Ruhig ist es geworden in den Straßen Falkensees, der Mantel der Dunkelheit legt sich über die Stadt und erstickt den Lärm und Trubel unter sich. Genau diese Zeit liebt Faur, kaum Augen die ihn beobachten, kaum Ohren die ihn belauschen. Der Zeitpunkt ist wie gemacht für seinen Auftrag, also marschiert er los in seiner Verkleidung, sein Ziel die Magierakademie in Falkensee.
Der Auftrag war einfach:
Besorgt mir eine Liste aller Buchtitel aus der Akademie!Tage vorher schon, hatte er die Akademie observiert, sich tägliche Routinen der Schüler und Lehrer dort angesehen und seine Verkleidung dementsprechend gewählt. Sein Einstiegspunkt, ein etwas abgelegeneres Zimmer des Turmes, wie alles andere auch, perfekt geplant.
Ruhig ist es heute an der Akademie, kein Kurs und keine Vorlesung stand an, das wird ihm die nötige Ruhe und Zeit verschaffen, die er für diesen Auftrag brauchte. Bücher gibt es viele in der Akademie und es wird viel Zeit kosten deren Titel zu notieren.
Als sich die Dunkelheit dann vollends gelegt hat, beginnt er mit seiner Arbeit. Mit wenigen Handgriffen und seinem Werkzeug verschafft er sich zugang zum ersten Zimmer.
In aller seelen Ruhe beginnt er dann in diesem Raum die Bücher aus dem Regal durchzusehen und so gut es geht wieder in exakt derselben Position zurückzustellen.

Sein Weg durch die Akademie führt ihn dann in den Keller, wohl das Magistratszimmer oder etwas ähnliches. Auch dort beginnt er alle Bücher durchzusehen und die Titel abzuschreiben.

Im Hinterzimmer, wohl ein Lagerraum, skizziert er laienhaft einige der Gegenstände.

Es läuft fast zu gut, doch dies verleitet ihn nicht dazu, irgendwelche Fehler zu begehen. Zu lange hat er diesen Auftrag geplant, zu oft ist er alle Details noch mal durchgegangen und zu viel Geld wartet auf ihn, sollte er erfolgreich sein.
Jeder seiner Handgriffe, wie bei einem perfekt ausgearbeiteten Uhrwerk, greift in den nächsten über, Schlößer werden geöffnet, Regale durchsucht und wieder in den Urzustand gebracht, Reste von Dietrichen eingesteckt und alles so sauber wie es zuvor war zurückgelassen. Man merkt ihm an, wie wichtig es wohl ist, dass keinerlei Spuren zurückbleiben, keinerlei Verdacht geschöpft wird, denn vielleicht muss er bald wiederkommen.
So arbeitet er sich langsam durch sämtliche abgesperrte Räume in der Akademie, ohne dabei irgendwo etwas mitzunehmen, wohl einzig an den Titeln der Bücher und Folianten interessiert.


In den Gewölben der Akademie herrscht Stille, keinerlei Hinweise auf die Uhrzeit sind hier wohl zu erhalten, doch seine innere Uhr sagt ihm, dass es so langsam Zeit wird zu gehen. Viele male hat er die Schritte vorher durchdacht und geprüft ob er genug Zeit für die Arbeit hat. Er muss sich wohl darauf verlassen, dass er dieses Mal auch keine Fehler bei seiner Planung gemacht hat. Als er dann schließlich aus dem Gewölbe wieder hervortritt und die wiederkehrenden Strahlen Felas sein Gesicht berühren hat er die Gewißheit. Sein Plan hatte abermals funktioniert.
In aller Seelenruhe marschiert der Kerl dann, in seiner grauen Magierrobe, dahin. Wohl nichts zeugt von seinem Besuch in den Bibliotheken und Gewölben der Akademie.