Für Tiana




„Und kümmer' dich noch um den Tardukai“, Tzi'Mar'Finka äffte seinen Vorgesetzten nach. Er hasste es diese Krieger aus Vandrien zu quälen, die ihre Seele ganz Angamon verschrieben hatten um sich so ein wenig seiner Macht zu erschleichen, elendes Pack! Es gibt nichts langweiligeres als jemanden zu quälen der einem immer nur entgegnet „So es sein Wille ist“ oder „Auch diese Prüfung werde ich bestehen und mich als würdig erweisen“. Das macht schlichtweg keinen Spaß! Sie lassen sich quälen noch und nöcher, bis von denen endlich mal einer jammert, wimmert oder gar um Gnade winselt, vergeht einem einfach schon die Lust am foltern.

Eigentlich wussten seine Opfer auch nie wirklich zu schätzen was er alles für sie tat. Stundenlang widmete er sich der großen Bibliothek und forschte nach in ihrer Lebensgeschichte, wie sie am besten zu foltern und zu quälen seien und mit einer enormen Liebe zum Detail setzte er dieses dann ja schließlich auch um.

„Und dokumentier' gefälligst ordentlich was du gemacht hast“ murmelte er und äffte wieder seinen Vorgesetzten nach, als er die Notizen für seinen Bericht anfertigte. Bürokratie hatte schließlich einen hohen Stellenwert in Yedorron!

"Das habe ich gehört!" Schimpfte es hinter seinem Rücken. Er schluckte, riss erst die Augen auf und schließlich den Kopf hoch, als die Stimme wie ein Dolch in seinem Rücken erklang und von der er sich schließlich durchbohrt fühlte. "In mein Büro, sofort!" Gab sein Vorgesetzter Phiza'Bohz nur von sich und verschwand schließlich mit einem lauten *poff*. Der Dämon mit den drei Hörnern war offensichtlich sehr schlecht gelaunt.

Im Büro gab es den üblichen Anpfiff, was er jedoch schon gewohnt war: „Kaum zwei Hörner und schon am frech werden, mir scheint, du brauchst mal Urlaub von hier.“ Moment, Urlaub? Das war neu, da muß ein Haken dran sein, er hatte noch nie „Urlaub“ bekommen. Da knallte auch schon der Stempel auf das Papier herab: „Bewilligt!“. Das Grinsen auf dem Gesicht seines Vorgesetzten verhieß nichts Gutes, es war genau jenes Grinsen, das er hatte, wenn es besonders widerliche oder gar besonders nervtötende Aufgaben zu bewältigen galt, welche er mit Vorliebe an jene verteilte die er ganz besonders nicht leiden konnte. Ein letztes „hmn?“ und da fand sich Tzi'Mar auch schon mitten auf einem Ritualplatz in der ersten Sphäre wieder.

Ein freudiges „Es hat geklappt“ war das erste was er vernahm und wieder war es in seinem Rücken, diesmal jedoch weniger einem Dolch gleich, viel mehr einer schrecklichen Befürchtung.

Voller Begeisterung und Freude, ob des scheinbaren Erfolges, war die junge, weibliche Stimme. Zögerlich und vorsichtig wendete er den Kopf herum um sich seiner schrecklichen Befürchtung dann Gewissheit zu verschaffen. Ehe ein resignierendes, geseufztes „Oh nein“ von ihm erklang, als er das strahlende Gesicht der jungen Magierin erblickte welche offensichtlich gerade ihren ersten Dämonen beschworen hatte.