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 Betreff des Beitrags: Ein Schiff legt ab
BeitragVerfasst: 7.01.09, 12:49 
Ehrenbürger
Ehrenbürger

Registriert: 21.10.03, 22:45
Beiträge: 866
Der Konvent war vorüber. Eine Gruppe hatte sich im großen Thronsaal der Hallen zur Linken versammelt, der von mattem Licht erfüllt war, das nicht von den großen Kerzenleuchtern kommen konnte, die wie eine Allee die langen Wände säumten. Die wabernden Schatten, welche sich in den Ecken drückten, schienen das Licht zu dämpfen, während die schädelgesäumten Säulen in untarischem, matten Schein bläulich glosten. Die Gestalt auf dem schwarzen Thron griff nach dem schwarzen Stab mit dem rotglosenden Stein in der Spitze und erhob sich. Träge wie ein Schlangennest in der Mittagssonne wanden sich die Schatten, welche eine düstere Robe um die Gestalt formten. Ohne sich nocheinmal umzusehen, trat er gemessenen Schrittes die Stufen des Podestes herab.

Es ist Zeit.


Einige Verwicklungen hatte es noch gegeben, letzte waren Dinge geregelt worden. Die Zurückbleibenden würden kein Erbe zu verwalten, nur die eigene Zukunft zu gestalten haben. Die Verbindung zum Hochturm jedoch würde nicht abreißen, dafür war gesorgt.

Schwarze Schatten sackten an seiner Gestalt herab, bildeten eine ölige Pfütze vor seinen Füßen. Eine grüne Robe feiner Machart kam zum Vorschein, geflochtene, gewachste Haare mit gewachstem Bart, selbst das Gesicht wächsern wirkend. Maske über Maske über Maske... Dann huschten die Schatten mit einer Verzögerung und unnatürlicher Beschleunigung unter seine Robe. Er schnallte das edel gefertigte Gehänge eines Rapieres um, schob dann die gescheidete Waffe in den Schuh des Gehänges.

Weiteres Geplänkel, eine Lehrung darüber, daß Angamon sich niemals selbst im Wege steht. Eine Lehrung, die noch einsinken muß.

Er ist jung, er wird lernen. Sein Weg zum Hochmagus hat gerade erst begonnen.

Öffnet ein Portal.


Gleißend zerriß die Wirklichkeit. Die Gestalten gingen der Reihe nach hindurch. Auf den Planken des Hafens von Brandenstein traten sie wieder aus dem Riß. Zielstrebig ging er in Richtung des Anlegers, wo das Ruderboot warten würde. Eine Frau, rote Haare saß am Wege dorthin, wirkte allein.

Bea komm, wir gehen.


Er nahm die Gestalt an die Hand, führte sie mit sich wie ein kleines Kind. Dann stiegen sie in das große Ruderboot, in dem zwei kräftige Ruderer auf sie gewartet hatten. Als alle eingestiegen waren, stießen die Ruderer ab, legten sich in die Riemen. Eine große Entspannung machte sich breit in ihm, wie eine tonnenschwere Last, die nun von ihm genommen war. Aber er wußte, daß die nächste Prüfung bereits auf ihn wartete. Er war Mitglied des Zirkels, welcher den Hochturm beherrschte, kratzte an dem, was die Welt im innersten zusammen hält.
Sein erster Besuch an diesem Ort, auf normalen Wegen nicht erreichbar. Der erste Eintritt war gesichert, eine persönliche Einladung vorhanden, seit langem. Er selbst würde keine Bürgschaft, keine Stimmen brauchen, die ihm das Leben und den Willen beim Betreten sicherten. Was mit den anderen geschehen würde, müßte sich zeigen. Aber dennoch würde er wieder beginnen als kleines Licht, Fußvolk in den Hallen der wahren Macht. Aber noch nicht, jetzt noch nicht...

Wie abwesend war sein Blick gerichtet auf das große Schiff mit den Schwarzen Segeln, welches auf See auf sie wartete und dem das Ruderboot mit jedem Schlag näherkam. Die meisten der anderen würden schon dort sein, andere noch folgen.


Als das Beiboot anlegte, erklomm er als erster die herabhängede Strickleiter. Kurz blickte er sich um, dann fiel sein Blick auf eine rothaarige Frau, welche auf einem festgezurrten Faß ganz in der Nähe saß und ihn schon zu erwarten schien. Ein ehrlich wirkendes, sehr selten an ihm zu beobachtendes Lächeln, welches in seltsamen Kontrast zu seinen sonst wächsernen Zügen stand, trat auf sein Gesicht.

Guten Abend, Mutter.


Seine Gestalt straffte sich, dann trat er näher. Er schnallte das Rapiergehänge ab, hielt ihr dies mit der darinsteckenden Waffe hin wie ein förmliches Geschenk.


Es gehörte D. Seine alte Schülerin gab es mir zum Abschied. Die Zurückgebliebenen wissen nun um die Bedeutung des Steines auf der Brücke über die Lava, soweit dies dienlich ist.


Zuletzt geändert von Lornathon: 7.01.09, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Schiff legt ab
BeitragVerfasst: 7.01.09, 13:47 
Edelbürger
Edelbürger
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Beiträge: 1365
Wohnort: Kurpfälzer im Mainzer Exil
Es raschelt der Wind,
säuselt in dem Laub der Bäume,
doch nicht von der Schönheit der Natur singt er,
er singt von Trauer, Leid und Schmerz.

Es rieselt der Schnee,
glitzernd fällt er leis' hinab,
doch nicht wie eine reine Decke ist er,
er ist wie eine kalte Zange.



Der Mann, wenn man ihn noch als solchen bezeichnen kann, steht wie sooft auf einem hohen Gipfel, blickt über Siebenwind.
In einer seiner Knochenhände hält er ein rankenartiges Gewächs, dass jedoch langsam zu verwelken beginnt und eine hässliche, aschgraue Farbe annimmt.
Doch er betrachtet die Insel dieses Mal anders; sein taxierender, vielebniger Blick schweift zum ersten Mal nicht auf der Suche nach
etwas Höherem umher. Es gibt hier vorerst nichts mehr für ihn, was zu greifen sich lohnen würde. Nichts.
Er wendet sich ab, gepackt von der ihm innewohnenden Rastlosigkeit, angewidert von der Tristess dieses Fleckens von Tare, auf
dem er zwar viel erlebt, doch niemals würde zu wahrer Größe erwachsen können, das hatte er jetzt erkannt.

Schon vor Umläufen hatten sie ihn zu sich geholt, hatten sich herab gelassen ihn vor ihre Pforten zu lassen, ihn zu begutachten.
Nun würde er einen waghalsigen Schritt tun: er würde SIE aufsuchen.
Was würden sie mit ihm anstellen? Was würden sie ihm lehren? Welche verborgenen, dunklen Pforten würden sie ihm öffnen?

Mit einem von Schwefel getränktem, heißen Windstoß löst der Mann sich auf. Seine Gestalt wird schemenhaft, schattengleich.
In der Ferne hatte er etwas erblickt, der Blaumann war bereits auf dem Weg...
Eilends flog er durch den Raum, schweifte Mindergeister und sonstige Kreaturen und überall, wo er in der ersten Ebene Bäume, Blätter,
Büsche, Sträucher berührte verloren die Immergrünen ihre Blätter, Nadeln und die Zweige der anderen raschelten wild, wie panisch, als das vielstimmige Wehklagen unendlich vieler, gepeinigter Seelen hinter dem Reisenden her wehte, wie ein bizarrer Umhang, der einen selbst zu packen und hinweg zu reißen droht....


Auf der Reeling des Schwarzen Bootes dreht und windet er sich und kommt neben dem wächsernen zum Stehen, wieder sichtbar.
Lediglich ein kurzes, ausdrucksloses Nicken. Nichts als Entschlossenheit.

_________________
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Tauschitems im BP bereit halten!
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 Betreff des Beitrags: Re: Ein Schiff legt ab
BeitragVerfasst: 7.01.09, 17:13 
Einsiedler
Einsiedler
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Registriert: 13.03.08, 14:38
Beiträge: 26
Monotonie der Geräusche, gleichförmig und doch immer wieder neu. Wellen, die das Schiff mit den schwarzen Segeln empor hoben, sinken ließen, und jede Illusion von festem Boden zerstörten. Die Geräuschkulisse der Mannschaft, diszipliniert und auf knappe Zurufe beschränkt, die stets einen Bogen um die Passagiere schlugen. Man mied sie nicht, aber bot ihnen respektvollen Freiraum. Ungewohnt, neu. Die Küstenlinie Siebenwinds war bereits vor vielen Stunden vom Horizont verschwunden, existierte nur noch in ihrer Erinnerung. Ebenso lange stand sie nun bereits an der Reling, nach Süden über das endlos scheinende Meer hinweg sehend. Die Wellen bei ihrem ewigen Auf und Ab beobachtend, den Sternenhimmel, Felas unwirklich schönen Schein, als sie sich aus dem Wassergrab erhob.

Freiheit.

War es nicht paradox, sich in jenem Moment frei zu fühlen, in welchem man opferte, was einem Heimat geworden war? Als sie zuletzt an einer Reling stand, der Küstenlinie entgegen fuhr, war sie ein verzweifeltes Mädchen gewesen, noch ein Kind. Sie hatte nach Antworten gesucht, nach einem Ort an dem man ihr die Tür öffnete, wenn sie klopfte. All das hatte sie gefunden, wenn auch anders, als sie sich diese Träume ausmalte. Sie hatte gelernt, dass wahre Nähe zu einem Menschen Autonomie erfordert, Gleichstellung. Das wahre Freundschaft Kampf bedeutet, Stärke und Schmerz. Das man ein Zuhause in sich trägt, unabhängig vom Ort. Ardis lächelte, ein wehmütiger, abwesender Glanz, während der Wind das rotbraune Haar durcheinander brachte. Betrachtete man es auf diese Weise, hatte sie nur geopfert, was sich ohnehin nicht festhalten ließ. Und wieder paradox, dass man gerade an einem so düsteren Ort lernte, ein Mensch zu sein.

Sie hatte begonnen, nach Macht zu greifen. Genoss die wilde Gier, die ihr Selbst auszulöschen drohte, das Hantieren mit einer Kraft die Schwächere zermalmte. Gewann an Stärke, an Wissen. Und doch waren es die Menschen, de sie wahrhaft berührt hatten. Immer nur die Menschen. Ihre Lehrmeister, ihre ersten Schritte um eigenen Schülern etwas zu lehren. Skrupellos, wo es notwendig war. Menschlich, wo es möglich war. Ein Stern für einen zaudernden Schüler, um niemals zu vergessen, das man seine Schwächen, Hoffnung und Träume brauchte, um innerhalb dieser Mauern zu überleben.

Sie lehnte sich an die Reling, die Unterarme darauf gekreuzt, ließ den Wind mit ihrer Kleidung, ihrem Haar spielen. Immer noch war das Gefühl auf den Hochturm zuzusteuern, in ihrem Gepäck die erkämpfte Robe, surreal. So surreal, wie die Sicherheit, ihn auf diesem Schiff wahrzunehmen. Er hatte seine Entscheidung nicht rückgängig gemacht, nicht erklärt, nichts. Aber er war hier, sie konnte ihn spüren, eine Präsenz, die ihren Nacken kribbeln ließ. Er hatte sie gelehrt, dass man manchmal loslassen musste was man liebt, um es wachsen zu lassen. So, wie er ihr vieles mehr gegeben, genommen und sie gelehrt hatte. So, wie sie der Frau vieles verdankte, deren Wesen wie ein Fels in der Brandung war. Auch sie war hier, nahe und vertraut, verankert in ihrer Wahrnehmung. Sie hatte tiefe Wurzeln geschlagen, von jenem Moment an, wo zwei Mädchen einander in der Kälte schwarzer Mauern Wärme schenkten. Es tat wohl, sie so nahe zu wissen. Ebenso wie es schmerzte, ihn nahe zu wissen, und doch schweigen zu müssen.

Er hatte ihr einst gesagt, dass es keinen Ort geben würde, an den sie laufen konnte. Keinen sicheren Hafen, in welchem sie sich verstecken konnte. Er würde sie finden, sie holen, gleichgültig wohin sie ging. Was anderen eine Drohung war, gab ihr Sicherheit und Halt. Sie hatte zuletzt doch verstanden, Ruhe gefunden. Und auch wenn etwas in ihr schrie, als der schwarze Mann, das Schreckgespenst so vieler Geschichten, ankündigte, nicht mit ihr zu gehen, blieb sie still. Er konnte sie nicht verlassen, nicht mehr. Und sollte er es versuchen, würde sie es sein die ihn jagte. Sie hatte ihren Aufstieg mit Blut, Schweiß und Schmerz erarbeitet, und sie scheute kein Mittel, keinen Weg um sich den Lohn zu nehmen. Dieser Lohn war nicht nur Macht, Selbstsicherheit und Verderben. Er war auch Liebe, Nähe und Freundschaft. Ambivalent, wie eh und je.


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 Betreff des Beitrags: unter Brandenstein
BeitragVerfasst: 8.01.09, 01:09 
Einsiedler
Einsiedler
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Registriert: 21.08.07, 12:07
Beiträge: 119
Wohnort: Eres´Dar
...unter Brandenstein vor einigen Tagen

sie saß zusammengekauert am Boden, die Augen geschlossen, alle Sinne auf ihren verwesenden Körper gerichtet. Das Dunkel, sein Dunkel es war stark in diesen Tagen sie konnte es in sich und um sich spüren. Das Dunkel das alles verzehren würde, alles verzehren um doch Neues zu schaffen. Ihre Gedanken gilten in die Vergangenheit, wieviele Jahre waren Vergangen? Die Tage ihrer Kindheit sie waren fern, so fern. Nur ein grauer Schleier war darüber geblieben, ein grauer Schleier der immer dunkler wurde. Die Vergangenheit sie bedeutet Nichts, die Zukunft ist der Weg und doch auch sie bedeutet Nichts. Die Tage an denen sie verblendet war, den falschen Göttern treu diente waren vorbei. Viele Namen hatte ihr Herr, die Weisen würden ihn mit Furcht aussprechen, die Starken mit Ehrfurcht und die töricht waren denen ging er leicht über die Lippen. Sie war nun ein Geschöpf des Dunkel, einer seiner Diener, nur seinen Diener die ihm wirklich treu waren stand zu den Name auszusprechen.

Angamon, Herr der Finsterniss die Alles verschlingt.
Angamon, Herr der Dämonen die schrecklichers als den Tod bringen.
Angamon, der Schlächter der Verblendeten.
Angamon, der Verschlinger der Seelen.
Angamon, der Vernichter der Welten.
Angamon, Erlöser derer die sehen.


Lange ist es her, diese Worte zu höhren von euch Zasmoranda.

Ihre Augen öffneten sich schlagartig, nur wenigen kannten diesen Namen. Ihren waren Namen der sich hinter den Schleiern verbrag. Sie spürte wie ihre Muskeln sich bewegten sie aufrichteten und zum Dolch an ihrem Gürtel griffen.

Nicht doch Zasmoranda, ich bin kein Feind, auch wenn ich kein Freund sein mag.

Ein leises Lachen drang durch die Hallen noch immer schauten ihren Augen umher, doch viel mehr ihr Geist suchte das Finster. Sie spürte ihn mehr bevor sie ihn sah. Die Blutrote Robe mit goldenem Saum, die Insignien erkannte sie sofort und sank auf die Knie.

Es ist mir eine Ehre hoher Skriptor.

Meister Rigorosa hat euch gut ausgebildet, besser als ich es ihm zutrauen würde.
Vielleicht aber seit ihr einfach nur mehr als sein Werkzeug, Schlange?
Nun im Grunde ist es egal, ich soll euch zurückbringen Meister Rigorasa befiehlt es und dies ist der richtige Zeitpunkt.
Kommt folgt mir sollange die Verblendeten unser Schiff noch nicht bemerkt haben.


Langsam ging er davon und doch schneller als man es erwarten würde, wie ein treuer Hund folgte sie seinen Schritten mehr spürend wo er entlang ging. Erst auf See öffnete sie wieder die Augen. Sie waren allein in einer großen luxoriös ausgestatten Kabine. Nur sie und der Skriptor und noch ehe er die Kapuze zurückzog sprach sie:

Meister Rigorosa, es muss wichtig sein wenn ihr mich persönlich zurückholt

_________________
die Schlange
- ein Hauch von Finsternis -
- Diener des Finsteren -


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