Die Sterne standen ideal, befand Althea mit einem Blick hinauf zum Himmel. Der unbeständige und rätselhafte Astreyon war sogar klar zu erkennen, was sie zufrieden feststellte. Ein idealer Tag also, um sich an Proveus' Verwandlung zu wagen, die noch immer Bestand hatte.
Sie bot alles auf, was sie nur für passend hielt - reine, klare Edelsteine, wobei vier davon für die Sahor selbst standen und ein Diamant, auf den sie ihre Kraft konzentrieren und zu dem Hochgeweihten leiten wollte. Dazu das Symbol der Viere, die Raute, die zudem auch dafür sorgen würde, dass Altheas Kraft sich auf das Innere des Ritualkreises richten würde. Gar einen neuen Träger für sein Verwandlung hatte sie herausgesucht, denn sie war sich bisher unschlüssig, wie mächtig die Verwandlung, die auf ihm lag, sein würde und - zugegeben - ihr Mistelrot liess allmählich schon alt und schlaff seine Blätter hängen.
So stiegen sie beide zum Anfang des achten Hellzyklus die Stufen zum Keller hinab und suchten den Ritualraum auf. In Ruhe erläuterte sie Proveus ihr Vorhaben und warum sie was tat, doch sein Blick verriet, dass das alles für ihn eher endophalische Dörfer waren.
Dann jedoch begannen ihre Vorbereitungen. Proveus betete noch einmal, Althea wiederum lauschte den Moment über seinen Worten, suchte ebenso eine ruhige Mitte in sich, um sich beim Ritual nicht von Gefühlen oder die Sorge, was passieren könnte, wenn ihr Ritual fehlschlug, ablenken zu lassen. Dann bat auch sie noch Astrael um Beistand. Rasch folgten die weiteren Vorbereitungen und wenig später fanden sich beide auf dem Podest wieder, auf dem sie ihren Ritualkreis aufgebaut hatte. Proveus lag sichtlich verspannt da und sie wünschte sich doch kurz, sie hätte ihn in Sicherheit gewogen. Magie ist unberechenbar, hatte sie ihm ehrlich auf seine Frage hin geantwortet, ob er es heil überstehen würde. Man konnte noch so viel versuchen zu forschen und zu ergründen - vollkommen beherrschen würde man sie nie, so ihre Ansicht.
Sie begann ihre gesamte Kraft innerlich zu sammeln und zu ballen, dann leitete sie sie auch schon in den Ritualkreis hinein und ließ sie über die vier Edelsteine hinüber zum Diamanten fliessen. Auch dort ballte sie sie noch einmal, ehe sie mit Hilfe ihrer Kraft etwas in ihm suchte, was sie fassen und von ihm nehmen konnte. Recht bald erkannte sie, dass sein ganzer Körper erfüllt war mit Spuren der Verwandlungsmagie. Es war, als würde sie auf arkanen Wege eine Art Netz weben und mit diesem, ähnlich einem Fischer, die ihm noch innewohnende Magie fangen und vorsichtig ihm zu entziehen versuchen.
Sie wagte es nicht, an diesem Zauber in seinem Körper direkt zu manipulieren. Am Ende würden seine Befürchtungen noch wahr werden. Vielmehr versuchte sie die Kraft des Zaubers nun in Richtung der Pflanze zu lenken, damit diese als neuer Träger der Verwandlung dienen konnte, doch noch ehe der Zauber sie erreichte, verpuffte er schier unter ihrem arkanen Griff. Ihre Aufmerksamkeit hatte sie für den Moment mehr auf die Kraft gelenkt, die sie umzuleiten versuchte, doch nun sah sie - für einen Moment noch zweifelnd - hinab zu dem Hochgeweihten und erkannte, wie er sich allmählich veränderte, wuchs und sogar sein Bart in Windeseile zu spriessen begann.
Ein letzter Blick auch noch auf arkaner Ebene, dann war sie sich sicher - sie hatte es geschafft und Proveus war wieder ein erwachsener Mann. Lächelnd ging sie in die Hocke hinab und reichte ihm eine Hand, um dem 'Alten' wieder aufzuhelfen.
"Willkommen zurück, Hochwürden."
Zuletzt geändert von Althea: 29.01.08, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
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