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 Betreff des Beitrags: Ubald Turmrater - Wie Merkenau einen Char baut
BeitragVerfasst: 8.01.10, 12:22 
Bürger
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Moin.

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an meinen alten Charakter mit dem Namen "Ubald Turmrater" - liebevoll nannte ich ihn "Ubi" und zog mit ihm durch Falkensee. Er führte ein Leben, das man mit folgenden Worten gut beschreiben könnte: nach oben buckeln, nach unten treten.

Er war ein arroganter Prinz John, ein Severus Snape, ein Alan Rickman in seiner besten Rolle als Wache, der eben nur Wache wurde, damit er stärker und machtvoller als andere sein konnte! Der Plan? Ritter werden. Und dann? Angamon seine Treue schwören und als erster Ritter Siebenwind übertrumpfen und unterjochen. Mwuha!

Getrieben von Rachegedanken und geplagt von der ständigen Zwist zwischen Angamon und Bellum, denen er beiden schon treu ergeben war. Er trat dem 13. Kronregiment zu Siebenwind bei und wurde Rekrut. Einmal war er gerade am Wegelagern, wurde dabei entdeckt und floh. Als er sich in der Kaserne versteckte und gerade umgezogen hatte, kamen ein paar Wachen herein und meinten, dass es vor der Stadt einen Wegelagerer gäbe, den man suchen müsste. Bezeichnend ironisch.

Ubald hasste die Armen und Schwachen und liebte die Macht sowie die Mächtigen! Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, ihn zu spielen.

Dann hab ich ihn gelöscht, weil ich mit Siebenwind aufgehört habe - schade eigentlich. Aaaber ich habe mir gedacht, dass ich mir SO viel Mühe mit diesem Charakter gegeben habe (ich habe glaube ich noch nie so viel um einen Char herumgearbeitet vor der Erstellung), dass ich ihn gerne mit euch teilen würde. Und zwar nicht nur seine Charaktergeschichte, sondern seinen Hintergrund, die Werte usw.

Ich möchte euch zeigen, wie es aussieht, wenn ich meine Chars erstelle!

Allgemeines
Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Ubald Turmrater
Der Falsche

Spezialisierte Fähigkeiten:
Klingenwaffen (20)
Abwehr (19)
Taktik (20)
Anatomie (16)
Naturkunde (10)

Positve Eigenschaften:
Diszipliniert
Intellektuell
Listig
Selbstsicher

Neutrale Eigenschaften:
Einzelgängerisch
Humorlos
Kalt
Militant
Religiös
Stolz

Negative Eigenschaften:
Egoistisch
Hasserfüllt
Herablassend
Mitleidlos
Rachsüchtig
Selbstsüchtig
Verräterisch


Name: Ubald Turmrater
Alter: 34 (geb. 120 n.G., 15 v. Hilg.)
Geburtsort: bei Ignes
Haar: halblang, schwarz, Spizbart
Heimat: nirgendwo
Merkmale: finsteres Auftreten, Ungewissheit über seine Gesinnung
Eigenarten: Tagebuch schreiben, straft Niedere mit Verachtung, biedert sich bei Höheren an


Profil: Ihr seht einen 1,78 Schritt großen Mann, um die 30 Morsan, mit gepflegtem schwarzem Haar und einem akkuraten Spitzbart. Er wirkt kühn und stolz, doch mindestens genauso arrogant. Seine Bewegungen wirken berechnend, logisch und präzise, wie auch sein herablassender, humorloser und eiskalter Blcik, der von eiserner Disziplin und Härte zeugt. Sein Gang ist aufrecht und stolz, je nach gegenüber wirkt er höflich oder desinteressiert. An seinem Gürtel hängt ein praller Geldbeutel an einer dünnen Schnur.


Elternhaus: Alfrich Turmrater und Tima Kesselstein
Familienstand: ledig
Ängste und Sorgen: Glaubenskonflikt: Angamon, jemand könnte das herausfinden
Ziele: mehr Macht als alle anderen zu erhalten, um endlich die Möglichkeiten zu besitzen den Tod selbst zu überwinden – insgeheim strebt er nur nach Angamon, der Macht wegen, nicht weil er ihn für einen würdigen Gott hält
Besonderheiten: pechschwarzes Haar, arroganter Blick, penibel gepflegt, finstere Stimme

• Hasst Orks und Myten abgrundtief, sieht sie als missgebildet an
• Respektiert Hochelfen und Nortraven, interessiert sich nicht für Elfen und Endophali
• Lacht über Zwerge und Hobbits aufgrund ihrer Größe
• Ist selbst Verbrecher (gewesen), gibt sich aber nicht mit Abschaum ab, will Radak entweder beherrschen oder zerstören



Entwurf: Charstory Ubald
Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
• 15 vor Hilgorad geboren
• Als erster Sohn von zweien und einer Schwester
• Der Vater ein pensionierter Soldat der viel gegen die Orks kämpfte, Mutter eine Hausfrau
• Im Jahre 10 vor Hilgorad kam sein Bruder zur Welt, Henrik Turmrater, der immer zu seinem Bruder aufsah, weil er selbst vernachlässigt wurde, die Schwester Nari erst im Jahre 7 vor Hilgorad
• Bis zu Ubalds 11ten Lebensjahr waren er und Henrik (damals 6) unzertrennlich, dann wurde seine Mutter der Hexerei angeklagt und grausam hingerichtet, verbrannt
• Henrick und seine j, der noch zu jung war um das zu verstehen, überstand diese für seinen Vater und Bruder schwierige Zeit unbeschadet – doch Ubald trug tiefe seelische Narben davon, vor allem aus einem Grund:
• Der schwerkranke Vater hatte Ubald sein Leben lang eingeprägt, dass er bald seine Nachfolge antreten musste, sodass er seinen Sohn streng und akribisch in allem lehrte was er wusste
• Dumm nur, dass sein Vater, durch das Kriegsleben als Soldat kaum als Vater geeignet, seinen Sohn beschimpfte und schlug, wenn er etwas nicht richtig hinbekam, sodass aus dem lebensfrohen Jungen Ubald ein geschändetes, verhasstes Kind wurde
• Allein seine Mutter hatte Mitleid mit ihm (wenn sie ihm auch nicht helfen mochte) und er suchte Schutz und Trost bei ihr wann immer er konnte
• Sie erkannte bald, dass ihr Sohn nur eine Chance auf ein besseres Leben und eine Zukunft hätte, wenn er seinem Vater entflöhe, da dieser zwar im Sterben läge, sich jedoch kaum damit beeilen würde
• Ubald, mit 11 Jahren bereits zerstörter als manch eine andere Seele, kapselte sich immer mehr von der Außenwelt ab und ertrug die Schläge seines Vaters mit zunehmender Geduld und Kälte wie es für einen Jungen in seinem Alter kaum noch normal schien
• Während sich Henrick weiter einer „normalen" Kindheit erfreute und vom Vater weitestgehend ignoriert wurde, wurden auch die Spiele mit seinem Bruder immer weniger
• Immer mehr erfreute sich Ubald daran Menschen Streiche und Tieren Leid zuzufügen, immer mehr begann er seinen eigenen Schmerz in dem Leid anderer zu kompensieren und immer wieder konnte ihn sein Bruder nur knapp davon abhalten großen Schaden anzurichten
• Die Verzückung an dem Leid und das Streben nach Macht waren direkte Resultate der Behandlung durch seinen Vater – und ein inneres Verlangen nach Rache und Macht über seinen grausamen Erzieher
• Ubald war 15, als er das erste Mal den Mut oder vielmehr die Dreistigkeit erlangte die Sachen seiner Mutter zu durchsuchen – zu seiner eigenen Bereicherung natürlich – und herausfand mit welchen finsteren Ritualen sie sich beschäftigt hatte – nein, das war schon nicht mehr Hexenwerk gewesen, das war beinahe Frevel an den Vieren, Dienst an dem Einen
• Ubald war gleichermaßen erschrocken wie fasziniert von seiner Mutter – diese Frau, die ihren Sohn so geliebt hatte… was mochten ihre Hintergründe, ihre Motive gewesen sein? Seit ihm sein Vater die Lehren Bellums beigebracht hatte, zweifelte er an ihnen, doch er wusste nicht wieso – war es aufgrund der Gewalt die ihm angetan wurde? Oder war es ein unterbewusstes Verhalten, hervorgerufen durch den Glauben seiner Mutter?
• Ubald verschloss die Truhe, erschrocken und verwirrt wie er war und fand erst ein Jahr später, zum 5jährigen Todestag seiner Mutter wieder den Mut die Kiste anzurühren
• Die Lehren Bellums, beigebracht von seinem Vater und die Lehren des Einen, beigebracht durch seine Mutter aus ihren ewigen Aufzeichnungen, machten sich in dem Geist des jungen Kriegers breit, der seine Schläge mittlerweile genoss, weil sie ihm die Kraft gaben anderen zu schaden
• Doch im Gegensatz zu den Lehren Bellums, gelangten nur die Lehren Angamons in sein Herz – wenn er denn jemals eines besessen hätte
• Mit 14 bereits war er auf eine höhere Schule gegangen, doch mit 17 dann sollte ihn ein weiterer Schicksalsschlag treffen– seine Schwester Nari ertrank mit 9 Jahren in einem Fluss – Ubald der glaubte nichts würde ihn mehr ergreifen können, versank immer tiefer in die Lehren Angamons im Glauben seine Mutter und Schwester zurückholen zu können – Henrick jedoch hielt an seinem einfältigen Glauben an Bellum fest, ohne genau zu wissen woran er glaubte und überstand dieses Ereignis, wie die anderen Ereignisse auch
• Nach diesem Ereignis schien sein Vater wie verändert, er schlug UBald nicht mehr und wurde nett und zuvorkommend – jedoch ebenso schweigsam und trübsinnig
• Mit 18 Jahren wurde Ubald von seinem Vater dabei erwischt, wie er eine Beschwörung im Namen des Einen durchführte, die dazu bestimmt war, seine Mutter und seine Schwester zu rufen und mit ihr reden zu können. Gerade als Ubald meinte es würde funktionieren, betrat sein Vater das Zimmer und unterbrach ihn
• Im Glauben an Versöhnung hatte der Vater von Tränen überströmt das Zimmer seines Ältesten aufgesucht und erschrak buchstäblich zu Tode
• Nach der verstörenden Konfrontation waren die Augen des Vaters im Wahnsinn geweitet, als man ihn wenige Tage später am Dachbalken erhängt vorfand
• Ubald selbst brach die Schule ab und begab sich 1 Jahr lang auf Wanderschaft in die finstersten Gegenden und dunkelsten Städte Falandriens, wo er seine brutale Ader auslebt
• Merkt bald, dass er mit Gesindel nichts gemein hat und begibt sich auf die Suche nach anspruchsvollerem Bösen
• Wird mit 20 Söldner und dient bis zu seiner Entlassung und Verfolgung mit 28 wegen Mordes an einem aus den eigenen Reihen verjagt, niemand wusste jedoch jemals seinen Namen
• Mit 29 wird er Wegelagerer und Angamoneiferer
• Mit 31 Bandenchef
• Mit 33 wird seine Bande zerschlagen und er entgeht nur knapp dem Tod. Um zu Überleben, tötet er seinen besten Mann (der fast wie ein Bruder für ihn war)
• kurz nach seinem 34sten Geburtstag reist er nach Siebenwind, um?

Chronik
Bild

in Tagebuchform:
10 Einträge
1. Eintrag als Kind, einen Tag vor seinem Trainingsbeginn
2. als Jugendlicher, vor dem Tod seiner Mutter
3. als Jugendlicher nach dem Tod seiner Mutter, Tiere quälen und so
4. nachdem er die Angamonkiste entdeckt hat
5. über seine Angamonstudien und der Zwiespalt mit Bellum
6. nach dem Zwischenfall mit dem Vater, am selben Abend
7. Ein paar Tage später, über den Tod des Vaters
8. Als er auszieht in die dunklen Gassen und dann Söldner
9. Über den Söldnerbann, Vogelfreiheit und sein Leben als Wegelagerer(boss)
10. Über sein Scheitern, seine Flucht, sein Zusammentreffen mit Henrik


Die Charaktergeschichte:
Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Tagebuch von Ubald Turmrater
129 nach Gernod
*In krakeliger Kinderschrift steht dort geschrieben:*
Hallo Tagebuch,
heute ist ein schöner Tag. Mama, hat mir ein Buch gekauft, wo ich alles reinschreiben darf, was ich will. Wir wohnen jetzt in einem kleinen Dorf in Ossian nahe Ignis, sagt Mama. Ich mag es hier sehr. Mama hat einen ganz dicken Bauch. Papa sagt das ist weil wir noch eine Schwester bekommen. Ich habe dann einen Bruder und eine Schwester. Mein Bruder heißt Henrik und meine neue Schwester heiß Nari, sagt Mama. Ich kenne sie aber noch gar nicht! Morgen fängt meine Ausbildung bei Papa an und ich bin schon ganz gespannt! Vielleicht werde ich auch mal so ein großer Krieger wie Papa. Das wäre toll. Mama findet das nicht so toll, aber Mama hat ja auch einen dicken Bauch. Ach so, Mama hat gesagt ich soll immer aufschreiben, wann ich das hier schreibe, also schreib ich es nochmal drüber. Es ist der 17. Querlar, 128 nach Gernod und ich bin jetzt 9!
Ich hab dich lieb
dein Ubi

130 nach Gernod
*nebst einiger Tränentropfen, ist eine schulmeisterliche Ordnung in die Kinderschrift gelegt worden*
Hallo Tagebuch,
ich habe dir ja schon oft geschrieben wie das mit Papa so ist. Mama sagt ich solle durchhalten und die Schläge ertragen. Er meint es angeblich nicht so, sondern will nur, dass ich später einmal groß und stark werde. Ich will aber nicht groß und stark werden. Mama meint aber das geht nicht, weil alle Mal groß und stark werden. Ich frage mich ob Henrik auch mal groß und stark wird, weil Papa ihn nicht schlägt. Es heißt immer ich soll mehr mit dem Holzschwert trainieren und schneller werden, aber ich will das eigentlich gar nicht, aber wenn ich nicht mitmache, werde ich nur geschlagen. Ich glaube ich mag Mama lieber als Papa. Mama sagt aber, dass ich das Papa nicht sagen soll. Ich kann mir schon denken warum.
Ich hab Mama ganz fürchterlich lieb. Ach und Henrik und Nari auch.
dein Ubi

131 nach Gernod
*eine von Tränen völlig durchweichte Tagebuch Seite folgt*
Liebes Tagebuch,
Mama kommt nicht mehr zurück. Vater sagt ich soll damit leben. Ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll. Mir geht momentan einfach zu viel durch den Kopf. Zumindest sagen alle, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen soll, es würde schon alles gutgehen. Ich glaube Mama hat etwas Böses getan, aber ich weiß nicht. Alle benehmen sich merkwürdig. Mama ist schon einen Tag tot. Gestern hat Vater Henrik und Nari zu Onkel Telef geschickt, aber ich bin mit. Vater hat gesagt ich sollte dabei sein, es würde meine Mutter sicherlich freuen.
Ich weiß aber nicht, ob sie sich gefreut hat, denn als wir auf dem Platz waren, hat sie ganz entsetzt geguckt, als sie mich und meinen Vater sah. Als es dann losging, hat sie Vater angeschrien (was, hab ich nicht verstanden) und später dann, als das Feuer bei ihr war, hat sie nur noch geschrien. Ich weiß nicht, warum Vater nichts getan hat und ich weiß auch nicht, warum die Leute erst gejubelt haben und dann, als das Feuer kam, nicht mehr. Dieser Rauch und das hungrige Feuer. Das Feuer…
Feuer.
*ein paar Zeichnungen von Feuer und einer Frau in den Flammen stehen neben dem mehrfach wiederholten und überall hin gekritzelten Wort „Feuer“*

Im Jahre der Krönung Hilgorads
*die Zeilen sind eilig hingeschrieben, die blaue Tinte wirkt dunkler als gewöhnlich*
Liebes Tagebuch,
ich habe eine Entdeckung gemacht, die ich dir mitteilen will. Nachdem ich dir ja mehrmals geschrieben habe, dass Vater mich immer ermahnt, wenn ich mal wieder nach den Tauben oder Katzen schieße (und mich dann jedes Mal mit dem Bogen verprügelt hat, wie du weißt) kann ich mir jetzt vorstellen, woher ich dieses Verlangen habe. Neulich habe ich mich nach dem Spielen mit Henrik, trotz Vaters Verbot auf den Dachboden getraut und bin zu Mutters Kiste gegangen.
Ja ich weiß, das hätte ich nicht tun sollen. Aber als ich die Kiste dann öffnete und den Inhalt sah, traute ich meinen Augen nicht. Mutters Sachen bestanden aus all dem, was ich vor so langer Zeit gehört hatte: verbotene Kräuter und Mixturen, Bücher über alte Runen und Zaubersprüche, hauptsächlich aber Flüche. Aber es überraschte mich nicht Mutter als Hexe bestätigt zu finden – immerhin war es das was mein Vater mir die ganze Zeit beigebracht hatte – sondern es beunruhigte mich, dass sie nicht nur Flüche und Zaubersprüche studiert hatte, nein etwas viel Finstereres verfolgt mich seitdem. Der Namenlose.
Vater hat mich lange Zeit darauf vorbereitet mit allem Bösen fertig zu werden und solange mir Bellum beistünde, würde ich es auch schaffen, meint er, doch Bellum lässt mich nun allein. Und der Eine sucht seit dem Tag auf dem Dachboden meine Träume heim. Das ist nun drei Tage her.
Ja, du liest richtig, der Dämonenkönig. Meine Mutter war keine Hexe im herkömmlichen Sinn. Mutter war eine Dienerin des Einen und das ihr Leben lang. Ist Vater etwa auch einer? Warum sollte er mich dann so im Glauben Bellums unterrichten? Ich glaube nicht, dass er es gewusst hat. Meine Mutter hatte also ein Geheimnis. Wie sie jedoch drei gesunde Kinder zur Welt bringen konnte, weiß ich nicht.
Bin ich denn gesund?
Doch ich muss eigentlich schlafen, damit ich morgen wieder heimlich mit Henrik Kämpfen üben kann! Ich weiß nur nicht, wie er die blutige Nase erklären will. Aber ich habe ihm schon hundert Mal gesagt, dass er, wenn er verliert, eben aufs Maul bekommt.
dein Ubald

2 nach Hilgorad
*ruhige Schrift*
Dir Tagebuch,
vor ein paar Wochen bin ich 17 Jahre alt geworden. Es sind nun also zwei Jahre seit der Krönung und der Entdeckung von Mutters Kiste vergangen. Ich habe jeden Tag gebetet, dass Bellum mich erhören möge, habe versucht Angamons Stimme (ja mittlerweile kann ich seinen Namen nennen) aus meinem Geist zu verbannen, doch je mehr ich es versuchte, desto schlimmer wurden meine Kopfschmerzen und mein Leid.
Mittlerweile weiß ich nicht mehr was und an wen ich glauben soll. Der Gedanke an Angamon gibt mir Trost, dass es nach dem Tod nicht gleich vorbei sein muss. Doch ich habe immer versucht Bellum treu zu bleiben.
Doch statt Dank, erhalte ich nur Strafen. Will mich Bellum etwa für meine Treue bestrafen? Oder mich nur auf noch eine weitere Probe stellen? Nari ist verschwunden. Die Leute sagen sie sei in den Fluss gefallen und fortgespült worden. Bei diesen Regenfällen trägt der Fluss doppelt so viel Wasser, Schlamm und Geäst – deswegen glauben sie sie nicht mehr finden zu können. Verstehst du was ich schreibe? Nari ist vermutlich ertrunken. Tot. Fort, so wie Mutter.
Vater ist ruhig geworden, Bellums Segen scheint auch ihn verlassen zu haben, und selbst Henrik ist so still wie noch nie. Ich werde wohl eine lange Zeit nicht mehr mit ihm spielen – habe ich in letzter Zeit sowieso so selten. Aber Henrik ist mir im Moment egal. Das Schlimmste ist, dass ich überhaupt nicht weiß wie es mir selbst geht. Ich bin traurig. Und ich will weinen. Aber es kommt einfach keine Träne…
Ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll. Wenn Mutter an Angamon glaubte, wird sie jetzt von ihm vor dem Tod geschützt. Doch was ist mit Nari? Wird sie ewig im Dunkeln bleiben? Ich habe in Mutters Büchern geblättert. Ist sie als das Kind einer Angamongläubigen nicht von den Vieren verflucht? Wird sie als keine direkte Dienerin Angamons, nicht weder seinen Schutz noch der Viere Segen erhalten? Wie kann das sein? Sie ist doch noch so jung!
Ich muss etwas tun. Vielleicht wissen Mutters Runen Rat.
Die Viere mögen mir vergeben.
Ubald

4 nach Hilgorad
*eilig geschrieben Zeilen, geschwungen und krakelig, wie im Zorn geschrieben*
ICH VERFLUCHE DICH BELLUM.
Hör auf mir Streiche zu spielen und Leid über meine Familie zu bringen! Ich hasse dich und die Viere! Seit Naris Tod ist alles nur schlimmer geworden! Ich bin froh, dass ich mich von dir abgewandt habe, ich bin froh, dass die Geheimnisse Angamons mich nun über die wahre Macht über Leben und Tod aufklären. Auch wenn es ein dunkler Gott ist, so verschleiert er wenigstens nicht die Wahrheit vor mir! Es gibt eine Möglichkeit meine Schwester und meine Mutter zurückzuholen! Und heute Nacht wollte ich es tun! Es war Dunkeltief, ich hatte alles vorbereitet, es war alles bereit.
NUR TOD DIR, BELLUM FÜR DEINE ÜBLEN TATEN!
Mein Vater hätte das nicht mit ansehen müssen! Nein, er hätte es nicht mit ansehen DÜRFEN! Ich hatte schon Zorn und Wut in seinen Augen erwartet, als er ins Zimmer kam! Warum schließt die Tür auch nicht richtig? Deine Rache für meinen Verrat, Bellum? Pah, nun sehe ich, dass ich Recht hatte!
Vater kam hinein und sah mich bei deinem Ritual, Angamon. Hilf mir und steh mir bei. Mach das meine Kopfschmerzen und meine Albträume verschwinden. Mach, dass ich stark und groß bin, so wie einer deiner würdigen Krieger. Doch vor allem hilf mir meine Mutter und meine Schwester wiederzufinden. Ich selbst muss jetzt lange Warten, mindestens ein Jahr, wenn nicht zehn! Solange bis Angamon mir ein Zeichen sendet.
UND DU, BELLUM, SCHER DICH WEG! Geh zu Henrik diesem Schlappschwanz, diesem nichtsnutzigen Landstreicher und Tagelöhner. Diesem Einfallspinsel von niederer Bellumkröte.
Er darf es nur nicht erfahren. Niemand durfte es erfahren. Für immer sollte es eine Geheimnis bleiben, doch nun weiß es Vater. Doch sollte er es weitersagen, bin ich des Todes. Und nicht nur das, habe ich Angamon mit meinem Leichtsinn enttäuscht. Ich muss es wieder gutmachen. Wenn nötig, wird es Vater treffen. Er hat es sich selbst ausgesucht. Er ist selbst schuld. Er verdient es nicht anders.
Verrat dir Bellum und den Vieren, ich weiß nicht, was du vor hast mit mir durch meinen Vater, doch er wird deine Hilfe nötig haben, wenn er versuchen sollte sich morgen mit mir zu messen! Dunkelheit ist auf meiner Seite!
Ubald

4 nach Hilgoard
*disziplinierte Buchstabenführung, jedoch viele Schreibansätze, stockendes Schriftbild*
Tagebuch,
heute war die Beerdigung von Vater. Ich habe mich wieder beruhigt – vielleicht ist mir sein Tod egal, vielleicht bin ich sogar erleichtert, dass ich es nicht tun musste. Als ich Vater von dem Seil am Dachbalken los schnitt, war ich aber alles andere als traurig. Oder…
Nein, nein, das kann nicht sein, traurig war ich nicht. Nur … verwirrt, das ist das Wort, verwirrt, warum Vater, den ich immer für so stark hielt, plötzlich so schwach wurde. Nach dem Abend hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Vater sah aufgelöst aus, als er das Zimmer betrat – und dann sah er mich und das Ritual. Hatte ihm das den Rest gegeben? War Angamons Macht etwa so stark? So schrecklich und großartig zugleich?
Doch warum hat er mich nicht verraten, bevor er sich tötete? Warum überhaupt sich erhängen? War es wegen Mutter? War es wegen Nari? Oder war es am Ende doch nur aus Verzweiflung meiner wegen?
Ich muss nachdenken. Mutters Bücher wissen mehr.
Ubald

5 nach Hilgorad
*große Buchstaben, einige verwischt, über die Zeilen tretend, wie blind geschrieben*
Es ist fast stockdunkel. Ich weiß nicht, welcher Tag heute ist, ich weiß nicht wo ich bin. So lange wandere ich nun schon abseits der Wege, weit weg von daheim. Alles was ich sehe sind Dreck und Ratten. Wo mag Henrik nun sein? Und wo bin ich nur hingeraten? Heute ist es nur wieder irgendeine Gasse in irgendeiner Stadt. Ich warte auf sein Zeichen. Warte vergeblich. Nur noch blasse Erinnerungen an die letzten Albträume, gelegentliche Schweißausbrüche. Ich sitze im Abwasser und Unrat des Abschaums Falandriens. Der Regen prasselt auf die Seiten dieses Buches, die Fackeln flimmern unter knisterndem Protest und die Gesichter der Mörder blinzeln mir im Zwielicht entgegen. Sie warten darauf, dass ich einschlafe, damit sie mir die Kehle aufschlitzen können, selbst wenn sie wissen, dass ich nichts bei mir trage, außer mein Schwert und dieses Buch. Sie würden es trotzdem tun, nur so zum Spaß.
Wenn ich den Tod schon nicht bekämpfen kann, so will ich ihm wenigstens näher sein. Doch nur der Tod macht mich wirklich lebendig.
Ich diene Angamon.
9 nach Hilgorad

*eine saubere Schrift wie schon lange nicht mehr*
Ich schreibe den 14ten Querlar, 9 nach Hilgorad. Es ist Tag.
Mein Name ist Ubald Turmrater, zumindest sagen das die Aufzeichnungen in diesem und in den vielen anderen Büchern und Manuskripten. Ich weiß es nicht mehr, ich habe es vergessen, oder erinnere mich nur noch schwach.
Meine Leben ist eines ohne Tugend und Sinnhaftigkeit, ich habe meine Herkunft an den Einen verraten, mein Leben ist verwirkt. Angamon verführte mich und Angamon lässt mich nun im Stich, die Zeit in den finsteren Gassen habe ich fast nicht überlebt. Narben habe ich davongetragen, körperlich wie seelisch. Doch haben die Viere mich gerettet oder hat Angamon mich doch nicht aufgegeben? Bin ich nun auf ewig sein Diener oder ist mein Leben noch nicht völlig verwirkt?
Ich war gestern in einer Kirche der Viere. Es ging mir miserabel, ich hatte Schweißausbrüche, Panikattacken und musste sie vorzeitig verlassen. Die Leute waren misstrauisch, doch ich habe das Gefühl, dass ich endlich wieder klar sehen kann. Bellum, bist du dort draußen? Oder ist alles verhüllt vom Dunkel des Einen?
Ubald Turmrater

14 nach Hilgorad
*diszipliniertes, methodisches Schriftbild, ohne Eile oder Aufregung kunstvoll verfasst*
Wir schreiben den 11. Triar, 14 nach Hilgorad. Es ist soweit. Ich bin ein gesuchter Mörder. Und das erste Mal in meinem Leben habe ich niemanden in Auftrag getötet, sondern aus Zorn gemordet. Es war auch nicht irgendjemand mein Opfer, sondern ein Kamerad aus unserem Söldnerlager. Um genauer zu sein Jerok, der Schwätzer. Ich weiß nicht welche Macht in mich gefahren ist, als meine Hände seine Kehle packten, doch die schwarze Kraft, die ich in jeder Faser spürte lässt mich zweifeln, ob Bellum jemals in mich zurückgekehrt ist. Jerok ging mir eben auf den Geist – und dann wurde er beleidigend! Nun weiß er was er davon hat. Liegt im Gras und ihn fressen die Maden – dumm nur, dass Altim, dieses Wiesel, zugesehen hat und ich mich schleunigst aus dem Staub machen musste.
Ich habe zwei Tage später erfahren, dass das ganze Land nach mir suchte und man mich für vogelfrei erklärt hatte. Zum Glück bin ich immer vorsichtig gewesen. Niemand kannte meinen wahren Namen, für alle war ich immer Karzeus. Und nun suchen sie alle nach dem einfältigen Karzeus, dessen Namen und Soldbrief ich vor so langer Zeit an seinem Sterbebett an mich genommen habe.
So lange bin ich Karzeus der Söldner gewesen, so lange hatte ich den Glauben Macht zu besitzen. Macht durch Bellum, der mich aus dem Elend führte. Und so lange verschloss ich mich vor der Macht des Einen, meines wahren Erlösers. Nun ist Ubald zurück und ich diene dem Einen erneut – endlich spüre ich wieder, was wahre Macht ist. Macht um die Dinge wie sie sind zu verändern.
Nun, es sollte für mich kein Problem darstellen meinen Kopf unten zu halten. Vor allem jetzt nicht, da ich einige Strecke Entfernung zwischen mich und das Einflussgebiet dieser Bastarde gebracht habe. Nicht nur das, eigentlich bin ich sogar wieder zu Hause, ganz in der Nähe jedenfalls – der Gedanke daran, mal so etwas wie ein Zuhause gehabt zu haben, ist allerdings mehr als befremdlich.
Ich habe mich jetzt entschlossen dem Söldnerdasein den Rücken zu kehren. Einerseits ist es zu gefährlich, andererseits bringt es einfach nicht genug Geld. Und wenig Geld ist wenig Macht. Denn warum Aufträge für die Reichen erledigen, wenn man sich das Geld auch direkt von den Reichen nehmen kann? Und von den Armen…
Dieser Kerl namens Ethalt hat mir die Sache der Wegelagerei schmackhaft gemacht. Er ist ein guter Mann, glaube ich. Morgen wird er mich mit seinem Boss bekanntmachen. Vielleicht wird ja was daraus.
Ubald

16 nach Hilgorad
*die geschwungene, erwachsene Schrift ist mit kalter Präzision geschrieben*
Es ist soweit, Mirek der Listige ist tot. Der alte Mann hat seinen letzten Atemzug getan, diese blutrünstigen Missgeburten von Orks haben ihn abgeschlachtet wie ein Tier. Drüben am alten Pass haben wir sie in einen Hinterhalt locken wollen, was auch ganz gut geklappt hat, bis sich der Neue mit seinem Leichtsinn in eine heikle Situation gebracht hat. Mirek der Verrückte wollte ihm helfen und ist dabei in seinen eigenen Tod gestürmt. Selbst Schuld wenn man sich zu sehr auf seine falschen Götter verlässt. Nun haben die Wegelagerer einen neuen Anführer gewählt und die Wahl ist auf mich gefallen.
Ich denke ich werde mich so lange mit diesem Posten zufrieden geben, bis ich genug habe und dann schnapp ich mir alles was funkelt und glänzt und verlasse die Truppe. Lange macht es das Gesindel eh nicht mehr, Ethalt ist der Einzige, auf den ich mich verlassen kann. Mein langjähriger Freund würde mich aus jeder Situation befreien, aus der es Angamon nicht für nötig hielt.
Der dunkle Gott breitet seine Schwingen aus, ich sehe ihn in meinen Träumen. Mein Glaube gilt ihm, wem sonst könnte ich meine dunkle Seele willenlos anvertrauen? Wer sonst könnte meine Schwester zurückbringen?
Es wird dunkel. Wir müssen los.
U.

19 nach Hilgorad
*hektisch und ungenau hingeschmiert, vieles ist durchgestrichen und Blutflecken sind zu sehen*
Er hat mich verraten, oder hat er mich auserwählt? Was treiben die Götter für Spielchen mit mir? Angamon, bist du bei mir? Ist es dein kalter Hauch den ich spüre – oder ist es der verräterische Atem der Viere, der mich heimsucht? Macht und Größe, das ist das wahre Ziel eines jeden Menschen, warum sich nicht der Macht des Einen bedienen? Er ist böse zweifellos, doch ist er nicht fair, im Gegensatz zur Gleichgültigkeit der Viere, die weder Mitleid noch Güte kennen?
Was ist denn fairer? Einen Freund zu töten oder das eigen Fleisch und Blut? Pah, Mutter hatte es nicht verdient, Nari noch weniger. Doch Ethalt hatte es nicht anders verdient, er hätte eben still sein müssen. Wenn er sich nicht den Pfeil eingefangen hätte, wenn er den Wachen nicht ins Schussfeld gelaufen wäre – Dunkelheit hin oder her – dann wäre auch die tiefe Wunde nicht gewesen, dann hätte er auch nicht so geschrien und dann wäre unser Versteck auch sicher für zwei gewesen. Doch wenn er unbedingt schreien muss – was bleibt mir anderes übrig, als ihn von seinem Leiden zu erlösen. Ach vermutlich hätte er es eh nicht geschafft, da war meine Klinge noch das kleinere Leid. Er war mein Freund, er hat sicher Verständnis, auch wenn er in dem Moment natürlich versucht hat sich zu wehren.
Ich hoffe nur sein Gurgeln war nicht zu hören, sonst habe ich ein Problem, sitze ich doch noch immer neben seiner kalten Leiche in demselben vermaledeiten Versteck. Bald sind die Gardisten weg, haben sich auch wohl den Rest der Bande geholt. Ich hab ja immer gesagt, dass sie nichts auf dem Kasten hatten.
Und ich habe wieder diese Träume. Bilder die mir der Eine geschickt hat. Oder ist es erneut Bellum, der seine Spielchen mit mir spielt? Angamon gab mir Stärke Ethalt zu erlösen, denn es kann unmöglich das Werk Bellums gewesen sein. Angamon, so vertreibe die Viere endlich aus meinem Geist, sie haben mir bisher nur Unheil gebracht. Doch warum diese Bilder? Warum meine Eltern, warum meine Schwester? Und wo ist Henrik? Angamon errette mich wie du es schon vorher getan hast. Nimm mir den Schmerz.
Angamon? Bellum? Was ist dieses Bild? Eine Insel?
Was soll es für mich schon auf dieser Insel geben? Siebenwind, ist es das was du von mir willst? Ich soll dorthin? Doch wer bist du? Gib dich zu erkennen, bist du Gut oder Böse, Bellum oder Angamon, Freund oder Feind?
Puppenspieler, tanz mit mir! Doch zeige mir dein Gesicht.
Erlöse mich, Angamon!
U.

19 nach Hilgorad
*leicht schräge Schrift, wie auf schwankendem Untergrund geschrieben, ruhige Zeilenführung*
Ich bin auf dem Schiff. Tagelang habe ich mich herumgetrieben, nichts gegessen, nichts getrunken. Stets auf der Suche. Der Suche nach Erlösung, der Suche nach Siebenwind, der Suche nach meinem Bruder. Henrik, habe ich ihn doch schon fast vergessen gehabt, er würde mir helfen, ich war mir sicher. Und ohne mit der Wimper zu zucken, ohne viele Fragen oder Worte hat er mich begleitet.
Er weiß nichts von mir oder meinem Glauben. Der Narr weißt nicht einmal von sich selbst genug, als dass er Mutmaßungen über andere anstellen könnte. Doch er ist mein Bruder, mein Fleisch und Blut, ein heilig Bund verbindet mich – Angamon hin oder her – seine Treue gilt sicher so wie meine Treue ihm! Doch niemals darf er erfahren. Nicht über Mutter und nicht über mich. Nicht bevor die Zeit nicht reif ist.
Wir reisen gemeinsam nach Siebenwind. Wir beschreiten unseren Weg weiter, wie wir es vor so langer Zeit das letzte Mal taten – und er wird dabei sein, wenn ich Nari zurückhole, wenn ich Mutter rufe.
Doch wird er von meiner dunklen Seite schon vorher erfahren? Was wird er tun, was wird er glauben? Was werde ich im Leben finden – was im Tod? Wer hat mir die Träume gesandt, Angamon oder Bellum? Und wessen Lehre entpuppt sich am Ende als die Wahre?
Ich weiß es nicht. Die Zeit wird Antwort bringen.
Die Dunkelheit weiß Rat.
U.


Parallel zum IG-Geschehen schrieb Ubald auch noch den folgenden Tagebucheintrag, der als Ergänzung zu seiner Charstory dient.

Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Ubalds Plan
Eine Ergänzung zur Chargeschichte

Auf einer Seite im Tagebuch Ubald Turmraters sind mit hastiger Schrift einige Skizzen, Pläne und Beschreibungen gezeichnet worden. Einige Zeilen sind so geschmiert, dass sie kaum zu entziffern sind, andere wiederum sind mit einer Freude am Wort verfasst, dass man sie – wenn man es nicht besser wüsste – kaum als die Schrift ein und desselben Autors erkennen würde.

Siebenwind. Habe ich das Ziel meiner Reise etwa erreicht? Werde ich hier endlich meinen Seelenfrieden finden? Wird Angamon mich erretten – oder werden die Viere mich richten?
Wir sind nun schon seit zwei Tagen auf See, genug Zeit um über all das nachzudenken, was in meinem Leben passiert ist. Zugegeben, ich kann nicht besonders stolz sein auf das, was ich getan habe. Ganz egal welchem Kodex ich folge, an keinen habe ich mich wirklich gehalten. Als ich noch an Bellum glaubte, wollte ich edel, nobel und gut sein, doch ich verfiel dem Einen. Und als ich die Lehre des einen studierte – und obgleich ich noch immer nicht weiß, welche Absichten er hegt – kroch ich wie ein räudiger Hund zurück zu den Vieren, die doch schon immer so kalt und herzlos waren.
Der Einzige dem ich wirklich vertrauen kann, bin ich selbst. Der einzige dem ich jemals vertrauen werde können. Henrik ist zwar mindestens so treu wie Ethalt, doch Henrik ist dumm und um einiges schwächer. Ich weiß nicht woran er glaubt, ich weiß nicht ob er überhaupt an etwas glaubt, doch wenn es hart auf hart kommt, war er schon immer ein Schwächling.
Vielleicht hat er sich geändert? Nein, nicht Henrik. Oder?
Nun, wie dem auch sei, Siebenwind wird Antworten bringen. In Bezug auf Henrik, in Bezug auf die Götter und in Bezug auf mich und mein Schicksal.

Nur womit soll ich beginnen? Womit anfangen? Womit mein Leben aufbauen, mein Leben verdienen? Sicherlich werde ich nicht auf Siebenwind landen und plötzlich wird sich alles offenbaren. Das wäre ja beinahe auf Niveau von Henriks Einfalt. Nein, ich muss mich Angamon erst zeigen, doch das darf ich erst, wenn ich mich um ihn verdient gemacht habe.
Ich muss vorsichtig sein. Eine Tarnung aufbauen, doch diesmal geschickter. Ich bleibe Ubald – sonst würde auch Henrik Verdacht schöpfen - doch ich muss ein anderer Ubald sein, als ich wahrlich bin. So wie ich es bei den Wegelagerern war, ein Diener Angamons, der niemals seine wahre Gesinnung verraten darf. Doch was stattdessen tun? Bellum heucheln? Ja, warum nicht, wenn es öffentlich ist, dann bin ich eben ein Gefolgsmann Bellums, ein tapferer Soldat.
Soldat, hm. Oder Wegelagerer. Nein, ich kann nicht direkt in die Armee eintreten. Man wird mich prüfen und rasch mit den Wegelagerermorden in Verbindung bringen. Ich muss Gras über die Sache wachsen lassen – und ich sollte mich anfangs von der Stadt fernhalten. Für alle Fälle.
Die Wegelagerei wieder aufnehmen? Nun mit Sicherheit werde ich sogar schneller in Verbindung mit der Bande gebracht, doch es ist die einfachste Methode unerkannt zu bleiben – solange man eben nicht geschnappt wird, aber dann ist es meist eh vorbei – und es auf diese Weise zu viel Geld zu bringen! Und das werde ich benötigen, wenn ich mir eine Existenz aufbauen will.
Soldat. Soldat. Nein, ich kann mich kaum als einer sehen, doch der einzige Weg zur Macht führt über das Soldatentum. Denn Macht haben auf der Insel nur zweierlei Parteien hab ich mir sagen lassen. Die Ritter und die Magier. Und von letzteren kann und will ich keiner sein.
Tz, Zaubererpack. Vergnügen sich mit magischem Firlefanz, wenn die Antwort zu großer Magie doch in Angamon selbst liegt. Er ist der Einzige, der das weitergibt, was keiner der Viere weiterzugeben wagt oder vermag.
Doch die Ritter und die Bellumskrieger. Das sind diejenigen denen ich angehören muss, wenn ich ware Macht über Siebenwind haben will. Doch das wird gar nicht so einfach – hat man schon jemals von einem angamongläubigen Ritter gehört? Wohl kaum. Doch vielleicht deshalb könnte es klappen… Ich wäre in einer Position in der es mir ein leichtes wäre Angamons Saat auszustreuen und die anderen – nun, verraten möchte ich nicht sagen – wie wäre es mit dem Ausdruck: bekehren… ja, von so einer hohen Machtposition könnte ich Angamons Lehre über alle bringen.
Und dann wird sich mein Schicksal erfüllen.
Henrik wird mir helfen, doch ich werde schweigsam, beharrlich und stark sein müssen. Und ich kann nur hoffen, dass ich die Ritterweihe überlebe – ansonsten muss ich eben nachhelfen.

Ich bin Ubald Turmrater. Ich diene Angamon.


Ich bin Merkenau. Ich hatte zu viel Freizeit.

Soweit von mir :wink:

Vielleicht interessiert ja den ein oder anderen, was hinter meinen Charakteren und speziell dem so schnell verschwundenen Ubald steckt. Und wer weiß, vielleicht lasse ich ihn mal irgendwann wieder auftauchen, wenn alle ihn vergessen haben...

~Merkenau

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Ehemalige:
Ranim, Thjarnulf, Ubald, Bolgo, Remus, Jesko

Aktuelle:
Tobias Knopf, Mama Vadhu, Klunkerbart

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