Endtag der 5. Querler.

Lieferung XVII Siebenwind
Brandenstein Hafen, Herr Boilah Tehpott
Lieferung wird am Hafen abgeholt!
Der fleckige, gelbe Zettel, angeheftet mit einigen rostigen Klammern, zappelte wie Fisch an der Seite des Holzkäfigs. Jander Gehwizt sah sich auf dem einsamen Steg des Hafens um. Auf dem herrschte so viel Betriebsamkeit wie auf einem Friedhof in Falkenstein, ständig kamen neue Besucher an aber alle wirkten so als erwarteten sie hier die ewige Ruhe.
Ein plätschern und der scharfe Geruch des Bärenurins erinnerten ihn wieder an seinen Auftrag. „Jander,“ hatte der Händler gesagt, „Jander das ist ein Klacks! Du versorgst das Vieh auf dem Schiff, lieferst es ab und sackst dir für wenig Arbeit einen fetten Beutel Dukaten ein.“ Sicher war es nicht viel Arbeit gewesen, aber für das Futter hatte er sorgen müssen. Fisch und Essensabfälle ließen den jungen Tanzbären schon nach kurzer Zeit nicht angenehmer duften als das was er aß. Er hatte ganze vier Golddukaten für das Tier ausgeben müssen weil er Futter vom Koch abkaufen musste und dem Maat weil das Biest den Laderaum mit Fliegen verseucht hatte. Missgelaunt trat er gegen die Kiste und ein Schwarm schwarzer Fliegen stob aus ihm auf. Vom Bären fluste nur ein Büschel Fell heraus als das Tier gegen die Verbretterung rieb.
Einer plötzlichen Eingebung folgend ging Jander in die nächste offene Taverne und versuchte dort jenen Herrn Tehpott ausfindig zu machen. Er fand einen Haufen Bier und neue Freunde welche mit ihm in nur zwei Tagen seine gesamte Heuer durchbrachten. Als er nach dem Rausch wieder auf dem Steg nach dem Bären schaute waren die Fliegen noch mehr geworden und der Gestank noch unerträglicher, was wohl in erster Linie davon kam das der Bär verendet war.
Wütend über sich und die Welt stieß Jander die Kiste vom Pier hinunter. Laut platschend landete sie im Wasser und trieb langsam, den Möwen als Floß dienend, an der Küste Brandensteins entlang....