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 Betreff des Beitrags: Morsans dreckiges Handwerk
BeitragVerfasst: 6.08.09, 21:54 
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Es war ein hartes Stück Arbeit die Grube auszuheben. Der Regen zu dieser Jahreszeit hatte den Boden matschig und schwer werden lassen. Mühevoll holte er Schaufel um Schaufel aus dem immer tiefer werdenden Loch, welches zur letzten Ruhestätte der armen Seelen werden sollte deren Körper verbrannt wurden wegen der umgehenden Seuche.

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Immer wieder fluchte er lautstark über den Friedhof, so dass selbst die Krähen ihr Heil in der Flucht suchten und so manch gläubiger Reisender, der am Friedhof vorbei kam vor Schreck eine Raute schlug. Doch auch dieses schmutzige Tagwerk war irgendwann getan.

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Langsam schlurfend setzte sich die nun von oben bis unten verdreckte Gestalt in Bewegung, die Schaufel über die Schulter geschlagen. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht bei dem Gedanken auf einen kräftigen Schnaps als Lohn für seine Arbeit, doch irgendetwas sagte ihm das es wohl nicht das letzte Grab war das er in nächster Zeit graben würde.


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 Betreff des Beitrags: Re: Morsans dreckiges Handwerk
BeitragVerfasst: 13.08.09, 19:33 
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Bereits kurz bevor Fela an diesem Vierentag ihr Licht auf die Erde fallen lies, konnte man im Nebel eine Gestalt auf dem Friedhof sehen, welche sich mit einer Schaufel bewaffnet an der Erde zu schaffen machte. Einsam und nur von gelegentlichen Flüchen begleitet hob die Gestalt im strömenden Regen weitere tiefe Gruben aus. Der dabei entstehende Erdhaufen türmte sich immer höher und nur die Krähen schienen daran gefallen zu finden, bedeutete es doch ein reichliches Mahl an frischen Würmern, welche aus der frisch ausgehobenen Erde heraus krochen.

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Mit dem Einbruch der Dämmerung schien die verdreckte und verschwitzte Gestalt endlich ihr Tagwerk getan zu haben und entfernte sich schlurrfenden Schrittes vom Friedhof durch das Nordtor gen Süden der Stadt Falkensee.

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Murkhin - Suffkopf, Schankbursche und freiberuflicher Totengräber

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 Betreff des Beitrags: Weitere Kinder kehren heim
BeitragVerfasst: 16.08.09, 23:21 
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Andächtig hob der Diener die Kerze an. Der Jünger des Kultes hob die Gräber aus für solche, wie jener, der vor ihm in der Einäschungskammer lag. Beim Erblicken des toten Leibes erkannte er erneut: Unser aller Zeit ist bemessen.

Rufus Kreuztaler. Mehr als den Namen wusste er nicht von dem Kind, dessen Leib langsam in die Flammen überging. Es war mehr, als er von anderen Opfern des atmenden Todes wusste, doch es war nicht von Bedeutung für den Diener.
Name, Ruf, Leib, Leben, Taten, Gedanken, Worte und Gesundheit - Es war alles nur vergänglich, alles vergeht, alles weltlich und darum ohne Bedeutung. Doch seine Seele - jene kann in Morsans Reich in ewigem Glück leben und dort zu seinen Liebenden zurückfinden. Schließlich rief er den Vater an:


Morsan, nimm diesen, einen deiner Jünger, zu dir.
Nimm ihn auf in deine Hallen, so wie es in deiner Macht liegt.
Sende Galtor, deinen Boten, um ihn den dunklen Pfad zu führen.
Du hast ihn von uns genommen.
Gesegnet sei dein Name und...

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Zu schweigendem Gebet verharrte er noch eine Weile im Schrein, begleitet von nur einem Gedanken:
Es werden immer mehr...

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"Mein Lehrer beschrieb es einmal so, dass wir der Wind unter Galtors Flügeln sind: Niemand nimmt uns wahr. Niemand achtet uns, bis wir bedrohlich wirken. Und früher oder später kommt die Erkenntnis, dass ein Wind keinen Kampf gewinnen kann." - Bruder Malachai


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 Betreff des Beitrags: Andacht
BeitragVerfasst: 3.09.09, 01:51 
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 Betreff des Beitrags: Galtor grüßt
BeitragVerfasst: 3.09.09, 15:23 
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Und Galtor grüßt aus Vidor.

Oft reist er dieser Tage herab auf Taren, eine Ehre sollte man meinen, doch ist's die Plage der schwarzen Brut, die da um sich greift. Hinfort reißt sie die Schwachen und Kranken. Blutig ist ihre Haut, beißend der Gestank, der noch immer anhält in der Brennkammer der Krypta. Zwingt er den Diener, jeden Leichnahm zu verbrennen, gleich was der Seelen Wunsch, gleich was es ihrem ewigen Frieden Schaden mag, herausgerissen, mitten aus dem Leben.

Morsan selbst, er trauert, so viele hinfortgerissen, vor ihrer Zeit. So viele hinfortgerissen, ohne dass sie finden ihr Grab.

Ihr könnt den Mundschutz ablegen.
Wir haben ein Heilmittel gefunden.
Außerdem steckt man sich nur schwer an.
Aber fasst trotzdem keine toten Ratten an!


So sprachen sie da in ihrer Arroganz! Ein Heilmittel. Ein Heilmittel verspricht da Einiges mit der Götter Hilfe, doch ist es niemals eine Garantie, das ist allein der Götter Hilfe selbst. Mit welchem Leichtsinn es da spottet das Magiervolk des Einzigen, dass da endgültig ist auf Taren, des Todes selbst.

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Demütiger Dienst in Ewigkeit, Vater.


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 Betreff des Beitrags: Re: Morsans dreckiges Handwerk
BeitragVerfasst: 5.09.09, 10:24 
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Zu später Stunde am Endtag konnte man eine hagere Gestalt in den Gassen Falkensees sehen welche schnaufend und ächzend große Lasten zu tragen schien. Wer genauer in die vom Schutt gefüllten Gassen blickte konnte sehen, dass der Mann die toten Körper unglücklicher Bürger der Stadt durch die Gassen gen Tempel schleppte.

Die Einen erschlagen von herabfallenden Trümmern, andere schienen ertrunken zu sein und auch der eine oder andere Erfrorene war dabei. Es dauerte einige Zeit bis die hagere Gestalt alle seine grausigen Funde in den Schrein des schweigsamen Herrn gebracht hatte. Zur Freude seines geplagten Rückens ging ihm jedoch nach einiger Zeit ein eifriger Bürger der Stadt zur Hand und so kehrte früher als gedacht wieder Ruhe in den Gassen der Stadt ein.

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Der Zorn der Elemente hatte blutige Ernte unter den Bewohnern der Stadt gehalten und wer weiß wie viele Körper, der armen Seelen welche Morsan zu sich rief, noch unter den Trümmern der Stadt liegen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Morsans dreckiges Handwerk
BeitragVerfasst: 6.11.09, 22:36 
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Die frühe Dunkelheit wie es im späten Bellum so ist, lag bereits über der Stadt Falkensee, als sich eine hagere Gestalt mit einer Schaufel über der Schulter gen Morsanacker begibt. Kurz hält er inne um wohl einen geeigneten Ort für sein Werk zu suchen, ehe er die Schaufel im aufgeweichten Erdreich versenkt. Langsam und ohne jede Eile hebt er Schaufel um Schaufel aus dem Grab. Nach einiger Zeit klettert er aus der feuchten Grube und berautet sich.

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Als er sich schlurrfend vom Morsanacker abwendet lacht er kurz auf und meint zu sich...."Eine weniger..."

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 Betreff des Beitrags: Re: Morsans dreckiges Handwerk
BeitragVerfasst: 25.11.09, 22:11 
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Ein eisiger Wind pfiff über den Morsanacker als sich eine in einfache dicke Lumpen gehüllte Gestalt seinen Weg zu einem Grabstein bahnte. Es dauerte einige Zeit ehe er die Schrift auf dem Grabstein identifiziert hatte und sich sicher war, dass es der Richtige sein musste. Aber eher waren die Morsanrosen der entscheidende Hinweis. Er brauchte einige Zeit bis er einen Weg gefunden hat den Grabstein zu entfernen.

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Trotz der Kälte die ihm in die Glieder fuhr arbeitete er konzentriert weiter an seinem Werk und sammelte auch die vertrockneten Rosen ein.

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Es dauerte einige Zeit bis er seine Arbeit getan hatte. Das dem Schweigsamen lästernde Grab wurde entfernt und drei neue Gruben waren in der schon leicht angefrorenen Erde entstanden. Jetzt konnte er kommen der eisige Morsan...

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 Betreff des Beitrags: Re: Morsans dreckiges Handwerk
BeitragVerfasst: 12.12.09, 22:23 
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Es war schon einige Tage her, dass er die blutigen Tücher im Schrein wahrnahm. Noch länger, ehe er sich ihrer annahm und sie zu reinigen versuchte.
Natürliche würden die roten Flecken nicht so einfach hinausgehen, denn wer die Tücher auch dorthin brachte, glaubte nicht daran, dass dieser Stoff wieder rein werden könnten. Man musste darauf vertrauen. Nur so kann man waschen.

Nach einigen Tagen wurden die Tücher trocken und der rote Schleier blieb trotz der Schrubberei. Schweigend brachte der Diener die vielen, unterschiedlich großen Tücher in den Schrein.
Einzeln legte er sie auf die Steinbank und machte sich daran, die Feder über die aufgerauten, groben Tücher zu ziehen.

Vertrauen. Ein Begriff, der in Falkensee jegliches Leben zu verlieren droht. Die Familie stritt sich und wichtig war ihnen letztlich nur - wem gibt er Recht? Wer hat seiner Meinung nach Recht, wer Unrecht? Wer kann sich auf der Seite der Gerechten wähnen, wer soll büßen für alles?

Es war unmöglich die Tusche in feinen Strichen auf die Tücher zu bringen. Viel zu grob ihre Struktur, viel zu zerrüttet vom vielen Schrubben. Die Schrift, deren Inhalt doch so edel war, wurde häßlich. Chaotisch die Fäden, die die Tusche in sich aufsaugten, als ob sie nach richtigem Inhalt nur so dürsteten.

Nur ein Tuch gab es, dass sauber war. Dass keinen Inhalt mehr bedurfte, weil alles gefüllt war.
Dieses Tuch legte er vor dem Altar ab und kehrte ein zur Ruhe.

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 Betreff des Beitrags: Grabsegnungen
BeitragVerfasst: 19.12.09, 01:42 
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 Betreff des Beitrags: Re: Morsans dreckiges Handwerk
BeitragVerfasst: 20.12.09, 02:11 
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In den frühen Zyklen des Felatages konnte man einen Morsandiener am Acker Falkensees sehen.
Der Kälte zum Trotz, verharrte er eine Weile am Schrein des Ackers und anschließend die Grabwege auf und ab schritt.
Den Hirtenstab in die kalte Morsanluft hebend, zog der Diener Rauten in alle Himmelsrichtungen und beendete das Ritual mit einer demütigen Verbeugung vor den Verstorbenen.


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