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 Betreff des Beitrags: [Mitmach-Thread] Mundane Sorgen
BeitragVerfasst: 28.12.09, 15:33 
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[Bevor das Dunkeltief beginnt und wir damit wieder Grusel-High-Fantasy vom Feinsten erleben ist hier noch mal ein Thread für kleine Weh-Wehchen eurer Chars. Sorge, Gedanken, Alltagsgedöns.]

Den Dolch noch eben schleifen. Eisenspäne und Stücke des brüchigen Wetzsteines bröselten ab und rieselten zu Boden, wie der feine Neuschnee der von Xan geschickt immernoch herab kam. Nur war der Spänenstaub eben grau. Einige der kleinen Partikel warfen das Licht der nahen Kerze zurück und glitzerten in ihrem unaufhaltsamen Fall gen Parkettboden kurz auf, hier und da.
Mit dem frisch geschärften Schneidwerkzeug machte er sich auch gleich an die Arbeit.
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Sorgfältig ging er dabei vor, jede der einzelnen Wurzelscheiben sollte mehr oder weniger gleich dick und gleich groß sein.
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Den dickflüssigen, farblosen Wurzelsaft fing er in einem kleinen Glasbecher auf, der schon lange sein Dasein unbenutzt im nahen Utensilienschrank gefristet hatte. Ein wenig Zucker wurde hinzugegeben, um den erfahrungsgemäß bitteren Geschmack des unbekannten Krautes wenigstens ein ganz klein wenig abzudämpfen und erträglich zu machen. Einen Löffel voll Wasser noch, um es trinkbar zu machen.. Umrühren.. Dann stürzte er das matschfarbene Elixier herab, schluckte zweimal. Recht schnell stellte sich tatsächlich eine gewisse "warme Taubheit" ein. Der Kopf fühlte sich an, als wäre er in meterweise dicke, kuschelige Watte gepackt worden und auch die verdammten Schmerzen im linken Bein ergaben sich der Betäubung.
Ja, dieses verflixte Bein. Jetzt gab es endlich Ruhe, auch wenn er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Sonst so flinke, kluge Gedankengänge verlangsamten zusehends, waren letztenendes von träger Schwerfälligkeit und dominiert von einem Wunsch: "Ins Bett. Müde."

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"Nenne mir, Muse, den Mann, den Vielgewanderten..."
Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον


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 Betreff des Beitrags: Re: [Mitmach-Thread] Mundane Sorgen
BeitragVerfasst: 1.01.10, 16:08 
Festlandbewohner
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Brandenstein... Falkensee... Brandenstein... Falkensee...

So wirklich sicher war sich Felis selbst heute, am 1. Oner, nicht, wo sie das Dunkeltief verbringen würde. Sicher war, dass sie etwas tun würde. Selbst wenn sie nicht die beste Kämpferin war, so hatte sie sich eine andere Art der Hilfe vorgenommen. Die Möglichkeiten dazu waren in beiden Orten vorhanden, doch in Falkensee würde sie dazu das Handwerkshaus aufsuchen müssen, ein Ort, der die vergangenen zwei Götterläufe fast eine Art zweite Heimat gewesen war und genau hier lag für sie das Problem - "war".

Mit der Entscheidung des Rathauses, das Freie Handelskontor die Räumlichkeiten im Handwerkshaus zu nehmen, war auch ihr eine kleine Heimat genommen worden, wo Felis manches Mal hingegangen war, wenn sie Sorgen hatte oder einfach nur so reden wollte. Yaris war fast schon so etwas wie ein (zugegebenermaßen junger) Vater geworden. Seine ruhige Art hatte ihr Gemüt manches Mal wieder abkühlen lassen und wenn es etwas gab, was sie benötigte, so hatte sie hier immer Hilfe gefunden. Doch das sollte wohl nun Vergangenheit werden, sofern sich nicht doch noch in letzter Sekunde etwas ändern würde. Hoffnung hatte sie jedoch kaum.

Falkensee hatte sich in ihren Augen die letzten Monde verändert. Kälter erschien es ihr, was nicht allein dem Rathaus geschuldet war, sondern auch der Tatsache, dass viele es vorgezogen hatten, diese Stadt zu verlassen. Zurück blieben nur noch wenige, die ihr am Herzen lagen und manche von ihnen waren schon zu sehr mit ihren Posten in der Burg, einem Ort, der ihr ferner erschien als zur Zeit der Ritter, beschäftigt, als dass sie sie ohne weiteres erreichen konnte. Was blieb, war eine Stadt, die sich ihre Verbündeten zu vergraulen wusste, ging man nach dem, was sie die letzte Zeit oft zu hören bekam.

Im Gegensatz dazu stand Brandenstein - einige gute Freunde lebten hier und blieben grundsätzlich Falkensee lieber fern. Dazu noch Personen, zu denen sie aufrichtig aufsah, wie Eminenz Herand und sein Kampf gegen das Dunkel oder die Heilerin Alavia mit ihrem steten Kampf gegen Schnupfen, ausgekugelte Schultern und gebrochene Gliedmaßen. Doch das waren nicht die einzigen Gründe, warum sie Brandenstein im Dunkeltief vorziehen würde.
Hinzu kam noch die Tatsache, dass der Ort vom Wall und damit vom Ödland weiter entfernt war. Die Vorbereitungen für das Dunkeltief erschienen ihr, die allerdings von militärischen Belangen wahrlich wenig Ahnung hatte, sinnvoller. Ein guter Grund, ihren kleinen Neffen in Brandenstein zu lassen. Erin hatte ihr zudem zugesichert, dass Schutz in der Burg gesucht werden konnte (ideal, wenn man sich um einen Dreikäsehoch kümmerte, der von Burgen, Rittern und Militär so dermaßen fasziniert war wie Saraphel - das machte Totschlagargumente wie "Du gehst in die Burg, weil ich das sage!" glücklicherweise unnötig). Gab es das in Falkensee? Sie wusste es nicht, sei es weil sie die letzten Wochen eh mehr in Brandenstein zugebracht hatte, sei es weil sie es (zugegeben etwas ignorant, aber Felis ist auch nur ein Mensch) für unwahrscheinlich hielt. Das zum Armenviertel hin verschlossene Tor sprach in ihren Augen Bände, wie es um den Schutz Schutzbedürftiger in dieser Stadt stand.
Die verschlossenen Tore Falkensees sah sie ebenso noch als ein weiteres Problem an - würde die Stadt fallen, wohin dann? Das Nordtor wäre sicher ein belagerter Ort, war es doch dem Wall näher. Durch die Kanalisation konnte sie ihr Pferd nicht mitnehmen und sich zu Fuss bis nach Seeberg oder gar Brandenstein oder Vänskap durchzuschlagen, erschien ihr an diesen Tagen reichlich selbstmörderisch. Was also dann? Würde man am Ende mit Mann und Maus untergehen oder würden sie doch das Westtor öffnen, so dass man rasch fliehen konnte?

Felis war nicht gerade ein Mensch, der sich dem Pessimismus hingab, eher im Gegenteil, doch was Falkensee anging, sah sie dieses Dunkeltief eher schwarz.

Und gerade das war es, was ausschlaggebend für ihre Entscheidung war - Falkensee. Denn wenn es einen Ort gab, wo Hilfe gebraucht werden würde, war es dieser. Auch wenn ihre Hilfe wohl eher gering im Gegensatz zu erfahrenen und gut ausgerüsteten Kämpfern war, so war es zumindest ein kleiner Beitrag und was konnten die einfachen Menschen in der Stadt schon für die Entscheidungen der Höheren?

Bei Vitama - Falkensee. Ich werde es bereuen, aber um der Lieblichen und ihrer Gnaden willen, werde ich dort bleiben.


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