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 Betreff des Beitrags: Wein, Weib und Gesang
BeitragVerfasst: 29.09.10, 02:15 
Einsiedler
Einsiedler
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Es tat weh. Es tat wirklich weh. Nicht, das er Schmerzen dieser Art nicht kannte, Prügeleien hatte er schon einige hinter sich. Und die wenigsten hatte er für sich entscheiden können. Aber irgendetwas war anders. Vielleicht seine Absicht dabei, denn wenn er sonst dachte, er hatte es verdient, war es in diesem Fall anders. Er war davon überzeugt es ganz sicher nicht verdient zu haben. Ganz, ganz sicher!

Das stetige Pochen im Kinn hatte in den letzten Tagen abgenommen und nun spürte er es kaum noch. Aber da war noch mehr. In den ersten Stunden hatte er es schlicht für Wut und abschwellende Raserei gehalten. Vielleicht sogar Eifersucht.
Problematisch war nur, dass dieses blubbernde, brodelnde Gefühl nicht aus seinen Eingeweiden wich. Keinen Fingerbreit weit. Selbst nachdem der dämliche Bauer sich bei ihm entschuldigt hatte. Eigentlich hätte es schon wieder nach seinem Racheschlag gut sein müssen. Gut, er hatte dank Hicks nicht richtig zuschlagen können. Aber das war eventuell auch besser, denn er schlug genauso kräftig zu wie ein Leibhaftiger Troll!
Aber es hatte nicht gereicht. Das Grummeln und Rumoren schwand nicht. Nicht einmal seine Laute half. Normalerweise waren alle Probleme wie fortgewischt, wenn er nur erstmal spielte. Sogar das mit dem Alkohol hatte er versucht. Doch das Gefühl hielt sich hartnäckig.

Mit Schweiß auf der Stirn und einem schlechten Geschmack im Mund, erwachte er mitten in der Nacht. Er hasste diese Absteige voller schnarchender, Fremder. Aber im Bellum konnte er schlecht draußen schlafen.
Also schwang er sich aus dem Bett, zog die Stiefel an und ging raus. Sofort wischte ihm ein kalter Wind durch die Haare und er fühlte sich augenblicklich etwas wacher. Sein Weg war klar, ab ins Badehaus. Dort verbrachte er jeden morgen. Und es tat jedes Mal gut.
Also wanderte er in der Stadt auf und ab und versuchte die Gedanken wieder klar zu bekommen.

Seid mehreren Wochen hatte ihm niemand mehr einen solchen Harken geschlagen. Der Grund dafür war einfach: Hicks. Er hatte ihn aus den (selten selbstverschuldeten!) Streitereien hinaus geholfen. Gut, etwas ähnliches hatte er dieses mal auch getan, nur hatte er sich mehr um die „bösen“ (anderen) gekümmert, als um seinen (fast schon schwer!) verletzen Freund.
Daher die Eifersucht?
Nein, es war die Katze. Er mochte sie. Doch Hicks hatte sich verliebt und gegen einen verliebten Schluckauf hatte er nicht den Hauch einer Chance, bei einer Frau. Vor allem dann, wenn sie Kopf-mäßig nicht allzu unterbeeimert war. Solche durchschauten ihn schnell.
Er hielt sich nie für einen wirklich netten Jungen und auch nicht für einen Mann für’s Leben. Natürlich gerne für das kürzere, oder längere Vergnügen. Aber sobald es ernst wird, ist er doch der erste, der die Beine in die Hand nimmt.
Schließlich war er schon mit seiner Musik verheiratet, mit dem Tabak und dem Alkohol.
Aber auch in seinem „Spiel“ gab es Regeln. Wichtige Regeln. Zum Beispiel das er nie etwas tun durfte, was die Frau nicht wollte. Oder eben einem Freund die Frau auszuspannen.

Seid er auf dieser ganzen, verfluchten, Insel war, lief alles nicht mehr wie gewohnt. Schon die Überfahrt war äußerst seltsam gewesen.
Erst war das Schiff tagelang durch einen schweren Sturm geschwappt und dann, wie aus dem Nichts, tauchte die Insel auf. Und der Sturm verschwand. Als wäre die Barkasse direkt durch ein Tor in eine andere Spähe gedüst.
Und auch dieses Gefühl klebte an ihm, wie ein alter Bonbon.

Dann war da noch dieses Lied. Es war so schnell und plötzlich in seinen Kopf geschossen, wie es sonst nur ein Projektil geschafft hätte. Komplett hatte er es aufschreiben können. Und bei dem anderen Lied kam er nicht weiter.

Aber die Musik hatte viele solcher Späße auf der Reihe. Quasi das erste was ein Barde lernt. Es ließ sich ungefähr so beschreiben, wie der Ehemann der neuen Flamme. Bei Gelegenheit geht man mit ihm ein Bier trinken und quatscht freundlich. Aber dann platzt er immer in den ausgesucht unpassendsten Momenten dazu. Nämlich, wenn man gerade in den Federn liegt.

Trotzdem musste er geduldig und bei der Sache bleiben. Dann würde es sicher wieder klappen.
Also das mit den Federn, nicht mit der Musik.


Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Jeder, der etwas dazu schreiben möchte, soll sich frei fühlen, das auch zu tun. Wichtig ist nur das es irgendwie um Hicks und Basi geht.

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Wein, Weib und Gesang
BeitragVerfasst: 29.09.10, 19:02 
Festlandbewohner
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"Was ist nur los mit ihm?"

Hicks verstand es nicht. Seit der Sache mit Anna und Felix wirkte sein Freund irgendwie ausgewechselt. Es waren schon oft Dinge schief gegangen - aber dieses Mal war es Anders. Irgendwie schien sich Basti kaum noch zu beruhigen. Seit Tagen brummelte, knurrte und lamentierte der sonst eigentlich gut gelaunte Barde vor sich her. Die Prügelei schien ihm mehr zuzusetzen, als er Hicks gegenüber wohl zugab - oder gab es einen gänzlich anderen Grund?

Schon vor einer Weile hatte sich Basti aus dem stickigen, vollen Schlafsaal hinausgestohlen. Hicks selbst lag schon eine Weile länger wach; grübelnd und in Gedanken starrte er seit Zyklen schon an die Decke des kleinen Raumes. Irgendwas lief gerade fürchterlich schief und Hicks konnte sich absolut keinen Reim darauf machen, dieses Mal.

Dabei fing es so gut an: Vor nicht allzulanger Zeit lege das Schiff im Falkensee'er Hafen an. Kaum heruntergewankt, hatte es nicht lange gedauert, und er hatte seinen schon verloren geglaubten Freund wiedergefunden. Sie traten ein paar Mal im Ersonter Kessel auf, verdienten sich sogar ein gutes Zubrot, mit dem sie mehr als über die Runden kamen. Sogar im neutesn Siebenwindboten standen sie schon. Viele neue Leute lernten sie kennen, die ihnen Alle auch wohl recht wohlgesonnen waren - von den Ohrfeigen des Goldmundes, welche sich Hicks nun schon mehrmals kassiert hatte, den Rangeleien mit dem jähzornigen Bullen von Johann Cassius und der Schlägerei mit Anna und Felix einmal abgesehen. Im Großen und Ganzen war die Lage weitaus besser, als auf dem Festland! Und dennoch...

Sogar Felix war es, der auf Basti zuging, um Frieden zu schliessen. In dem Moment hatte Hicks gehofft, die aufgetürmten Wogen hätten sich nun endlich geglättet. Aber als der zersauste Rotschopf sich gestern auf den Weg zum Schlafsaal machte, sah Basti überhaupt nicht danach aus, daß Alles wieder in Ordnung wäre. Vielleicht wusste das Kätzchen ja, was los war?

Das Kätzchen... achja... Aber das war eine ganz andere Geschichte!

_________________
<Oberon>selbst das wort "Frau" ist ethisch nicht mehr korrekt
<Oberon>das nennt man jetzt "Mensch mit Menstruationshintergrund"


¯\_(ツ)_/¯

<Solos>Sorania = Spielerin ohne richtige Ahnung nervt irgendwie Alle


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 Betreff des Beitrags: Re: Wein, Weib und Gesang
BeitragVerfasst: 30.09.10, 22:33 
Festlandbewohner
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Irgendwie mochte Felis diese zwei. Von Anfang an hatte sie sie in gewisser Weise ins Herz geschlossen. Gut, Barden und andere Künstler hatten es in der Hinsicht eh einfach bei ihr. Es gab von ihnen viel zu wenige auf dieser Insel. Hinzu kam auch, dass beide sie an Eliath und Archie erinnerten, wenngleich sie noch etwas anders waren auf ihre Art. Hicks erinnerte sie sogar an noch jemand anderen, der eine Weile Teil ihres Lebens gewesen war - Quentin der Fuchs. Sein rotes Haar und der drängende Verdacht, dass er wohl auch in der Lage war zu zaubern, brachten sie dazu, die beiden zu vergleichen. Doch Hicks wirkte auch etwas durchtriebener und hielt nicht mit seinem Ansinnen hinterm Berg, allerlei Damen nur zu gerne den Hof machen zu wollen.
Angenehm amüsant fand dies Felis. Wer weiß - zu anderen Zeiten hätte sie noch etwas anders reagiert. Vielleicht hätte sie nur allzu rasch ihr Herz verloren und wäre früher oder später wieder enttäuscht worden. Nun jedoch hatte sie einen guten Grund, um etwas Abstand zu halten. Ein paar nette Worte hier oder da, ein Zwinkern mal, aber mehr auch nicht. Nichts, was verbindlich wäre, auch wenn sie schon oft das Gefühl hatte, dass manche Männer Siebenwinds gleich auf eine Frau und ihre Gefühle Anspruch erheben mögen, sobald sie auch nur mal ein paar nette Worte miteinander gewechselt hatten. Es mochte wohl an der Situation dieser Insel liegen. Mit der Bedrohung aus dem Ödland war das Leben so gesehen recht unsicher und momentan unsicherer denn je. Da galt es wohl noch rasch ein paar Kinder in die Welt zu setzen, ehe man sein Leben aushaucht.

Wie auch immer. Aus diesem Spiel war sie raus. Dachte sie. Hoffte sie. So wirklich sicher war hier nichts auf dieser Insel und sie vermisste den guten Grund, weswegen sie sich aus diesem Liebesspiel wähnte. Vielleicht ist er nun auch fort? Sie schob den Gedanken eilig beiseite. Und wenn schon? Dann würde sie es merken, wäre wieder frei und es wäre im Grunde wie immer, nur dass sie ihm wohl weniger nachtrauern würde, davon ab, dass sie nicht mehr um irgendeinen Kerl trauern wollte. Oder jedenfalls nicht mehr so derartig wie früher.
Vela und Adrian hatten wohl recht und zugegebenermaßen fühlte sie sich derzeit auch besser, wo sie sich nun bemühte, ihren Blick mehr auf die Gegenwart und nähere Zukunft zu richten und nicht immer auf die Vergangenheit. Ihre kurzen Haare markierten dabei auch äußerlich diesen Wendepunkt, den sie anstrebte und auch wenn sie das nie erwartet hatte, so fühlte sie sich mit dem Haarschnitt, den ihr Sedtrick verpasst hatte, um ihren Haarschopf noch zu retten, ausgesprochen wohl. Sprach der Volksmund nicht öfters mal vom Abschneiden alter Zöpfe? Einen weiteren Vorteil, so dachte sie, hatte es auch noch - viele Männer scheinen doch eher langes Haar zu bevorzugen und lieber solchen Frauen nachzurennen. Vielleicht hatte sie so etwas mehr Ruhe. Oder es würde tatsächlich mal jemand auf sie aufmerksam werden, der all die Aufregung, all die Mühen, all die Sorgen endlich wert wäre.
Fraglich.

Männer waren doch irgendwo ein eigenartiges "Volk" und damit fiel ihr Basti ein. Sein ernster Blick, als sie kürzlich die Taverne verlassen wollte, ließ sie etwas unsicher werden. Hätte sie ihm mehr helfen sollen? Aber so viel war doch nicht los gewesen, davon ab, dass er jederzeit etwas zu ihr hätte sagen können. Oder war es falsch, diesem Felix etwas zu servieren?
Ach, Männer ...


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