Vom Basilisk
"In Mühlstrass bei ein Bürgersman, welcher Hühner halt, daselbst hatt der Hahn ein Ey gelegt eben wie ein Huhn, aber schmal und lang, nicht gestaltet wie ein Hühner-Ey, warüber der Mann kommet und dieses gesehen den Hahn gleich todt geschlagen.
In Marschierstrass ist dasselbige geschehen, aber der Mann hatt den Hahn leben lassen wo er aber das Ey hingethan hat, das weiss ich nicht, und wie man vor gewiss hält aus diese Hahnen-Eier würden die erschreckliche giftige Thier, Basilisken genannt, ausgebrühtet. Diese Thiere seind so schädlich und giftig, dass ein einziges könne ein ganz Land die Luft vergiften, dass Menschen und Vieh davon sterben müssen. Dieses Thier ist gestaltet wie ein Hahn, allein sein Stärtz ist ein Slang oder Echse gleich und ganz klein wie diese Figur anzieget, aber etwas grösser, die allergrösste ist wie ein Daube gegen der Grösse zu rechnen, und so fortan, dan ich habe eine mit meine Augen gesehen, aber todt und balsamiert vor eine Raritatt in Morthum, aber eine lebendig ist so voller Gift, dass wans ein Mensch von fern thut ansehen, er davon gleich muss sterben, ja sogar wohe das Thier sich aufhalt, wachst weder Grass noch ander Kraut, die Baum und Sträuch verdorren durch seine giftige Gegenwart. Die Viehre wollen uns behüten hier zu Land vor dergleiche Thier. Wan Hahnen in der Stadt Eier legen, so werden sie se auch da aussen bij de Bauren thun, alwo dies Thier könnte ausgebrühtet werden im Feld oder Busch. Ihr Viehre bewahrt uns darvur."
- aus Bestarien Falandriens von Hereios Mittagsmond
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