Einiges an Zeit ist vergangen seit Gimbart den faulen Fisch in Traims Bett gelegt hatte...aber vergessen hatte Traim die Angelegenheit natürlich nicht. Wie nur konnte er diesem Gimbart eins auswischen? Oft grübelte er beim Wachstehen darüber nach...einen Plan nach den anderen verwarf ehr... Hatte dieser Gimbart nicht sogar mit Steinen auf ihn geworfen, während er sich mit seiner Schülerin unterhalten hatte? Was mochte die Rahem nur von ihm denken, ihm, den Schlächter, einen Held des Volkes der Dwarschim, wenn er sich einfach von einem Schreiber mit Steinen bewerfen liess? Nein...Gimbart hatte Strafe verdient, eine besondere Strafe... Und tatsächlich hatte Traim auch schon eine Idee, was es seien würde.
Wie passend, dass er Gimbart mit der Rahem Zelia erst grad in der Taverne gesehen hatte, beim Turteln, mal wieder...das wollte sich Traim Heute nicht auch noch ansehen. Zuviel des Guten, entscheid er, und machte auf den Absatz kehrt. Da bleibt ein Bart ja lieber durstig! Aber es war der perfekte Zeitpunkt...so schnell würde Gimbart nicht von seiner Rahem lassen. Also ging Traim in die Wohnung und öffnete leise den Schrank von Gimbart...und da lagen sie ja auch schon, die hässlichen, waldgrünen Klamotten, die Gimbart so gerne trug um das Auge jeden Dwarschims zu beleidigen, dem er darin begegnete. HA! Der würde was erleben. Mit breitem Grinsen auf den Lippen griff er in seinen Rucksack und holte den mit einem Pfropfen verschlossenen Honigkrug hervor. Mit lautem "PLOPP" löste er den Pfropfen und machte sich daran die güldene Masse auf die Innenseite des Umhangs laufen zu lassen. Mit einem Löffel strich er den Honig auf Gimbarts Gewand sorgsam glatt. Als nächstes nahm er das grüne Hemd und krempelte es um, so dass die Innenseite nach Außen zeigte, und ließ auch hierauf den Honig tropfen, den er sodenn zu einer feinen, klebrigen Schicht verstrich, ehe er ein wenig Umständlich das Hemd wieder richtigrum krempelte. Als nächstes was der Hut dran. Dieser hässliche grüne Hut mit der Feder drin...wie konnte ein Dwarschim nur sowas tragen? Mit lautem brummen liess Traim eine große Fütze in den Hut laufen, ehe er ihn wieder in den Schrank legte. Den restlichen Honig dann liess er auf die Sohlen der Sandalen laufen. Die waren sowieso völlig unpassend für einen Dwarschim!
Mit breitem Grinsen liess er den fast leeren Honigkrug einfach offen im SChrank stehen und schloss die Schranktüre wieder.
Auf der Brücke zur Taverne traf er sodenn die Geweihte des Herren, Rahem Leandra, sowie den Flammenschmied Hromgarhosch Grendil Tangresch, zu dem ihn ein altes Band der Freundschaft verband.
Traim unterhielt sich also mit den Beiden, vor allem über die Reichtümer, die sie angesammelt hatten und wie sie dies bewerkstelligt hatten, auch wenn wohl jeder die Geschichte des Anderen schon mehrfach gehört hatte. Und schliesslich kam auch Gimbart des Weges, zusammen mit seiner Rahem... Traim konnte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und meinte gleich: "Har, Gimbart, zieh dich mal wieder um! Deine Kleidung stinkt nach Gragosch, har!" und auf Gimbarts Frage, was er denn sonst tragen solle, meinte Traim nur mit breitem Grinsen: "Hauptsache nix Grünes, har!". Als Gimbart durch die Tür ins Haus verschwunden war, konnte Traim sein Lachen nicht mehr verkneifen. Er bat die beiden anderen Dwarschim nur darum, Gimbart mitzuteilen, er wäre zur Stadt gegangen, in Wirklichkeit aber klomm er die Stufen zum Garten hinauf und kauerte sich hinter des Mauerwerk über den Taleingang, spitzbübisch hinüberlukend was denn gleich passiert...
Der Honig troff Gimbart aus den GEsicht, ganz verklebt war er, und die Arme und Beine spreizte er ab, denn alles klebte an ihm. "WO IST ER!" brummte er zornig heraus, wobei die Zornesröte in seinem Gesicht den güldenen Glanz des Honigs darauf nur noch verstärkte. Traim musste sich eine Hand vor den Mund halten um nicht laut loszulachen. "Was ist denn mit Dir passiert, Bresch?" fragten die verwunderten Zwerge den armen Gimbart. "Hrm...Traim hat mir Honig in die Kleidung geschmiert..." murrte dieser kleinlaut. "WO IST ER HIN?" grollte es dann wieder sauer aus ihm heraus. "Der Bresch ist in die Stadt gegangen..." "In die Stadt? Mein Bart kann unmöglich so zu den Khaela gehen!" und an diesen Punkt konnte Traim sich nichtmehr halten und laut brach das Lachen aus ihm heraus, dass auch sogleich seinen Körper kräftig durchschüttelte, dass sein Kettenhemd nur so klirrte. Das, und der leichte Wink der Rahem in Richtung Treppe wohl, liessen Gimbart genau wissen, wo der Schuft zu finden war. "NA WARTE DU! DICH KRIEG ICH SCHON!" brüllte er zu Traim, der Mühe hatte sich unter dem Lachen wieder aufzurichten, doch so schnell er konnte, ging er durch die Gärten und über einen schmalen Steg zu den Bienenstöcken des Ahrpets. Grollend folgte ihm der verklebte Gimbart, das Honigglas in der Hand haltend. Als Gimbart auf der Mitte des Steges stand aber fing sich Traim wieder und brüllte ihn warnend zu: "WARTE; HAR! Dein Bart weiss doch, wie sehr die Bienen Honig mögen, har..." und mit einem breiten Grinsen tippte er mit einem Finger einmal gegen einen der Bienenstöcke. Wie angewurzelt blieb Gimbart auf der mitte des Steges über den Bach stehen. "Das wagst Du nicht, Traim!" "Sicher, Bresch, har?" Doch ehe Traim ein weiteres Mal gegen den Bienenstock tippen konnte, um seine Warnung zu unterstreichen, da schleuderte Gimbart den Honigkrug nach ihm. Die alten Reflexe aus vielen Kämpfen liessen Traim sofort zur Seite springen, und es kam, wie es kommen musste...der Honigkrug verfehlte sein Ziel und traf stattdessen einen der Bienenstöcke, die hinter Traim standen...just in dem Moment, wo auch die RAhem Leandra die Gärten betrat, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. "Was hast Du nur gemacht, Gimbart?" brummte Traim entsetzt ihm entgegen, während hinter ihm ein leises Surren erklang, das allmählich lauter wurde... "LAUF!" schrie Gimbart nur, und wandte sich selbst voller entsetzen herum, Traim rappelte sich auf so schnell er konnte, und noch während seiner ersten SChritte war das Surren hinter ihm ohrenbetäubend laut geworden, eine Wolke aus Bienen hatte sich in der Luft gesammelt, die kaum noch einen freien Blick auf die Bienenstöcke gewährte. Auch die Rahem Leandra wandte sich herum und lief unter leisen Fluchen eiligst wieder die Treppe hinab, hinter ihr Gimbart, dicht gefolgt von Traim, hinter dem ein ganzer Schwarm von Bienen herflog.
"INS NORDTAL!" brüllte er ihnen zu, als sie an der Brücke waren, und eiligst rannten sie alle Drei den Bergpass hinauf, ein wenig Vorsprung vor den Bienen wohl gewinnend, aber noch wurde das Surren nicht bedeutend leiser. "RAhem...wären wir im Schrein der Terra sicher?" keuchte Traim im Laufen zu ihr. "Meine Zöpfe halten es eher mit dem Herren Bellum!" war ihre Antwort auf die Frage, und eilig hastete sie weiter. Gimbart sprang bereits in den Teich, der sich dort gebildet hatte, wo einst der Aufgang zum eingestürzten Nordtal war, die Rahem Leandra schon zum Sprung bereit, da dämmerte es Traim, dass er sich entscheiden müsse zwischen einen Bienenschwarm, und einem Sprung ins Wasser! "Hoar...dann hoffen wir, dass Bellum mit uns ist!" brummte er laut und wendete sich am Abhang herum, die Axt schützend vor sich gehoben. Doch wie er da die unzähligen Bienen in einer breiten Wolke auf ihn zufliegen sah, da zweifelte er daran mit seiner breiten Doppelaxt gegen diesen Feind etwas ausrichten zu können und warf sich schnell zur Seite ins Wasser.
Als die klitschnassen Zwerge aus dem Teich herausstiegen, liess Gimbart es sich nciht nehmen Traim nochmal ins Wasser zu ziehen, der wiederrum mit einem Stoß beim zweiten Hinausklettern Gimbart wieder hinab beförderte.
"TRAIM! DAS GIBT NOCH RRRACHE!" brüllte Gimbart ihm noch nach, während er sein durchnässtest Kopftuch vom Kopf zog und tropfend Richtung Binge stapfte...
[...to be continued...]
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