Sofern man den Hafen von Brandenstein erblickt, so erkennt man mehrere Spuren von Ballisteneinschlägen als auch Brandspuren von Feuerbränden, die eiligst gelöscht wurden. Im Hafenbecken wiederum schwimmen die Reste von Mästen und Segel. Zuzüglich schwimmt ab und zu auch eine Malthuster Seemannsleiche in Richtung Brandenstein. Aber vom Piratenschiff ist nach einigen Tage keine Spur mehr.

Zudem scheint der Fährtenverkäufer Karlfried nicht mehr an der angestammten Stelle zu finden. Nur Glassplitter sind dort noch aufzufinden.

Unter den wenigen Wachen die nun am Westtor und Hafen versetzt wurden, breitet sich teils schlechte Laune, da sie auf Kosten der anderen Truppen Wache schieben müssen. Wäre nicht der Herr Unteroffizier Rancor mit dem Bierfass da gewesen und hätte ihnen versichert, dass sie abgelöst werden. Dann würden sie fast glauben, als wolle man ihnen die ganzen Aufgaben zuteilen lassen. Seufzend betrachtet Barnhelm mit dem Bierglas in der Hand die Schäden am Hafen.

Nach dem Angriff scheint man noch für einige Zyklen das Schiff noch im Horizont sehen zu können, ehe es wegsegelt. Aber anhand der Segelschäden, die man noch von Fernem sehen konnte, sind sie mit Sicherheit nicht wieder aufs Festland gesegelt.

Nach der angekündigten Wachablösung mag nun am Hafen ein anderer Soldat zu sehen sein der auf einem großen Metfass sitzt und ab und an einen hebt, es scheint ein älterer Mann und die Grüche von Kräutern und Alkohol umgeben ihn. Der Soldat hat ein wachsames Auge auf die See und scheint sich die Zeit damit zu vertreiben seine Armbrust zu pflegen.

Ein Mann in Malthuster Uniform steht an den Schwellen seines Anwesend und hält kurz inne. Ein kurzer Blick wandert an seiner Uniform hinab und seufzt darauf hin beim Anblick all der angesengten und Verdreckten Stellen. Er versucht einige diese Stellen sauber zu klopfen, doch ist die Uniform zu sehr mitgenommen. Kopfschüttelnd öffnet er die Türe und blickt zum Kamin, ehe sein Blick im Leeren Schankraum umher streift. Zögerlich geht er zur Theke und stemmt sich an dieser. Erschöpft schließt er seine Augen und lehnt seinen Kopf an seine Hand. Mehrmals schüttelt er den Kopf und reibt sich die Augen.

"Ein Moment der Ruhe... wie lange hält dies nur an....? So viel zu tun... so viel zu tun...," immer wieder schüttelt er den Kopf und seine Augen fallen ihm immer wieder zu.

"Brandenstein darf nichts zustoßen... es darf nicht in Flammen stehen... nie wieder...," Er drückt sich vom Tisch weg und streckt sich brummend. Greift nach einem Schlafsack aus seinem Rucksack und breitet es vor dem Kamin aus.

"Ich werde alles tun....alles tun... um es zu verhindern... ich muss es verhindern... ," spricht er müden Blickes zu sich selbst.

Nach kurzer Zeit nickt er ein und schläft scheinbar seelenruhig. Doch zuckt er nach kurzem Nickerchen auf und greift sich in die Haare.

"Nein ich habe keine Zeit... ich muss noch so vieles tun... die Angriffspläne... Mögliche Flankenangriffe... Überraschungsmomente... Vorteile erkämpfen... das schlimmste Szenario erstellen. Ich muss uns vorbereiten. Ich muss uns vor einem Kampf vorbereiten... Wir müssen Siegreich aus der Schlacht gehen... Keiner darf fallen... Keiner meiner Kameraden darf sich in unwissenden Gefahren begeben! Wir sind die Soldaten des Paktes... Wir sind Malthust... Wir werden Siegreich sein!"

Schnaufend rappelt er sich auf, tritt den Schlafsack in die Ecke und begibt sich in den Keller. Wo er dann doch nach kurzer Arbeitszeit in seinem Sessel einschläft und das Spiel wieder von vorne geht.

Die Wachen wurden anscheinend an andere Stellen versetzt.

Karlfried steht wieder da, wo er sollte, doch merkt man, dass er 2 blutige Verbände um seine Hände hat. Falls man ihn fragt, was genau auf dem Piratenschiff war, wird er anfangen zu weinen und immer wieder vom Endophali erzählen in rosa Tüchern, welcher sich um ihn gekümmert hat.

Einige Piraten stehen nun vor der Zelle Darkaans und klopfen an um den Soldaten zu wecken.

Der kleine Endophali sprach eine ganze Weile mit den beiden wachhabenden Soldaten, die am Hafen waren, ehe er zu Karlfried ging. Geduldig wurde dessen Heulanfall abgewartet und dann mehrmals nachgefragt, was für ein Endophali in rosa Tüchern das gewesen sei, der ihm geholfen habe. Und ob er etwas über Darkaan sagen könne, den Unteroffizier der Armee.

Nachdem der kleine Endophali Karlfried befragt hat, scheint er nur noch in der Ecke zu hocken und ewig lange zu weinen. Die Schäden am Hafen wurden anscheinend mittlerweile beseitigt.

Einige Meilen weit entfernt wusch sich eine junge Frau im kühlen See ihre Haare und blickte in die ferne.
Während sie damit begann, sich sorgsam einen Zopf zu flechten, brodelte eine Vorahnung in ihr...

"Ich werde dann morgen mit einigen Männern vorbei kommen.."

2 Tage her...
Er hielt solche Versprechen für gewöhnlich und seine Männer waren auch angekommen.
Sie schauderte, es war zu kalt in diesem frühen Zyklus für ein ausgiebiges waschen im See und mit einem mal verfluchte sie die Sammler.
Nicht für das was sie waren, nicht für das, was sie taten sondern einzig und allein dafür, dass sie gestern mit ihren Angriffen verhindert haben, dass sie einen Soldat der Wacht über den Verbleib des Unteroffiziers ausfragen konnte.

Sie sattelte ihr Pferd und peitschte es bis nach Brandenstein. Er wird schon in ihrem Haus liegen oder gemütlich auf dem Sessel im Wohnzimmer...

Strohhalme...Nichts als Strohhalme an die sie sich zu klammern versuchte...

Nach einer durchzächten Nacht öffnet sich bei den ersten Sonnenstrahlen des Tages die Tür zu den Frauenquatieren der Burg zu Brandenstein, ein älterer Mann den der Geruch von Alkohol und Kräutern umgiebt, gemein hin als Weinkraft bekannt, stapft mit einer warmen Brühe und einigen Beilagen herein die er einer arg lädierten Elfe auf den Nachttisch stellt. Er untersucht die Wunden dieser und versorgt sie gegebenenfalls Fachmännisch, von weiteren anwesenden Frauen scheint er sich in seiner Tätigkeit als Medicus nicht stören zu lassen.

Sein Fleisch drückte sich langsam an die Klinge des Nordmannes Halvard, welcher mit feuchter Aussprache fragte, ob die Seemänner die just dessen Drachenboot zu Eugenius gehörten. Er wusste das sein Ende gekommen war und verschloß die Augen. Nein, seine Männer waren sie nie, dafür waren sie zu unehrenhaft. Um nicht ein Opfer ihrer zu werden war er gezwungen so tun als sei er wie dieses Pack. Es war nun an der Zeit die letzten Gedanken auf Tare zu verwenden, eher er selber aufgrund der Wucht vom Hieb des Grauen sein Ende in Halvards Klinge finden würde.

Lange Zeit vor Hilgorad's Thronbesteigung beginnt die Geschichte der ungleichen Brüder Eugenius und Karolus zu Seewacht. Ihr Vater war ein verdienter Kapitän der Ossianischen Flotte. Doch wurde immer der große Bruder bevorzugt, da dieser der wahre Erbe der Familie zu Seewacht sein sollte. Diese ungerechte Behandlung spürte Eugenius stets zu spüren, die darin endete, dass er für seinen Bruder gerade stehen musste, welcher auf der Offziersschule mit Nachtschatten handelte und er so unehrenhaft aus der Marine entlassen wurde. Ja, er wurde gezwungen sich gegen seinen Bruder zu stellen und zu beweisen, dass sich seine Eltern geirrt hatten. Seine Eltern waren Schuld an dieser Misere und ihnen wird er beweisen, dass sie lieber in ihn das Vertrauen ziehen sollten an seinem Bruder.

Viele Jahre hatte er damit verbracht die Piraten in den westlichen Küstenlehen zu einigen und ihm gelang es gar die Praiten dazu zu bringen ein Zehntel der Beute an die Armen zu verteilen. Doch an sein großen Ziel die großen Sklavenlager in Endophal zu zerstören und die Sklaven freizulassen, dazu würde er nie kommen.

Der ganze Bund der Viereinigkeit hatte die besten Kapitäne geschickt um ihn und seine kleine Flotte zu jagen. Mehrere Wochen sind vergangen und es war immer ein Katz und Mausspiel, ehe am Ende nur noch das Schiff von Kapitänin Seeflug und des seines Bruders noch da waren um ihn zu folgen. Bereits wie in vielen vorigen Seegefechten bewies er das Können als geschickter Seefahrer, Ossian hatte in ihm einen sehr guten Befehlshaber verloren, und ihm gelang es beide Schiffe zu versenken und die beiden Kapitäne gefangen zu nehmen. Er wusste, dass es Brauch bei den Piraten war die Kapitäne nicht zu verschonen, aber er wollte wenigstens einen von Beiden retten. Daher schlug er seinen eigenen Bruder das Piratenspiel Mali vor. Eventuell würde es die anderen Piraten täuschen, wenn er seinen Bruder nur mit dem Holzschaft schlagen würde und dafür die Kapitänin verschont wird. Hoffentlich überlebt er es wenn er von Bord kommt. Aber wie würde er an Proviant kommen ohne vor seinen Leuten als schwach aufzutreten. Mehrere Wochen waren sie vor der Flotte der Viereinigkeit geflohen und ihr Schiff war kaputt. Eventuell könnte man rasch diese kleine Insel einschüchtern und man bekäme rasch das was man braucht.

Doch leider dachte er nicht, wie gerissen diese Landratten sind. Sie zwangen ihm zu handeln und er konnte nicht vor seinen Leuten als Weichling auftreten. Ihm schmerzte es die Finger von Karlfried befehligen zu müssen, aber so könnte er wenigstens die Leiche von Karolus eventuell wieder bekommen. Was ihm ja letztendlich geschah.. Ein letztes Wiedersehen, aber auch dieser Lebenwunsch wurde ihm nicht erfüllt, wenigstens die Familie zu einen. Diese Dorfsoldaten und Wilden haben seinen Plan zunichte gemacht und insgeheim hoffte er, dass wenigstens ein Teil seiner Leute, die seine Ideologie teilten mit dem Drachenboot fliehen konnten.

Er griff sich am Hals und röchelte mehrmals ehe es gänzlich dunkel wurde und er nicht mehr Zeuge wurde, wie sein geliebtes Schiff gegen ein Kliff anlief um dort zu zerschellen.

Nördlich von Vänskap wird man an den Klippen der Steilküste Frackteile erkennen können.
Wer sie genau betrachtet könnte darin ein ihm wohlbekanntes Drachenboot erkennen.