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 Betreff des Beitrags: Ein massiges, rotes D im fahlen Schein des Astreyon
BeitragVerfasst: 3.10.09, 10:49 
Mit grauen Rändern unter den Augen vollendet der alte Mann den Text. Die Tinte an den Händen wäscht er sich in sauberen Wasser ab, dann sieht er nachdenklich über den Hafen und genießt den stinkenden Geruch der Arbeit.

Wie lange war er nun schon auf der Insel?

Viel wichtiger für den Mann scheinen einigen Socken zu sein, die er, frisch gewaschen, von der Leine nimmt und mit großem Murren langsam mit der anderen Wäsche zusammen in einen Korb legt.

Er begann den Elfen zu hassen. Der Elf hatte alles was ein Magier sich vorstellen konnte. Grandiose Ziele, ein langes Leben, verdammt viel Geld, jedes erdenkbare magische Artefakt und vor Allem eine intakte Familie. Nein. Er hasste nicht den Elfen, er hasste sich selber. Seine Einsamkeit und seine unwichtige Rolle in diesem göttlichen Spiel.

Nachdem er die Sachen zusammen genommen hat, begann der Mann leise zu murmeln.

Hinter uns, im Graun der Nächte,
Liegt die Schande, liegt die Schmach,
Liegt der Frevel fremder Knechte,
Der die grauen Bande brach.
Unsre Divison ward geschändet,
Unsre Gemeinschaft stürzte ein;
Unsre Ehre ist verpfändet.
Graue Brüder, löst sie ein!
Brüder, die Rache flammt! Reicht euch die Hände,
Daß sich der Fluch der Himmlischen wende!
Löst das verlorne ein!

Nun, mit Astrael! wir wollen’s wagen,
Fest vereint dem Schicksal stehn,
Unser Herz zum Altar tragen
Und dem Tod entgegen gehn.
Decaras, dir woll’n wir sterben,
Wie dein großes Wort gebeut!
Unsre Lieben mögen’s erben,
Was wir mit dem Blut befreit!
Wachse, du Freiheit der grauen Zeichen,
Wachse empor über unsere Leichen!
Decaras, höre den heiligen Eid!


Nachdenklich erhebt sich der Mann und geht zu seiner Uniform. Die sorgsam polierten Manchetten verschließen das Obergewand. Barett, Schwert und Stab vollenden sie. Eine neue Wacht beginnt.

Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Division Decaras:

Die Mitglieder der Division Decaras sind mit Leib und Seele Kriegsmagier. Im Krieg können Graumagier ganze Städte in einer Nacht vernichten und Landstriche in Wüsten oder Aschefelder verwandeln - und jetzt sollen sie sich zurückhaltend und bescheiden geben? Nicht, wenn es nach der Division geht! Sie sind stolz, von sich selbst überzeugt und herrisch. Es ist der Obrigkeit zwar ein Dorn im Auge, dass sie sich nach dem letzten aufständischen Offizier der Graumagier, Decaras Kapeyn, benannt haben, doch haben sie bislang nichts unrechtes oder unehrenhaftes getan. Sie sind, wie sie selbst sagen, "Krieger" und berüchtigt für ihre Leidenschaft und ihren Heldenmut in Duellen oder der Schlacht. Ihr Zeichen ist ein massiges, rotes D auf den grauen oder dunkelblauen Roben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein massiges, rotes D im fahlen Schein des Astreyon
BeitragVerfasst: 21.10.09, 09:03 
Immer wieder dringen die Stimmen auf den Körper ein. Die Magie schützend über die Körper gelegt. Neben dem in der Ecke kauernden Mann, Liche und Lichfürsten.

Gefahr. Tod?

Ein leises Gebet..

Am nächsten Morgen oder Abend, kommen sie wieder. Dunkle Gestalten. Untote Magier. Leichen und Lügen. Sie versuchen ihn zu martern, ihm seinen Glauben zu nehmen. Doch er sieht nur Susanne und seine Stimme bleibt ihm treu. Der Körper auch.

Sie lachen und dann wieder Schritte, wieder alleine..

Sie zeigen ihm das Land des Gottkönigs, sie zeigen ihm das Reich ihrer Magie. Der Glaube wankt.

Astrael du bist mein Halt...

Susanne, wo ist Susanne? Der Mann regt sich, denkt nach, die von dunklen Schatten umrandeten Augen blicken hektisch umher. Er muss zurück.

Schritte, doch dieses Mal leiser, die Stimmen verstummen...

Grazil und schön. Wunderschön, gut geformt kommt eine unbekleidete dunkle Elfin auf ihn zu, der Mann furchtsam wimmernd kriecht weiter in die Ecke. Ein Blutiger Kuss, scharfe angefeilte Zähne graben sich in seinen Hals. Er wankt. Er schwankt. Er versinkt in Dunkelheit.

Große Flügel entfalten sich, ein Windstoss - ihr Götter, so helft?

Der Mann stürzt aus dem Himmel, die Hände ausgestreckt um Hilfe heischend. Der Aufprall naht, er fällt. Immer tiefer geht sein Fall, unaufhaltsam dem Ende entgegen. Es war keine allmähliche, fließende Verwandlung, auch nicht das nebelhafte, verschwommene Zittern wie bei einer Illusion. Es geschah plötzlich wie ein Lidschlag.

Mit einem Schrei erwacht ein Mann im Hafen. Die surreale Wirklichkeit erwartet ihn mit bitterer Ironie.


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