf eine Novizin vom Ordo Astraeli, Nalea Silbermond. Allzu lang ging das Gespräch nicht, denn sogleich wurde von Adeptus Sandor ein schwerverletzter Mann in den Tempel getragen, um den ich mich wiederum kümmerte.
Das erste Mal konnte ich etwas ausprobieren, worüber ich mir seit dem letzten versorgten Knochenbruch Gedanken gemacht hatte. Tatsächlich gelang es mir auch, eine etwas instabile Illusion des Körperbereiches zu erschaffen, in dem sich einige üble Knochenbrüche befanden und dank deren Hilfe ich nun weitaus zielsicherer den Bruch etwas kitten konnte.
Schon da fühlte ich mich aufgrund der Anstrengung reichlich erschöpft, aber mein Meister war zum Wall aufgebrochen und brauchte mich dort sicherlich, so dass ich mich sogleich auf den Weg dorthin machte. Hier jedoch bot sich mir ein erschreckendes Bild - die erste Person, die ich sah, war Magistra Nhergas, verletzt und mit Brandwunden übersäht, jedoch behandelte bereits jemand ihre Verwundungen. Sie rief mir noch zu, ich solle nicht weiter und nicht näher zum Wall reiten, sondern wieder zurück, doch ich wollte mich zumindest versichern, dass mein Lehrmeister noch unversehrt ist und wenn ich ihn persönlich aus dem Schlachtengewühl hätte ziehen müssen. Den Vieren sei Dank hatte er es noch relativ unbeschadet überstanden und so flüchteten wir alle zurück zur Stadt und hinter ihren hoffentlich erstmal sicheren Mauern.
Doch wenn der mächtige und hohe Wall schon fällt, was wird dann erst mit dem Rest der Insel geschehen? Südfall und Brandenstein sind ohne Mauern und ohne eine wirkliche Streitmacht. Ich jedoch habe mich entschieden, hier in der Hauptstadt auszuharren - sie, mit ihrer Burg und dem Tempel, ist der wichtigste Ort dieser Insel und ich bete zu den Vieren, dass sie nicht auch noch fällt in diesen drei dunklen Tagen.

Mein letzter Gedanke nun, ehe ich die Feder beiseite lege, gilt ihm, Nuir, wo auch immer er nun wandeln mag. Ich hoffe nun das erste Mal seit Wochen, dass er nicht mehr auf dieser gefährlichen Insel weilt, sondern irgendwo in Sicherheit auf dem Festland, auch wenn dieser Gedanke mein Herz erneut mit Trauer füllt.
Möge Vitama ihre schützende Hand über ihn halten.


Zuletzt geändert von Althea: 29.12.06, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.

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