Arkadons Flamme in Euch, Lieber Leser.
Ich fasse diesen Text in der Handelssprache der Menschen ab, da ich will dass dieser gelesen und von allen verstanden wird.
Ich bin Baltazaar der Schmied, ein treuer Diener Arkadons, Bergzwerg und gelernter Bergmann. Arkadon selbst hat meine Lebensuhr schon 200 Jahre lang immer wieder aufgezogen, und ich bin nicht mehr der Jüngste. Ich opfere gerne den Vieren, und bin kurz gesagt ein ganz normaler, wenn auch etwas älterer Dwarschim.
Nun, am gestrigen Tage in den Abendstunden wurde ich von einer Einheit der Stadtwache angesprochen, dass Ich die Gesetze der Stadt verletzen würde, in dem Ich Plattenhandschuhe und Helm tragen würde, und es sei nur Adel und Stadtwache gestattet, innerhalb der Stadt Rüstung zu tragen. (auf eine Scherzhafte Nachfrage, wo sich ein durchaus Adliger Zwerg für das Privileg des Tragens einer Rüstung registrieren könne, erhielt ich bis heute keine Antwort). Ich schreibe dies noch simpler medizinischer Unwissenheit zu, denn einem kürzlich erkranktem Handwerker die Mütze und den Fingerschutz zu verbieten, das grenzt schon an mehr als groben Unfug. Um meinen guten Willen zu zeigen, nahm ich beides ab, und erklährte um den guten Willen zwischen der Stadt, ihren Dienern, und mir zu wahren, dass ich als Bergzwerg mit Tradition, eingeschworen auf den Kodex der Drachenschwinge, keinerlei nichtmetallische Kleidung benutzen dürfte. Ich tat dies in gutem Willen und aus bester Absicht, denn Rassismus entsteht durch Unwissenheit, und das sollte man bekämpfen.
Herr Midas Zandor befahl mir daraufhin, zum Pranger zu gehen, und Robe und Mantel auszuziehen.
An dieser Stelle gebricht mein Verständnis völlig. Ich weiß nicht, was ich bedenklicher finde, einen Wachmann von doch recht jungen Jahren, der einen knapp 200 jährigen Bergzwerg der Drachenschwinge, der erst kurz zuvor von einem schlimmen Husten genesen ist, in jugendlichem Übermut dazu aufzufordern, sich vor einem Metallkäfig von höchst unzureichender Qualität und in einem miserablem Pflegezustand zu entkleiden, oder die Tatsache, dass er das in völliger Missachtung des innerhalb der Marktstunden anwesenden Weibs- und Kindsvolks tat. Er wieß mich außerdem an, an den Pranger zu treten.
Jeder, der die Dwarschim der Berge kennt, weiß das meiner Volksgruppe die Ordnungsliebe und ein starker Sinn für Gerechtigkeit, Wahrheit, Autorität und Hilfsbereitschaft mit in die Wiege gelegt wurde.
Ich machte mich also unter den Anschuldigungen des Wachmannes Midas Zandor, ich würde den Frieden der Stadt durch das Tragen von Kriegsrüstung (Ich habe nicht verstanden, was eine simple Eisenkombination als Kriegsrüstung klassifiziert. Ich möchte darauf hinweisen, dass meiner und der bescheidenen Ansicht der meisten Bergdwarschim eine Kriegsrüstung erst bei einer Stahl /Fenthril Kombination anfängt, und alles darunter als traditionelle Freizeitkleidung angesehen wird) stören, daran, mich dieser zu entledigen, da ich hoffte, der Herr Wachmann würde sich des Komentars über die religiösen Praktiken der Bergzwerge entsinnen. Ich entledigte mich also meiner Robe und meines Umhangs, beide aus feinstem Kettengeflecht, meines Eisenkettenhemdes, meiner Eisenkettenhose, meiner Plattenarmschoner, meines Plattenkragens und meines Ringes, und stand, in Rücksicht auf anwesendes Weibsvolk, nur noch mit meinen Orthopädischen Stiefeln aus Kettenkliedern mit Stahleinlagensohle und eines Kettenlendenschurzes bekleidet am Pranger, oder besser davor, meines ganzen Schutzes gegen den wiedereinsetzenden Schneefall beraubt, als mich Wachmann Midas Zandor anfuhr, wieso ich mich entkleidet hätte. Wahrheitsgemäß antwortete ich ihm, da er mir gesagt hatte, es sei mir verboten, Eisenkleider in der Stadt zu tragen. Feist grinsend und sich an meiner Nacktheit und Schutzlosigkeit gegen Umwelteinflüsse, bösartige Hexereien und die Blicke des anwesenden Marktvolkes weidend empfahl er mir, meinen Rucksack auszuleeren, und dann an den Pranger zu treten. Auf, aufgrund des recht tüchtigen und trickreichen Diebsvolks, berechtigter Frage, ob er sich denn ausweisen könnte, oder wie er für die Sicherheit meines Habs und Gutes Aufkommen könnte, wurde mir hier zum Ersten mal der Name des Jünglings genannt, und dass man es an der Rüstung sehen könne, dass er zur Stadtwache gehöre.
Als Schmied der Bergdwarschim bin ich es gewohnt, viel zu packen, und dieses auf engstem Raume in dem Rucksack (ebenfalls Kette) zu tun. Als ich freundlicherweise die einzelnen Schichten von Schilden, ineinander verzahnter Dolche und Sicheln nebst anderer Waffen aus dem Rucksack nahm, und vor mir auf den Boden legte, herrschte er mich an, ob dies nicht schneller ginge, oder ob ich keine Beutel hätte, in denen er "rumkramen dürfte".
Ob der obrigen Wortwahl musste ich doch recht stocken, denn jemandem einem Beutel zu reichen, in dem er rumkrahmt, ist doch recht nahe an Bestechung, was ich aber erst zuhause in der Schmiede bestätigt finden konnte (entschuldigt meine unzureichende Kenntniss der Handelssprache, die mich immer noch an "Das große Buch der Wörter", Ausgabe 22, die Handelssprache, von Gunilla Guttenhügel bindet).
Mittlerweile um die Unversehrtheit meiner Gesundheit fürchtend, stellte ich den Rucksack auf den Boden, und schaute dem Hauptmann auf die Finger, damit ich mir vor Arkadon keinerlei Bestechung zuschulden kommen lassen würde, oder durch Unkenntnis des durchsuchenden Hauptmannes (ich will nur hinzufügen, dass in diesem fall Plattenhandschuhe nützlich gewesen wären) verlorene Finger.
Offensichtlich unzufrieden (ob ob der Tatsache dass ich und etwa fünf weitere Marktbesucher ihm auf die Finger schaute,der Tatsache dass sich in meinem Rucksack nur Eisenwaren befanden, oder ob der Tatsache dass er ob des gestiegenem öffentlichem Interesses nichts unbemerkt wegstecken könnte, weiß ich nicht und kann ich nur erahnen) höhrte er auf, meine Waren zu begrabschen, ließ mir eine Warnung zukommen, und zog sich in das Wachhaus neben dem Pranger zurück.
Wegen des offensichtlich nackten Zustandes meines Körpers (für den ich mich kein bisschen schäme,denn Arkadon sorgt dafür,dass bei einem seiner Schmiede nichts hängt oder schwabbelt, und ich stemme locker meine 275 Pfund Erze) ob meiner Gesundheit besorgt, kleidete ich mich wieder an, (nur Robe aus feinsten kettengliedern, aus rücksicht auf die Gesetze der Stadt, und das Schamgefühl des anwesenden Weibsvolkes) und wollte die Strafe antreten (ich erwartete Pranger, denn dahin hatte mich der Jüngling ja gebeten), doch zu meiner Ühberraschung war der Hauptmann bereits so tief im Wachhaus, dass ihr selbst mein Wiederhohltes klopfen nicht herrauslocken konnte.
Als guter und gesetzestreuer Dwarschim der Berge um meinen guten Ruf, meine gute Ehre, und meinen makellosen Stil vor Arkadon besorgt (Buch der Flamme, Auslegung der Binge zu Drachenfels, Große Halle der Gesetzestexte, dreihundert dritte Säule, viertes Stockwerk, Nordnordost, zeile 24 bis 26: "Denn der Dwarschim, der da kommt mit meiner Flamme im Herzen, der soll zeigen dass er versteht. Und zum Zeichen soll er sich wie der Stahl unter den Schlägen der Hämmer fügen, und jede Strafe erdulden und antreten, denn das Wort meiner Kinder muss jedem Zweifel gewachsen, und das Gewissen meiner Kinder markellos sein wie eine meiner Tränen, wenn ich sie zu mir nehme"), wollte ich die Strafe antreten, und marschierte zur Feste der Wache, wo mir eine der dortigen Wachfrauen höcht verständnisvoll und professionell empfahl, noch mal mit dem zuständigem Wachmann, Midas Zandor, zu reden.
Auf abermalige Nachfrage wurde ich von einem sichtlich besorgtem Midas Zandor der Stadt verwiesen (Orginalton: "wirf ihn aus der Stadt"). Selbst auf wiederholte Bitten hin wurde mir meine religiöse Pflicht verweigert, an den Pranger zu gehen (nach dem Buch der Wörter, siehe oben, bedeutet dies in's Innere des besagten Prangers, nach Auslegung des Herrn Midas Zandor bedeutet dies, vor den Pranger zu treten).
Nun, am ersten Tage meiner Zweitägigen Verbannung aus der Stadt, schreibe ich diesen öffentlichen Brief in der Hoffnung, dass ich mit einem reinem Gewissen vor den Herrn Arkadon treten kann.
An die Wache: Da es anscheinend einigen Wachoffizieren an dem nötigem Einfühlungsvermögen gegenüber anderen Kulturen, den in würde Gealterten, anderen Religionen und den Kranken fehlt, würde ich es begrüßen, wenn entsprechende Kurse zur Vervollkommnung dieses Wissens abgehalten würden. Ich bin mir sicher, dass sich genügend freiwillige und qualifizierte Kundige finden werden, um solche Kurse zu halten. Sollte es Finanzierungsprobleme geben, bin ich gerne bereit, aus eigener Tasche mein Scherflein zuzusteuern, auf dass kein Zweiter erdulden muss, was mir wiederfahren ist. Ich hoffe außerdem immer noch auf meine Prangerstrafe, denn ich möchte aus religiösen Gründen sichergehen, dass ich mit reinem Gewissen und makellosem Glanz vor Arkadon trete.
An anwesendes Weibsvolk: Entschuldigt, wenn ich eure Augen beleidigt habe, doch Aufgrund des Herren Midas Zandor war es mir nicht möglich, mein zugegebenermaßen recht altes Fleisch bedeckt zu halten. Ich empfehle, eventuelle Bedenken und Beschwerden an den Herrn Midas Zandor zu richten, Hauptmann der Stadtwache.
An die Dame im Grünen Hemd, der Kapuze und dem Kilt, die mir ein Brötchen zukommen ließ: Besten Dank,möge Arkadons Flamme euren Schritt leiten. Das Brötchen war höchst lecker, und interessant gewürtzt. Ich möchte euch gerne zu einem Essen in der Taverne der Dwarschim einladen, um eventuell Rezepte austauschen zu können, doch ihr vergaßt, mir euren Namen zu sagen.
An den Herren, der mir seine höchst interessante Geschichte überließ: besten Dank für die Unterhaltsame Lektüre. Ihr habt Talent und mehr als nur einen Funken.
An die Leser, die jetzt grinsen: Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es durchaus nicht mehr lange dauern kann, bis dem Elfen sein Bogen,dem Halbling seine Pfeife, und dem Nortraven die Handaxt verboten wird. Auch Religion und Heilerschaft sollten bitte nachdenken, wann es soweit ist, und ihnen und ihren Gläubigen ähnliches wiederfährt.
An den Herrn Midas Zandor, Hauptmann der Wache:
Du hast mich zu tiefst beleidigt, entwürdigt, beschimpft, meine Kultur beleidigt und vor meinem Gott Lächerlich gemacht, und versucht, mich mundtot zu machen durch den Stadtverweis, und mich zu einem Sünder vor meinem Gott zu machen. Nun, Ersteres schiebe ich auf deine Jugend, deinen Eifer, und deine Unkenntnis fremder Kulturen, letzteres auf persönliche Wut auf mich. Verstehst du jetzt, wieso ich dich einen Rassisten genannt habe? Dies wäre nicht geschehen, wenn du ein wenig mehr über andere Kulturen gewusst hättest. Ich hoffe du verstehst jetzt, wieso ich in den Pranger will, nur um sicherzugehen.
Und ich hoffe, du fühlst jetzt die angenehme Schamesröte aufsteigen,die dir bei deiner kleinen Aktion verborgen geblieben ist. Betrachte dies als meine Art der Rache. Du kannst einen Dwarschim zwar der Stadt verweisen,aber du kannst ihn nicht mundtot machen. Ich kann auch schreiben.
gezeichnet: Baltazaar der Schmied, zu finden in der Binge der Dwarschim.
_________________ Ehemalige Chars: Anton Silberhand, Emo-Magier (Tod durch Dolch) Taitla Brijt, Geburtshelferin, Köchin, Gartenpflegerin, Jägerin, Extremköchin, Schamanin und Taitla extraordinaire (Tod durch Succubus) Derzeitige (aktive)Chars Malachai Praeverros
"Mein Schicksal ist es, lässig loszutrollen..." Jack Beauregard
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