Betreff des Beitrags: Vergammeln auf Bittersee [Mitmachthread]
Verfasst: 10.12.10, 13:53
Ehrenbürger
Registriert: 10.01.04, 16:58 Beiträge: 886
[ooc: das ist ein Versuch! Jeder darf hier in diesem Thread kurze Geschichten von einem Bewohner der Bitterseeinseln posten. Diese Bewohner müssen eben unwichtige kleine Kerle sein. Wie eben Pablo, den Gammler vom Strand. Oder eben einen Wärter. Es ist nur ein Versuch, der solange läuft bis keiner mehr Lust hat oder der Staff das ganze schliesst.]
Versteckter Inhalt bzw. Spoiler :
Die Insel der Sklaven und Verhafteten
Dort, wo die Bitterseebucht sich zum Meer auftut, findet man zwei langgezogene, schmale Inseln wie abgebrochen im Salzwasser liegen. Die südlichere von beiden besteht ganz aus braunrotem, hartem Felsgestein, an dem sich das Meer tosend bricht. Auf dieser wächst kaum etwas; kleine, knorrige Bäume und hartblättrige Sträucher, nichts lebt darauf außer surrenden Insekten und kreischenden Vögeln. So ähnlich muss es auch auf der größeren Nachbarinsel ausgesehen haben, bevor sich gewagte Holzkonstruktionen in den roten Fels gekrallt und daran emporgewachsen sind, bevor Piere und Werften in die windgeschützte Ostseite der Insel und des Meeres gebrochen wurden und bevor die Insel zu einem Ort umgewandelt wurde, an dem Verurteilte, Sklaven und inhaftierte Verbrecher für die beiden Reiche Schiffe erbauen und ausrüsten. Hundert Gefangene fristen hier ihr erbärmliches Leben zwischen schleichender Krankheit, Unterernährung, Unmenschlichkeit und harter Arbeit. Die Gründe, warum man hierher kommt, sind für niemanden von Belang, genau wie Rasse oder ehemaliger Stand, hier gibt es nur zwei Arten von Menschen: Wächter und Gefangene. Niemand hier kümmert sich darum, was mit den Gefangenen geschieht oder was die Wachen mit ihnen anstellen. Eine Inhaftierung in diese Insel ist gleichzusetzen mit einem auf dem Pergament nicht als solches zu lesenden Todesurteil, bei dem der Verurteilte seine verbleibende Kraft auch noch gewinnbringend einsetzen kann. Wenige der Gefangenen überleben ihre verhängte Strafzeit und kommen danach tatsächlich wieder frei. Aber die wenigen, die es doch überleben, haben mit ihren schauerlichen Berichten und Erzählungen über die Insel dafür gesorgt, dass sich entsetzliche Gerüchte und Geschichten um diese Insel ranken – viele, die zu einer Zeit auf dieser Insel verurteilt sind, bringen sich noch vor der Überführung in ihren Zellen um; man sagt sogar, barmherzige Wachen würden ihnen manchmal dabei zur Hand gehen
-Bittersee
Die Fela brennt heiss auf den felsigen Strand. Über den Felsen flimmert die Luft. Pablo spürt wie sie seine dunkle Haut bräunt. Er und die Jungs vom Strand waren hier jeden Tag. Die Wärter kamen selten in die kleine Bucht ihrer Bande. Ja , tatsächlich "Die Jungs vom Strand" sind eine Bande, verächtlich wurden sie auch Kokosnüsse genannt. Und "Der Strand" ihr Zufluchtsort. Im Gegensatz zu den meisten auf der Insel sind die Jungs eher ruhig und recht friedfertig. Wie sie überleben, auf einer Insel voll Krimineller..? Durch Wissen! Sie ziehen Nachtschatten, den besten den man auf der kargen Insel bekommen kann. Sozusagen sind sie Händler, da das so gut läuft müssen Pablo und die Jungs nur an 3 Tagen der Woche an den Docks Schiffe bauen und können ein halbwegs lebenswertes Leben leben. Pablo hat heute seinen freien Tag, darum liegt er auf seinem Felsen und raucht sein Pfeifchen,das er wärend der Arbeit aus Holzresten zusammgenbaut hat. Dichter qualm steigt aus dem Kopf der Pfeife. Pablo ist zufrieden. Die anderen Jungs; Maus, Pedro (Pablos Bruder), Custro und Rekart saßen am Felsenstrand in einem Kreis und Pedro spielte auf der Laute , die sie vor Urzeiten einmal ertauscht hatten.. Pablo lag weiter zufrieden auf seinem Stein, die Klänge der Laute drangen beruhigend zu seinem Ohr. Händler leben überall gut. Am Rand der Bucht traten dann jedoch plötzlich einige Gestalten auf, mit langen Stangen. Pablo starrte erstmal einige Zeit in ihre Richtung und musste dabei lachen, vier Männer mit langen harten Stangen! Irgendwie fand er den Gedanken amüsant und malte sich aus was die Männer mit ihren harten langen Stangen wohl alles so machen würden und musste noch mehr lachen. Erst als sie kaum zehn Schritt vor ihm standen erkannte er mit Schrecken wer es war.. Und erkannte das er vergessen hatte Alarm zu schlagen.
"WACHEN! WAH! Das geht doch nicht!", rief er erschrocken auf. "Ihr könnt doch nicht einfach so kommen! Ich habe gerade erm.. Nachgedacht!" , eilig warf er seine Pfeife in den Sand und buddelte sie mit dem Fuss "unauffällig" ein. Als ob er in seinem Zustand irgendetwas unauffälliges machen könnte. Nervös friemelte er sich an seinen langen Filzzöpfen herrum. "Was`sn looohoos? Wachmänner? Wir ... haben heute doch frei! Keine Arbeit für die Jungs! Jaja!", fasselte er und sein Mund fühlte sich an als hätte er Pelz auf der Zunge, die Augen waren Rot und es war offensichtlich wie das Nachdenken wohl ausgesehen haben muss.
"Pablo, du dummer dummer kleiner Basdart., brummte der grimmige Bär von einem Wachmann, " Ihr Jungs könnt hier ruhig machen was ihr wollt, aber ihr müsst dafür zahlen. Immerhin seit ihr einige der wenigen die etwas haben das wir gebrauchen können.
" Klaar..! Wie vieel denn diesmaaal? " , Pablos aussprache wurde immer schlimmer, er konnte kaum noch ordentlich Reden. " Eine Kokoosnuss voll..? Mit Blüten ja..? .. gut gut! Pablo wackelte davon und begann sinnlos im Boden zu buddeln. Überall, scheinbar suchend warf er kleine Felsen um und scharbte in den Kieseln dazwichen. Als ihn plözlich eine Kokosnuss am Kopf traf und zu Boden schmiss. Er blieb benommen am Boden liegen und prabbelte unbestimmbare Flüche vor sich her.
" beeil dich du dummes Schwein! Oder ihr könnt wieder in den Docks arbeiten.., keifte der Wachmann.
Pablo, nun noch verwirrter und desorientierter krabbelte über den Boden und endlich zog er eine sonderbare Kokosnuss hervor, sie war einmal aufgeschlagen worden und mit Harz wieder geschlossen worden. Mit diesem Ding wackelte Pablo wieder zu den Wachmännern und überreichte die Nuss.
" Sehr gut! Dann kommen wir in zwei Wochen wieder, wie immer... Und schneid dir mal die Haare du Stinktier!, knurrte der Wachmann, nun deutlich gnädiger und die Männer zogen davon, aber nicht ohne neue leere Kokosnüsse zurück zu lassen.Irgendwoher mussten die ja kommen, denn auf der Insel gab es keine.. Pablo schlürfte zu seinem Fels zurück, buddelte die Pfeife aus und klopfte den Sand aus. Stopfte sie neu und versank wieder in seinen wunderbaren verschwommenen Traum. Die anderen Jungs hatten von dem Schauspiel kaum Kentniss genommen, aber sie waren immerhin sowas wie Händler, sie würden nicht gegen die Wachen aufbegehren.. Stattdessen begannen sie nun zu Fischen, zwar wenig ertragreich aber vieleicht reichte es heute mal für alle. Es war wie ein dahinvegetieren. Von einem Tag in den nächsten. Hier etwas Handeln, dort etwas Schutzgeld... Das leben eines Händlers auf den Bitterseeinseln..
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