Einige Zettel finden sich im Laufe des Tages auf der Insel, auf diesen steht geschrieben:Custodias.
Mit größter Besorgnis verfolgte Ich den Aufstieg dieses Mannes in den Rängen der Mutter Kirche. Nun frage ich euch:
Kann man einem Mann glauben, dessen höchstes und hehres Ziel es sein sollte der Wahrheit selbst zu dienen – und der dennoch eine wandelnde Lüge ist?
Er verbirgt sein Gesicht hinter einer Maske wie ein Ausgestoßener, gab sich einen Namen der nicht sein Geburtsname sein kann, sondern vielmehr einen Einblick gewährt in den verwirrten Geist dieses Mannes, der sich berufen fühlt zu ‚wachen’?
Kann man sich im Gebet von einem Mann führen lassen, der sich nicht benimmt wie ein Diener,
Sondern wie das Oberhaupt der Inquisition?
Anvertraut und zum Schutz übergeben wurde ihm, wie jedem Geweihten der Horen, das einfache Volk und doch kostet er mit Freude seine Privilegien, das grundlose Tragen einer Rüstung um sein Gegenüber die eigene Macht spüren zu lassen, und das Reiten aus eben dem selbigem Grund aus!
Ich frage euch,
kann man einem Mann vertrauen, der in seiner verblendeten Aggression gar junge Frauen zu Ketzern erklärt und jagt, verfolgt, sie Todesängste leiden lässt, wie es mit Say ben Kanehir geschah?
Wie weit kann das Wissen eines Mannes reichen, der sich nach drei Monden zum Priester weihen ließ, wo andere einen Götterlauf dem Studium widmen bis sie demütig erhoben werden.
Kann man der Meinung eines Mannes guten Gewissens lauschen, die sich aus Vorurteilen und nicht aus fundiertem Wissen zusammensetzt, das andere in Götterläufen des Studiums mühsam errungen, er jedoch bereits besitzen will?
Wie weit kann die Glaubwürdigkeit eines Mannes reichen, dessen Argumente zumeist nur das lautere Gröhlen seiner Meinung und das herablassende Behandeln eines vom Stande her niedriger gestellten Gegenübers sind?
In wie weit kann ein Mensch zu uns gehören, der ein Liebesverhältnis mit seinem Schützling, seinem Schüler, eingeht, zu uns gehören? In wie weit kann Vitama das gutheißen?
Unerwähnt lasse ich es, dass selbst in seinem eigenen Orden die Meinungen über ihn zutiefst zerstritten sind!Dies sind die Fragen die ich euch stelle – nun beantwortet mir eine Letzte:
Können wir diesen Mann dulden, Bewohner Siebenwinds?Lasst ihn sein Gesicht zeigen!
Lasst ihn seine güld'ne Wehr ablegen!
Zeigt ihm was Demut bedeutet!
~ Die Stimme der Elf.
