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 Betreff des Beitrags: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 3.02.09, 19:55 
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Zitat:
Es war in den 90er Jahren nach Arbam, das Reich Falandrien erholte sich immer noch von den Folgen des Dritten Galadonischen Krieges. Flüchtlinge, die aus ihrer Heimat vertrieben, oder freiwillig gegangen, waren entweder zu vagabundierenden Banditen geworden, welche die Strassen der nördlichen Provinzen unsicher machten, oder hatten sich inzwischen niederlassen können und waren teilweise zu angesehen Bürgern ihrer neuen Heimat geworden.
Zu letzterer Sorte gehörte das junge Pärchen Beron und Tusnelda.
Sie stammten aus der von Unruhen geplagten Provinz Vandrien, jene Gegend die schon lange von immer wieder aufflackernden Kleinkriegen zwischen den Anhängern der Sahor und jenen des Einen heimgesucht wurde.
Das junge Paar, fromm im Glauben an die Viere, doch müde des grausigen Schlachtens, tat das einzige, was ihnm ratsam erschien. Sie nahmen soviel ihnen ratsam erschien, gerade genug, um ein neues Leben jenseits der Klauenberge im heimeligen Lichtenfeld beginnen zu können.
Beron war Erbe eines großen Hofes gewesen, fruchtbar der Boden einst und zahlreich die Zahl seiner Knechte und Mägde. Der Hof gehörte zu einem Jener, die im nahen Weteka an den Ausläufern des Gebirges für ihr gutes Bier und die Reinheit der Wolle ihrer Schafe bekannt war. Doch eben dieser Umstand führte zu Neid und Missgunst und der treue Glauben des jungen Beron an die Viere war den Anhängern des Einen ein Dorn im Auge.
Beron war sich dieser Tatsache bewusst und so ließ er sein geliebtes Weibe gemeinsam mit seinem verlässlichsten Knecht Trufinn einen der wenigen Pässe über das eisige Gebirge gen Süden, nach Lichtenfeld nehmen.
Seinen Fortgang verheimlichte er vor den argwöhnischen Augen der Feinde, doch bereitete er umtriebig einen Neuanfang in der neuen Heimat vor.
So ließ er einen Wagen mit jährigen Lämmern über den Pass schicken, sein Knecht Trufinn bewachte diesen Transport und Tusnelda nahm sich der jungen Tiere an.
Beron hatte durch Trufinn einen kleinen, etwas heruntergekommenen Hof eines alten Hirten ankaufen lassen. Dieser freute sich darüber seinen Lebensabend in der Stadt Lichtenfeld verbringen zu können, ohne Sorge, dass aufgrund seines Alters einst den Hof nicht mehr würde bewirtschaften können.
Der neue Hof war nicht zu vergleichen mit der Größe und Ausstattung des alten in Vandrien, doch die Gegend war sicher, die Wiesen noch besser für die Schafwirtschaft geeignet, als jene in Vandrien und so stahl sich Beron, als all diese Vorbereitungen getroffen waren in einer stürmischen Nacht aus seinem Hause.
Er blickte ein letztes Mal zurück, sprach ein stummes Gebet zu den Sahor und betrat das Land seiner Ahnen nie wieder.
Einige Wochen darauf, nachdem er zweimal dem Tode nur knapp entronnen war (doch dies ist eine andere Geschichte), erreichte er endlich den neuen Hof, erwartet von seinem ihn liebenden Weibe, die ihn stürmisch begrüsste.
Im zehnten Monde darauf gebar sie ihm einen gesunden Sohn. Er würde sein Erbe werden.



(OOC-Hinweis: Der Thread wird nach und nach mit "Schnipseln" aus verschiedensten Phasen des Lebens meines Chars gefüllt werden - auch mit Episoden aus seinem Leben auf Siebenwind. Eine chronologische Ordnung ergibt sich nicht, die kann sich jeder Spieler selbst beim Lesen im Geiste bilden. Ich hoffe, dass es dennoch interessant wird.)


Zuletzt geändert von Fardo Rosmarin: 3.02.09, 20:09, insgesamt 3-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 3.02.09, 19:56 
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Zitat:
"Du verhätschelst den Jungen viel zu sehr! Schau dir seine Hände an! Er kann zupacken, er ist kräftig, kann arbeiten! Stattdessen lässt du ihn hier in deiner Küche mit Kraut und ..." Beron trat wütend gegen eine Kiste mit Rüben, die hüpfend über den Lehmboden der Küche kullerten.
Tusnelda ging in die Knie und begann in aller Seelenruhe die Rüben aufzusammeln, dazu hob sie ihre wollene Schürze etwas und legte sie eine nach der anderen hinein. Dabei summte sie leise, als sei dies nur ein Spiel, dass sie mit ihrem Manne spielte. Sie bemutterte den Jüngsten, er schrie und fluchte und am Ende war doch wieder alles gut.
Beron hing viel zu sehr an seinen Söhnen, wenn er auch den Ältesten, "seinen" Triso bevorzugte.
Triso kam ganz nach seinem Vater, er war kräftig, zupackend, schnell in Rage, aber auch bedacht und überaus planend im Handeln. Tusnelda liebte ihre Kinder, nicht weniger als Beron es tat, doch war ihr der jüngere ihrer Söhne, Fardo, näher.



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 Betreff des Beitrags: Re: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 3.02.09, 19:57 
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Zitat:
Krausal ließ ein dreckiges Lachen ertönen.
"Hehe, ich sag dir, das ist ein Prachtweib, noch ein wenig muss sie auswachsen, aber man sieht schon, die wird mir gutes Geld bringen!"
Fardo lugte durch die halb geöffnete Küchentür in den stickigen Schankraum, der rauchgeschwängert war und dennoch nach Schweiss und abgestandenem Bier roch.
Krausal, der Mann, welcher sich gerade derart despektierlich über ein Fardo unbekanntes Mädchen geäußert hatte.
Die Person, mit der Krausal sprach, war ein abgerissen wirkender Kerl mit schiefem Grinsen und fauligem Atem. Seine Haare waren zu kleinen Zöpfen gebunden, die aussahen als würde kein Barbier Falandriens sie entwirren können. Beppo war sein Name, so wurde er im Viertel genannt und sein Beruf war es, den Spelunken und Freudenhäusern der Unterwelt Draconis junge Mädchen aus den verschiedensten Provinzen des Landes zuzuführen.
Manche von ihnen war auch aus Draconis selbst, meist Mädchen deren Väter unbekannt und deren Mütter selbst schon als "Freudenmädchen" ihr Brot verdienten.
Fardo dauerten diese Mädchen und er senkte immer ein wenig den Blick, wenn er ihnen begegnete.



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 Betreff des Beitrags: Re: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 3.02.09, 19:58 
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Zitat:
"Oh dieser Hund, dieser liederliche verschlagene Kerl!" Fardo fluchte laut und humpelt mit schüttelnder Faust die Strasse zum Nordtor rauf.
"So eine unerhörte Frechheit, kein Funken Ehre hat der im Leib, nicht für eine Bittermuschel! Bellum strafe ihn!"
Der Wirt war ausser sich vor Wut über das, was er heute am Markt vorgefunden hatte. Ein Aushang der Taverne im Fremdenviertel, in welchem mit Kürbissuppe geworben wurde. Nicht so sehr, die Tatsache, dass die Konkurrenz eine recht ähnliche Suppe anbot, wie jene, die in der Bernsteinschenke so gut von den Gästen angenommen wurde - nein, es war die Tatsache, dass erst zwei Tage zuvor der liedorliche Liedor in der Bernsteinschenke aufgetaucht war und fast zwischen Tür und Angel das Geheimnis der besonderen Cremigkeit der Kürbissuppe von Fardo erfragen wollte. Fardo hatte ihn gefragt, wofür er dieses denn wissen wolle, er wolle seiner Gesellin etwas schönes Kochen. Nun, Fardo hatte nicht geglaubt, dass dieser Schneider ihn so frech anlügen würde und so glaubte er ihm. Liedor drängte sehr damit, da er ein Duell besuchen wolle, doch Fardo war der Meinung, man dürfe derlei nicht in einer lärmenden und vollen Taverne zwischen Tür und Angel besprechen, und so lud er Liedor denn auch ein, zu späterer Stunde in aller Ruhe über die Geheimnisse der galadonischen Küche zu sprechen.
Doch Liedor tauchte nicht auf, stattdessen hatte er sich wohl über andere Wege das besorgt, wonach es ihm gelüstete.
Später, als Fardo ihn auf dem Markt in seinem Schneiderstand angetroffen und mit dieser Sache konfrontiert hatte, war alles, was Liedor zu seiner Verteidigung zu sagen hatte - Fardo hätte ihm ja nichts erzählt. Immer noch machte diese Dreistigkeit, diese absolute Ignoranz jedweden menschlichen Anstands dieses Schneiders den vielgereisten Wirt fassungslos.
In früheren Jahren hatte Fardo für Wirte gearbeitet, die in einem solchen Falle wohl in der nächsten Woche "Kürbiscremesuppe mit Liedorzunge" angeboten hätten - und dies wäre durchaus keine Mogelpackung geworden.



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 Betreff des Beitrags: Re: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 3.02.09, 19:58 
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Zitat:
"Mama, was macht der Fardo da?"
"Rieke Schatz, nimm deine Hände da raus, das wollen wir noch essen."
Fardo warf seiner jüngeren Schwester einen tadelnden Blick zu und hob den Kochlöffel, als wolle er ihr eins auf die Finger geben.
Die aber zeigte ihm nur eine lange Nase, streckte dann die Zunge raus und lief lachend um den Tisch, wobei ihre Zöpfe wild durch die Luft flogen.
"Fang mich doch! Fang mich doch! Der Fardo is ein Angsthas!"
Fardo machte ein drohendes Gesicht und schüttelte mit dem Kochlöffel in ihre Richtung, dann machte er einen Ausfallschritt, als wolle er sich auf sie stürzen, was sie zu einem lauten, aber heiteren Kreischen brachte. Schnell sauste sie aus der Küche und rannte auf den Hof hinaus.
"Der Fardo is ne Küchenmagd, der Fardo is ne Küchenmagd!" rief sie noch zum offenen Fenster herein und rannte dann lachend weiter.



Zuletzt geändert von Fardo Rosmarin: 3.02.09, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 3.02.09, 20:00 
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Zitat:
Bernsteinfarben, glänzend wie vom Meer rund gewaschene Steine sahen sie ihn an. Die wohl schönsten Augen, die der junge Fardo jemals gesehen hatte.
"H... hier hast du ein wenig Brot." sagte er mit etwas Mühe und merkte, wie ihm das Blut in den Kopf schoß. Seine Zunge wurde trocken und er bemerkte ein flaues Gefühl in der Magengegend. Ob er etwas schlechtes gegessen hatte? Doch dieser Blick, scheu wie ein Reh und doch voll innerer Kraft ließ ihn nicht los. Erst als das Mädchen den Blick gesenkt hatte, auf das trockene und im fahlen Licht der Ölfunzel nicht sehr schmackhaft aussehende Brot in der zitternden Hand Fardos, da schien für einen Moment der Bann gebrochen. Er holte tief Luft, dann drückte er ihr das Brot schnell in die Hand und lief aus dem Zimmer. Zitternd blieb er in der Treppenflucht stehen und schaute auf seine blassen Hände. Was war geschehen? Hatte sie ihn mit einem Zauber belegt? Er fühlte sich, als hätte er einen dieser trüben Rachenputzer von Krausal getrunken - nur dass seine Kehle nicht brannte. Doch er empfand denselben eigentümlichen Schwindel im Kopf, das Zittern in den Beinen und das flaue Gefühl im Magen. Nein, es war anders. Irgendetwas war ganz anders. Vorsichtig wagte Fardo einen Blick zur Tür, die das Zimmer der "Neuen" von ihm schied. Er wollte noch einmal zu ihr reingehen, sie nur noch einmal anschauen und sehen, ob... aber er hatte keinen Grund. Was sollte er sagen, wenn sie ihn frug, was er noch wolle? Ah, sein Name, er hatte ihr noch gar nicht seinen Namen genannt. Das war eine gute Idee, befand er und nickte um sich Mut zu machen. Er machte einen Schritt auf die Tür zu, sie schien zu schwanken, irgendwie hatte er Angst sie zu öffnen, doch der Drang diese Augen wieder zu sehen war größer.
Er schob die knarrende Tür einen Spalt auf, wartete einen Moment und steckte dann seinen schwarzen Schopf durch den Spalt. Er blinzelte ein wenig nervös und kam sich vor wie ein Narr. Ein trockenes Schlucken sollte den Kloß, der sich in seinem Halse breit machte herunterzwingen. Doch es half nichts. Wie lang stand er nun schon in der Tür? Sie blickte ihn an, doch er hatte bisher weder ein Wort gesagt, noch gewagt, den Blick zu heben.
Endlich wagte er es und wieder durchflutete eine Woge des Glücksgefühls den jungen Kerl, als sein Blick jenen des Mädchens traf.
"Übrigens... ich bin der Fardo!" sagte er schnell, fast hastig und kam sich mit einem Male sehr dumm vor. Warum glaubte er nur, dass das Mädchen sich für seinen Namen interessieren könnte? Doch sie lächelte. Sie lächelte! Fast schossen ihm Tränen der Freude in die Augen und er wischte sich schnell durchs Gesicht um davon abzulenken. Sein Blick streifte seine schmutzige Leinenhose, von vielen Flicken zusammengalten und die nackten Füsse, die ihm selbst nun sehr hässlich erschienen. Doch er wagte den Blick erneut zu heben. Dieser Moment erschien ihm so unwirklich, so atemberaubend, dass er mit einem Male stolz war, den Mut gehabt zu haben noch einmal zurückzukommen. Sie lächelte immer noch und dann öffnete sie ihren Mund. Ihre Zähne waren perlenweiss, eine Farbe, die er schon seit seinem Fortgang von Daheim nicht mehr gesehen hatte. Kinder hatten dieses Weiß, doch die meisten Menschen, die er hier kannte hatten entweder keine, oder nur sehr gelbe Zähne. Sie öffnete ihren Mund. Und sie sprach.
"Das ist ein schöner Name! Wie heisst du weiter?"
Fardo stutzte einen Moment.
"Fardo, einfach Fardo. Und wie heisst du?"
"Ich bin die Rosemarie!" entgegnete sie ihm mit einem bezaubernden Lächeln.



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 Betreff des Beitrags: Re: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 19.06.09, 01:32 
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Duler 20 n. Hilgorad hat geschrieben:
Fardo hielt inne. War das da auf dem Markt nicht jener stumme Kerl, der gestern den halben Abend am Tresen gesessen hatte? Die Hand immer vor dem Gesicht, das Treiben in der Schenke beobachtend? Ja doch, es war genau dieselbe Statur, dieselbe dunkle Kleidung, ja selbst der Halskragen war von genau derselben Art.
Doch dieser Mann dort auf dem Markt, war eindeutig der liedorliche Schneider, der wohl glaubte, er müsse sich persönliche Feinde schaffen.
Zu feig wohl inzwischen sich wie ein echter Mann in die Bernsteinschenke zu trauen, schlich er sich nun also mit falschem Bart und Perücke in die Höhle des Löwen. Noch heut hatte Fardo darüber nachgesonnen, LIedor doch die Hand zum Frieden zu reichen, ja ihm sogar anzubieten in gewissen Bereich zusammenzuarbeiten. Schliesslich hatte die Bernsteinschenke eine gänzlich andere Gruppe von Gästen, welche sie anzusprechen wollte. Doch der Kleinkrieg, den Liedor wohl schon seit einiger Zeit mit dem Adeptus Tiberias und der Kaufmannsgilde ausfocht, sollte wohl auch Fardo in seinen Schlund ziehen. Nichts lag dem Wirt ferner, als sich einen Kampf zu Eigen zu machen, der nicht der Seine war. Doch er fühlte sich nun mit wachsendem Maße persönlich beleidigt von diesem frechen dummen Burschen.
Nun, auch humpelnde Wirte, die nicht mehr die allerjüngsten waren, wussten wie man zubiß.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fardo Rosmarin - Episoden eines Lebens
BeitragVerfasst: 19.06.09, 01:36 
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Triar 20 n. Hilgorad hat geschrieben:
Die junge Schneiderin sah aus, wie aus Morsans Hallen entstiegen. Blass, tiefe Ränder unter den Augen und dürr war sie geworden, dass es Fardo wunderte, wie sie so viel arbeiten konnte.
Es schien fast, als fresse sie etwas von innen heraus auf und der erfahrene Koch war sich durchaus bewusst was es war.
Die ganzen Geschehnisse um das Verschwinden Archies - wie Fardo vermutete aufgrund eines heftigen Streites mit Awa - und die schändliche Tat ihres Gesellen, der die Situation der jungen Schneiderin schamlos ausgenutzt und sie verführt hatte, hatten tiefe Spuren auf der Seele der jungen Frau hinterlassen.
Fardo dauerte dies, denn er empfand ehrliche Zuneigung zu ihr.
Er war noch in den besten Jahren und dennoch war diese Zuneigung keineswegs geschlechtlicher Natur - nein, es waren beinah väterliche Gefühle die er für sie hegte.
Immer wieder, wenn er ihr Wolle ihrer Schafe, die er pflegte oder die Häute seines Schlachtviehs vorbei brachte, legte er auch einige Brote, Würste und frischen Käse dazu, damit sie wieder zu Kräften kam.
Zwar zweifelte er daran, dass auch wirklich alle diese Speisen von ihr selbst vertilgt würden, doch immerhin beruhigte er ein wenig sein Gewissen.
"Soll ich dir noch eine Kanne frischer Milch da lassen? Die ist wichtig, wenn man viel arbeitet!"
"Nein, ich hab noch im Keller was vom letzten Mal."
Er glaubte ihr ganz einfach mal. Es war oft einfacher zu hoffen, dass die Leute ehrlich zu einem waren.
Wenn sie log, dann konnte er es auch nicht ändern. Zwingen etwas zu essen oder die fettreiche Milch zu trinken, konnte er sie kaum.

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