In der Kanalisation:

Ein jeder der die Kanalisation betritt kann bemerken, dass der Boden und die unteren Teile der Wände mit einer gallertartigen gelblichen Masse vollbeschmiert sind. Der Boden ist recht glitschig und die Ausrutschgefahr, inbesondere bei hektischeren Bewegungen, ist ziemlich erhöht.

Vierlerorts entdeckt man schleimige Entitäten über den Boden wabbern wie lebendigen Wackelpudding oder wie sie in der undurchsichtigen Dreckbrühe der Kanalisation abtauchen.

So man mit Waffen auf die schleimigen Kreaturen einhackt passiert es, dass Glibber umherfliegt, welcher auf freiliegende Haut eine ätzende Wirkung erzielt. Die Haut bekommt an den getroffenen Stellen pustelige Ausschläge und juckt, als hätte man sich mit Brennesseln eingerieben. Der Schleim an sich stellt sich bei den Versuchen ihn zu entfernen als ziemlich hartnäckig heraus und nur durch intensives Schrubben ist er von Kleidung, Waffen und Haut zu entfernen.

Des Weiteren ist in der feuchtschwülen Luft eine Nuance ungewöhnlichen Fäulnisgeruches zu bemerken, welcher selbst für eine Kanalisation unüblich ist, wie jeder, der sich häufig in Kanalisationen herumtreibt, bestätigen kann. Es kann auffallen, dass je mehr von den schleimigen Wesen getötet werden, desto schwerer das Einatmen fällt, als würde etwas die Funktion Luft zu holen lähmen. Dies fällt auch auf, wenn man sich länger als 20 Minuten in der Kanalisation bewegt. Es kann sogar passieren, dass Personen, die zu lange zur momentanen Zeit in der Kanalisation verweilen einfach keine Luft mehr bekommen und das Bewusstsein verlieren.

Tiefste Zufriedenheit hatte sich wohlig in ihr breitgemacht und mit einem überaus selbstsicheren Ausdruck auf ihren blassen Zügen betrachtete sie den kleinen Diamanten in ihrer rechten Hand, während sie ihn im Licht der einzelnen Kerze drehte und funkeln liess. Sie erwartete förmlich das Treffen am heutigen Abend. Sie war gespannt auf das, was die anderen als Lösung präsentieren würden, doch was sie bisher wusste... sie grinste flüchtig, ehe die übliche, ruhige Miene sich wieder bildete und kaum Aufschluss über ihre eigenen Gedanken gab.

Was hatte sie die letzte Zeit gezweifelt und gezaudert, was ihr Können und ihre Möglichkeiten anging. Immer wieder diese Frage, ob sie überhaupt wirklich würdig war, den nächsten Schritt zu gehen, doch nun war sie sich sicher - sie war es.
Sie hatte eine Lösung gefunden und mehr noch - zusammen mit ihrem Assistenten hatte sie auch rausgefunden, warum sich überhaupt dieser Schleim in der Kanalisation so verbreitet hatte. Was noch fehlte, war die Antwort auf die Frage, was der Ursprung dieser Schleimwesen war.
Vielleicht die Reste eines missglückten Experimentes eines Alchemisten, die er in der Kanalisation entsorgen wollte?
Vielleicht auch eine Verkettung diverser, unglücklicher Zufälle?

Was auch immer - sie war offenbar einen Schritt weiter und das, obwohl sie erst gar nicht so begeistert war, als ihr Yves den Beutel mit dem Schleim gab. Eigentlich sollte das Untersuchen dieser Schleimreste nichts weiter als ein kleiner Zeitvertreib sein. Ja, eigentlich hatte sie sogar vorgehabt, jemanden zu suchen, der schon eine Lösung hatte, damit dann die Untersuchung zu unterlassen und sich wieder ihren fruchtlosen Zweifeln über ihren kommenden Weg zuzuwenden.
Doch es kam alles anders.

Sie legte den Diamanten beiseite und nahm wieder ihre Schreibfeder zur Hand, tauchte deren Spitze in blauer Tinte und wandte sich wieder dem zu, was sie zu lange vernachlässigt hatte.

Personen, die in den nächsten Tagen sich in die Kanalisation verirren kann auffallen, dass dort unten keine Schleime mehr zu finden sind. Ebenso kann bemerkt werden, dass der Geruch in der Kanalisation wieder auf den kanalisationsüblichen Gestank geschrumpft ist.

Manch einem mag die nächsten Tage auch auffallen, dass die Rattenpopulation in der Stadt wieder zurückgegangen ist und die kleinen Nager nicht mehr in so großen unüblichen Scharen zu sehen sind.